ich habe folgendes Problem mit den Formatvorlagen (Version 10).
In einem meiner Dokumente habe ich die Schriftart der Vorlage “Standard (global)” geändert, in der Hoffnung, dass die Änderung dann für alle anderen Dokumente ebenfalls gilt. Dies ist auch der Fall - aber: Nachdem ich ein anderes Dokument geöffnet hatte, musste ich feststellen, dass dort alle Passagen, die zuvor das Format “Standard (global)” hatten, nun plötzlich das Format “Standard (lokal)” haben. Für dieses Format wurde die Änderung der Schriftart aber natürlich nicht übernommen.
Ich würde sehr ungern nun jedes einzelne Dokument händisch durchgehen müssen, um ständig “Standard (lokal)” zu “Standard (global)” zu ändern, weil die entsprechenden Passagen ja immer wieder durch Überschriften voneinander getrennt werden. Zudem verwende ich noch andere Formatvorlagen (die genannten Überschriften, Bullets, Aufzählungen, …), bei denen ich auch noch die entsprechende Änderung in der globalen Variante vorgenommen und übernommen werden soll.
Hat jemand einen Rat für mich, wie ich das Problem möglichst elegant, ohne großen Aufwand lösen kann?
Durch die “Globalisierung” ist (vom Programm) nicht gewollt, dass nun alle schon existierenden Dokumente plötzlich anders aussehen.
Ein Rat für eine Teillösung wäre: In einem zu ändernden Dokument den Formatvorlagen-Dialog aufzurufen, auf “Standard (lokal)” zu gehen und rechts daneben “Markieren” anzuklicken. Dann außerhalb des Dialogs in der Symbolleiste das Format “Standard (global)” auswählen, diese Änderung wirkt sich dann auf das gesamte Dokument aus. (Freilich ist das für jedes modifizierte Format und jedes Dokument zu wiederholen.)
Eine andere Möglichkeit ist, mit Datei/Ablage > Erzeugen > “Formate anpassen nach Dokument…” zu arbeiten. Damit kannst du ein Dokument hernehmen und und komplett an dein Modell-Dokument anpassen (es wird eine Kopie erzeugt).
Dann gibt es noch “Formatvorlagen übernehmen aus…” im Menü “Absatz” mit möglicherweise ähnlichen Funktionen, aber detaillierteren Einstellungs- und Auswahlmöglichkeiten (wobei ich nicht weiß, ob das geeignet ist, direkt die gewünschten Änderungen am Text zu bewirken).
vielen Dank für deine hilfreiche Antwort zu nächtlicher Stunde!
Hierzu eher ein Hinweis an die Entwickler: Das finde ich dann aber in der Tat etwas unglücklich. Natürlich wären globale Formatvorlagen insofern “mächtig”, wenn sie rückwirkend potentiell weitreichende Änderungen erzeugen würden. Aber dafür könnte man damit auch sehr effizient arbeiten, wenn man es denn wollte. Wenn ich nicht will, dass sich Änderungen an globalen Formatvorlagen auf existierende Dokumente auswirken, dann würde ich in diesen Dokumenten mit lokalen Formatvorlagen arbeiten, um solche Änderungen zu verhindern. Damit hätte man sowohl eine Schutzfunktion für die existierenden Dokumente als auch die Möglichkeit der rückwirkenden Anpassung durch Änderungen an globalen Vorlagen.
Es ist natürlich meine persönliche Einstellung, aber nur um das zu illustrieren: In meinem Fall bedeutet das nun, dass ich (anscheinend) auf insgesamt sieben Dokumente mit je ca. 40000 Wörtern eine Notlösung anwenden muss, während es andernfalls mit wenigen Klicks getan gewesen wäre.
Diese Notlösung klingt genau nach dem, wonach ich gesucht habe - aber ich war wohl zu blind, um den “Markieren”-Button zu finden. Herzlichen Dank dafür!
Deine beiden anderen Vorschläge schaue ich mir auch noch an, aber ich könnte mir vorstellen, dass ich bei der ersten beschriebenen Lösung bleibe.
Eine andere Lösung und keine Notlösung wäre die Möglichkeit, die Änderung von Formatvorlagen durch Papyrus-Logik in einem Dokument zu unterbinden. Das würde viel Anpassungsarbeit ersparen, wenn man mit einem bewährten Satz an Formatvorlagen arbeitet.
Wir haben uns in langer und intensiver Absprache mit unseren Anwendern explizit dagegen entschieden, dass alte Dokumente sich mit einem Male beim Öffnen ändern.
Dieser Effekt ist letztlich als Sonderfall zu betrachten war und ist allgemein mit großer Mehrheit unerwünscht.
Dass es im Einzelfall mal recht praktisch sein kann, ist klar, aber es wurde allgemein als zu kompliziert verstanden, und der Nutzen ist letztlich zu gering demgegenüber, dass man mit wenig Aufwand - eben über “Markieren” - die gewünschten Änderungen auch leicht und verständlich erreichen kann.
Dann ist das natürlich verständlich, wenn ihr damit dem Wunsch der großen Mehrheit gefolgt seid.
Ich persönlich empfinde es zwar nach wie vor als eher kontraintuitiv, aber zum Glück ist der Apfel, in den ich nun beißen muss, anscheinend nicht ganz so sauer, wie ich ursprünglich befürchtet hatte.