Metaphorische Maske?

Die Hauptprotagonistin in meinem jetzigen Projekt soll eine Metaphorische Maske tragen, die nur selten ‚bröckelt‘. Die Maske ist freundlich, zurückhaltent und ziehmlich ruhig. In wirklichkeit soll sie aber etwas Kapmflustiger und sadistisch sein.

Hat jemand ein paar Tips wie man genau so ein ‚bröckeln‘ ihrer Maske darstellt? Bzw. wie ich so einen Umschwung machen könnte?

Was soll denn eine „Metaphorische Maske“ sein?

Und vermutlich ist die Antwort dennoch: Wie bei einem Menschen, der sich verstellt. Ab und an kann der Mensch nicht in seiner Rolle bleiben und verrät sich ein Stückchen.
Z.B. nachdem man sich über irgendwas übermässig aufregt etc.

"Meist war er höflich, aber kaum erwähnt jemand „Kirschtorte“, schrie er rum, der Psycho… " (Am Beispiel des allseits bekannten Kirschtortentrauma)

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Du kannst die Augen nicht mitlachen lassen, oder sowas. Sorry musste durch das Kirschtortentrauma gerade so lachen, dass ich gepostet habe bevor ich mit dem Schreiben fertig war…

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Danke für den Tipp!

Mit einer ‚metaphorischen Maske‘ meine ich, dass sie vorgibt jemand zu sein, der sie nicht ist. So wie beim Schauspielern, nur ohne Bühne.

Danke. Ich werde es definitiv in Betracht ziehen! Und ja, auch icgh musste wirklich sehr dabei lachen.

Was hältst du davon, wenn sie in einem Dialog ihre Rolle spielt, aber gleich im nächsten Absatz hört der Leser ihre wahren Gedanken dazu?

„Natürlich würde ich gerne einen Drink mit Ihnen einnehmen, Herr Botschafter.“
Und hoffentlich bekomme ich dabei Gelegenheit, dir in den Gin zu spucken, du widerlicher Arrogantling.

Ihre Gedanken könnten immer mehr abdriften und boshafter werden.

Eine zweite Möglichkeit wäre, dass sie eine Vertrauensperson hat, mit der sie sich über ihre wahren Gedanken austauscht. Entweder in einem direkten Gespräch, oder per Email oder Brief. Sie macht immer wieder lockere Andeutungen, dass sie doch nicht so zuvorkommend ist, wie es scheint. Nach und nach werden diese Andeutungen durchdringender und schließlich bleibt es nicht nur bei Worten allein. Die Maske bröckelt immer mehr, bis sie zur Gänze fällt …

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Vielen dank! Das Beispiel hilft mir sehr!

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@Stolpervogel Sorry, ich weiß, dass das off topic ist aber ich hoffe doch sehr, dass wir in den nächsten Tagen/Stunden/Minuten mehr über das Kirschtortentrauma lesen dürfen….

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Man kann das Bröckeln durchaus wörtlich im Text einbauen:

Ihr Lächeln bekam einen Riss.
Sie lachte, aber die Augen blieben wachsam.
Ihre Augen wirkten dunkler als sonst.
Ihr Körper war trotz der sorglosen Stimmung angespannt.

So was in der Art. Da gibt es ja viele Variationen.

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Sehr gut finde ich den Hinweis von @LazyBastard, Handeln/Sprechen vom Denken abweichen zu lassen. Auch denkbar: Kleine Äußerlichkeiten geben Hinweise. So könnten ihre Zähne vom Knirschen kleine Sprünge aufweisen, ihr Daumennagel oder das Nagelbett angeknabbert sein u.ä…

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Wenn ich mir Deinen Nickname so ansehe, kennst Du Dich vermutlich mit Katzen aus? Wie sie schnurren, sich um die Beine schmiegen, wenn sie zu essen haben möchten, wie sie sich ankuscheln können. Die andere Seite ist, wenn sie etwas gefangen haben und damit „spielen“. Hungrig sind sie nicht, aber sie üben, damit sie das Jagen nicht verlernen.

Eine Figur könnte ähnlich agieren. Sobald niemand zusieht (außer dem Leser). Was könnte sie jagen? Womit könnte sie spielen? Geht sie auf Männerfang und entzieht sich regelmäßig? Intrigiert sie hinter dem Rücken anderer, um zu sehen, wie Beziehungen in die Brüche gehen? Einfallsreichtum: freie Fahrt :slight_smile:

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Also meine Katzen sind ganz ehrlich und niemals manipulativ :rofl: :sweat_smile:

Ja ein wenig ist mir auch die Idee von einem Charakter mit Schizophrenie gekommen, hab es dann aber nicht geschrieben, weil ich nicht einmal sicher bin, ob es das richtige Wort hierfür ist. Aber so etwas wie Mr Day/Mr Night, Gollum/Smeagol, Dr. Jekyll/Mr Hide ist mir auch durch den Kopf geschossen.

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Da hast du absolut recht. Schizophrenie (Psychose) ist es in der Tat nicht. Gollum/Smeagol und Jekyll/Hide waren ganz klar multiple bzw. gespaltene Persönlichkeiten (Neurose). Ähnliches könnte auch hier vorliegen, möglicherweise auch eine emotional instabile (Borderline, impulsiver Typ) oder eine dissoziale Persönlichkeitsstörung.

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Bröckelne Maske? Du könntest es mit zweideutigen Aussagen untermalen.
„Natürlich werdet ihr auf der Wanderung Abenteuer erleben. Ich bin überzeugt, dass es ein denkwürdiges Erlebnis wird.“

Oder eine für andere nicht sichtbare zerstörerische Handlung begleitet seine harmlos, freundlichen Aussagen. „Natürlich können deine Kinder bei mir übernachten. Kein Problem“, meinte er, während er mit den roten Kugelschreiber mit viel zu starken Druck, die Augen eines Passbildes ausmalte.

Störung der Impulskontrolle ist auch ein gutes Indiz.

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Die Hauptfigur könnte einen Arztbrief mit Diagnosen bekommen (multiple P., gestörte Impulskontrolle…) oder sich wieder über den Anruf aus der Psychiatrie ärgern, weil sie die Sachen immer nich nicht abgeholt hat…

Hier hast du die Lösung doch schon selbst gefunden:

Ihr ganzes Leben war wie ein Schauspiel. Niemand ahnte, wer sich tatsächlich hinter der Maske verbarg. An diesem Abend machte sie einen winzigen, aber entscheidenden Fehler. Ihre Fassade begann zu bröckeln. Alles begann damit, dass sie für einen Moment die Beherrschung verlor.

LG
ThAchi

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