Rückblick: Die siebte Schreibwoche von Seitenwind


Das war das Schreibthema der siebten Woche: Mach eine Szene!

Es klopfte wieder. Joost litt unter dem lauten Pochen. Lasst mich, dachte er. Ich brauche Ruhe zum Arbeiten, Ruhe zum Denken, Ruhe für meine tanzenden Farbkringel.

Wie viele unterschiedliche Geschichten können aus einem einzigen Anfang entstehen? Unendlich viele, zeigt unser Experiment aus der siebten Woche. Was ist los mit dem Alchemisten? Wer klopft an seiner Tür und warum? Sonst alles in Ordnung im Labor?

Es gibt viele gute Gründe, einen Alchemisten aufzusuchen. Nicht immer ist es der Wunsch nach einem befriedigenden Sexualleben. In einer Szene steht der Tod vor der Tür, in einer anderen eine Dame vom Gesundheitsamt. Und wenn es der Zauberer ist, der ins Labor kommt, nur mühsam in den weißen Kittel findet und von seinem Vorgesetzten vorwurfsvoll-fürsorglich ein Glas Wasser gereicht bekommt, dann ist Fasnacht z’ Baasel.

Alchemisten kämpfen mit ähnlichen Problemen wie andere Leute auch. Sie können ihre Miete nicht zahlen. Sie verwechseln ab und zu Buchstaben. Sie haben jeden Bezug zur Schwerkraft eingebüßt und müssen sich an ihren Arbeitstisch ketten, um nicht zum Schornstein hinaus zu schweben. Sie wären gern etwas jünger. Sie arbeiten daran.

„Edgar, was ist mit Dir? Dir wachsen ja wieder Haare auf dem Kopf.“
„Ich fühle mich bestens.“
„Aber Dein Bart fällt aus“.
„Gut. Bärte sind voll doof.“
„Edgar, wirst Du kleiner?“
„Ich will spielen gehen.“

Der Thread für die siebte Seitenwind-Woche ist jetzt geschlossen.

Beiträge kann man dort nicht mehr posten. Aber Likes verteilen, das geht noch eine ganze Woche lang. So lange habt ihr Zeit, eure liebsten Beiträge auszuzeichnen. :books: :books: :books:

Den Text mit den meisten Likes feiern wir mit einer Vollversion von Papyrus Autor, eine weitere verlosen wir unter allen, die teilgenommen haben. Am Dienstag, dem 6. Dezember, erfahrt ihr, wer gewonnen hat.

Heute beginnt die achte Woche unserer herbstlichen Schreibsaison. Diesmal heben wir verborgene Schätze und eröffnen ein Kuriositätenkabinett. :owl: :lizard: :shell:

Wie hat euch das Thema der siebten Woche gefallen?

Die Anfangsszene war diese Woche vorgegeben – was hat das an eurem Schreibprozess verändert? War es leichter oder schwieriger, auf einen Text zu kommen? Das Setting der Anfangsszene legt Fantasy nahe – wie seid ihr damit umgegangen? In welchen Genres bewegt ihr euch normalerweise? Außerdem: Plant ihr Szenen, bevor ihr sie schreibt oder improvisiert ihr lieber?

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Ich fand das Thema in dieser Woche einfacher. Der Start war vorgegeben, man sollte eine Fortsetzung schreiben.
Wahrscheinlich gab es deshalb weniger Themaverfehlungen als bei früheren Themen.
Ein Nachteil war jedoch, dass die Texte oftmals sehr lang wurden - wenn man wirklich alles lesen will, sieht man sich einer Herkulesaufgabe gegenüber.

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Ich fand es sehr viel einfacher, zu einem vorgegebenen Anfang zu schreiben. So fiel das Grübeln um den so wichtigen ersten Satz weg.
Genre? Quer durch den Garten, zu allem, was mich inspiriert.
Ich plane ein Thema und beginne dann, Fakten zu recherchieren bzw. zusammen zu stellen. Daraus ergibt sich dann irgendwie automatisch der Ablauf der Geschichte. Mal folgt sie mir, mal gebe ich mich ihr hin und am Ende ist hoffentlich alles gut. :slightly_smiling_face:

