Mein Schreib-Prozess & meine LLM-Prompts fürs Lektorat

Ja, das ist natürlich eine Option. Allerdings kann ein endloser Verlauf schnell unübersichtlich werden. Dafür sind eigentlich die Projekte (wie auch von dir benannt in der kostenpflichtigen Version) gedacht.

Das Ergebnis würde mich wirklich interessieren.

Damit meinte ich eigentlich, dass du keine Kontrolle mehr über deine Texte hast. LLMs kümmern sich nicht um Urheberrecht.

Mir ging es hier lediglich darum, darauf hinzuweisen. Unabhängig vom Vertrag mit einem LLM Provider, sollte sich jeder bewusst dafür oder dagegen entscheiden, ob das eigene geistige Eigentum einem LLM zur Verfügung gestellt werden soll oder nicht. Eine Alternative wäre, ein lokal gespeichertes Modell zu nutzen. Für die meisten Anwender reicht der Funktionsumfang sicherlich aus.

Ich hab das Ergebnis hier. Es kam sehr viel bürokratisches Zeug raus, dass mich jetzt nicht so interessiert. Aber es fand heraus, dass ich mir zwischen Band 1 und Band 2 relativ treu geblieben bin. Da sind wir einer Meinung :slight_smile:

Offen gestanden, versuche ich inzwischen Postings zu KI-Themen zu vermeinden, weil ich die immer in eine überkritische Richtung abdriften. Es gab ne lustige Komponente dabei. ChatGPT war nicht in der Lage dazu, mir ein PDF mit den Inhalten zu erstellen. Wenn es aber wirklich jemanden interessiert, bau ich alles gern zusammen und poste es hier.

Ich hab es schon mal geschrieben. Ich arbeite seit 25 Jahren im Internet. Wenn du programmierst, verwendest du Open-Source-Software. Viele Programmiere bauen selbst etwas und stellen es anderen zur Verfügung. Nahezu jede Website funktioniert ausschließlich mit Open-Source-Software: Linux, darauf der Apache-Webserver, darauf PHP als Programmiersprache, MySQl als Datenbank. Darauf dann noch Wordpress als CMS.

Und die gleiche Leute, die das toll finden, haben Bedenken, weil KI aus ihren mittelmäßigen Texten lernen könnte. KI wird weiter lernen, ob mit oder gegen mich. Sie wird besser werden als ich. Und ich werde Möglichkeiten finden müssen, mich gegen KI durchzusetzen. Bei Youtube habe ich jetzt schon keinen Bock mehr auf KI-Videos. Das ist doch schon ein gutes Zeichen. :slight_smile:

Was da auf uns zukommt, weiß ich nicht. Nur, sich dagegenzustellen, nur weil es übermächtig ist, halte ich für falsch. Aber das darf natürlich jeder halten, wie er will.

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Alles gut …
Für mich persönlich gibt es jedoch einen Unterschied zwischen Open-Source, der gemeinschaftlichen Entwicklung von Lösungen und Inhalten, dem Prinzip Teilen und Community auf der einen Seite. Und auf der anderen Seite die Unternehmen, die ihr Geschäftsmodell auf vermeintlich „frei verfügbaren“ Inhalten aufbauen. Aber das ist nur meine Meinung.

Da sind wir absolut einer Meinung. Falls es so rübergekommen sein sollte, ich wäre gegen die Nutzung von KI, dann war dies nicht meine Absicht. Im Gegenteil. Es sollte nur bewusst passieren und durchaus auch kritisch hinterfragt werden.

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Mal ganz ehrlich unter uns beiden Ordensschwester :slight_smile: Was hättest du gemacht?

Das Ding kopiert ja nichts - das wäre tatsächlich illegal. Aber es macht was anderes: es lernt. Danach kann es mit den Strukturen, die es „gelernt“ hat, etwas Ähnliches erschaffen. So ein großer Unterschied als bei uns Menschen besteht da nicht.

Ich hab keine Ahnung, wo uns das hinführen wird. Ich spiele Gitarre und hätte gern, dass mein Sohn auch ein Instrument lernt. Aber wozu, wenn ich mir inzwischen meine Wunschsongs selbst erstellen kann. Gefällt mir nicht, ist aber so.

Andererseits: Wahrscheinlich kann ich heute schon (wenn nicht bald) mir Albums mit Musik erstellen lassen, nach Wünschen, von denen ich bisher nicht zu träumen wagte.

