Bevor ich mein erstes Buch veröffentlich habe, war ich ein glühender Verfechter der Null-Fehler-Strategie. Inzwischen hat mich die Realität eingeholt. Zum Glück hatte ich professionelle Korrektur und Lektorat etwas günstiger bekommen. Bei ca. 20 verkauften Hardcovern blieb trotzdem ein dickes Minus. Danach bin ich erst einmal in eine Sinnkrise gestürzt.
Beim zweiten Buch habe ich dann alles anders gemacht. Keine externe Korrektur, kein Lektorat. Das Geld habe ich lieber in ein professionelles Hörbuch investiert. Bei der Korrektur des Buchblocks habe ich mich hauptsächlich auf Papyrus und die Dudenkorrektur verlassen. Zusätzlich habe ich mir die Texte noch einmal von Acrobat Reader vorlesen lassen. Da konnte ich noch einige Fehler heraushören und korrigieren.
Inzwischen bekommt das Buch - aus der Leserschaft und von Blogs - durchweg Spitzenbewertungen. Die verbliebenen Fehler scheinen - abgesehen von mir - kaum jemanden zu stören. Natürlich träume ich noch immer vom fehlerfreien Manuskript. Als Selfpublisher muss ich aber auch wirtschaftlich denken. Papyrus Autor war in dieser Hinsicht wohl die beste Investition ins Schreiben.
Da Papyrus von Version zu Version immer besser wird, ich von Geschichte zu Geschichte ebenfalls, werden hoffentlich auch die künftigen Veröffentlichungen immer besser werden. Sollte dabei einmal ein Bestseller herauskommen, liefere ich korrigierte Neuauflagen der bereits erschienen Bücher nach. Habe ich mir zumindest fest vorgenommen. Tief im Inneren bin ich immer noch ein Anhänger der Null-Fehler-Strategie.
Das Hörbuch hat Piet Henry eingesprochen. Eine Hörprobe findest du auf shakesbier.de unter „Volltod“.
Ich bin super zufrieden. Piet hat sich um alles notwendig gekümmert und schmeißt sich wirklich voll rein. Da ich nicht genau weiß, wie er bei mir kalkuliert hat, möchte ich ungern Preise nennen.
Ich schreibe dir dazu eine PN.
Ich habe noch nie ein fehlerfreies Buch gelesen. Das Bestreben, fehlerfrei zu schreiben, ist meiner Ansicht nach trotzdem unerlässlich.
Nehme ich mir 100% Fehlerfreiheit vor, erreiche ich vielleicht 95%.
Nehme ich mir 95% Fehlerfreiheit vor, erreiche ich vielleicht 90%, usw.
Das Bestreben sollte daher immer bei 100% liegen.
Wenn ich an einem Schwimmwettbewerb teilnehme, gehe ich doch schließlich auch ins Wasser, um zu gewinnen und nicht mit dem Bestreben, bloß nicht zu ertrinken.
Ich habe das so verstanden, dass eher um die Frage von Korrektorat und Lektorat geht, oder?
Natürlich versucht man so gut und so spannend, etc. zu schreiben wie man kann, aber Perfektionismus ist auch nicht die perfekte Lösung.
Ich habe in den letzten Tagen angfangen an meinem ersten Roman zu arbeiten und gehe bisher davon aus, dass ich es ähnlich wie Neri mache. Kein Lektorat und kein Korrektorat. Ich werde es so gut machen, wie ich kann und dann das beste hoffen.
Und immer so weiter und immer besser werden. So ist mein Plan.
Vielleicht kann ich auch etwas zu Deiner Ausführung beitragen:
Um Fehler jedweder Art im Text zu erkennen, habe ich verschiedene Dinge ausprobiert und bin letzten Endes bei nachstehender Methode geblieben, auch wenn sie etwas Zeit in Anspruch nimmt:
Ich lese mir den Text bzw. den Satz sehr, sehr langsam laut vor und schaue mir dabei bewusst Wort für Wort genau an. Dabei kann ich Fehler im Text besser erkennen. Diese Technik hat mir meine Lektorin verraten. Die Korrekturhilfen in Papyrusautor sind für mich nur eine erste Unterstützung. Ich achte zwar auf die Anzeigen, aber ich schaue da genauer hin. Auch Papyrus kann mal daneben liegen, so meine Erfahrung.
Dann nehme ich den Text auf. Das heißt, ich spreche den Text über ein Studio – Mikrofon ein. Dabei werden weitere Fehler im Text erkannt und korrigiert. Ist übrigens eine gute Übung, um seine Stimme im Vorlesen zu trainieren.
Dann lasse ich das Buch drucken und lese es, nachdem es als Probeexemplar geliefert wurde, wieder laut, aber langsam vor, so als wenn ich eine Lesung abhalten würde. Auch hier entdecke ich dann meistens noch Fehler, die ich dann Final ausbessere.
So mach ich es. Aber selbst bei dieser Methode, und nach der Veröffentlichung, finde ich später immer noch etwas. Allerdings bin ich dann schon irgendwie textblind geworden, nehme Rücksprache mit meiner Lektorin, die dann sagt, es ist alles in Ordnung so.
Erst dann kann ich ruhig schlafen und mit dem Projekt, na sagen wir mal, einigermaßen abschließen. Schöne Grüße
Das sind wirklich gute Ideen, klingt aber schon recht aufwendig.
Da verlasse ich mich lieber auch die mechanische Stimme von Acrobat. Die ist unbestechlich und liest den Text genau so, wie ich ihn geschrieben habe. Da höre ich jeden Fehler. Na ja, fast jeden.
Wenn ich selbst einspreche, lauten die Zeile vermutlich eher so, wie ich sie im Kopf habe und nicht wie sie auf dem Papier stehen.
Als ich das Hörbuch in Angriff nahm, war ich so naiv zu glauben, dass dabei keine Fehler auftreten können. Der Sprecher war schließlich Vollprofi. Den Zahn hat er mit schnell gezogen. Ich musste mir das ganze Buch von vorn bis hin zigmal anhören und wieder korrigieren. Dieses Mal ging es auch um die Betonung, wenn eine Aussage falsch interpretiert wurde.
Also, manchmal mache ich das auch noch, so als Zusatz. Habe dafür extra eine KI abonniert. Aber ich war mit dem Ergebnis, nicht so zufrieden. Habe doch manchmal etwas überhört. Aber so hat jeder seine Methode, Hauptsache das Ergebnis stimmt. Happy Day!