Navigation Änderungsverfolgung

Ich überarbeite regelmäßig Texte in Romanlänge (400 - 500 Normseiten) in Zusammenarbeit mit meinem Lektorat. Nun habe ich dafür erstmals Papyrus Autor verwendet (Austauschformat doc/rtf). Das geht ganz gut, aber falls möglich, würde ich mir eine etwas komfortablere Navigation wünschen:

  • Soweit ich gesehen habe, kann man per Menü zur jeweils nächsten Änderung oder zum nächsten Kommentar springen. Schön wäre, wenn man auch den jeweils vorigen Kommentar oder die vorige Änderung ansteuern könnte.

  • Diese Funktionen sollten auch als Buttons in die Symbolleiste übernommen bzw. als Tastatur-Shortcut angesprochen werden können.

  • Es wäre schön, wenn man alle Änderungsvorschläge in einer Übersicht sehen könnte. Das könnte in den Navigator integriert werden (wie bei Kommentaren), wäre aber aufgrund der Fülle bei langen Texten vermutlich in einem extra Pop-Up handlicher.

  • Ideal wäre, wenn man hier noch filtern könnte (bspw. nach dem Bearbeiter, der den Änderungsvorschlag gemacht hatte) und eine Sortierfunktion integriert wäre (bspw. nach Datum des Änderungsvorschlags).

Aw: Navigation Änderungsverfolgung

Hm … ich glaube, dass hier zu viel Verwaltung von Änderungsvorschlägen im Spiel wäre. Rückwärtssuche wäre noch OK, aber der Rest - da bürokratisiert man die ganzen Änderungen, anstatt zum Punkt zu kommen und eine endgültige Fassung anzustreben.

Da wäre meiner Meinung nach jedwede Arbeit besser darin investiert, die Änderungen schlicht anzuschauen, zu akzeptieren oder zu verwerfen.

Sonst wird der Text nie fertig :wink:

Ist aber nur meine alleinige Meinung, mal sehen, was andere dazu sagen.

Aw: Navigation Änderungsverfolgung

Was spricht dagegen, die Menüeinträge “Sprung zur nächsten markierten Änderung” bzw. “… Kommentar” bzw. Rückwärtsrichtung auch als Buttons integrieren zu können? Wenn ich nicht an der falschen Stelle gesucht habe, können die heute vorhandenen Menüeinträge “Sprung zur …” nicht als Buttons ausgewählt werden und haben auch keine Tastaturkürzel.

Zur Filterfunktion: In meiner Arbeitspraxis ist es mit “schlicht anschauen, akzeptieren und verwerden” nicht getan. Möglicherweise bin ich ein Sonderfall. Der für mich typische Arbeitsablauf bei einem Roman:

  • Der Text kommt markiert aus dem Lektorat zurück.

  • Ich gehe komplett von vorn nach hinten durch die Anmerkungen und regele die Dinge, zu denen es sofort eine Lösung gibt. Das kann ein einfaches Annehmen oder ein Ablehnen sein. Es kann aber auch die Umsetzung eines Kommentars sein oder eine dritte Lösung, die sich von der ursprünglichen und dem Lektoratsvorschlag unterscheidet. In allen Fällen außer dem Annehmen des Änderungsvorschlags erzeuge ich selbst eine Änderungsmarkierung, damit das Lektorat sieht, wo sich die neue Fassung von dem Vorschlag des Lektorats unterscheidet.

  • Einige Anmerkungen des Lektorats lasse ich zunächst unbearbeitet stehen, um später darauf zurückzukommen.

Nach diesem ersten Durchgang gibt es in Summe zwar erheblich weniger Änderungsmarkierungen als vorher, aber diese sind ein Mix aus meinen eigenen Änderungen (nach erster Durcharbeit) und den bisher unbearbeiteten Änderungsvorschlägen aus dem Lektorat.

Wenn ich nun den zweiten (, dritten, vierten …) Durchgang mache, wäre es für mich je nach Situation hilfreich, wenn ich nur noch die restlichen Änderungsmarkierungen aus dem Lektorat angezeigt bekäme (um diese zu bearbeiten) oder nur meine eigenen (um die gefundenen Lösungen zu überprüfen).

