Du lässt Kinder von Monstern fressen? Ich stelle mir gerade vor, wie die Kinder um das entleibte Monster herumsitzen und davon fressen … gruselig!!!
also mein Opa war 55, als ich auf die Welt gekommen bin, der hätte sich damals sicher nicht als „alt“ bezeichnet
klar - aber andere ihn hoffentlich auch nicht!
Er nicht, doch andere. Mich hat beim Reiten mal jemand vermisst. Ein Kind hat gesagt: „Die alte Frau auf dem Fuchs ist Richtung Wald geritten.“ Da war ich 40.
Jetzt habt euch doch nicht so. Ich war 36, als das erste Kind in der U-Bahn für mich aufgestanden ist und mir seinen Platz anbot. (Gut, das war eines dieser Kinder, die Monster fressen!)
Opa sein ist wirklich ne coole Sache. Man kann mit den Kids all die Dinge machen, die Eltern verboten sind. Und wenn sie sich dann so richtig eingesaut haben, gibt man sie zum Waschen und Füttern einfach wieder zurück. So stell ich mir das halt vor.
Nicht zwangsläufig, theoretisch könnte man mit 30 schon Opa oder Oma sein.
Der Thomas, der Thomas, ich bin der Thomas.
Ich mach die Mütter meiner Freundin’n gerne früh zu Omas.
(Ich heiße Markus und der Textauszug ist von den Fanta 4, als sie noch gut waren. )
right in the feels… Kinder können so grausam sein
Ich schreibe gerade einen Teiltext um, von Dritter Person auf die Ich-Perspektive.
Hier beide meiner Varianten, noch unkorrigiert und bestimmt an einigen Stellen holperig.
Was meint ihr?
Das sind die ersten Sätze in dem Text.
Version eins:
Ihr stockt der Atem. Keine zehn Meter in der Ausstellungshalle, und sie spürt bereits den Geist der analogen Fotografie in jeder Faser ihres Körpers.
Zweimal im Jahr besucht Miriam ein Technikflohmarkt, sie nennt ihn liebevoll Trödel-Con. Das Motto einer dieser Convention war »Fotografieren wie 1950«. Daran kann Miriam nicht vorbeigehen.
»Hier bin ich richtig«, freut sie sich.
»Das glaube ich gerne«, stimmt ein alter Mann zu, der im Gewimmel der Besucher verschwindet.
Miriam schmunzelt. Es passiert ihr öfter, dass sie ihre Gedanken ausspricht.
Version zwei:
Mir stockt der Atem. Ich bin wenige Schritte in der Halle und spüre bereits die Analogfotografie in jeder Faser. Zweimal im Jahr findet hier ein Techniktrödelmarkt statt, ich nenne ihn liebevoll Trödel-Con.
Diesen Herbst ist das Motto »Fotografieren wie vor 1950«. Ein Event, an dem ich nicht vorbeigehen kann.
Ich atme den Spirit, der in der Luft liegt ein. »Hier bin ich richtig«, freue ich mich.
»Das glaube ich gerne«, stimmt mir ein alter Mann zu.
»Upsi«. Das passiert mir öfter, ich spreche meine Gedanken einfach aus.
Kindermund tut Wahrheit kund.
Ich war mal in einer Jugendherberge, für eine Nacht, beim Wandern. Ich habe verschlafen und war der letzte der Gruppe am Frühstückstisch. Auf die Frage, wo ich so lange war hatte ich spontan geantwortet: „Schönheitsschlaf“. Das Kind von Nachbarstisch kommentierte das mit „Hat nicht viel geholfen.“
Das hängt mir heute, 30 Jahre später, immer noch nach.
Meine Cousine als Kleinkind, so ca. 30 Jahre jünger als ich, ist mit ihrer Teetasse rumgelaufen und hat immer „Prost“ gesagt.
Die schlechte Nachricht: Es wird nicht besser.
Die gute Nachricht: Es wird dir egal.
Prost!
Kannste beides nehmen. Bloß: Schreib „analoge Fotografie“. die „Analogfotografie“ holpert gewaltig und wenn es dumm hergeht in eine Richtung, die du gar nicht haben willst…
OK, danke für den Hinweis.
Anal-ogfotografie?
Oder habe ich irgendeinen Trend verschlafen?
Mir gefällt die ich-Variante deutlich besser. Bei Analogfotografie holpert bei mir überhaupt nichts. Analoge Fotografie finde ich gleichwertig.
@KaePie Mir gefällt Version 1 sehr viel besser.
Zum einen, weil ich die Ich-Perspektive nie im Präsens mag. Es holpert immer irgendwo, wenn „Ich“ gerade „in Echtzeit“ etwas erlebt und fühlt - und gleichzeitig dem Leser Erklärungen liefert.
In deinem Text holpert es für mich schon im dritten Satz, bei „ich nenne ihn liebevoll“: Gerade noch hat sie unmittelbar gespürt, jetzt richtet sie Erklärungen an den Leser.
Zum anderen finde ich die Formulierungen in der ersten Version schöner. „Geist der analogen Fotografie“ und „sie schmunzelt“ gegen „Analogfotografie“ und „Upsi“: ganz klare Entscheidung für Version 1.
Du hast das falsch verstanden. Er meint einfach, dass er auch die Kinder von Monstern fressen lässt. Wäre ja auch grausam, die verhungern zu lassen.
Präsens mag ich weder in der Ich- noch in der dritten Person. Es funktioniert nur in der unendlichen Geschichte, dass man etwas liest, das im gleiche Moment erst passiert.
Weiß ich nicht. Fand ich auch, aber seit Peter Hoeg und seiner Smilla funktioniert das mitunter. Der Haken ist: ich kann es einfach nicht gut.
Es funktioniert nicht nur dort. Doch es funktioniert meiner Meinung nach eher selten.
Ich könnte meine Neutralisten empfehlen. Es ist dünn. Es ist nervig. Es ist sarkastisch. Es ist unerträglich für Gender-Befürworter. Es ist Ich.