Request: Seitenzahlen in eBooks für Wissenschaftliche zwecke

Beinahe jeder eBook-Reader gibt eine Seitenzahl an. Bei den neuesten Kindle-Versionen mag sich diese an der Druckversion orientieren (wenn denn eine vorliegt), aber öffne ein eBook auf drei unterschiedlichen Readern und du erhältst drei unterschiedliche Seitenangaben. Das eBook hat keinen Einfluss darauf, welche Seitenanzahl angezeigt wird.

Eigentlich sollte dieses Problem Fabian sehr wohl bewusst sein, denn schließlich haben seine Schüler ja auf ihren Readern die von ihm vorgegebenen Seitenzahlen nicht benutzen können.

Das ist ja richtig - nur wenn ich nach vielleicht jeweils 35 Zeilen an Text - nein, eigentlich vielmehr eher einem Abschnitt “von bis”; also eine zu definierende Zeichenanzahl - standardmäßig jeweils immer eine Seitenzahl angebe, dann ist das ja unabhängig von der Auflösung der verschiedenen Reader. Naja - nur um das Problem lösbar zu machen und vielleicht als Vorschlag an die Hersteller.
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Das ist ja richtig - nur wenn ich nach vielleicht jeweils 35 Zeilen an Text - nein, eigentlich vielmehr eher einem Abschnitt “von bis”; also eine zu definierende Zeichenanzahl - standardmäßig jeweils immer eine Seitenzahl angebe, dann ist das ja unabhängig von der Auflösung der verschiedenen Reader. Naja - nur um das Problem lösbar zu machen und vielleicht als Vorschlag an die Hersteller.
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Das ist ja richtig - nur wenn ich nach vielleicht jeweils 35 Zeilen an Text - nein, eigentlich vielmehr eher einem Abschnitt “von bis”; also eine zu definierende Zeichenanzahl - standardmäßig jeweils immer eine Seitenzahl angebe, dann ist das ja unabhängig von der Auflösung der verschiedenen Reader. Naja - nur um das Problem lösbar zu machen und vielleicht als Vorschlag an die Hersteller.
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Und das findest du lesbar?
Ich nicht.

Das Problem ist, dass hierfür höhere epub Versionen nötig wären, die dann auf letztlich noch proprietäre, nicht überall verbreitete Lösungen zurückgreifen.
Die Masse der epub / mobi Viewer kann das eben nicht darstellen.

Damit ist und bleibt die einzig vernünftige Variante die der Angabe von Kapitel und Absatznummer (ohne dass man sie hinschreibt, sinnvollerweise, damit der Leser nicht irre wird :wink: ). Oder die von gezielt gesetzten Labels.

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Lesbar schon, sieht nur nicht schön aus.

Ich habe mal eine Stichprobe gemacht und zwei Ausgaben (Print vs. E-Book mit Seitenangeben) des gleichen Buches verglichen (Langacker, Ronald W. 2008. Cognitive grammar: a basic introduction. Oxford: Oxford Univ. Press). Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Die Seitenzählung im E-Book ist (zu Zitierzwecken) mit Einschränkungen brauchbar:

  1. Die Brauchbarkeit besteht darin, dass die Angaben im E-Book tatsächlich ungefähr auf die richtige Seite im gedruckten Buch (i.F. Druckbuch genannt) verweisen. So zählt das E-Book bis S.540 und der Haupttext des Druckbuches hat tatsächlich 540 Seiten. Und wenn ich im Druckbuch eine Seite aufschlage (z.B. Seite 7), dann finde ich den Text tatsächlich auch im E-Book auf dieser Seite.

  2. Die Einschränkungen bestehen in Folgendem:

(a) Da im E-Book nicht dokumentiert ist, an welcher Textstelle genau der Seitenumbruch des Druckbuches erfolgt, kann ich, wenn ich aus dem E-Book zitiere, nicht sicher sein, dass die Seitenangabe genau ist; es kann, je weiter am oberen oder unteren „Rand“ ich mich befinde, der zitierte Text sich (ggf. auch teilweise) eine Seite davor oder danach befindet (im Beispiel Seite 6 oder 8).

(b) Das E-Book zählt nur den Haupttext („body“). Daher werden einige Teile des Gesamttextes nicht von der Seitenzählung erfasst und können daher auch nicht mittels Seitenangabe zitiert werden. Dies betrifft insbesondere:

(ba) die als Endnoten realisierten Fußnoten
(bb) das Literaturverzeichnis
(bc) das Register („index“)
(bd) das Inhaltsverzeichnis
(be) das Vorwort („preface“)

Die letzteren beiden Textteile sind im Druckbuch mit römischen Ziffern nummeriert.

Ergänzung des obigen Fazits: Auch wenn man berücksichtigt, dass die unter (b) genannten Textteile in der Regel nicht durch Seitenangaben zitiert zu werden brauchen, bietet die Kindle-Seitenzählung eine gute Orientierung, um anhand des E-Books eine Stelle im Druckbuch aufzusuchen, aber beim Stand der Dinge ist es fraglich, ob sie den derzeitigen Anforderungen wissenschaftlicher Zitierweise zuverlässig entspricht.

