Meine Vorstellung - oder, wie mir beim Schreiben Flügel gewachsen sind.

Ein gutbürgerlicher Lebensplan ist die Garantie für Glück, denken viele. Schon falsch.
Bis ich Schreibcoach, Schachtrainer und Ghostwriter geworden bin, bin ich mit meinen Plänen einige Male gescheitert.

Mein Plan A als junger Erwachsener: Kaufmännische Ausbildung und Studium der Wirtschaftsinformatik.
Nach dem Abitur startete ich mit einer Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann. Im Anschluss wollte ich ein Jahr in England arbeiten, um Auslandserfahrungen zu sammeln und danach zu studieren.
Jedoch rissen mich seelische Krisen von den Füßen - und aus der Umlaufbahn der normalen Welt.

Ich musste meine Ausbildungsstelle aufgeben und hatte das Gefühl, versagt zu haben und den Ansprüchen dieser Welt niemals genügen zu können.
Ich richtete mich wieder auf, absolvierte den Wehrdienst und schrieb mich an einer Uni für Wirtschaftsinformatik ein.

Wieder knockte mich eine Krise aus. Ich brach das Studium ab und stabilisierte mich in einer Rehabilitationseinrichtung - und nahm noch mal Anlauf: Ich erlernte den Beruf des Bürokaufmanns. Kurz vor Ende der Ausbildung meldete ich mich zu einer Zusatzausbildung an und arbeitete fortan fast 10 Stunden täglich, um Freitag freizubekommen, damit ich an Lehrgängen teilnehmen konnte.

Drei Monate später (2006) brach ich erschöpft ein. Die Ausbildung schloss ich noch ab, jedoch hielt ich dem Druck des Berufslebens nicht mehr stand.
Mit Plan A bin ich gescheitert. Im Alter von 30 Jahren wurde mir bewusst, dass er nie mein eigener gewesen war.
Mein Plan B: Wenn Plan A nicht klappt, ist Plan B genauso gut. Und wenn Plan B nicht klappt? Nun, das Alphabet war noch nicht zu Ende …

Ich griff die alte Leidenschaft des Schachspielens wieder auf, gewann einige Turniere und sammelte Erfahrungen als Trainer. In Grundschulen brachte ich Kindern das Schachspielen bei, Erwachsenen gab ich Einzelunterricht. Der Schachsport gab mir das Gefühl, trotz mangelnder Belastbarkeit leistungsfähig zu sein, und half mir, geordneter zu denken - keine schlechte Sache im Chaos namens Leben.
Jedoch war ich noch nicht im Gleichgewicht - bis zum Jahr 2014.

Dann entdeckte ich die Freude am kreativen Schreiben. Mit meinem Füllfederhalter Excalibur, tief über den Notizblock gebeugt, erfand ich Geschichten. Dank dem Eintauchen in fantasievolle Welten und Figuren verstand ich das Leben und meine Rolle darin immer besser. Das Schreiben verlieh mir Flügel.
Ich hatte einen Traum: Ich wollte meine Krisenerfahrungen und Begabungen in etwas Gutes für andere verwandeln.
So vermittele ich seit 2019 Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen in Workshops die Freude am kreativen Schreiben, trainiere Interessenten im königlichen Spiel und halte an Universitäten Vorträge über psychische Gesundheit.

Mit meiner besten Freundin, einer Kinder- und Jugendbuchautorin, rief ich den online wöchentlich stattfindenden Happy Schreibworkshop ins Leben, in dem wir unserem Stift mit bunten Ideen Flügel verleihen.

Zudem arbeite ich als Ghostwriter an einer Autobiografie.

Vor einigen Monaten habe ich Papyrus entdeckt, was meine Freude am Schreiben auf eine neue Stufe gehoben hat.

Ich habe schon einige Male durchs Forum gescrollt und überlegt, mich vorzustellen. Da ich in den letzten Jahren viel geschrieben und an Texten gearbeitet, aber nichts veröffentlicht habe, dachte ich mir, dass ich doch gar nichts vorzuweisen hätte, um mich als Autor vorzustellen - dennoch habe ich mich dazu entschieden, da ich denke, dass es hier ja um ein freundliches Miteinander geht, und nicht darum, wer die meisten Bestseller an die Frau und den Mann gebracht hat.

Ich würde mich über einen Austausch hier im Forum freuen.

Liebe Grüße

Sebastian

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Einfach weiterschreiben, Sebastian. Das mit der Veröffentlichung kommt dann irgendwann von selbst - wenn es so weit ist. Und wenn nicht? Dann hat es dir wenigstens Spaß gemacht. Also: auf ein freundliches Miteinander :wink:

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Hallo Sebastian,

herzlich willkommen.

