ich war heute auf der Suche nach zwei verloren gegangenen Kapiteln meines Buches fündig und habe sie wohl gefunden, aber ich habe gerade diese beiden dummer weise mit einem Passwort geschutzt. Leider habe ich mir dieses nicht notiert und auch nicht über die Jahre hinweg gemerkt. Welche Möglichkeiten gibt es die Dateien trotzdem zu öffen? Danke
Da hat glucose leider Recht - in der Erinnerung kramen ist da die einzige Chance, muss ich hier als offizielle Auskunft geben.
Der Text ist mit dem Passwort - was wir natürlich nicht kennen - vercryptet und damit für uns genauso unerreichbar wie für alle Hacker und selbst die NSA (außer mit Quantencomputern, vielleicht).
Auch wenn es nicht hilft, also dir nicht mehr, vielleicht lesen es ja auch andere: Angst ist selten ein guter Ratgeber, Paranoia noch viel weniger. Die Zahl der Manuskripte, Werke, Stücke, die wegen vergessener Kennwörter verlorenging, ist Legion. Sie übersteigt die Zahl der gestohlenen Manuskripte um ein Vielfaches.
Wie könnte ich glauben, dass jemand ein Manuskript eines unbekannten Autors stiehlt? Wozu? Ich garantiere dir, wenn jemand ein Manuskript von zum Beispiel Andreas E. nimmt und bei einem Verlag einreicht, wird es dutzendfach abgelehnt, weil er es inkognito abgibt, der Name ist in dem Fall deutlich mehr als die halbe Miete. Von zwei Dutzend Publikumsverlagen wird es vielleicht bei einem nicht im Papierkorb landen. Nichts gegen seine Bücher, aber die Verlage haben heute kaum Personal und noch weniger Zeit, die unverlangt eingesandten Manuskripte zu lesen. Selbst falls es jemand liest, wird er beim Werk eines Unbekannten zögern. Ein gutes Beispiel dafür ist Harry Potter und ein noch besseres Beispiel ist Doris Lessing, die ihren Roman „*Das Tagebuch der Jane Somers.“ *als Jane Somers und nicht als Doris Lessing einreichte.
Und damals war von Selfpublishing und der damit einhergehenden Flut von Veröffentlichungen und Möchtegernveröffentlichungen noch keine Rede. Neue Autoren haben es endlos schwer, das will ich damit sagen. Selbst wenn du Nobelpreisträger bist wie Frau Lessing.
Die beiden Kapitel befinden sich wieder in meinen Händen. Ich brauchte das Passwort nicht zu knacken und auch das Erinnern, zumindest in diese Richtung, war nicht von Nöten.
Zum Thema des Self-Publishing gibt es nicht mehr viel hinzuzufügen.
Ich für meinen Teil strebe in der ersten Instanz keine Veröffentlichung in einem Verlag an. Ich werde eigenes Geld investieren und mein Projekt veröffentlichen, dabei neue Wege beschreiten (Web3/Blockchain) und mich nicht durch unrealistische Erwartungen davon abbringen lassen. Diese münden immer in Enttäuschung und diese führt oft zum Erstarren. Ich brauche Freiheit und Raum, damit ich das, was in mir wartet, herauslassen kann.
In diesem Sinne: auch verlorene Passwörter sind zu etwas nutze.