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Und jetzt simuliere mal schlechte Augen und stell die Schrift im Kindle 2/3 größer.
und dann?
Grüße… Ali

Die Kindle-Seite entspricht nicht der auf dem Display dargestellten Seite. Schon bei nicht so großer Schrift blätterst du auf einem Kindle mehrfach, bis die “Buch-Seitenanzahl” wechselt. Die größere Schrift sorgt also nur dafür, dass du nicht nach drei Kindle-Blätter-Vorgängen eine neue Seitenzahl siehst, sondern nach z.B. fünf.

Klar, wenn ich einen Absatz nehme und diesen immer wieder kopiere, erscheint mir das lesbar. Nehmen wir mal einen handelsüblichen Blindtext.

Blindtexte: Funktion als Platzhalter oder zum
Vergleich der Wirkung von Schriftbildern

Blindtexte nennt man Texte, die bei der
Produktion von Publikationen oder Webseiten als
Platzhalter für spätere Inhalte stehen, wenn der
eigentliche Text noch nicht vorhanden ist. Sie
werden auch als Dummy-, Füll- oder
Platzhaltertexte bezeichnet. Mitunter sollen
Komponisten von Liedern Blindtexte beim
Komponieren von Melodien benutzen und diese vor
dem Dichten des Liedtextes singen. Bereits seit
dem 16. Jahrhundert dürften Blindtexte bei
Setzern üblich gewesen sein.

Zweckmäßigkeit bei inhaltlicher Sinnlosigkeit
Blindtexte werden ebenfalls zur Demonstration
der Gestalt verschiedener Schrifttypen und zu
Layoutzwecken verwendet. Sie ergeben in der
Regel keinen inhaltlichen Sinn. Aufgrund ihrer
verbreiteten Funktion als Fülltext für das
Layout kommt einer Nicht-Lesbarkeit besondere
Bedeutung zu, da die menschliche Wahrnehmung
u.a. darauf ausgerichtet ist, bestimmte Muster
und Wiederholungen zu erkennen. Ist die
Verteilung der Buchstaben und die Länge der
“Worte” willkürlich, lenkt beispielsweise nichts
von der Beurteilung der Wirkung und Lesbarkeit
verschiedener Schriftarten (Typografie) sowie
der Verteilung des Textes auf der Seite (Layout
oder Satzspiegel) ab. Deshalb bestehen
Blindtexte meist aus einer mehr oder weniger
willkürlichen Folge von Wörtern oder Silben.
Wiederholungsmuster können also nicht den
Gesamteindruck trüben und Schriftarten so besser
miteinander verglichen werden. Dabei ist

<Zähler 1 nach 35 Zeilen>

natürlich von Vorteil, wenn der Blindtext
halbwegs realistisch erscheint, damit die
Wirkung des Layouts der späteren Publikation
nicht beeinträchtigt wird.

Deutsch oder Latein? Unverständlichkeit oder
Lesbarkeit? Das sind die Fragen.

Als bekanntester Blindtext gilt der Text “Lorem
ipsum”, der seinen Ursprung im 16. Jahrhundert
haben soll. Lorem ipsum ist in einer
pseudo-lateinischen Sprache verfasst, die
ungefähr dem “natürlichen” Latein entspricht. In
Ihm finden sich eine Reihe realer lateinischer
Wörter. Auch dieser Blindtext ist unverständlich
gehalten, imitiert jedoch den Rhythmus der
meisten europäischen Sprachen in lateinischer
Schrift. Der Vorteil des lateinischen Ursprungs
und der relativen Sinnlosigkeit von Lorem ipsum
ist, dass der Text weder die Aufmerksamkeit des
Betrachters auf sich zieht noch von der
Gestaltung ablenkt.

Ich hoffe, das Beispiel zeigt auf, warum Absatztrenner nach einer gleichmäßigen Anzahl von Zeichen oder Zeilen nicht funktionieren kann. Und warum ich das nicht lesbar finde.

Dann befindet sich die aktuelle, nun kürzere, Textstelle immer noch auf der gleichen angezeigten (Druck-)Seite, sogar noch zuverlässiger, denke ich. Was sich ändert, ist, dass ich mehr „blättern" muss, richtig, Nina; und: die angegebene „Position“ (von der mein Beispielbuch insgesamt 13927 anzeigt) ändert sich ebenfalls langsamer, d.h. sie steigt bzw. sinkt in kleineren Schritten.

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Hast du unterschiedliche eReader zur Verfügung? Mich würde interessieren ob die Positionsangabe identisch bleibt, oder ob die auch von jedem eReader “beliebig” definiert ist.

Bin im Moment leicht überfragt: Kann Papyrus eBooks importieren?

