Ich habe mir gerade das Papyrus-Demo heruntergeladen und möchte mich einarbeiten, um zu sehen, ob es zu meinen Bedürfnissen passt. Ich schreibe (wie viele) seit Jahren mit Word, komme damit zwar sehr gut klar, möchte aber nun auch mal ein professionelles Programm ausprobieren. Ich gestehe: nach dem ersten Öffnen eines Buchprojektes fühle ich mich jetzt schon ein wenig erschlagen und schiele ein wenig auf das herrlich einfache Word zurück. Aber diesmal möchte ich mich nicht abschrecken lassen, sondern mich ein wenig einarbeiten! (Alleine die Figurendatenbank ist klasse, auch wenn ich noch nicht ganz begriffen habe, ob da jeder Roman eine eigene Figurendatenbank anlegt, oder ob die allgemein ist, und wo man so was einsehen / einstellen kann.)
Meine Frage: Ich bin ein sehr textorientierter Mensch beim Planen, d.h. so Dinge wie ein Denkbrett sind zwar als prinzipielle Unterstützung für kleine Ideen denkbar, aber für meine Art der Planung nicht nützlich. (Ich habe es mit Mindmaps schon mehrmals versucht. Außer Kopfschmerzen ist da nie viel dabei rausgekommen ) In Word habe ich stets ein eigenes Dokument, ein Stufendiagramm, das ich sehr linear befülle: Ich schreibe einen ersten Plotentwurf, beginne zu schreiben, der Plotentwurf beginnt zu leben und sich zu verändern, Szenenfetzen kommen rein, Dialogpassagen, Plottwistideen, etc., und alte Ideen landen am Ende des Dokumentes. Am Ende eines Romans hat dieses Stufendiagramm oft bis zu 80 Seiten.
Dieses Dokument ist mein entscheidendes Werkzeug und ich würde es gerne auch in Papyrus Autor nutzen, v.A. weil in den alten Ideen oft noch viel Potenzial steckt (d.h. ich will sie nicht wegwerfen.)
Gibt es in Papyrus die Möglichkeit so ein Textdokument anzulegen, sodass es sich automatisch öffnet, wenn ich mein Romanprojekt öffne? Theoretisch könnte ich dieses Stufendiagramm ja auch als “Anhang-Kapitel” anlegen, worauf ich es bequem über den Navigator aufrufen und mit Kapitelstruktur gliedern könnte? Vielleicht gibt es ja auch eine ganz andere, kreative Möglichkeit, die ich gerade übersehe?
Unter *Einstellungen → Dokumente → Dokument-Sets (Ablage → Dokument-Sets → Dokument-Set…) *ein Dokument-Set auswählen, die entsprechenden Dokumente (Plot als Stufendiagramm, der eigentliche Text, …) hinzufügen und das Häkchen bei *Alle anderen Dokumente schließen *(Empfehlung) setzen.
Danach kannst du dein Projekt unter Ablage → Dokument-Sets → vergebener Name aufrufen und alle Dokumente werden geladen.
Oder viel simpler: Im Projekt-Ordner abspeichern. Alles, was darin liegt, wird als zum Projekt gehörig betrachtet und kann automatisch mit geöffnet werden.
Super, vielen Dank! Das mit den Dokument Sets hat bei mir nicht wirklich geklappt (ich habe mich aber vermutlich einfach auch dämlich angestellt), und meine Lösung erstmal war die Dokumente miteinander zu verknüpfen, um dann im Dokumentenmenü “alle verknüpften Dokumente öffnen” zu wählen. Aber die Sache mit dem Projekt Ordner klingt noch einfacher!
Ich bin wirklich gespannt. Noch immer fühle ich mich hart überfordert, aber mit Google und bisschen Handbuch geht das für die kurze Zeit schon ganz gut. Und ich spüre einfach, dass da nach ein bisschen Einarbeitung ein extrem geschmeidiger Workflow möglich ist. Ich lasse mir jetzt einfach noch ein bisschen Zeit.
Wir sind recht dicht vor dem Release von einem Schwung Lehrvideos. Wir „betatesten“ gerade intern, dann geht’s an unsere große Betatester-Runde, dann veröffentlichen wir die.
Aber mit dem aufwendigen Handbuch, der Wiki, unserem Support und vor allem dem Forum hier sollte man auch gut weiterkommen.
Hallo Alf,
herzlich willkommen erstmal in diesem Forum. Pspyrus ist wirklich ein Profi-Programm und wenn du dich eingearbeitet hast, wirst du es nicht mehr missen wollen.
Ich führe auch immer ein Schreib-Tagebuch nebenher. Diese Datei ist ein Teil meines Projekts und wird immer gleichzeitig mit dem Roman geöffnet.
Figurendatenbanken sind praktisch. Ich führe sie immer getrennt nach Romanen. Dafür lege ich im Projektordner eines Romans eine eigene an. Jede Figur wird genau beschrieben, die Hauptakteure bekommen ihre eigene Vita und manches Hintergrundwissen fließt dort hinein, was vordergründig im Roman erst mal nicht zu erkennen ist.
