Ich tippe hier so fröhlich vor mich hin, ahne nichts böses, mache einen Zeilenumbruch, wie ich es schon tausende Male zuvor getan habe und plötzlich stehe ich vor einem Rätsel.
Da ist jetzt auf dieser einen spezifischen Seite und nur auf dieser einen das Phänomen, das bei einem Zeilenumbruch jetzt ein zusätzlicher Platz zwischen den Zeilen entsteht.
Dieser tritt nicht auf, wenn ich shift und Enter drücke. Bei allen anderen Seiten und Kapiteln passiert das nicht, nur da. Alle Einstellungen sind unverändert, die Schriftart ist identisch, aber das ist jetzt plötzlich so da. Ein Neustart von Papyrus löst das Problem leider nicht.
Falls jemand weiß warum und wie ich das abstellen kann, würde ich mich sehr freuen von euch zu hören.
Hallo Deven,
Nur mal so als Frage: Du fügst doch nicht etwa einen manuellen Zeilenumbruch ein (Shift-Enter)? Das sollte man wirklich dem Programm überlassen. Mit Enter wird ein Absatzumbruch eingefügt mit den eingestellten Abständen in der Formatvorlage. War das vielleicht der Grund?
Gruß
Karl
Shift-Enter erzeugt einfach ein Zeilenende ohne den Absatz zu beenden. Wenn du mit normalem Enter einen zusätzlichen Abstand bekommst, dann kann das folgende Ursachen haben:
Im Absatzformat sind zusätzlicher Abstände eingestellt. Das kannst du unter Absatz > Erweiterte Absatzformatierung > Abstand über/unter Absatz überprüfen. Prüfe auch die Einstellung „Mit Folgeabsatz zusammenhalten: x Zeilen“.
Die Einstellung zur Vermeidung verwaister Zeilen am Seitenende oder Seitenanfang kann dazu führen, dass am Seitenende größere Lücken entstehen. Siehe Dokument > Seitenlayout > Verwaiste Zeilen. Normalerweise steht dort 2. Mit 0 oder 1 schaltet man die Funktion de facto aus.
Man kann über Absatz > Zeilen zusammenhalten dafür sorgen, dass beliebige Absätze beim Seitenumbruch nicht einfach auseinander gerissen werden dürfen. Ähnlich wie (2) kann das zu Lücken am Seitenende führen. Es kann sein, dass diese Funktion aus Versehen über ihr Tastenkürzel Shift-Cmd-8 bzw. Shift-Strg-8 aktiviert wurde. Das kann man sichtbar machen, indem Ansicht > Hilfszeichen anzeigen aktiviert wird. Geklammerte Bereiche werden durch gepunktete 90°-Pfeile am Anfang und Ende gekennzeichnet. Wenn das der Fall ist, dann diesen Bereich auswählen und Abstatz > Zeilen entklammern aufrufen.
Ich gehe auf Seite 8.
Ich drücke Enter.
Ich erhalte einen Zeilenumbruch ohne nennenswerten Abstand zwischen der ursprünglichen und der neuen Zeile.
Ich gehe auf Seite 400.
Ich drücke Enter.
Ich erhalte einen Zeilenumbruch ohne nennenswerten Abstand zwischen der ursprünglichen und der neuen Zeile.
Ich gehe auf die Seite, die im Bild zu sehen ist.
Ich drücke Enter.
Ich erhalte einen Zeilenumbruch mit einem nennenswert größeren Abstand zur initialen Zeile.
In meinem Bestreben das Problem zu lösen habe ich zufällig festgestellt, dass shift Enter nicht eben jenen Abstand zwischen den Zeilen auf dieser einen Seite verursacht.
Simpel dargestellt:
Ich importiere einen Text. Ich schreibe herum. Ich erreiche Seitenzahl 412 nach Wochen der Arbeit. Plötzlich wird auf dieser und nur auf dieser Seite ein Zeilenumbruch mit einem größeren Abstand dargestellt als auf allen anderen Seiten zuvor, an allen anderen Arbeitstagen.
Das ist das, was mich gerade irritiert, weil ich ja nichts am Stil oder Zeilenabstand manuell geändert habe und wenn ich etwas manuell verändert hätte, müsste ich dann nicht erwarten, dass diese Veränderungen sich auf das gesamte Projekt ausdehnen und nicht nur auf diese eine Seite?