Ich geistere auch schon ein paar Jahre hier im Forum herum, vorweisen kann ich gar nichts. Das liegt einfach daran, dass ich nichts veröffentliche. Meine Geschichten schreibe ich nur für Familie und Freunde, das reicht mir. Obwohl mich manche drängen, es mit der Veröffentlichung mal zu versuchen, sind meine Ambitionen in diese Richtung eher mau. Also darüber brauchst du dir hier keine Sorgen zu machen.

Gruß
ThAchi

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Ein Autor ist man doch nicht erst, wenn man etwas veröffentlicht, sondern sobald man überhaupt etwas geschrieben hat (was über Whatsapp und Einkaufszettel hinausgeht :wink: ).
In diesem Sinne, herzlich willkommen hier!

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Herzlich willkommen,

Happy Schreibworkshop? Wir sollten vielmehr darüber nachdenken, die Leute vom Schreiben abzuhalten und zum Lesen zu animieren. Was nützen die besten Bücher, wenn es keine Leser mehr gibt? :kissing:

Ich mag deinen Humor. Ist ein Daumen nach oben! :thumbsup:

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Ups. Ich hatte das so verstanden, dass Sebastian eine Autobiographie für jemanden anderen verfasst (als Ghostwriter), keine Biografie über jemand anderen oder eine Biographie für sich selbst, also eine Autobiographie. Das wäre in der Tat amüsant.

Danke dir! :slight_smile: Ich denke auch, dass der Spaß am Schreiben das Wichtigste ist :slight_smile:

Danke für die freundliche Begrüßung :slight_smile:

Ich mag auch deinen Humor :slight_smile: Ja, ich besitze tatsächlich auch Humor, das mit der Autobiografie für jemand anderen als Ghostwriter ist jedoch kein Witz, sondern eine Auftragsarbeit :slight_smile:

Dass man Leute vom Schreiben abhalten soll, ist nicht lustig gemeint, es ist mein voller Ernst. Aber es ist ja gerade das Schöne an der Verschiedenheit der Leute. Jeder lacht über andere Dinge. Heutige Comedians finde ich z.B. längst nicht mehr komisch, was auch am immer enger werden Diskurs hängt, in dem sie sich bewegen müssen. Es macht kein Spaß, heute Komiker zu sein. Man steht potentiell immer mit dem halben Köper in einem Wirbelsturm aus Scheiße. Dazu kommt, dass alle Leute immer engstirniger werden. Humor, ja bitte. Aber bitte nicht über alles. Das geht nicht, darüber darf man nicht lachen, dieses geht nicht und jenes ist verboten. Sprechverbote, Denkverbote, wir steuern in eine bedenkliche Richtung und dies im Namen des Schutzes von Minderheiten. Ohne diese Minderheiten effektiv schützen zu können. Mit den verordneten Mitteln jedenfalls klappt es schon mal nicht.

Also ich hätte deinen Satz vermutlich anders formuliert, denn man kann nur eine Autobiografie schreiben, seine eigene. Man kann vielleicht sagen:

Zudem arbeite ich als Ghostwriter an einer »Autobiografie«.
Ich bin Ghostwriter und schreibe eine Pseudoautobiografie.
Ich bin so gut, dass mich jemand beauftragt hat, ihm seine Autobiografie zu schreiben.

Ist aber nicht so wichtig, Sprache ist ja nur unser Handwerkszeug. Dass Dieter Bohlen und Konsorten ihren Scheiß nicht selbst zu Papier bringen, wissen eh alle.

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Herzlich willkommen hier im Forum! Und vielen Dank fürs Teilen deines sehr persönlichen Wegs zum Schreiben!

Wenn man sich hier nur als Bestsellerautor zur Wort melden dürfte, dann würde ich hier wohl nie etwas posten dürfen. :laughing:

Ich bin hier schon länger angemeldet, aber auch erst vor Kurzem etwas aktiver geworden. Ich denke, man kann hier einiges von anderen lernen und auch eigene Erfahrungen teilen, und darum geht es doch in diesem Forum. In Konkurrenz steht man hier sowieso nicht. Wer mein Buch nicht kauft, kauft es nicht, weil er lieber ein anderes kauft, sondern weil es ihn nicht interessiert.

Ich wünsche dir viel Spaß hier im Forum und einen anregenden Austausch.

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Oh je, oh je, oh je. Ich finde, jeder sollte zumindest hin und wieder schreiben, schlichtweg, um sich mit der Sprache als solche auseinanderzusetzen.

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Vielen Dank für die freundliche Begrüßung! Ich denke auch, dass Autoren keine Konkurrenten sein sollten. Wir sitzen letztlich alle im gleichen Schiff, nur steigen wir bei unterschiedlichen Häfen (denn jeder Autor hat seine Zielgruppe aus) aus.

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