Namensgebungen im Roman - rechtliches und sonstige Fragen

Liebe Köpfe der Kreativität :face_with_monocle:

Meine Finger klicken, scrollen und tippen sich hier als Neulinge durch - gefunden habe ich leider noch nichts zu dem, was mich beschäftigt. Darum erstelle ich ein neues Thema und entschuldige mich im Voraus, sollte es bereits irgendwo vorhanden sein. :grinning:

Ich weiss ja nicht, wie es Euch ergeht, jedoch habe ich mich schon häufiger gefragt:
Worauf muss ich achten, wenn ich meinen Charakteren, Dörfern, Städten, Ländern, Flüssen etc. Namen verpasse? :thinking:

Mir ist klar, dass man nicht Kopien von bereits bestehenden und berühmten Charakteren oder sonstigen Namen verwenden sollte, wie z.B. Frodo von Herr der Ringe oder „Daenerys“ aus „Game of Thrones“, da selbstverständlich die Leser bereits ein Bild dieser Figur im Kopf oder ein Gefühl für jene entwickelt haben - solchen Namen gehe ich aus dem Weg.

Mich beschäftigt bei dieser Frage eher der Teil, wenn man selbst „Namen erfindet“ oder mit Namen spielt und diese dann hier und da doch „vorhanden“ sind - was passiert dann?
Kriege ich rechtliche Probleme, sollte der Name jemanden auf irgendeine Weise auffallen?
Müsste ich vorab erst abklären, ob ich den Namen in einem Fantasy-Roman verwenden dürfte?

„Namen erfinden“ - also mit anderen Worten: Ich werfe ein paar Vokale und Konsonanten in meinem Kopf-Topf und spiele damit herum, bis etwas Wohlklingendes dabei herauskommt, dass nach einem Orts- oder Personennamen klingt.

Zum Beispiel kommen manche Namen bereits vor als:
-Firmenname
-Modelinie / Modename / Ein Modell eines Kleidungsstücks
-Nachname einer Berühmtheit (Fussballer, Pianist etc.)
-Systeme (IT-Branche oder ähnliches)
-eine wahrlich existierende Stadt, welche total unbekannt ist (zumindest bei uns) oder eine antike Stadt, die es nur noch in Geschichtsbüchern gibt
-Medikament/e
-eines erfundenen/hergestellten Gegenstandes jeglicher Art
-Titel eines Musikstücks
etc.

Das ist oder war keine Absicht - ich habe zur Sicherheit recherchiert und einige Namen in oben genannten Bereichen wiedergefunden. Das stimmt mich unsicher und haltet mich davon ab meinem Roman Leben einzuhauchen.

Was ich mir nicht vorstellen kann ist, Namen aus existierenden Sprachen (unseren heutigen mit Bedeutungen versehenen) Namen aussuchen zu müssen, z.B. Melanie, griechisch „die schwarze, Dunkle“ oder „die Nachdenkliche“. (so heisse ich im richtigen leben)
Meine Geschichte spielt - wie oben erwähnt - im Fantasy-Bereich und erzählt eine Geschichte, die noch vor der „Menschheit“ stattgefunden hat, bis hin zur Entstehung auf ihre eigene Weise. Demnach existiert keine „menschengemachte“ Sprache. Das bedeutet für mich, dass ich mich nicht für existierende Namen entscheiden kann, die z.B. griechischen Ursprungs sind oder jene, aus dem Latein.
Falls Leute unter Euch mir den gutgemeinten Ratschlag geben: „Erfinde doch eine ganz eigene Sprache“ - danke, darüber habe ich auch schon nachgedacht und ja, das wäre sicherlich sehr interessant, jedoch wirft es genau die gleichen Probleme auf - wenn nicht sogar noch mehr und ausserdem bin ich kein Tolkien :smile:.