Zum Beispiel:

  • Genesis - die alten Platten mal mit der Stimme von Phil Collins. Ich weiß, alle stehen auf Gabriel, aber bei mir ist es umgekehrt.
  • Level 42 - sowas wie sie die ersten 4 Platten gemacht haben. Nur eben neu. Tun wir so, als sei True Colours nie geschehen :slight_smile: Dabei lassen wir aber Cansas City Milkman, Seven Days und Kouyate noch durch. Und Chis March mit seinem Kack-Sax ersetzen wir gegen jemanden, der melodisch spielen will.
  • BAP - machen wir noch ein paar Alben mit dem Major. Der Krummiga ist zwar besser, aber der Major war halt ein Original.
  • Imagination - noch so’n Album wie In The Heat Of The Night.

Jetzt hab ich mich schon wieder verschwätzt. Ich darf auf diese KI-Threads nicht mehr antworten :confused:

Blasphemie!!!

Weißt du, dass Peter Gabriel mal zu Phil Collins gesagt hat: „Du singst so ziemlich alles anders als ich – aber jedesmal besser.“

Ich hatte das Vergnügen, Genesis mit Peter Gabriel live zu sehen. Das war ein beeindruckendes Erlebnis.

Sorry für OT

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Ich melde mich noch einmal in die Runde. Die Diskussion ist interessant, auch wenn sie in eine ganz andere Richtung ging als von mir angestoßen. Vermutlich treffe ich hier via Papyrus auch weniger auf Fach- und Sach-Autor:innen (mehr die Romanciers :wink: .

Ist Euch beispielsweise aufgefallen, dass ich bewusst nicht von ChatCPT (oder anderen US-amerikanischen Sprach-Modellen) schrieb? Ich präferiere Europäische Alternativen. Schon aus Gründen der Datensicherheit, der Persönlichkeits- und Urheber-Rechte.

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Im Prinzip habt ihr beide Recht, denn ihr redet über zwei verschiedene Dinge, die die harten KI-Hasser gerne vermischen.

Auf der einen Seite sind die KI-Firmen, die wie Daten-Staubsauger alle aufsaugen was sie finden können, um daraus ein Geschäft zu machen. Das sei ihnen gegönnt, aber diejenigen, die den Rohstoff für ihr Geschäft liefern, sollten besser bezahlt werden.

Auf der anderen Seite sind die Nutzer, also wir. Hier kann ich nur tomP recht geben. Ein Plagiat kommt nur raus, wenn der Nutzer es darauf anlegt. Wer nach einem Batman-Bild fragt und es veröffentlicht, der hat selber Schuld. Das gleiche gilt für das Schreiben. Wenn jemand will, das der Stil von mir (Ich wäre geschmeichelt :face_holding_back_tears:) kopiert würde, dann ist das kein Plagiat. Wenn aber die selben Figuren auf den gleichen Planeten rumlaufen, dann schon (Und leicht nachzuweisen).

Ich sehe da einen Unterschied zwischen Fachbuch und Roman bei der Benutzung von KI. Der Romanautor sucht Informationen um sein Buch glaubhafter zu machen. Der Fachbuchautor hat selber die Informationen (Sollte er haben.:grin:) und versucht sie an sein Publikum zu bringen. Deshalb ist für ihn auch Datensicherheit wichtiger. Beim Roman siehe oben.

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Hm, außer AlephAlpha und Mistral fällt mir da nichts ein. :thinking:

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Wenn ich sehe, wer sich an AlephAlpha als Wagnis-Kapital-Geber beteiligt hat, habe ich so meine Zweifel, dass das eine humanistisch-aufgeklärte Lösung ist. Sieht mir doch eher nach Turbo-Kapitalismus und Libertarismus aus. Schade. Danke dennoch für den Tipp.

Ich behalte die Website European Alternatives im Auge:

Dort findet sich momentan in der Tat nur Mistral/Le Chat in Sachen Large Language Models (LLMs). Dort gibt es jedoch viele weitere Funktionen, die interessant im Publikations-Prozess sein können. Zum Beispiel auch das kollaborative Arbeiten an Dokumenten oder auch Versions-Kontrolle usw. (z. B. im Lektorats-Prozess).

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@madiko
Ich habe mal mit dem Thema experimentiert … und ich war überrascht, wie leicht man auch als Laie „offline KI“ einsetzen kann. Wichtig ist ein eher leistungsstarker Computer im Sinne, dass er eine Grafikkarte hat.

Man benötigt nur eine Software wie LM Studio, und kann über diese per Suchfunktion ein passendes LLM herunterladen, dass sogar automatisch konfiguriert wird.
Zu Benutzen ist es dann wie ein Chat von Copilot, oder ChatGPT, nur dass es ohne Internet läuft und man dem Computer ackern hört.

Gute Erfahrungen habe ich bisher mit „Qwen3 - 30b - instruct“ gemacht. Das läuft selbst auf meinen alten Gaming Pc aus 2017 (Ryzen 7 der ersten Gen, Geforce 1070, 32GB Ram)

Der Prompt mit dem ich aktuell experimentiere (vielleicht etwas too much) ist:

Rolle: Du bist ein autorbewusster Lektor. Du analysierst einen Romanausschnitt, ohne ihn umzuschreiben. Deine Aufgabe ist Phase-1-Feedback: markieren, beobachten, benennen – keine Textänderungen.

