Professionelles Lektorat vor Agentur-Bewerbung unerwünscht?

Hallo ihr Lieben,

ich habe mein (Fantasy-) Manuskript noch nicht fertig gestellt, aber mir bereits überlegt, ob ich das Manuskript von einem zertifizierten Lektor begutachten und auf Herz und Nieren prüfen lasse, bevor ich es bei einer Agentur einreiche. Mein Buch ist sehr umfangreich und verwoben (all das, was man als Debütautor nicht machen sollte, aber ich kann und möchte keine andere Geschichte erzählen als diese). Somit möchte ich meinen Sicherheitswahn so gut wie möglich bedienen und vorher alles „absichern“. Schließlich gibt es Agenturen, die Fantasy vertreten, nicht wie Sand am Meer und man hat nur eine Chance.

Nun habe ich aber irgendwo aufgeschnappt, es sei beim Verlag nicht gern gesehen, wenn das Manuskript vorab lektoriert wurde, weil der hauseigene Lektor ja auch noch (zu Recht) mitmischen und seinen (Verlags-)stempel aufdrücken möchte. Ich frage mich also, ob es konstruktiv oder eher kontraproduktiv ist, im Vorhinein einen Lektor heranzuziehen (vom finanziellen Aspekt mal ganz abgesehen).

Hat jemand in dieser Thematik bereits Erfahrungen?
Ich würde mich sehr über euer Feedback freuen, vielen lieben Dank :white_heart:

Eve

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Willst du es einer Agentur oder gleich einem Verlag anbieten?

Ich würde sagen, bei beidem braucht es kein Vorher-Lektorat. Es geht zunächst darum, ob dein Werk ins Verlagsprogramm passt und sich die Idee gut verkaufen lässt. Dann die Umsetzung, ob du eine fesselnde Story mit tragfähigem Plot liefern kannst und sich das Ganze vom Stil her auch ansprechend liest.
Diese Punkte müssen stimmen, darauf wird geachtet und das sind die Hürden, die erstmal genommen werden müssen, weder ein Verlag noch eine Agentur erwarten, dass man ein fertig lektoriertes Manuskript einreicht. Ein Lektorat bekommt dein Buch sowieso, wenn es vom Verlag angenommen wurde.

Es ist klar, dass du vorher alle Tipp-, Rechtschreib- und möglichst auch Grammatikfehler nach besten Kräften eliminierst und dein Manuskript auf Logiklöcher etc. prüfst.

Du kannst es natürlich machen und vorher von einem freiberuflichen Lektor auf Herz und Nieren prüfen lassen, allerdings ist das weder billig noch gibt es dir eine Garantie, dass dein Buch dann auch angenommen wird.

Viel Erfolg!

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Ich danke dir vielmals für die schnelle Rückmeldung :pray:

Das Manuskript soll definitiv erst an Agenturen gehen und wenn das nicht klappt, später an Klein/Indie-Verlage.
Eine Garantie für Erfolg gibt es natürlich nie, ich wollte einfach auf diesem Wege meinen eigenen „Angsthund“ wenigstens etwas ruhig stellen und alles dafür tun, die Geschichte so gut als möglich zu präsentieren.

Deine Punkte sind natürlich absolut vernünftig und vielleicht sollte ich am Ende doch mehr Vertrauen in mich selbst und meine Fähigkeiten setzen, das Manuskript so oft zu analysieren und zu überarbeiten, bis nichts mehr (von meiner Seite aus) geht :innocent:

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Das Lektorat in Eigenregie in Auftrag zu geben (sofern man sich das leisten kann und will), ist extrem sinnvoll, wenn man den Selfpublisher-Weg geht.
Ansonsten verdient man gerade als Newcomer bei Verlagen eh nur einen Hungerlohn, warum also noch zusätzlich für ein Lektorat blechen!

Ich würde auch sagen, hab Vertrauen in deine Fähigkeiten, das Wichtigste ist eine verkaufsfähige, originelle Idee und ein guter Schreibstil. Wenn du damit aufwarten kannst, sieht man dir auch die eine oder andere Schwäche nach, die lassen sich überarbeiten.

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Im Regelfall will eine Agentur sowieso erst einmal nicht das ganze Manuskript sehen, sondern eher die ersten 10, 20 oder 50 Seiten. In diesem Schritt bringt dir also ein Gesamt-Lektorat eher nicht viel. Du kannst aber auch dein Expose lektorieren lassen und damit die Storyline. Nur wenn die Agentur auf das Expose und die Leseprobe anspringt, werden sie nach dem ganzen Manuskript fragen. Natürlich ist es dann zu spät, es noch schnell lektorieren zu lassen, aber ich denke auch nicht, dass das nötig ist.

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