Also ich könnte ja dann bspw. auf DIN-A-4 ausdrucken, Seitenzahlen hinzufügen und das für die wissenschaftliche Zitation benützen und ggf. dem Professor, bei dem ich die Magisterarbeit schrübe, vorlegen. :smiley: Ja - genau so würde ich das tun. :wink:

Google ist dein Freund.
https://praxistipps.chip.de/ebook-drucken-geht-das_45955

Unabhängig davon:
https://wissenschafts-thurm.de/zitieren-von-e-books/
https://praxistipps.chip.de/ebooks-zitieren-so-gehts-richtig_49153
https://www.vwl.uni-mannheim.de/media/Fakultaeten/vwl/Dokumente/Leitfaden_Online-Quellen.pdf

Da E-Books letztlich “nackter Text” sind und niemals direkt als E-Book geschrieben werden, ergibt ein Import wenig Sinn.

Wir importieren dafür so ziemlich jede denkbare Quelle, aus der das E-Book entstanden ist - MS Word, OpenOffice / LibreOffice, RTF, ASCII …

:thumbsup::thumbsup::thumbsup:

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… es sei denn, als Zitat aus dem E-Book, ohne den Text abzutippen.
Ich denke, einen E-Book-Reader in Papyrus zu integrieren, würde das Programm in unnötiger Weise aufblähen. Normalerweise verlängern sich dadurch die Ladezeiten. Außerdem: Es kann nicht alles eingebaut werden. Irgendwo muss man Grenzen setzen!
Zu bedenken wäre dabei auch die rechtliche Seite. Durch so einen Import könnte man theoretisch die Verlags-Verschlüsselung des E-Books umgehen und unerlaubt vervielfältigen. Nur mal so als Gedanke …

Das ist wohl wahr. Beim Mac gibt’s dafür die App iBooks (noch nie benutzt), die epub-Dateien liest. Und - importieren brauch ich ja dann nicht, habe ja dann immer noch meine Original-Datei in Papyrus. :wink: Und ansonsten eben copy/paste, falls die Datei nicht kopiergeschützt ist.

Obwohl - wenn ich nach epub exportiere, dann wird doch schon eine Vorschau in Papyrus ausgegeben. Ist doch quasi schon ein integrierter Reader in Papyrus. :smiley:

Ich benutze die Kindle-App in macOS, also auf meinem Laptop, und in iOS (auf dem iPod). Soweit erkennbar, ist die Positionsangabe identisch (die angegebene Druckseite 7 reicht bspw. von Pos. 208 bis 229.
Wie die Positionen allerdings exakt definiert sind, ist nicht sichtbar. Bei maximaler Buchstabengröße, bei der in beiden Versionen (nicht deckungsgleich) ca 15 (englische) Wörter auf dem Bildschirm gezeigt werden, enthält eine solche Bildschirmseite etwas weniger als 1 „Position“ (man muss also oft zweimal weiterblättern, um 1 Position weiterzukommen).

Okay… mir ist eh gerade aufgefallen, dass Google Books und MS Edge gar keine Positionsangabe haben, damit fällt das eh raus. MS Edge hat nur Kapitel und Prozentangabe, Google Books packt noch selbst berechnete Seitenzahlen hinzu.

Apropos: Wenn ich in Kindle eine Textstelle markiere, wird unter anderem die Schaltfläche „Kopieren“ angeboten. Wenn ich dies tue und in ein Papyrus-Dokument einsetze, erscheint der Text automatisch mitsamt Quellenangabe inklusive Seitenangabe:

„Cognitive Grammar belongs to the wider movement known as cognitive linguistics, which in turn is part of the functional tradition.

Langacker, Ronald W… Cognitive Grammar: A Basic Introduction (S.7). Oxford University Press. Kindle-Version."

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Wenn ich es richtig verstanden habe, geht es im Grunde genommen nicht um eine Referenz auf die Seitenzahlen im ebook, die es ja sowieso eigentlich nicht gibt. Sondern um eine Referenz auf die Seitenzahlen, die in einer gedruckten Buch-Version existieren.

Das ist ja auch ein Problem bei Transkriptionen von alten Bücher.
In Wikisource ist das so gelöst, dass bei jedem Seitenumbruch im gedruckten Buch, die kommende Seite durch eine fettgedruckte Zahl dargestellt wird, die zeigt, auf welcher Seite des gedruckten Werks man sich befinden würde.
Z.B.: " Nachdem er das Elisabeth-Gymnasium seiner Vaterstadt absolvirt hatte, studirte** [83]** er von 1715–19 in Leipzig Philosophie und die Rechte, dann bis 1722 noch in Halle und Jena, reiste ungefähr 6 Jahre mit vorübergehendem Aufenthalte in Cassel, Fulda, Würzburg, Regensburg, Nürnberg, wo ihm seine Meisterschaft auf der Laute in Verbindung"

In der ersten Zeile dieses Beispiels zeigt **[83] **an, dass in der gedruckten Version jetzt die Seite 83 beginnt.
Wenn Papyrus solche “Seitenanzeiger” automatisch, evtl. auch als Link hinzufügen könnte, fände ich das eine gute Ergänzung für wissenschaftliche Zusammenhänge.

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