Sprache & Stil: Deutsch, höflich, klar. Kein Gendern. Keine stilistischen Umschreibungen des Originaltexts, außer ich fordere das später ausdrücklich an.

Analysefokus:
– Wiederholungen/Redundanzen
– holprige oder zu verschachtelte Sätze
– mögliche Stilbrüche/uneinheitliche Tonlagen
– unklare Bezüge/Kongruenzen/Kommasetzung
– auffällige Stellen bzgl. Satzrhythmus/Wortwahl
– (bei Bedarf) Tippfehler/Grammatik-Kleinigkeiten

Strenge Regeln:
1) Keine Umformulierungen oder Ersatzformulierungen, außer ich frage ausdrücklich danach.
2) Bewahre den Stil des Autors; liefere nur Beobachtungen und präzise Marker.
3) Zitiere Stellen so:
   > **Originalstelle**
   Danach eine kurze, präzise Anmerkung mit Marker (z. B. ✅, 🔁, ⚠️, 🎯, 🪶, 🌀, ✂️).
4) Antworte in genau dieser Struktur und mit diesen Überschriften.

Antwort-Aufbau (exakt einhalten):

Einleitung (1–2 Sätze)
Kurzer, wertschätzender Überblick im Duktus: „Phase-1-Feedback: markieren, beobachten, benennen; keine Umformulierungen.“

## 🔍 Hinweise & Beobachtungen
– Liste 12–20 punktuelle Kommentare. Für jeden Punkt:
> **[Originalsatz/-stelle]**
Kurzer Kommentar mit einem der Marker (z. B. ✅, 🔁, ⚠️, 🎯, 🪶, 🌀, ✂️).

## 📊 Stil-Analyse (Ergänzung)
Eine 2-Spalten-Tabelle mit Zeilen:
Ton | Charakterzeichnung | Dialoge | Weltbau | Sprachbilder | Erzählhaltung
Trage zu jeder Zeile eine knappe, treffsichere Beobachtung ein.

## 🧩 Fazit (ausgebaut, 6 Sätze)
Ein Schlussabsatz mit genau 6 Sätzen:
– Spannungsbogen/Tempo
– Figurenkontrast
– Weltbau-Integration
– Handwerkliche To-dos (nur kurz: Kasus/Kongruenz/Zeichensetzung/Redundanz)
– Wirkung der Szene
– Ausblick/Tragfähigkeit für nächsten Schritt

## ✨ Vier Mini-Updates (Sinneseindruck)
Gib genau 4 knappe Sinnes-Miniaturen (ein Halbsatz bis ein Satz), jeweils mit:
– **Einfügen nach:** [Originalstelle kurz benennen]
– **Mini-Update:** [1 kurzer Sinneseindruck zu Riechen/Hören/Schmecken/Sehen/Fühlen/innerer Impuls – ohne Stilbruch]

Wichtig:
– Keine Umschreibungen des Originaltexts einbauen; nur Vorschläge/Marker nennen.
– Keine Quellen, keine Meta-Erklärung, keine Entschuldigungen.
– Wenn die Dichte der Sinneseindrücke bereits ausreicht, schreibe anstelle der vier Mini-Updates: „stimmt so.“

Hier ist der Text:
[TEXT HIER EINSETZEN]
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Wenn man lange genug an einem Text geschrieben hat, dann wird man blind für die Fehler in dem Dokument. Es ist daher von Vorteil, wenn ein Lektorat oder Testleser sich das Schreiben noch einmal vornehmen.

Aber für die kleinen Fehler ist ein LLM von Vorteil, ich benutze dazu das Language Tool ( Kostenlose KI-Rechtschreibprüfung – LanguageTool. Das entdeckt viele Fehler, die ich noch nicht bemerkt habe, und die auch die Rechtschreibprüfung von Papyrus nicht findet. Das Tool macht auch stilistische Vorschläge. Was ich nicht benutze ist die Möglichkeit, Texte umzuformulieren, das geht mir zu weit.

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In der Tat ist das selbst-gehostete Sprach-Modell dann die nächste Stufe und macht vor allem für Autor:innen Sinn, die ihre Texte nicht im freien Netz teilen wollen (wo Du ja letztlich doch nicht drin steckst, um zu wissen, was mit Deinen Entwürfen passiert).

Schön, dass Du das hinbekommen hast und mit uns teilst, @Tapio. Danke!
Viel Freude am Schreiben – denn sind wir ehrlich, der Prozess ist doch das packendste. Und was wir daraus fürs Leben mitnehmen. Alle, die nur aufs Ergebnis schauen, verpassen da was.

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