Wenn ich mit der Überarbeitung fertig bin, geht das Manuskript zurück zum Lektorat. Dort muss man sehen, was ich geändert und (ggf. auf Anregung des Lektorats, die meist in Kommentaren stand) ergänzt habe. Es können auch noch Vorschläge aus dem Lektorat enthalten sein, für die ich noch keine Lösung gefunden habe, dann ggf. mit einem Kommentar von mir versehen, der Nachfragen enthält.

So kann das mehrmals hin- und hergehen. Irgendwann ist die Anzahl der Anmerkungen so weit zusammengeschmolzen, dass man sie Stück für Stück am Telefon durchgehen und im Gespräch eine Lösung finden kann.

Aw: Navigation Änderungsverfolgung

Noch ein kleiner Punkt:

In der Standardeinstellung werden Ergänzungen im Text lediglich mit einer abweichenden Farbe markiert. Da die Getrennt- und Zusammenschreibung nicht ganz ohne ist, kommt es immer wieder vor, dass ein Lektor oder Korrektor eine Getrenntschreibung vorschlägt, wo der Autor zusammengeschrieben hat (also z. B. “so weit” statt “soweit”). Da nur ein Leerzeichen ergänzt wurde, ist dies in der Standardeinstellung nicht zu erkennen.

Ich habe die Markierung angepasst, sodass Änderungen zusätzlich unterstrichelt werden, was das Problem löst. Vielleicht ist das auch für die Kolleginnen und Kollegen interessant.

Aw: Navigation Änderungsverfolgung

Ich finde das alles sehr sinnvolle Vorschläge, muss ich sagen. Und es ist in der Praxis tatsächlich selten damit getan, einen Änderungsvorschlag anzunehmen oder zu verwerfen; das genügt höchstens, wenn man schon in der Phase ist, wo es nur noch um reines Korrekturlesen geht (also die Frage schreibt man das so?).

Aw: Navigation Änderungsverfolgung

OK, verstehe - an das Hin und Her hatte ich nicht gedacht. Ulli → zurück auf Los, keine 4000.- einziehen, nochmal alles überdenken X-)

Übrigens, zum Thema “Schreibt man das so?” eine Anekdote - selbst die Duden Korrektor Entwickler haben einen höchstinstanzlichen “Friedensrichter” :wink: in der Hauptredaktion, der strittige Fragen klärt. Wichtig ist, die eigene Kompetenz so gut zu kennen, dass man weiß, wann man aufgibt und diesen in Anspruch nimmt :slight_smile:

Aw: Navigation Änderungsverfolgung

Das ist dann sozusagen der „Deutsch-Papst“ :laughing:

Aw: Navigation Änderungsverfolgung

Ich kann den Wünschen von Robert nur zustimmen.

Lg

Martin

Aw: Navigation Änderungsverfolgung

Ich schließe mich den Vorschlägen ebenfalls an. Gerade bei einem umfangreichen Text mit vielen Lektoratsänderungen würden sie erheblich zum Komfort beitragen, und zwar sowohl für den Lektor als auch für den Lektorierten.

So sehr ich Papyrus mag, aber gerade bei Durchsicht eines fremden Lektorats steige ich regelmäßig auf Softmaker Office um, weil das dort mustergültig gelöst ist und viel schneller und weniger umständlich geht.

Zusätzlich würde ich mir eine Funktion wünschen, in der man Löschungen und Einfügungen wahlweise ausblenden kann. Beim Lektorieren lasse ich mir fürs Korrekturlesen gern nur die Einfügungen anzeigen, so gehen mir nämlich viel weniger Flüchtigkeitsfehler durch die Lappen, gerade bei hoher Änderungsdichte. In anderen Textverarbeitungen geht das ohne Weiteres, in Papyrus leider nicht, da gibt’s nur die Mumienzeichen im Text (die ich sehr störend finde).

Aw: Navigation Änderungsverfolgung

Noch etwas: Ich wünsche mir dringend Tastenkürzel für “alle Änderungen im Block übernehmen” bzw. “alle Aänderungen im Block nicht übernehmen”. Bislang kann man die leider nur für “Alle Änderungen übernehmen” und deren Gegenstück festlegen. Auch Buttons für die Symbolleiste wären gut.