Was mir auch noch sehr hilft, ist der Navigator (ganz links unten der Kompass). Hier erscheinen alle Kapitelüberschriften. Zusätzlich kann man diese noch in Szenen unterteilen. Wenn eine neue Szene im Roman beginnt, kann man sich beim entsprechenden Absatz per Rechtsklick einen Szenentitel setzen (ist nur für den Autor, im fertigen Skript sieht man davon nichts). Dieser Szenentitel erscheint dann auch im Navigator unterhalb des entsprechenden Kapitels.
Wenn man im Navigator auf eine Szene klickt, springt der Cursor automatisch dorthin, was gerade bei großen Projekten/Kapiteln sehr angenehm ist. Damit wird viel hektisches Scrolling vermieden.
Alles, was man im Navigator einstellt, erscheint dann wieder im Organisator (neben dem Kompass die kleine Agenda). Dort wird alles noch ein wenig detaillierter dargestellt, inklusive vorkommender Figuren im Kapitel. Und man hat auch die Möglichkeit, Hintergrundinformationen abzulegen. Aber damit erschlage ich dich wirklich für den Anfang. Freunde dich erst mal mit dem Navigator an. Du wirst ihn lieben
Viele Grüße,
Vroni
Hallo Alf,
auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum. Bitte lass Dich von den zusätzlichen Instrumenten des Programms nicht erschlagen! Versteh Datenbanken, Denkbrett, Zeitstrahl etc. als Angebote, die Du nutzen kannst, aber nicht musst. Du kannst auch schlicht mit dem Textprogramm arbeiten, die absolut gute Rechtschreib- und Grammatikkontrolle nutzen und den Thesaurus. Der ist übrigens auch außerordentlich ausführlich. So etwas habe ich bei keinem anderen Programm gefunden.
Jeder hat seinen eigenen Schreibstil, wobei auch der sich mit den technischen Möglichkeiten ändert. Vor nicht allzu vielen Jahren wurden Romane mit der Hand geschrieben und dann abgetippt.
Also: Fang an, probier und spiele mit den Möglichkeiten, wenn Du Zeit und Lust hast. Wenn Du Fragen hast, bekommst Du jederzeit Hilfe im Forum.
Microsoft WORD ist übrigens alles andere als “herrlich einfach”; man hat sich mit der Zeit nur an seine diversen Macken gewöhnt und ignoriert die meisten seiner Funktionen, und dann mag einem das so vorkommen.
(Sage ich als jemand, der eine Zeitlang WORD-Kurse gegeben hat.)
Das sehe ich genauso. Ich würde die Aussage aber gerne noch ergänzen.
Sehr viele Anwender haben keine oder nur rudimentäre Kenntnisse vom (gar nicht so einfachen!) Schreibmaschinensatz, geschweige denn von den Anforderungen des Buchsatzes. Und typografische Aspekte stellen eine weiter Herausforderung dar. Wehe, man weist gemäß Willberg und Forssmans Statement „Guter oder schlechter Satz – das ist eine Frage des Könnens und des Aufwandes, manchmal der Auffassung. Richtiger oder falscher Satz – das ist eine Frage des Wissens. So, wie jemand, der schreibt, die Orthografie beherrschen muss, so muss jemand, der setzt oder setzen lässt, die Orthotypografie beherrschen.“ auf Fehler hin. Dann hat man Stimmung im Büro.
Als Beispiel diene „und / oder“. Richtig ist „und/oder“. Einwand im Büro(=Word)-Alltag: „Dann trennt Word ja nicht.“ Antwort: „Natürlich nicht. Du hast ja auch keinen bedingten Nullbreitewechsel eingefügt.“
Manchmal wird gefragt, was das denn sei. „Den fügt man dort ein, wo das Programm bei Bedarf trennen dürfen soll, also hinter dem Schrägstrich. Denn das weiß es nicht automatisch.“ Seltener will man wissen, wo diese Funktionalität liegt. Das wäre dann Information Overflow.
[Pauschalbewertung ON] (okay, trifft nicht für alle Anwender zu, aber für einige/viele/fast alle [Nichtzutreffendes kann gestrichen werden]):
Grundlagenwissen ist Ballast.
Alles, was nicht durch (am liebsten sehr) wenige Mausklicks erreicht werden kann, wird nicht genutzt.
Und mit der Möglichkeit, immer und überall fragen zu können, ist man ja auch von davon befreit, selbst lernen zu müssen. Irgendjemand wird schon was dazu sagen.
[Pauschalbewertung OFF]
Auch das beste Programm kann nicht alles Lernen abnehmen. Und gute Beherrschung setzt lernen, üben und auch mal ausprobieren voraus. Aber das ist unpopulär; keiner möchte hören, dass die Götter vor den Erfolg den Schweiß gesetzt haben.