Namenswechsel einer Figur innerhalb der Handlung

Hallo zusammen,

ich stehe gerade vor der Frage, wie ich es handhaben soll, dass eine Hauptfigur innerhalb der Handlung einen neuen Namen annimmt. Die Person geht ins Ausland und nennt sich anders, um nicht mit ihrem exotisch klingenden Namen aufzufallen. Der Leser lernt sie mit dem ursprünglichen Namen kennen. Ich habe Sorge, dass es dennoch zu verwirrend ist, wenn es dann sowas gibt:

Sherlock kam herein und schloss die Türe hinter sich. Es graute ihm vor dem anstehenden Gespräch.

„Ah, Peter, da bist du ja“, sagte Jenny.

Sherlock schüttelte ihre Hand. „Schön, dass wir uns wiedersehen.“

(das nur als Beispiel)

Es wird zwar in der Geschichte klargemacht, dass er in meinem Fall den neuen Namen nur als Fassade gebraucht, ich frage mich aber trotzdem, ob es auf Dauer den Lesefluss zu sehr stört, wenn ich beide Namen entsprechend benutze. Trotzdem finde ich es auch wichtig, um die Eigen- und Fremdperspektive voneinander abzugrenzen, da es Teil der Geschichte ist, wie er sich in seiner neuen Umgebung einfindet und trotzdem nie ganz dazugehört usw. Mir fällt aber gerade auch kein Buch ein, in dem ich „spicken“ könnte, wie andere damit umgehen.

Was sind eure Meinungen oder Erfahrungen?

Und einen guten Rutsch ins neue Jahr natürlich :slight_smile:

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Also, mich würde es nicht stören. :thumbsup:

Wenn du das die ganze Geschichte lang durchziehst und ihm nicht für drei verschiedene Personengruppen drei verschiedene Namen gibst, sondern nur eben einmal für das ganze Buch als Tarnung, dann kann ich das sehr gut auseinander halten.
Deine Figur gibt ja ihre Absicht vorher dem Leser in irgendeiner Form bekannt. Und ganz doof ist ein Leser ja auch nicht. Im Gegenteil: Man kann beim Leser durchaus eine gewisse Intelligenz voraussetzen. So, wie du das in deinem Beispiel vorführst, ist das überhaupt kein Problem. Nach meinem Dafürhalten. Bin aber nur eine Einzelmeinung. Warte mal, was die anderen dazu noch beitragen :slight_smile:

Übrigens ist das im Geschäftswesen mit Chinesen gang und gäbe. Viele Chinesen haben für Fremde derart untypische Namen, dass sie sich selbst schon einfache englische Namen geben, um es den Kollegen aus anderen Ländern leichter bei der Unterhaltung zu machen. Auch von Freunden kenne ich das. Beispielsweise ist der Name „Jürgen“ für einen englischen Muttersprachler nur sehr schwer auszusprechen. Mein Kumpel hat sich da mit seinen amerikanischen Kollegen auf ‚J.‘ (Jay) geeinigt.
Insofern nutzt du in deinem Buch eine Praxis, die auch im realen Leben schon weit verbreitet ist. :slight_smile:

LG,
Vroni

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Finde ich auch nicht sonderlich problematisch.

Da ja sicherlich der Namenswechsel nicht „nebenbei“ geschieht, sondern die Leser behutsam darauf eingestimmt werden, wird da vermutlich jeder folgen können.

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Genau dies nehme ich auch an. Dass der Wechsel begründet und dem Lesenden vermittelt wird.
Solange sich das erschließt und Du den Lesenden mitnimmst sehe ich da kein Problem, geschweige einen Widerspruch.

Auf ein gutes Neues Jahr

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Frohes neues Jahr! :slight_smile:

Danke euch für eure Meinungen. Vielleicht habe ich mir zu viele Gedanken gemacht, grundsätzlich bin ich auch dafür, den Lesern ein bisschen was zuzutrauen - dann werde ich das so beibehalten :slight_smile:

Ich weiß nicht, ob ich meiner Interpretation der Fragestellung richtig liege.
Ich habe in meinem ersten Fantasyroman zwei Protagonisten neben den Eigennamen auch jeweils einen Spitznamen gegeben. Beide Namen gebrauche ich je nach Situation. Von den Leserinnen und Lesern meines Buches weiß ich, dass es sich wohl nicht störend auswirkt.

Allen noch ein gutes und erfolgreiches neues Jahr.

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Kann man ja auch genau so in der Figurendatenbank eingeben - lauter Begriffe, Umschreibungen, Namen, Nicknames …

Ins erste oder zweite Feld, Komma-getrennt. Wird dann alles erkannt.

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Ja das Programm erkennt es. Und in der Handlung passt das ja auch hinein. Es ist wie im Leben, da hat man ja für seine Leute auch mehrere Namen parat, das stört ja auch nicht.

Interessante Frage. Ich habe eine Protagonistin, die als Ghost für die CIA arbeitet und für den Armenischen Kirchengeheimdienst und dadurch ihre Namen wechseln muss (Ullisten Getrillum-Reihe). Ist nicht ganz leicht, den LeserIn nicht zu verwirren. Ich habe es in die Geschichte eingebaut, ihr Quasi neue Papiere verpasst und sie den neuen Namen einfach üben lassen. Bis jetzt hat sich darüber keiner beschwert.

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