Aw: Navigation Änderungsverfolgung

Papyrus hat auch für Lehrer großes Potenzial. Die obigen Vorschläge, sowohl was die Filterung als auch das Übernehmen der Ändernungen angeht, wären auch für die Überarbeitung von Seminararbeiten und Aufsätzen sehr hilfreich.

Aw: Navigation Änderungsverfolgung

Wenn ich den Vorschlag richtig versteh, gibt’s das schon: Wenn Text markiert ist, übernimmt Papyurs nur die Änderungen innerhalb der Markierung.

Gruß

Gerald

Aw: Navigation Änderungsverfolgung

Stimmt, das gibt es schon längst, aber leider kann man sich kein Tastaturkürzel dafür erstellen. Buttons dafür wären auch schick.

edit: Ah … jetzt habe ich erst verstanden, was du gemeint hast: Wenn man einen Textabschnitt markiert, werden die Shortcuts für “Alle Änderungen übernehmen/nicht übernehmen” nur auf die Markierung angewendet. Sehr schön! (Ich hatte das nie ausprobiert und wäre gar nicht drauf gekommen, dass es so sein könnte :wink: Jetzt fehlen mir nur noch Buttons zu meinem Glück, größere Abschnitte markiere ich nämlich lieber mit der Maus, da wäre ich mit Buttons schneller.

Aw: Navigation Änderungsverfolgung

Ich habe doch noch zwei dringende Wünsche zu diesem Thema:

  • Es sollte möglich sein, Änderungen verschiedener Bearbeiter unterschiedlich farblich zu kennzeichnen, um sie schnell auseinanderhalten zu können (also: Änderungen nicht nach Einfügung/Löschung farblich unterscheiden, sondern nach Autor). Derzeit kann man sie nur mit dem Mouseover auseinanderhalten, falls ich da keine Einstellung übersehen habe.

  • Außerdem sollte es eine Filtermöglichkeit geben, sodass man wahlweise auch nur Änderungen eines Bearbeiters anzeigen kann.

Aw: Navigation Änderungsverfolgung

Frage: Ist es möglich, die Änderungsverfolgung wie folgt zu organisieren: Zu jedem Absatz gibt es einen Button - auf den man nur klicken muss - und man sieht die alten Versionen, kann eine davon auswählen und ersetzt damit den Absatz. Die ersetzte Version erscheint nun als eine der Alternativen.

Wenn das nicht über die Änderungsverfolgung geht, wäre es möglich, in Papyrus ein solches Feature zu integrieren? Also einen Button/Link am Absatz, an dem man unterschiedliche Versionen auswählen kann (muss gar nicht alle Änderungen enthalten). Könnte man das Problem mit Hyperlinks/Kommentaren selbst lösen?

Oder gibt es das alles schon? Wäre mein Wunsch für Papyrus Autor 8.

Gruß. PapyrusUser.

Aw: Navigation Änderungsverfolgung

Das ist nichts, was einer zielorientierten Arbeitsweise förderlich wäre, wenn man div. Alternativen von komplett erneut durchzulesenden Absätzen aufbewahren würde. Die Entscheidungen potenzieren sich, man wird niemals fertig.

Die letzte Änderung, ja - aber das genau macht die Änderungsverfolgung ja schon.

Aw: Navigation Änderungsverfolgung

So, ich hol den alten Thread mal wieder nach oben, hab völlig vergessen, dass ich noch antworten wollte.

Ich glaube, ich hab das schlecht erklärt. Im Grunde genommen ist es eine verbesserte Version des Ghost/Geister-Textes, den ihr bereits implementiert habt.

Der Text muss eben nicht noch einmal durchgelesen werden. Die Alternativen zum Absatz bleiben verborgen. Erscheinen nur wenn man auf dem Button klickt.

Das heißt ein durchgängiger Text bleibt erhalten.

Großer Vorteil: Ich schreibe ein paar Szenen um, da ich die Handlung geändert habe. Ich sehe anschließend, dass ich Murks gemacht habe. Und muss dann nur die entsprechenden Absätze zurückändern.

Auch eine Szene umzuschreiben und nachzubearbeiten, wird auf diese Weise komfortabler. Wie oft habe ich schon gedacht, Mist gebaut, hätte ich nicht ändern sollen. Doch da ich an Dutzenden anderen Stellen in der Zwischenzeit geändert hatte, ist dass mit der Änderungsverfolgung so eine Sache.

Gruß. PapyrusUser.