Also normalerweise ist es so, dass ein Verlag eine Ausschreibung macht und dann aus den 30 besten Autoren eine Anthologie zusammenbaut. Den Autoren kostet das nichts, aber sie bekommen auch nichts vom Erlös. Sie bekommen allerdings ein Belegexemplar für sich. Es geht hier einfach um Ruhm
Der Verlag verdient dann Geld, weil meinstens eine kleine Wolke um den Autor die Bücher kauft (oder sei es, der Autor verschenkt diese Bücher)
Ich habe damals ein paar mal bei Weltentor gewonnen. Das ist vom Noel Verlag, ein kleiner Verlag, der auch ein Druckkostenzuschussverlag ist → Aber die Wettbewerbe bei denen kostet nichts.
Was es alles gibt! Verlage, die Neulinge über den Tisch ziehen, indem sie den Autor bezahlen lassen, um dessen Buch raus zu bringen. Quasi Gewinn ohne Risiko, wenn der Roman gut ist und sich verkauft. Das ist mal ein Geschäftsmodell!
Ich bin davon ausgegangen, als Neuling biete ich meinen Roman bei diversen Agenturen an, die lehnen alle ab, dann biete ich meinen Roman bei Verlagen direkt an, die antworten nicht und am Schluss muss ich entweder das Buch bei Amazon rausbringen, oder es wird halt nicht verlegt. Aber dass man noch aufpassen muss, keinem Betrüger auf den Leim zu gehen…
Das ist ein Fall für zwei: Broccoli (Forensik) ist für diese Verlage zuständig, Froid (Psychiatrie) für die Kunden.
Und ja, mein Genie wurde bei diesem BoD-Wettbewerb ebenfalls nicht erkannt. Oder vielleicht doch und ich hab deswegen nichts gewonnen? Hm, ein Fall für Nick O’Law?
Ich habe für meine Beiträge zu Anthologien durchaus schon Geld bekommen. Mal eine Pauschale, mal gibt es eine jährliche Abrechnung zur Gewinnbeteiligung. Man darf sich nur nicht vorstellen, dass man davon vielmehr als ein paar Cappus hat. Erstens verkaufen sich Anthologien in Deutschland generell schlecht und zweitens teilt sich der Gewinn eben zwischen Verlag und einer ganzen Zahl Autoren.
Das wird je nach Ausschreibung sehr unterschiedlich gehandhabt. Ich habe mal Bio-Lebensmittel im Wert von 50,- € bekommen sowie den Kalender, in dem jeden Monat 1 Geschichte enthalten war.
Ist zwar offtopic, und natürlich soll man lokale Unternehmen unterstützen, aber bei Wir-machen-Druck würden 50 Hardcover-Bücher A5 mit 400 Seiten 360 Euro kosten, 50 dünne Taschenbücher A5 mit 200 Seiten lägen knapp unter 130 Euro.
Die Preisunterschiede sind enorm. Ich hab kürzlich verglichen und wollte:
6 Stück für meine Testleser, A5, Klebebindung, 700 Seiten
Onlineanbieter 1: ca 100,–
Onlineanbieter 2: ca 180,–
Onlineanbieter 3: ca 50,–
Druckerei vor Ort 1: ca 300,–
Druckerei vor Ort 2: 26,-- inkl Versand
(der günstige Onlineanbieter war übrigens druck.at > hab ich auch schon genutzt, für den günstigeren Preis muss man eine relativ lange Bearbeitungsdauer in Kauf nehmen)
Man muss leider tierisch aufpassen, weil da mit Träumen gespielt wird, bzw. kalkuliert.
Das betrifft meiner Meinung nach auch Kurse, Schulungen usw.
@Koebes In Anthologien würde ich nur veröffentlichen, wenn ich im Gegenzug etwas dafür bekomme. Am besten Bares.
Oder wenn ich den Herausgeber persönlich kenne und mag.
Von BoD gabs bei der letzten Anthologie lediglich das Buch, aber ganz ehrlich? Das hat mir vollkommen gereicht. Allein der Motivationsboost war es wert. Oder Rezensionen zu lesen, die die eigene Geschichte hervorheben - unbezahlbar und nach wie vor ne Erfahrung von der ich noch lange zehren werde
Keine Ahnung wie viele Expemplare verkauft wurden, aber sooo viele werden es nicht gewesen sein. BoD hat das mit der Spendenaktion schön gelöst.
So wie ich die beiden Wettbewerbsausschreibungen zu „… between the Pages“ verstanden habe, spenden die Autorinnen und Autoren ihre Marge an unterstützenswerte Institutionen, ob BoD etwas vom Gewinn spendet, war nie klar herauszulesen. In sofern ist es eine Win-win-Aktion. Denn neben den Manuskriptgewinnern profitiert BoD sowohl bzgl. des Marketings (die Bubble sorgt dafür), als auch von den Verkäufen. Bei ‚on demand‘ gibt es auch kein Risiko für den Dienstleister. Denn sicher sind die Autoren die besten Abnehmer, müssen aber (abzgl. nur eines Freiexemplars), jedes Buch voll bezahlen (spenden also noch einmal).
Da hast du natürlich recht.
Hab mir auch gerade nochmal die Ausschreibung durchgelesen, da ich das mit den Margen der Teilnehmer nicht auf dem Schirm hatte und gar nicht dran gedacht habe, dass die auch Gewinn dran machen könnten.
Ich bin völlig fein damit bis auf das Buch nichts materielles erhalten zu haben. Am Ende war’s wohl irgendwo ein positiver Erfolg für BoD, sodass sie den Wettbewerb wiederholt haben und weitere 14 Leute diese Freude empfinden können und dabei noch, wenn auch einseitig, etwas Gutes dabei rumkommt.
Ich wollte auch keineswegs Deinen Gewinn entzaubern, ich finde das durchaus einen Grund zu berechtigter Freude, denn auch ich habe dort teilgenommen (und bei einem kleineren BoD-Wettbewerb auch schon gewonnen). Ich wollte damit nur betonen, dass in dem großen Becken Buchmarkt viele Fische schwimmen, die satt werden wollen, und dass man Haien ausweichen sollte, wenn man, wie wir, in der Nahrungskette weit unten ist.
Wir müssen wachsam sein und in möglichst klaren Gewässern schwimmen!
Also mir gefällt @Koebes Idee sehr gut, eine Anthologie mit Shorties von uns Papyristas in SP rauszugeben und ich würde dafür auch Geld in die Hand nehmen. Aber mir fehlt die Erfahrung in der Umsetzung. Bin ich der einzige, den der Gedanke reizt, oder kriegen wir das hin. Was meint ihr?