Perspektive

Hallo,
ich möchte gerne für einzelne Szenen die Erzähl-Perspektive hinterlegen. Hierzu habe ich Kommentare, Farben oder Icons probiert. Optimal finde ich das bisher nicht. Wie geht das am besten und übersichtlichsten?

In einem anderen Programm, mit dem ich immer wieder mal arbeite, gibt es dazu Eingabemöglichkeiten. Im Papyrus-Handbuch habe ich das Wort “Perspektive” nur bei der Stilanalyse gefunden.

Grüße
Dieter Burkard

Du kannst die Perspektive in einen Kommentar schreiben, die sind auch in Organizer oder Navigator einblendbar.

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Ich packe fast alle Informationen, die ich sofort sehen möchte, in die Szeneüberschrift, so dass ich im Navigator einen schnellen Überblick habe.
Ich verwende gerne die Windows-Bildchen zusätzlich zum Papyrus-“Statussymbol”.
Du könntest für jede Person, aus deren Perspektive zu erzählst, ein anderes Windows-Bildchen nehmen: ‍♂️ ‍⚕️ ‍♀️ ‍ ‍♀️ ‍♀️ ‍♀️
‍♀️‍♂️

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Danke. Ich hatte die Möglichkeit bereits erwähnt. Ein solcher Kommentar geht unter anderen Kommentaren bei mir unter. Da es keine unterschiedlichen Kommentartypen gibt, ist diese Vorgehensweise unübersichtlich.

P.S.: Das Forum erkennt die Symbole wohl nicht, ich hatte ein Äffchen, das sich die Augen zuhält, und eine schulterzuckende Frau ausgesucht…
Aber im Papyrus-Programm funktionieren die Windows-Symbole.

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Wie wäre es mit einer farblichen Codierung?
Der Organizer bietet dafür ja auch eine Spalte an und man kann auch den Erzählsträngen (die ich als Perspektiven nutze) Farben zuordnen. Im Navigator kann man einstellen, dass die Farben der Zeitstrahl-Stränge angezeigt werden sollen.
In der folgenden Abbildung hat Schneewittchens Perspektive die Farbe Rot und die Perspektive der Stiefmutter ist blau unterlegt.
Schneewittchen - Perspektiven.JPG

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Mit Farben habe ich das auch schon probiert. Damit geht es einigermaßen. Die Standard-Perspektive bliebe ohne Farbe, sodass Abweichungen auffallen und beim Überarbeiten nicht übersehen werden.

Ein oder zwei Buchstaben im Szenentitel, z. B. getrennt mit einem Doppelpunkt, voranzustellen hätte den Vorteil, dass die Farben weiterhin nutzbar bleiben.

Danke an alle für die Vorschläge. Schade, dass man sich etwas basteln muss, weil die wichtige Information nicht einheitlich hinterlegt und ausgewertet/gesucht werden kann.

Das hat wohl den simplen Hintergrund, dass jeder andere Dinge als wichtig empfindet, nehme ich an.

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So ganz stimmt das ja nicht. Immerhin gibt es ja im Organizer eine Spalte “Strang”, in der man den Perspektivträger sichtbar machen kann.

Ich frage mich nur, warum es bei den Farben für den Strang nicht auch das gesamte Spektrum des Regenbogens gibt wie bei anderen Gelegenheiten, bei denen man eine Farbe auswählen kann. Ich stoße da schnell an Papyrus’ Grenzen …

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Ein Handlungsstrang ist für mich etwas anderes. Der Vorschlag ist zwar nicht schlecht - vielleicht sogar der beste bisher -, aber Funktionen der Software “falsch” zu nutzen, um Defizite auszugleichen, möchte ich eigentlich nicht.

“Erzähl-Perspektive” ist beim Schreiben ja nicht so ungewöhnlich, dass man sich in einer auf Autoren spezialisierten Software etwas ausdenken muss, um sie abbilden zu können. Alles geht irgendwie - enttäuscht bin ich trotzdem.

Schreiben ist ein kreativer Prozess … insofern könntest du Papyrus-Funktionen auch “kreativ” statt “falsch” nutzen :wink:

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Falsch nutzen würde ich es auch nicht nennen, sieh es als Workaround. Und meistens ist es so das für die allgemeine Nutzerschaft Sinnvolle Features eingearbeitet werden mit der Zeit. Ich glaube wenn mensch die To Do Listen und die Nice to have Listen von @Ulli und Co mal zu Gesicht bekäme vor Ehrfurcht in Schweigen versinkt. Ich hatte mir auch schon mal überlegt wäre es nicht einfacher für mich … dann stellte ich nach einiger Zeit fest das es mich ausbremst und ich nicht dazu komme was ich eigentlich machen wollte. Schreiben. Jetzt schreibe ich und wenn der Prozess durch ist, beschäftige ich mich mit den Nice to Have Dingen. Mein alter Mentor sagte mal: Wenn du es ändern kannst, ändere es, wenn nicht mach einen Haken dran und mach einfach weiter. Sicherlich könnte man ja auch auf ein anderes Programm wechseln, das dieses Feature vielleicht hätte, aber was hat es dafür nicht? Wie lange bräuchte ich dafür mich in die Software so einzuarbeiten damit ich vernünftig damit arbeiten könnte? Was kostet das dann? Zeit auf jeden Fall.