Das ist das Projekt, das ich über Neues Projekt/Importieren als docx importiert habe. In der Zwischenzeit ging das aber mehrmals als pap zwischen zwei Computern hin und her und dieses Problem ist bisher nie aufgetreten. Ich arbeite ja nun schon etwas länger in dieser Datei.
Ich hatte jetzt die Gelegenheit das Projekt zu öffnen und unter Absatz/Erweiterte Absatzformatierung war tatsächlich sieben Punkt unter Abstand unter Absatz eingestellt. Warum kann ich mir gerade nicht herleiten, ebensowenig warum dieses Verhalten nur auf dieser Seite und nicht auf denen darüber relevant war.
Ich vermute, dass da ein anderes Absatzformat im Spiel ist. Auf deinem Bildschirmfoto sieht man das Format „Textkörper“ – sowas wird gerne von Word angelegt. In Papyrus schreibt man üblicherweise mit dem Format „Standard“. Hast du mal verglichen, ob sich „Textkörper“ erst nach einem Word-Import eingeschlichen hat?
Hallo,
die anderen hier haben ja schon auf eine mögliche Lösung hingewiesen. Von mir noch mal der Hinweis, keine festen Zeilenumbrüche via Shift-Enter machen; nur in ganz besonderen Fällen. Und Enter führt immer zu einem Absatzumbruch, wobei hier vermutlich verschiedene Absatzformate (wie im Forum ja auch schon vermutet), eine Rolle spielen können. Ich plädiere immer, importierte Dateien auf Konsistenzen bzw. Inkonsistenzen zu überprüfen. Und nicht zu viele Absatzformate einführen, das macht immer irgendwann Ärger. Und keine Zeilenumbrüche einführen und auch keine Leerabsätze …
Viel Erfolg jedenfalls!
Gruß
Karl
Diese Grundlagen sollte man vor Beginn des Schreibens schon verinnerlicht haben.
Die Aussage
teile ich allerdings nicht. Wenn etwas passiert, dann liegt es sehr oft nicht an der Anzahl der Absatzformate, sondern zumeist an Inkonsistenzen.
Ich arbeite sehr viel mit technischen Dokumenten und habe Dutzende Absatzformate im Gebrauch. Die sind aber sauber durchkonstruiert und haben eine eindeutige Hierarchie. Und wenn dann ein Sonderfall kommt, definiere ich ein neues, von einem Herkunftsabsatz abgeleitetes Format nur für diesen Bereich. Ich vermeide Änderungen „on the fly“ durch ‚nur mal schnell klicken“. Das rächt sich zu oft später und vor allem dann, wenn man es gar nicht gebrauchen kann.
Um zu vermeiden, fremde Absatzformate einzuschleppen, importiere ich grundsätzlich nur nackten Text (oft auch über einen Editor) und formatiere dann in Papyrus.
Warum?
Wenn ich in Papyrus bspw. per Mausklick eine Aufzählung mit Bullets aktiviere, wird auch direkt die richtige Formatvorlage ausgewählt. Wenn Du das bei Word machst, siehst Du zwar auch Bullets, aber Du kannst nicht erkennen, dass sich die Formatvorlage ändert.
So kann es sein, dass alle Formatierungen eines augenscheinlich komplexen Dokumentes von vorn bis hinten auf der Formatvorlage „Standard“ zusammengeklickt wurden. Dabei legt Word intern aber eine automatisch erstellte Formatvorlage für den bestimmten Bereich an. Wieder und wieder … Und dann muss man plötzlich auf „Standard“ basierende Abschnitte anfassen, was gerne an ungeahnten Stellen zu neuen Umbrüchen führt usw.
Das ist nicht nur spannend bei der finalen Korrektur, bei der einem (gerne in der Nacht vor einem Abgabetermin) bei der kleinsten Änderung plötzlich alles um die Ohren fliegt), sondern auch beim Herauskopieren von Abschnitten aus dem einen Programm und dem Einfügen in ein anderes. Welche Formatinformation wird da eigentlich mitgegeben?
Da ist mein Umweg über reinen Text trotz der anschließenden Nachbearbeitung (aber ohne zwangsläufige Fehlersuche) für mich effizienter.
Auch richtig. Es gibt immer viele Anregungen und Tipps, wie man es letztendlich macht, bleibt jedem selbst überlassen. Ich mag den Satz Du bist beratunsgresistent nicht, denn er trifft nur in den seltensten Fällen zu.