Für alle die, die ältere Apple HW besitzen und für die es keine aktuelle Versionen von MacOS mehr gibt, hier ein kleiner Erfahrungsbericht:
Ich besitze ein MacBook Pro von 2015, welches ausgezeichnet funktioniert, aber MacOS 12.x war die letzte offizielle Version. Dieser Tage habe ich das Experiment gestartet, mittels OpenCore Legacy Patcher eine neuere Version zu installieren. Ohne große Probleme habe ich auf Version 14.7.6 upgraden können. Alle Einstellungen und installierten Programme sind weiterhin vorhanden und funktionieren soweit ich es bisher getestet habe.
Nur die Begrüßungsfenster von Papyrus und Dorico, einem Musik Programm von Steinberg, welche beide auf dem Framework Qt aufsetzten, sind nicht nutzbar, da entweder der Inhalt schwarz ist, oder nicht benutzbare Icons zu sehen sind.
Nach einigem Suchen ist dies die Lösung für mich gewesen: Man muss das Programm von einem Terminal mit diesem Befehl starten:
Alle Leerzeichen in dem Pfad werden durch die Kombination aus einem Backslash \ und einem Leerzeichen gebildet. Falls möglich, die obere Zeile markieren, kopieren und dann lokal einfügen.
Durch eine sogenannte Umgebungsvariable QSG_RHI_BACKEND mit dem Wert opengl wird die Qt Umgebung dazu aufgefordert, die OpenGL Schnittstelle zur Grafikkarte zu benutzten, anstelle der neueren Metal Umgebung.
Vielleicht hilft dieser Bericht auch anderen.
Hinweis: Auch wenn bei mir der Umstieg gut funktioniert hat, empfehle ich jedem dringend vorher ein Backup aller Daten anzulegen.
Ich schreibe das hier von einem Apple Mac Pro 6,1 (Late 2013), engl. „Trashcan“ genannt, dieser Sixties-Aschenbecher, OCLP gepatcht auf macOS 15.5 Sequoia – und Papyrus 12 verhält sich absolut „normal“ (unten mehr).
Hier: 15.5 Sequoia, unter OpenCore, gepatcht mit dem aktuellen OCLP 2.4.0
Ich habe das alles gemacht,
weil ich mit Papyrus 12.x weiter schreiben wollte,
weil ich mit Logic Pro (und insgesamt 24 legal und teuer gekauften 3rd-Party PlugIns) weiter Musik machen wollte,
weil ich meine ca. 15.000 Fotos/Scans weiter meinem Adobe Creative Photo-Abo (oder wie das richtig heißt) verwalten/bearbeiten wollte,
weil ich gewissen „Bürokram“ weiter mit meinem Microsoft 365 Family Abo erledigen wollte, inkl. meiner OneDrive BackUp Cloud,
kurz: weil ich unter macOS Monterey bald gar nichts mehr hätte machen können, weil.
Und ja, ich hätte lieber einen M4 Mac mini, aber das „hätte“ ist die Sache mit der Fahrradkette …
Was funktioniert und was funktioniert weniger oder gar nicht unter OpenCore?
Ich kann Papyrus 12 im Dock anklicken und starten – nix mit Terminal, Bash etc. nötig.
Es erscheint das neue Programmsymbol (m.E. übrigens sehr gelungen!) → dann die Übersicht über das aktuelle Projekt usw. → ich klicke auf das aktuelle Dokument in dieser Übersicht und zack, es wird geladen.
Wichtig: Ich habe kein paralleles Papyrus 11 (oder darunter) mehr installiert, sondern habe die älteren Versionen mit AppCleaner entfernt, neu gestartet und erst danach das Upgrade 12.0 installiert – mittlerweile das Upgrade 12.0.4, was übrigens ohne Ruckeln funktioniert hat.
Ich habe bis jetzt, bei der Verwendung von Papyrus 12.0.4 unter OpenCore macOS 15.5, keine Schwierigkeiten registriert – außer denen, die hier im Forum sowieso diskutiert werden und m.E. nichts mit der spezifischen OpenCore-Konfiguration zu tun haben.
Aber: Es gibt massive Probleme in dieser Konfiguration mit anderen Apps,
z.B. mit Logic Pro 11.2, das ist eine Apple Pro-Applikation, passiert das, was unter OpenCore bei vielen „alten“ Macs passiert: Ohne Vorwarnung, urplötzlich (wörtlich zu nehmen) ist das Programm „weg“. Nach ca. 5 Sek. erscheint der beliebte, mehrseitige, kryptische Fehlerbericht, der „automatisch an Apple“ übermittelt wird, mit der Nachfrage, ob das betreffende Programm neu gestartet werden soll.
Audacity, eine weitere App zur Audiobearbeitung, läuft auch nicht mehr „stabil“, eher „fragil“
Microsoft 365 Family: Das „Microsoft AutoUpdate“ kann den ganzen Mac lahmlegen, wobei ich subjektiv meine, dass das immer schon ein Problem war, aber auch Word (ausgerechnet) und die anderen Apps reagieren unter OpenCore „zickig“.
Ich habe für den alten MacPro € 450 bezahlt, ersteigert bei eBay. Der Aschenbecher ist technologisch veraltet, keine Frage. Aber ein neuer M4 … also bitte, da reden wir aktuell von Faktor 3 bis 4 mindestens für einen Mac mini.
Und Papyrus läuft richtig gut, die Beschränkung auf das vorvorletzte macOS ist kein Problem mehr.
Ich hoffe, ich konnte etwas zum Thema „Weiterarbeiten mit OpenCore trotz Konsumterror durch Apple“ beitragen.
ich bin kein Primer, war ich mal, dann habe ich mit dem sog. „Support“ Sachen erlebt, die kein Mensch braucht
für Nicht-Primer geht’s mit Mac mini ab 599,00 los und das ist die absolute (man muss sagen: Apple-typische) Minimalkonfiguration – ich hatte in meinem Post darauf hingewiesen, dass ich außer Schreiben noch andere Sachen mache, und die funktionieren mit 16 oder 24 GB RAM nicht gut, von den 256 GB Platte ganz zu schweigen – tja, und die „richtige“ Konfig sprengt mein Budget
Aber wie gesagt: Danke für den Tipp!