Ich hoffe Ihr könnt mir folgen und Tipps geben. Da wäre ich Euch unendlich dankbar! Ich zerbreche mir nämlich schon seit Wochen darüber den Kopf. :face_with_spiral_eyes:

Ich danke Euch im Voraus und grüsse Euch herzlichst

Eure Andolera :memo:

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Das ist keine Rechtsberatung! Du kannst tun und lassen, was du willst. Du darfst keine Markennamen in den Dreck ziehen. Du darfst dich nicht mit fremden Federn schmücken. Du darfst keine Persönlichkeitsrechte verletzten und existierende Leute nicht beleidigen. Du kannst deinen Notar Heinrich Lauterbach nennen. Du darfst einen Bäcker Thomas Müller nennen, du darfst einen Fußballer Detlef Ficker nennen. Du darfst so ungefähr alles, es ist deine Welt. Du darfst niemanden Donald Duck nennen, das ist sicher eine Marke. Du darfst nicht schreiben, dass Angela Merkel Schmiergeld in Millionenhöhe angenommen hat, es sei denn, du kannst es beweisen. Du darfst deinen Ex im Buch nicht verleumden, ihn nicht beleidigen.
Aber du darfst Personen der Zeitgeschichte verwenden. Lies mal „Der Schakal“, de Gaulle hat da eine prominente Rolle. Lies mal ein paar Bücher außerhalb deines Genres, dann weißt du, was geht. Viel eher, als wenn du nur fragst. Das ist keine Rechtsberatung!

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*ich möchte keine Rechtsberatung, sondern nur eine simple Auskunft"

Gern möchte ich dieses Thema nochmal aufgreifen in Hinblick auf Firmennamen:
Wenn ich z.B. meine Firma im Buch „SwissRobotics“ nennen möchte, die es auch wirklich schon gibt, verstehe ich, dass das zumindest theoretisch Probleme geben kann.
Was aber passiert, wenn ich einen fiktiven Firmenname erfinde und sich erst später eine Firma diesen Namen zulegt und schützen lässt?
Mein gesundes Rechtsverständnis (was ja mit der aktuellen Rechtslage oft nicht Hand in Hand geht) sieht hier kein Problem, wenn mein Buch zuerst erschienen ist und die Fa. erst danach gegründet wird, aber wenn das Buch noch in der Entstehungsphase ist, muss ich dann den Namen umschreiben bzw. mich mit der Fa. einigen? Das würde ja bedeuten, kurz vor Veröffentlichung sämtliche Copyrightverletzungen nochmals zu überprüfen zu müssen, oder sehe ich das alles völlig falsch?

Da man kurz vor der Veröffentlichung sowieso jeden einzelnen Buchstaben überprüfen muss, macht das doch nichts.

Auch eine simple Auskunft kann das Gebot verletzen, dass Rechtsberatungen nur von Anwälten vorgenommen werden dürfen, und damit eine Abmahnung für den Forenbetreiber nach sich ziehen.
Ergo müssen wir da einschreiten und bei allem verlangen, was Rechtsbelange berührt, dass der Schreiber eines Ratschlages dazuschreibt „Laienmeinung, nicht rechtlich verbindlich“ (oder irgendwas in der Art).

Es gibt halt leider Anwälte, die sonst nix zu tun haben und die das Internet nach Verstößen scannen, die sie (mittels Partnerfirmen, die auch nix zu tun haben) abmahnen können, kostenpflichtig natürlich.

Also, leider für uns alle hier die lästige Pflicht, Rechtsauskünfte immer mit „ich bin Laie“ zu kennzeichnen. Doof, aber unerlässlich …

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Hier nun etwas deutlicher, ich ein Laie und das untenstehende gibt meine Meinung wieder.

Wenn es plötzlich eine Firma gibt, die in deiner Geschichte verwendet wird, und du den selbst „erdacht“ hast für deine Geschichte, dann sehe ich hier eigentlich kein Problem.
Es gibt den Swiss Robotics Day in der Schweiz, also bisher noch keine Firma. Mache im Zweifel noch ein weiteres Wort dazu, SwissSecRobotics (Security)… SwissDefRobotics (Defense) SwissHeaRobotics (Health) etc…
Ich bin hier immer so frei und recherchiere das für ein paar Minuten im Internet, wenn ich hier keine Ergebnisse bekomme, dann verwende ich den Namen.

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Es war mir nicht bewußt, dass das so ein Theater ist… da fällt einem unweigerlich nur ein, was Shakespear über Anwälte geschrieben hat.

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