Pferde

Ich benötige bitte das Wissen eines Pferdekenners.

Mein Roman spielt im 13. Jahrhundert und da wurde die Welt zu Fuss oder zu Pferd erkundet.
Meine Frage: Wie weit kann man an einem Tag mit einen durchschnittlich guten Pferd reiten. Dabei wäre zu beachten, dass das Pferd nicht schlapp machen darf und an den nächsten Tagen, die gleiche Strecke auch noch schaffen muss.

Hallo Ida,
40-50 km sollten drin sein als tägliche Strecke. Das hängst aber stark vom Pferd ab. Trainierte Pferde schaffen das Doppelte. Du musst Dir also den Zusammenhang in der Geschichte ansehen. Ist es jemand, der halt nur in Ruhe von A nach B will, weil der Vater bald Geburtstag hat oder ist es ein Kurier, der eine eilige Meldung überbringen muss. Flüchtet jemand? Im Übrigen ist das Reiten auch für den Reiter anstrengend. Reite mal selbst zwei, drei Stunden!
Hier ist auch eine interessante Webseite: https://www.regionalgeschichte.net/bibliothek/glossar/alphabet/r/reisen-im-mittelalter.html
Na dann - einen guten Ritt!
Max

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Übrigens eine tolle Sonnenblume. Ich bin nur schwarz-weiß…

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Danke.

Ich hatte so mit 30 km pro Tag gerechnet, denn es ist Winter, heißt die Tage sind kurz und die Straßenverhältnisse nicht so gut.

Wie gesagt, das hängt vom Kontext ab, von Pferd und Reiter und der Absicht beim Ritt und natürlich vom Gelände. Im flachen Land ist es halt leichter als über die Alpen. Im Gebirge sind 30 km wahrscheinlich die Tagesstrecke. Wenn Dein Reiter interessiert ist, irgendwo anzukommen, wird er bestimmt in normalem Gelände mehr als nur 30 km am Tag zurücklegen.
Max

Im 13. Jahrhundert gab es nur schwere Pferde, also eher Kaltblüter. Die ermüden wesentlich schneller als Warmblüter, wobei die ausdauerndsten Pferde arabische Rassen sind (mal ganz allgemein und unabhängig vom Trainingsstand). Reitet man mit hoher Geschwindigkeit, ermüden alle Pferderassen relativ schnell. Eine Ausnahme bilden auch hier arabische Kleinpferde. Im Schritt ist ein Pferd nahezu unermüdlich, aber eben auch nur etwas schneller als ein Fußgänger. Ich habe jahrelang in ebenem Gelände an 2-Tagesritten teilgenommen. Dort haben wir mit Pausen (eine kleine und eine große) 4 bis 5 Stunden für ca. 20 km gebraucht bei überwiegend Schritt, ein wenig Trab und kurzen Galoppstrecken. Die Ritte haben am Niederrhein in flachem Gelände stattgefunden. Nach dem zweiten Tag waren alle Pferde (regelmäßig geritten) völlig platt. Ich würde sagen, ein durchschnittlich trainiertes Warmblut schafft etwa 8 Stundenkilometer. Aber wie gesagt, zu alten Zeiten gab es nur schwere Pferderassen im mitteleuropäischen Raum. Außerdem trugen die Herren der Schöpfung im 13. Jahrhundert schweres Gewand, was die Pferde zusätzlich belastete.

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Noch was. Die Sättel waren zur damaligen Zeit enorm schwer. Noch mal eine Bremse …

Leistung: Ein Mensch kann ein Pferd totlaufen.
Ausdauer: Islandpferde spielen vorne mit.

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Ein Mensch kann so ziemlich alles totlaufen. Das wird oft vergessen

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Ja, da hast du recht. Angeblich haben die ersten Menschen auf diese Art gejagt: Sie haben die Tiere so lange verfolgt, bis sie tot zusammengebrochen sind. In dem Text, den ich damals darüber gelesen habe, wurde gesagt, dass der Mensch ein “Lauftier” ist. Und das vergessen wir heute leider viel zu oft in unseren Autos…

Liebe Grüße,
Vroni