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Ja, der Einsteig war sehr leicht. Zumal es mich gereizt hat, einmal über einen Alchemisten zu schreiben. Zauberer hatte ich schon jede Menge in meinen Geschichten. Aber Alchemisten hatte ich bislang immer vernachlässigt. Insofern fand ich die Idee richtig nett! Danke dafür! :blush: :+1:

Bevor ich eine Geschichte anfange, weiß ich schon ungefähr den roten Faden, wo ich hin will. Allerdings fehlt in meinem Kopf dann oft das „Fleisch“. Das bildet sich dann direkt beim Schreiben. Die Figuren erwachen zum Leben und gestalten die Geschichte mit. Oft bin ich danach selbst überrascht, wie hübsch sie die Geschichte ausgestaltet haben, und denke mir dann immer, dass ich ohne sie da nie drauf gekommen wäre.
Ganz selten kommt es auch vor, dass eine Figur über die Strenge schlägt und völlig konträr zum roten Faden handelt. Eine Zeitlang lasse ich sie oft gewähren. Manchmal sind solche Ausbrüche auch hilfreich. Aber wenn es mir zu bunt wird, drehe ich die Zeit zurück und lasse meine Figur noch einmal loslaufen. Vorher gibt es aber einen Rüffel von der Autorin persönlich, dass man sich jetzt bitteschön an die Spielregeln halten soll. Wenn die Figur dann immer noch nicht guttut, wird sie ausgetauscht. - Man muss sich von seinen Mitarbeitern trennen, wenn sie der Firma (dem roten Faden der Geschichte) mehr schaden als nutzen… Leider. Aber vielleicht findet sich ja dann eine andere Arbeitsstelle (andere Geschichte) für sie.

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Dass das so gut funktioniert hat, ist ja außerordentlich erfreulich. Ich hatte schon Bedenken wegen des festen Anfangs – es ist ja durchaus auch eine Beschränkung der künstlerischen Freiheit, eine ganze Situation vorzugeben. Aber ich habe es ja nicht jedes Mal gemacht. Mir hat es auf jeden Fall Spaß gemacht, die Beiträge zu lesen, zumal diese Woche viele sehr witzig waren.

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Das ist selbst fast schon wieder eine Geschichte. Die Autorin, die eine Figur aus dem Ruhestand holt wie einen klassischen alten Kommissar, der zu einem Fall gerufen wird, den nur er lösen kann … arbeitslose Figuren, die demotiviert auf einer Buchseite herumsitzen und sich über literarische Konventionen, die Ansprüche der Autorin etc. beschweren … Nice!

Und ich danke dir!

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Ah, Recherche als Inspiration! Das macht mich sofort neugierig auf deinen Beitrag für diese Woche.

@Elisabeth
Ach, naja. Ich habe wohl die Vorgabe „kurzer Sachtext“ zu wörtlich genommen. Wie sich gezeigt hat, kann man das sehr viel flotter gestalten. Allerdings fällt es mir diese Woche teilweise sehr schwer zu erkennen, wo die Grenze zum „Thema verfehlt“ ist.
Es gibt sehr viele gut geschriebene Texte, die ich gerne gelesen habe. Aber die meisten sind sicher nicht wirklich kurze Sachtexte. Zu lang, zu emotional, keine Quellenangaben und sogar Gedichte…
Wie du sehen kannst, bin ich ein klein wenig frustriert :no_mouth:
Nachtrag: Vorher schon veröffentlichte Geschichten hatte ich vergessen

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Das zieht sich durch alle Wochen. Ich verstehe nach wie vor nicht, dass einige Leute halbe Romane einstellen. Alle jammern, es sei zu viel zu lesen. Woran mag das wohl liegen?

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Ich kann nicht sagen, woran es liegt, aber für mich ist es zu einer reinen Schreibrunde geworden.
Ich sehe es als Aufgabe, die ich versuche zu lösen. Die Vorgaben zu erfüllen.
Ich lese die Beiträge sehr gern und nehme auch aus diesen etwas mit, was mich beim eigenen Schreiben weiter bringen könnte. Faszinierend, wie Autoren aus einem kleinen Knäuel Wolle einen ganzen Pullover stricken können.
Aber auch traurig, dass einige bei ihren Einstellungen nicht bedenken, dass alle gelesen werden möchten. Sei es, dass die Beiträge eine enorme Überlänge haben oder sie so fleißig sind, dass gleich mehrere Beiträge gepostet werden.

