Nach viel Hin und Her mit Verlags- und Agentursuche habe ich mich nun doch fürs Selfpublishing bei BoD entschieden (als Debutautor mit einer Fantasytrilogie –insgesamt beinahe 2000 Seiten – zu glauben einen Verlag zu finden, war zugegeben reichlich naiv).
Immer schon geliebäugelt habe ich mit BoD weil man sich bezüglich des Covers und der Buchgestaltung „austoben“ kann, wie man möchte. Cover- oder Gestaltungsvorschläge sind bei Verlagen ja quasi ein Ausschlusskriterium und Zeichen von „Unprofessionalität“. Wäre auch ein Thema zum Diskutieren.
Nun zu meinen Erfahrungen zur Qualität der Ergebnisse für meinen ersten Band .
Setup
Ich habe mich fürs Paperback entschieden. 552 Seiten (meines Wissens max. 900 Seiten machbar). 14,8x 21 cm (Din A5). Papier cremeweiß 90 Gramm.
Generelles
Der Upload der Daten ist kinderleicht und man wird mit allem versorgt, was man braucht. So z.B. der ISBN Nummer und Barcode, um diesen ins Cover etc. zu integrieren. Interessanterweise habe ich bei meinem Probeexemplar (würde ich jedem empfehlen!!!) minimale Veränderungen festgestellt, wo BoD offenbar „Hand angelegt“ hat. So wurde die ISBN Nummer im Impressum anders formatiert und die doppelseitige Karte etwas hereingezoomt. Also sollte man wirklich alles nochmal genau überprüfen.
Cover
Beim Cover habe ich mich für die Strukturprägevariante entschieden. Farbwiedergabe, Schärfe etc. entspricht dem, was ich auf meinem Monitor sehe, also Daumen hoch. Von Buch zu Buch ist der Zuschnitt des Umschlags bislang ok. Maximal 1 mm Versatz aufgefallen. Das fällt kaum ins Auge. Bislang Daumen hoch.
Was mich am meisten stört ist, dass das Papier des Umschlags doch recht dünn ausfällt. Das bedeutet nach ein paar mal öffnen, beginnt er sich nach oben zu wellen. Das habe ich bei den meisten „professionell produzierten“ Büchern nicht beobachtet.
Text
Für mich ist alles gut lesbar. Kann keinen großen Unterschied zu professionellen Büchern ausmachen. Die Überschriften wirken vielleicht insgesamt etwas blasser. Selbst mit Grafiken hinterlegter Text ist noch sehr gut lesbar. Für mich Daumen hoch.
Grafiken
Hier war ich wirklich positiv überrascht. Die Graustufenbilder kommen sehr gut rüber. Bei sehr dunklen, großflächigen Bereichen in Bildern sind manchmal ein paar schwache Steifen zu sehen. Auch die farbige Karte ist vom Ergebnis ok. Die Farben sind etwas anders, könnte aber auch an der „Farbe“ des Papiers liegen. Also wer Farbbilder hat muss aufpassen. Leider hat man mit dem Probeexemplar nur eine einzige Korrekturmöglichkeit. Danach ist Neuveröffentlichung fällig – also nochmal Veröffentlichungsgebür!
Preisgestaltung
Hier muss man sich im Klaren sein, dass man keine Wunder erwarten kann. Den Preis für Printbuch und ebook setzt man selber fest. In meinem Fall kostet das Buch 21,99 Euro. Ein ziemlich stolzer Preis, der viele abschrecken dürfte. Davon hängen bleiben ca. 2 Euro Marge! Wer also plant mit BoD ein schickes Hardcoverbuch mit vielen Seiten und Farbbildern auf den Markt zu bringen, wird vermutlich aufgrund des Preises keine Käufer mehr finden. Beim ebook sieht es deutlich besser aus. Hier verlange ich 9,99 Euro und es fallen etwas über 3 Euro Marge an.
Fazit
Ich bin bislang insgesamt sehr zufrieden mit BoD. Die Bücher kann man potentiellen Lesern durchaus zumuten finde ich (ob auch der Inhalt zumutbar ist, wird sich noch herausstellen). Vielleicht hat ja jemand andere oder ähnliche Erfahrungen gemacht …