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Sehr interessant, wie du das siehst. Bei mir haben Geisterszenen keine Farbe, aber so findet eben jeder seine Arbeitsweise …

Ich grabe dieses Thema aus, weil ich mich gefragt habe warum die Perspektiven in einem Text so kurz hintereinander wechseln, um sie farblich oder wie auch immer gekennzeichnet werden sollen.
Ich habe in Seminaren, Workshops oder Lehrgängen für schreibende Menschen gelernt, dass man den Leser nicht durch Perspektivenwechsel verwirren sollte. Drei verschiedene Perspektiven in einem Buch/Roman sind die absolute Obergrenze. Der Wechsel zwischen zwei unterschiedlichen Perspektiven innerhalb eines Kapitels sollte man zwischen diesen beiden nicht zu kurz aufeinander folgen lassen. Und wenn es unbedingt nötig ist, dann bitte zwei festgelegte Perspektiven in einer Szene beibehalten. Allerdings sollte das die absolute Ausnahme bleiben.
Man muss dem Leser eine Atempause gönnen.
Am besten sind nur zwei Perspektiven, denen man leicht folgen kann.

Keep it simple stupid.

Das gilt auch beim Schreiben.

Somit ist es einfach die Perspektiven im Schreibprozess zu unterscheiden. A=Perspektive 1 - B=Perspektive 2
Da braucht es keine Farbenpalette eines Regenbogens. Zwei Komplementär-Farben (Rot und Grün oder Gelb und Blau) genügen völlig.

Viele neue unerfahrene Autoren wollen zu viel gleichzeitig. Selbst im kreativen Schöpfungsprozess verzetteln sich viele.
Je einfacher das kreative Konstrukt im Schöpfungsprozess, desto eher kommt man „zum Ziel“.
Zwei Perspektivenwechsel in einem textlichen Abstand der das Lesetempo bestimmt. Das genügt.

@WendtG
Möglicherweise wählt jemand durchgehend die eine Perspektive des „Allwissenden Erzählers“, möchte aber die verschiedenen Personen, von denen er erzählt, mit mehr als zwei Farben kennzeichnen.

Das ist dann allerdings kein Perspektivenwechsel, wenn man markieren will, wer was wann sagt. Wenn ein Autor den Überblick verliert, wer was wann sagt oder wie handelt, sollte er wieder die KISS-Methode anwenden. Wenn schon der Autor kurz davor ist den Überblick zu verlieren, wie soll es dann den Lesern gehen?

Auch hier ist KISS das beste Mittel.

Ich glaub, ich ziehe mich hier jetzt lieber mal raus; wir wissen ja beide nicht, was den Threaderöffner vor eineinhalb Jahren antrieb.

@_Corinna

Das war sein Problem.
Darauf meine Antwort.

Das mag sein. Schreiben ist aber nicht nur ein kreativer, sondern auch ein sehr individueller Prozess. Der eine kann besser so, die andere eben so. Ich bin wohl eher der Kreative und mit allen entsprechenden Nachteilen gesegnet. Es kostet mich Mühe, strukturiert zu arbeiten. Da gerät nicht nur die Perspektive schnell aus dem Blickfeld … dafür entdecke ich aber völlig neue „Ecken“. Das ist jede Mühe wert.

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Ich bin auch sehr kreativ. Allerdings habe ich gelernt diese zu kanalisieren und auch diese sinnvoll einzusetzen.
Aber gerade WEIL ein sehr kreativer Mensch Struktur braucht, um sie als Werkzeug zu nutzen, rate ich jeden sich Struktur anzueignen. Einige werden sagen, dass das ihn ausbremst. Gerade DAS ist wichtig: Kreativität zum richtigen Zeitpunkt kanalisieren.
Beim Schreiben gibt’s die Zeit der explodierenden Kreativität, aber auch eine des strukturierten Schreibens.
Ich vergleiche das mit einem Kunstmaler. Man kann alle Farben die man mag irgendwie auf die Leinwand klatschen und sie mit einem Spachtel verteilen. Abstrakte Kunst.
Und man kann die selben Farben strukturiert auftragen und ein Bild, ein Abbild dessen schaffen, was das innere Auge sieht. Das kann eine Landschaft sein, ein Haus oder ein Portrait.