Roman Handlung im Ausland

Hallo liebe Autorinnen und Autoren, ich bin ein Neuzugang und habe seit vielen Jahren eine Idee für einen Roman im Kopf. Nun, da niemand diesen bisher geschrieben hat, mache ich mich selber ans Werk. :wink:
Ich habe eine für mich wichtige Frage zum Einstieg:
Meine Handlung spielt unter anderem auch im Ausland. Macht es da Sinn, dass sich die Figuren wie dort üblich begrüßen? Bspw. Bonjour, etc. Madame, Monsieur…
Wie löst man das geschickt?
Dankeschön!

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Hallo ronmueh,
Bei Begrüßungen wie Bonjour usw. kannst Du davon ausgehen, dass das allgemein bekannt ist, und einem bestimmten Land oder Sprache zuzuordnen ist. Ja, es trägt zum Lokalkolorit Deiner Figuren bei. Viel weiter würde ich aber nicht gehen! Mute Deinem Leser nicht zu, zusätzlich zu Deinem Roman noch ein Fremdwörterbuch neben sich liegen zu haben. Du willst sicherlich, dass Dein Werk mit Genuss gelesen wird!
Auch Mundarten (z.B. Bayrisch, Sächsisch oder Ostpreußisch) nur andeuten und dann zu normaler Sprache zurückkehren. Der Leser merkt sich solche Besonderheiten, wenn Du ihn hin und wieder mit einem typischen allgemein bekannten Wort daran erinnerst. Weniger ist dabei mehr! Das musste ich auch erst von unserem Doktor (Literaturwissenschaftler) lernen.
Herzliche Grüße
Berti

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Willkommen im Forum, ronmueh!
Ich würde auch sagen, mal ein (allgemein bekanntes) Wort oder auch eine Wendung auf Englisch oder Französisch ist ok, wie Berti schon sagt, kann es sogar zum Lokalkolorit beitragen. Begrüßungen kann man immer in der Fremdsprache schreiben, und statt ‘Herr Fabergé’ passt auch ohne weiteres und durchgängig ein ‘Monsieur Fabergé’, genauso wie ‘Mr. Winterbottom’ oder auch ‘Signore Fratelli’. Weiter würde ich allerdings nicht gehen.
Man kann ausnahmsweise auch mal einen fremdsprachlichen Ausdruck bringen und gleich hinterher die Übersetzung, z.B.
“A bientôt”, sagte Antoine. Auf bald.
Sowas sollte dann wirklich nur sparsam verwendet werden, dem Leser reichen solche Andeutungen. Darüber hinaus bleib im Deutschen.

Ich erinnere mich noch mit Schrecken an einen Krimi, in dem seitenweise auf Sächsisch geschwätzt (oder wie das da heißt :wink: ) wurde. Davon abgesehen, dass ich nicht alles verstanden habe, hat es bereits nach dem ersten Absatz übelst genervt, nach einer Seite wurde es unerträglich und nach dem ersten Kapitel hab ichs weggelegt.

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Hallo Berti,
Vielen Dank für die Hinweise. So in etwa denke ich mir das auch und werde es so in In der Art in meinem Text verwirklichen.

Hallo Yoro, vielen Dank!
Also ich schreib dann schon lieber in Hochdeutsch. Versprochen :smirk:
Das Beispiel mit der Übersetzung klingt auch ganz gut. Da hast du mir für eine bestimmte Szene einen guten Hinweis gegeben. Vermutlich aber nur da.

Mein Hauptprotagonist ist Kanadier und fällt immer mal wieder in seine Muttersprache zurück.
Bei Englisch oder Französisch ist das meiner Meinung nach nicht so das Problem. Anders ist es mit Dialekt. Da sollte man schon aufpassen, dass es nicht zu viel wird.
Man kann ja auch ein Glossar anhängen und die verwendeten Begriffe übersetzen.

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Hallo Danke für den Tipp. Das mit den Dialekten ist im wahren Leben ja schon eine Herausforderung. :wink: Die Idee mit dem Glossar hatte ich auch schon. Aber dann ist mir eingefallen, dass ich mal ein Buch gelesen hab und es sehr nervig fand immer nachzusehen was denn die Wörter auf französisch bedeuten.
Ich werde es bei wenigen Worten belassen. Übrigens finde ich es super, :thumbsup:wie schnell ich hier geholfen bekomme. Danke dafür!

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Wohl wahr! Einen Text im eigenen Dialekt zu lesen ist manchmal nicht so einfach.:slight_smile:

Ich habe auch mal ein Buch mit französischen Wörtern gelesen, aber mir hat es nichts ausgemacht, nachzusehen. Im Gegenteil.:slight_smile:

Willkommen bei uns! Kann mich den anderen nur anschließen. Die haben schon alles schlaue geschrieben. Wollte aber trotzdem Hallo sagen, sonst heißt es wieder wir Hamburger seinen so kühl.

Herr Winterbottom und Frau Straciatella ist für mich phonetisch eine absolute Katastrophe. Es klingt einfach sch…e. Das hat mich bei den Edgar Wallace-Verrfilmungen schon immer gestört.