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Die Beiträge sollten eine bestimmte Anzahl an Zeichen nicht überschreiten. Das wird auch die Konzentration auf die Vorgabe deutlich erhöhen und die Schreibwochen insgesamt qualitativ voranbringen.

Es ist traurig, dass man alles vorschreiben muss. Wir sind doch alle erwachsen und sollten es als selbstverständlich ansehen, sich in einem vernünftigen Rahmen zu bewegen.

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@suse … eine solche Vorschrift ist als selbstverständlicher Bestandteil einer Aufgabenstellung zu betrachten. Jeder professionelle Autor und jede professionelle Autorin müssen sich an die formalen Vorschriften ihrer Redaktionen halten - egal ob Bücher oder Zeitschriften. Und das könnte man hier wunderbar trainieren. Und das heisst auch nicht, dass das immer die gleiche Anzahl an Zeichen sein muss.

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Das würde aber auch bedeuten, dass eine Jury wirklich jeden Beitrag genau prüfen müsste, ob er den Vorgaben entspricht. Und das würde den Rahmen hier sprengen.
Es geht nach Likes und nach Los. Basta. Damit muss man eben leben wenn man teilnimmt. Hauptsache ist doch die Freude an und die Erkenntnisse aus den Beiträgen.
(Obwohl ich mir eine solche Jury hier und da echt wünschen würde :wink: )

Die Jury kann doch bleiben wie sie ist - das ist OK. Aber man könnte die Anzahl der Zeichen im Schreibprogramm limitieren. Man kann dann nicht darüber hinaus schreiben. Das kennt man doch von diversen Kommentarfeldern auf allen möglichen Seiten, Beispiel: „Sie haben noch 200 Zeichen zur Verfügung“. Das Kommentarfeld hier ist ja auch limitiert, warum nicht das Beitragsfeld?

Als Leser habe ich es immer so gehandhabt, dass ich allzu lange Beiträge übersprungen habe - oder zumindest nur wenige Zeilen gelesen habe. Wenn es mich doch gepackt hat, habe ich mir den ganzen Text gegönnt. Sonst habe ich den Beitrag übersprungen und mich dem nächsten zugewandt.
Ein Beitrag mit vier Zeilen wird von jedem gelesen. Einer mit 3000 Wörtern eben nur noch von wenigen, das mindert die Aussicht auf „Bücher“ …

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Ja, genau. Ich finde, dass Beschränkungen gerade die Kreativität anregen. Denn wenn alles möglich ist, weiß man oft gar nicht, was man machen soll.
Trotzdem hat die Beschränkung in der Woche dazu geführt, dass ich nichts „eingereicht“ habe, weil ich nicht genügend Zeit hatte, mir für so eine recht enge, unerwartete Aufgabe Gedanken zu machen.
Ich lasse mir gerne Zeit und überarbeite mehrfach. Trotzdem fand ich den Anfang, die Idee, richtig gut und würde gerne dazu etwas schreiben!!

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Es gibt ja eine weite Bandbreite an Sachtexten – von der Doktorarbeit bis zum Listicle ist da alles drin. Ich glaube, wie gut es jemand schafft, die Vorgaben umzusetzen, hat so gut wie immer direkte Auswirkungen auf die Anzahl der Likes für den Text.

Ich fand dass dieser Text einfacher zu gestalten war.
Mir fällt aber auf, dass i9ch schreibe und schreibe aber wohl immer in der verkehrten Spalte lande und somit nicht im Spiel bin. Schade

Hallo Lyrikfan11,

wenn das neue Thema kommt, liest du doch immer die Aufgabenstellung von Elisabeth, ja? Also, wenn du auf der Seite bleibst, findest du unter der Aufgabe immer ein Kästchen.
Dort steht: Hier kommt dein Text hin.
Darunter ist ein blauer Knopf, das steht: „Beitrag einreichen“. Schau mal auf das Bild, das ich mit angehängt habe - habe einen roten Kreis darum gemacht.
Dort muss du drauf drücken und dann geht ein Fenster auf, wo du deinen Beitrag entweder reinschreibst oder reinkopierst.

Bleib also einfach auf der Seite, wo Elisabeth die Aufgabenstellung eingestellt hat.
:slightly_smiling_face:

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