Vielleicht hilft es dir auch, wenn du dir mal die Denkbrettvorlagen anschaust.
Konntest du ausmachen, warum die Geschichte ab 50 Prozent zäher wurde? Das herauszufinden wäre glaube ich gold wert. War die Idee der Geschichte vielleicht schon erzählt und das Buch wurde einfach nur verlängert?
Ich habe mehrfach versucht vorher zu plotten, doch das hat nie gut funktioniert. Es war als würde ich ein Hindernislauf für meine Protagonisten bauen, die dann plötzlich keine Lust darauf haben, oder auf halber Strecke eine andere Idee haben.
Aktuell nutze ich eine Mischform. Ich plotte Meilensteine. Also bestimmte Handlungspunkte, die in gewisser Zeit erreicht werden müssen, und ich plane Hauptchar und Antagonisten. Den Weg dazwischen baue ich live im Sinne »Was könnte jetzt passieren? Geht das noch schärfer?« erzeugt und aus Sicht des Protagonisten entwickelt.
Spannung gibt es dabei auf mehreren Ebenen. Natürlich die Handlung selbst, d.h die globale Gefahr. Aber auch kleine Spannungen, wie zum Beispiel ob sich A und B annähern. Ob C sich wieder etwas Gemeines ausdenkt. Im besten Fall ist keine Szene im Buch ohne Spannung. Aktuell nutze ich dabei eine Methode des Mikroplottens. D.h ich nehme mir 5 bis 10 Minuten vor einer Szene mit 500 Wörtern Zeit und notiere mir in Gedankenblasen, was passieren wird und grobe Dialoginhalte. Dann schreibe ich die Dinge runter und beginne erneut. Damit habe ich aktuell den besten Output.
Aber wie immer gilt, es gibt keine ultimative Wahrheit. Probiere dich aus. Vielleicht liegt dir komplett plotten ja richtig gut.