Es scheint ein Trend zu sein und normalerweise gebe ich genau 0 auf Trends, weil es mir viel zu mühsam ist, irgendetwas hinterherzurennen oder etwas nachzuspüren, das überdeutlich punziert ist mit dem Begriff Vergänglichkeit - aber das hier gefällt mir. Allein schon deshalb, weil es eine der schönsten Freizeitbeschräftigungen in den Mittelpunkt rührt und weil es (vielleicht) für junge Leute etwas cooles draus macht: Reading Rhythms. Leseparties!
Drüber gestolpert bin ich auf Instagram (ja ich hab das auch …) weil ich @cntravelerspain folge und die das erwähnten und auch verlinkten: https://www.instagram.com/reading_rhythms/.
Man mag die Nase rümpfen und sagen: Was? Lesen wird zum Happening? Die Welt steht auf keinen Fall mehr lang! Doch mir gefällt der Ansatz, dass Lesen in der Öffentlichkeit vielleicht als etwas chilliges, und cooles wahrgenommen wird. Und dass die Leute in den Cafés nicht mehr auf ihre Handys schauen sondern in Bücher.
Ich muss mir gleich mal ansehen, was es da für Playlists gibt; von welcher Musik sich die Leserpartymenschen begleitenlassen
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Find ich super, und erinnert mich ein wenig an die poetry-slam-battles, die es ab und zu in der Peripherie noch gibt. (sehr tolle acts mitunter)
Als alter weißer Mann muss ich nicht alles verstehen, was die Youngster so treiben, was mich aber sehr interessiert ist wohin das führt. Und wenn, wie die Buchhändlerin Hartmann (kennst du als Wiener sicher, @nathschlaeger) berichtet, sich bei den Kauforgien der YA-NA-Fans immer häufiger auch Bücher von Jane Austen, Caroline Wahl oder Margarete Atwood in die Warenkörbe „verirren“, halt ich diesen Blödsinn genauso gut aus, wie ich damals die Mangas bei meinen Kindern ausgehalten habe oder meine Mutter Jerry Cotton und Lassiter bei mir.
Egal wie, bringt die Kids zum Lesen!
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Ich bin nicht auf Instagram - würde mich freuen, wenn Du noch etwas näher erläuterst, worum es geht. BTW: ich lese auch in der Öffentlichkeit auf dem Handy, da ich zu 95% E-Books lese.
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Mehr Informationen findet man zB hier: https://readingrhythms.co/
Im Grunde genommen geht es um Lesepartys, wo man sich in angenehmer Atmosphäre mit anderen Leserinnen und Lesern trifft und aus dem Akt des Lesens eine Art Happening macht. Ganz durchdrungen habe ich das Um und Auf auch noch nicht, finde es aber durchaus sexy, dass die Mechanismen der Jugend und der Medien auch für das Lesen an und für sich nutzbar gemacht wird.
Im Rolling Stone gibt es dazu einen Bericht: Are Reading Parties the New Wellness Activity for Creative Leaders?
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… alles, was dabei hilft, jungen Menschen die Freude am Lesen zu erhalten, ist legitim. Absolut d’accord.
Meinen Sohn habe ich auf die konventionelle Art zur Leseratte gemacht. Die ersten Jahre selbsterdachte kurze Gutenachgeschichten erzählt, dann angefangen, vorzulesen. Mit ca. fünf Jahren habe ich ihm den ersten Harry Potter vorgelesen. Dann wollte er unbedingt den zweiten Band (meine Frau war aber skeptisch, weil er noch so klein war und HP teilweise ja doch sehr beängstigend ist), also haben wir den Deal gemacht: Du darfst, aber lies ihn selbst.
Mein Sohn hat auf diese Weise - hoch motiviert - extrem schnell lesen gelernt und sämtliche HP gelesen, anschließend zweimal hintereinander den Herrn der Ringe und einige Zeit später wiederum zweimal hintereinander, unstoppbar, alle Bände von „Das Lied von Eis und Feuer“ („Games of Thrones“, die Filme haben wir aber nie gesehen).
Mein Sohn sagte aber leider auch, dass in seiner Klasse (er war dann auf einem humanistischen Gymnasium) die meisten Mitschüler privat keine Bücher lesen würden.
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