Mein Text ist im Korrektorat und ich habe mein Projekt „Ich breche alle Regeln beim Texten“ wieder aufgenommen.
Ich habe mich seit gestern ausgetobt und ein paar Seiten Unterhaltung meiner Prota mit dem Leser geschrieben. Es ist mitten aus dem Text, aber zu verstehen, ohne den Rest zu kennen. Ich schreibe nicht chronologisch, sondern immer an den Stellen, die mir gerade Spaß machen. Es wird noch von Fehlern wimmeln, bitte ignoriert die einfach.
Hier mein Text. Ist die Art des Schreibens zu dick aufgetragen?
Theorien
Hast Du bei meiner Fotosafari mitgefiebert, was die Bilder uns zeigen werden? Wir beide haben als erste Menschen seit zweitausend Jahren den großen Brand von Rom und den Vesuv bei der Zerstörung von Pompei gesehen. Du behältst es für Dich, wie wir die Bilder geschossen haben, oder? Was rede ich, das würde sowieso keiner glauben.
»Nicht ablenken, Miri!« Wieder eine Ansage von mir für mich, ich bekomme das nicht mehr los. Zum Glück hat in Italien meine Berliner Schnautze niemand verstanden, hoffe ich. Bleibe ich beim Thema, ich bin dabei mein Wissen über Raum, Zeit und Geschwindigkeit aufzumöbeln, ich drücke die Schulbank. Physik ist nicht so schwierig, wie ich immer angenommen hatte.
E=mc² habe ich bereits verstanden! Bist Du stolz auf mich? Wenn Physik nicht schultrocken erklärt wird, ist sie richtig spannend. Nach der Italienreise habe ich zwei Kurse in der Volkshochschule gebucht. Rate…
Falsch… Der einfachere Kurs hat den Titel »Künstlerische Bildbearbeitung« und richtig, die nächsten drei Semester lerne ich Physik. Leider habe ich nicht den kleinsten Zusammenhang in meinen Auszeichnungen der Fotoserien gefunden, wen wundert es. Ohne eine Ahnung, wonach ich suchen sollte, finde ich nie eine Ursache für die Bilder.
Nee, finde ich nicht zu dick aufgetragen.
Ob es sich wirklich erschließt, bezweifle ich. Das ist in deinem Kopf klar - logo.
Ich durfte ja schon mal reinlinsen, deswegen kann ich mit dem kurzen Ausschnitt etwas anfangen. Und: Es macht mich neugierig. Vielleicht ja, weil ich mich ebenfalls für Physik interessiere. Mit Miri freunde ich mich gerade an. Weißt ja weshalb.
Ich hoffe, der Ausschnitt ist z. Zt. auf ca. Seite 60, wird jedoch noch ordentlich wandern.
Ich habe von den Kapiteln davor erst den Rahmen geschrieben.
Hallo,
Ich vermute, dass die beiden einen Zeitsprung gemacht haben. Sie waren auf Fotosafari im alten Italien – vielleicht als Geschichtsprofessoren? Es erinnert ein wenig an die alten Schatzsucher-Filme der 90er-Jahre, nur dass sie nicht nach Gold suchen, sondern nach Bildern. Die Weltgeschichte so festhalten, wie sie wirklich war – im richtigen Moment dabei sein und den Auslöser drücken. Faszinierend!
So ähnlich. Miriam, meine Protagonistin, erzählt dem Leser ihre Entdeckung.
Sie redet mit dem Leser, stellt Fragen, gibt Antworten, flirtet mit ihm.
Sie hat eine Entdeckung gemacht, lässt den Leser an ihrem Leben teilhaben.
Sie ist Buchhalterin, bischen naiv, romantisch angehaucht, der Leser ist derjenige, der mein Buch dann kaufen wird, hoffentlich. Dadurch, das sie alles mit kindlicher Neugier angeht und erstmal nichts als gegeben hinnimmt, entdeckt sie das Geheimnis ihrer Entdeckung lernt mit umzugehen. Spoileralarm: Es ist keine Zeitmaschine, in der Vergangenheit fingert Miriam trotzdem herum. Sie lernt mit den Zeitparadoxen umzugehen, nur die Zukunft widersetzt sich ihr.
Also darauf wäre ich nach dem Lesen deines Textes nie gekommen. Ich finde, er kann so alleinstehend wirklich nicht beurteilt werden. Auf mich hat das losgelöst eher konfus gewirkt.