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Diese Namen sind genial: Herr Winterhintern und Frau Zerstückeln - über die würde ich sofort einen epischen Liebesroman schreiben.:slight_smile:

@ronmueh: Willkommen im Forum. Ich kann mich den anderen nur anschließen. Weniger ist mehr bei Fremdsprachen und Dialekten. Die Namen, Ortschaften und lokalen Gewohnheiten geben genug preis.

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Es ist unmöglich von Edgar Wallce nicht gefesselt zu sein! :kissing::cool:

In der Buchform stimme ich Dir zu, lieber Lusmore, aber die alten Filme sind eigentlich nur peinlich. Und spiegeln kaum das wider, was die Bücher so auslösen. Aber wenn Du Dein Statement fett gedruckt präsentierst, haben wir es wohl mit einem absoluten Fan zu tun. Und mit denen lege ich mich nicht an. Und ich glaube bei einem Schulaufsatz hätten wir jetzt ein „Thema verfehlt“ verpasst bekommen…

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Die Buchform war klasse, und die Filme hatten ungemeinen Unterhaltungswert, das Fett-gedruckte Zitat welches ich ja nicht so geflagged hatte, war auf den Hörspielkassetten nach dem Intro zu hören. Hatte gehofft das kennt einer ausser mir.

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Es könnte auch helfen, wenn Du die Protagonisten landestypisch beschreibst. Wenn man mit einem Italiener über die aktuellen Melonenpreise diskutiert, dürfte der selten schweigend nicken. Natürlich gibt es Stereotype, die verschiedenen Kulturen/Ethnien unberechtigt verpasst werden. Es gibt immer viele Menschen, die anders sind, und es gibt bestimmt schüchterne Italiener. Wenn man sich jedoch mal um die Mittagszeit in Rom herumtreibt, glaubt man etwas anderes. Und das Einfangen, beschreiben des “Lokalkolorit” kann eine Erzählung, etc. sehr plastisch darstellen.

Hallo zusammen,
Na das nenne ich mal Dynamik. Ganz schön was los hier.
Auf jeden Fall erstmal Danke für den freundlichen Empfang hier im Forum. Auch die Anregungen sind für mich für den Anfang sehr hilfreich. Grüße nach Hamburg und ins restliche Autorenuniversum.

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Hallo zusammen,

Wenn ein (vielleicht auch noch arabisch-stämmiger) Mann seine Frau, Freundin etc. mit “habiti” anspricht oder sie ihn mit “habibi” (Schatz, Liebling, Geliebte/r), finde ich das schön; in einem Roman, der die Beziehung zwischen dem Paar anspricht, auch angebracht.

Ich persönlich halte es in einem Text auch für durchaus legitim, dem Leser einige Fremdworte, über französische und englische Ansprache hinaus, zuzumuten.

Der Umfang dürfte genreabhängig sein:
Niemand möchte belehrt werden, doch kann das subtile Einfügen von Wissen offensichtlich durchaus vergnüglich sein, wie der Bestseller-Autor Rick Riordan (Percy Jackson; Magnus Chase; Die Kane-Chroniken; Helden des Olymp) eindrucksvoll beweist. Seine überwiegend packenden, bildgewaltigen Jugendbücher sind sogar jeweils am Ende mit einem Glossar versehen, um im Text bezeichnete unbekannte nordische, altgriechische, altägyptische oder römische Begriffe, Örtlichkeiten, Mythen, Sagengestalten und Götter zu erklären.

Wer wüsste denn schon vor der Lektüre von Magnus Chase, dass “Gleipnir” der von Zwergen gefertigte Strick ist, der den Fenriswolf fesselt?

In einem umfangreichen Roman, empfinde ich lokale, Dialekten entstammende, auch historische oder aus der Mythologie stammende Begriffe als bereichernd, manchmal sogar faszinierend. Da bin ich gerne bereit, mich damit auseinanderzusetzen.

In einem kurzen Gedicht hingegen, würden mich Fremdworte massiv abschrecken: das soll in sich einprägsam und berührend sein, da verpufft der Effekt, wenn ich unverständliche Mundart, Dialekte oder Fremdwörter nachschlagen müsste.

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Hallo Tintenteufelin, danke für deine Hinweise. In der Tat schreibe ich gerade in Dialogen im Ausland jetzt vermehrt im “Lokalkolorit”. Zum Schluss werde ich ja um ein Lektorat und Testleser*innen nicht herumkommen. Da wird sich zeigen wie gut der Text lesbar ist. Ein Glossar anzuhängen war nicht das erklärte Ziel. Der Text soll einfach so verständlich sein. Naja, jetzt habe ich ja hier einige Meinungen gelesen und “Beratungsresistenz” nenne ich nicht mein Eigen. Daher wird es ziemlich lebhaft in den Dialogen. Das gefällt mir beim Schreiben und hoffentlich auch der Leserin oder dem Leser.

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So ein Glossar am Ende finde ich eine tolle Idee, lese ich auch sehr gerne. Ganz wichtig finde ich aber, dass der Roman auch ohne das problemlos verständlich ist und das Glossar praktisch nur einen Bonus darstellt, der für Interessierte genauere und/oder zusätzliche Infos bietet.

Gerade im Zeitalter der EBook Reader, bei denen ständiges Hin- und Hernavigieren zwischen Text und Glossar schon etwas aufwendig ist (und zusätzlich Akkuleistung frißt), möchte man eine Story gerne ohne größere Klickarien durchlesen können.

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