Bisher habe ich noch nie geplottet, alle meine Romane sind Stück für Stück im Kopf entstanden. Ohne jemals die Übersicht zu verlieren. Beim aktuellen Projekt hatte es nach erst 80 Seiten den Anschein, dass ich um einen Plot herumkomme. Also losgelegt und begonnen, meine Gedanken, erstmal ohne Sortierung, zu notieren. Es sit erschreckend - ich habe soviele Ideen, dass schon der Plot ein Roman wird.
Daher Frage an die Immer-Plotter: Ist es normal, dass der Plot vollkommen überladen ist? Gedanken / Ideen überschlagen sich. Alles macht den Eindruck, dass es in jedem fall im Buch auftauchen muss. Auf den ersten Blick ist nichts zu finden, das überflüssig ist … wenn ich das alles verwende, wird aus dem Buchprojekt entweder ein 1000-Seiten-Wälzer oder mir stehen unzählige Überarbeitungsrunden bevor.
Ich plotte selten mehr als eine DIN-A4-Seite. Da kommen wirklich nur die Eckpunkte rein. Wer wird wann vom wem ermordet? Wer weiß was von wem und warum? Wer kann es alles gewesen sein und warum? Wie verrät sich der Mörder? Mehr mache ich nicht, den Rest habe ich im Kopf. Aber jeder macht es nach seiner Art, Deine Art hast du noch nicht gefunden. Ich drück dir die Daumen.
Ich plotte auch eher wenig.
Das meiste ist in meinem Kopf.
Wenn es kompliziert wird, notiere ich grob das nächste, vielleicht auch das übernächste Kapitel um mich beim verschreiben nicht zu verzetteln. Ein roter Faden für mich sebst, aber nicht für das ganze Buch.
Gruß aus MG
Klaus
Nein.
Ja.
Je nachdem.
Hey. Plotten ist eine Sandbox, ein Legoparadies, eine Tapetenrolle mit Bundstiften…
Lass deinem Spieltrieb freien Lauf!
Kürzen und löschen kann man ja immer.
Ich habe zwei Mal ein Buch geplottet (auf verschiedene Weise) und beide Projekte habe ich abgebrochen. Denn für mich war es praktisch „unmöglich“ schon vorher „an einem Stück“ alle Ereignisse vorherzusehen, die dann tatsächlich spannend sind. Die Storys wollten sich nicht in das Korsett pressen lassen, dass ich mir vorher erdacht habe.
Aber was mir aktuell hilft ist. „Grobe Meilensteine“ d.h das Ende, die ersten Protagonisten, Wendepunkte (oder Candy Szenes) in der Geschichte zu plotten und dann …
das „Mikroplotten“ der nächsten 500 bis 1000 Wörter. Damit bin ich gerade recht erfolgreich.
Das würde ich dir empfehlen. Überlege dir bestimmte Schlüsselszenen, die dir besonders wichtig sind und spaß machen, plotte diese (nicht in Handlung, eher im Inhalt und sensorischer Details) und mikroplotte dich durch die Szenen dahin
Aktuell experimentiere ich damit, die Sinne der Protagonisten gezielt zu beobachten und ihren Anteil an der Szene zu ermitteln. Dafür habe mir eine eigene Software geschrieben, aber das würde an dieser Stelle zu weit führen
Wie sagt die Stimme in meinem Kopf dauernd?
„Ja schreib nur einen Plott, sei nur ein großes Licht,
und häng noch einen zweiten dran, gehn tun sie beide nicht.
Denn um ein gutes Buch zu schreiben bist du längst nicht klug genug
Lass das deine Protas machen, bei denen gehts ruck-zuck!“
ich plotte eigentlich mit jedem grösseren Projekt ein wenig mehr. Das hängt bei mir auch mit der zunehmenden Sicherheit, wie ich das Buch schreiben will zusammen. Im aktuellen Projekt, das gerade zweimal komplett durch die ersten Überarbeitungen ist, hat die komplette Kapitelstruktur bereits am Anfang gestanden, die 5-6 Szenen pro Kapitel immer mindestens 3 Kapitel voraus. Für die Ausgestaltung des Rahmens bleibt dann für mich noch genügend Raum. Und natürlich habe ich hier und da justiert, oder verändert, wenn es sich besser angefühlt hat.
Ich mache das im übrigen nicht, um einen besseren Überblick zu haben, sondern um in dem Rahmen dann die Story möglichst „fliegen lassen“ zu können, ohne in Gefahr zu laufen, dass es aus dem Ruder läuft.
Ich plotte meist auf meinem remarkable, das fühlt sich für mich natürlicher an…
Ein wenig wie das Leben. Planen und ganz einfach sicher dem Weg folgen.
Denkste…
Liebe, Trauer.
Sturm, Sonne.
Armut, Goldschatz.
Ein Lebenswürfel mit tausend Seiten auf einem abgedeckten Spielbrett.
Ich plotte meist und schreibe dennoch ganz anders. In den meisten Fällen bleibt der Plotbogen dann zur Übersicht aktiv, wenn ich mal irgendwo hänge. Such ich mir einfach dort eine passende Scene raus.
Ich bin eher der Bauchschreiber, plotte aber das „grobe Gerüst“ (worum es in den jeweiligen Episoden / Kapiteln gehen soll) als Notizen. Den Rest frei nach Bauchgefühl. Aber einen „roten Faden“ gibt es meistens, dem dann die Intuition folgt!
Gruß
Super Girl
Ja, das hab ich sieben Romane lang getan, und es hat funktioniert. Jetzt habe ich - zumindest im Moment - das die Kerle und Kerlinnen irgendiwe überfordert sind und nicht wissen, was sie tun sollen, sie scheinen auf meinen Input zu warten. Unverschämtheit.
Mein Plan ist immer ziemlich detailliert, damit ich überhaupt abschätzen kann, ob die Geschichte funktioniert und in die richtige Richtung geht. Trotzdem merke ich erst beim Schreiben, ob etwas fehlt oder überflüssig ist - dann baue ich entsprechend aus oder schreibe manche Szenen gar nicht. Es kann also an der einen Stelle zu überladen und an einer anderen dafür zu dünn gewesen sein. Ohne ein erstes Grundgerüst käme ich aber nicht weit.