Mein erstes Kapitel

Hirte schrie nicht laut auf, → Ist es wichtig, was er NICHT macht? Ich würde den Satz einfach streichen.

Schnell, hart und überraschend, mitten in den Magen. Hirte schrie nicht laut auf, er stöhnte nur und hielt sich die Hände schützend vor seinen Körper. Der Schlag hatte ihn überrascht und er sank auf die Knie. → Dass ihn der Schlag überrascht hat, wissen wir bereits aus dem vorherigen Satz. Auch diesen Teil würde ich streichen. → Er stöhnte, hielt sich die Hände schützend vor seinen Körper und sank auf die Knie.

Der stützte auf den Boden, → Lag er nicht schon auf dem Boden als er den Schlag in den Magen bekommen hat?

das Blut zu stoppen, dass auf se → dass = das

Da hat uns Toni aber was anderes erzählt? → Das Fragezeichen ist falsch.

Wie geht jetzt weiter? → Hier fehlt ein Wort.

sagte er, als er wieder vor dem Opfer → Hier fehlt ein Wort.

Ich fand die erste Leseprobe inhaltlich deutlich besser. Die neue Szene, die du hier eingestellt hat, bietet absolut nichts Neues aus dem Gangster Genre. Schon hundertmal gesehen, gehört, gelesen. Das Zusammenschlagen von Hirte könnte man lebendiger gestalten, schneller, flotter. Es ist irgendwie langweilig. Ich glaube, das liegt an den Dialogen. Bevor Hirte erschossen wird, wird er gequält. Davon kommt gar nichts rüber. Null Gefühl. Und leider macht mich diese Leseprobe überhaupt nicht neugierig. Spätestens hier würde ich das Buch weglegen.

Hoffentlich fühlst du dich jetzt nicht auch (wieder) verprügelt. Ich knuspere selbst gerade daran, wie ich eine alte Dame loswerde. Daher kann ich leider an dieser Stelle keinen konstruktiven Vorschlag machen, wie es mir besser gefallen würde. Wenn ich mit meiner Dame “fertig” bin, könnte sich das ändern. Dann würde ich auf jeden Fall etwas für Dich vorschlagen.

Ich bin auf die Kritik der Anderen gespannt. Lass’ Dich auf keinen Fall entmutigen!

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Wieso? Ich hatte doch nüscht geschrieben? Mir ist das, was du schilderst, zu brutal, ich habe keine Lust, dass solche Methoden bei uns durch die Hintertür quasi salonfähig gemacht werden, nur weil jeder zweite Autor unbedingt Krimis schreiben möchte und sie sich gegenseitig dabei überbieten, immer brutaler und skrupelloser zu werden. Gewalt ohne ein entsprechendes Motiv wird irgendwann zum Selbstzweck. Zur Abwechslung könnte man mal Krimis ohne Tote schreiben. Vielleicht auch mal mit einem Ermittler, der sich an die Regeln hält? Irgendwie sowas wäre ein echtes Novum. Aber nein, immer blutiger und die Kommissare immer skurriler und natürlich immer schimanskihafter. Sonst finde ich es nicht schlecht. Ein wenig zu oft hast du »sagte er« geschrieben, das geht eleganter. Sonst solide Krimihausmannskost, nix besonderes aber okee.

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Ich hoffe du kannst in dem Beispiel sehen, welche Veränderungen ich dir raten würde. Mir ist außerdem die Geschichte zu unruhig, zuviele Personen die man nicht kennt. Versuch in den ersten Kapiteln erst mal den Protagonisten und Antagonisten vorzustellen. Ich bin nach dem Lesen konfus. Das ist zuviel Wirrwarr. Im Ansatz gut, aber da müssen noch einige Veränderungen passieren.

Beispiel.pap (8.99 KB)

Wir wissen ja noch gar nichts über Samurais Ermittler.

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Ist das so? In welcher Statistik steht das?

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Quelle: *splendid-research.com/de/statistiken/item/umfrage-krimi-thriller-genre-beliebtheit.html
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Das ist aber altbekannt. Nur durch den Fantasywahn der letzten Jahre etwas in Vergessenheit geraten, aber Krimis gehen immer. Konstant. Treue Leser.

Das stimmt. Dann nenne mir einen Ermittler, der bei einer Hausdurchsuchung auf den Durchsuchungsbeschluss des Richters wartet und nicht schon mal die Tür eintritt. Das geht schon alleine deswegen nicht, weil man in der Wartezeit schlecht den Spannungsbogen hochhalten kann. Kommissare betreten immer ungefragt Grundstücke, sie brechen fast immer die Türen auf (ob Gefahr im Verzug oder nicht), sie nutzen Gewalt, um an ein Geständnis, an eine Antwort zu kommen, etc.pp.
Das war zu Zeiten von Erik Ode vielleicht noch anders, oder Derrik könnte sein, dass der sich auch an die Regeln hielt. Columbo war auch so einer und der Beweis, dass es nicht schlecht sein muss, es zu tun. In dem ersten Kapitel hier ist die Gewalt so ostentativ, dass ein korrekter Ermittler dabei regelrecht stören würde. Den müsste man schon alleine der Dramaturgie wegen im zweiten Kapitel umbringen.

@Suse: Vielen Dank für Deine hilfreichen Kommentare.

Die Szene spielt in keiner zeitlichen Reihenfolge zu der Notruf-Szene, die ich vorher zur Diskussion gestellt habe.

@Duane Hanson: Dann würde ich vorschlagen, Du schreibst ma einen Krimi ohne Tote. Wenn es mir im Gegendsatz zu Dir aber gefällt und ich der Meinung bin, dass in meinem Manuskript Tote vorkommen, dann ist das eben so.

@Krimitante: Vielen Dank auch Dir für Deine konstruktive Kritik.

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zum einen gibt es natürlich Krimis ohne Tote – es ist ja keineswegs so, daß sich ‘Kriminalität’ in Töten bzw. gar Mord erschöpft! --; und andermal glaube ich, aus der von @DuaneHanson geäußerten Kritik vor allem eine an überbordenden Klischeetretereien im rezenten Krimigenre herauslesen zu können, wobei (falls diese Vermutung richtig ist) ich ihm zustimmen möchte.
Denn sie wendet sich ja wahrlich nicht nur gegen die Alleinstellung von Mord, sondern auch gegen exzessive Gewalt und das vollkommen närrische Überzeichnen gerade auch diverser Eigenarten von ermitteltenden Personen. Mal kurz auf den Punkt gebracht: Wäre auch nur ein überschaubarer Prozentsatz realer Kriminalisten psychisch so durchgeknallt, wie das im Krimigenre, egal ob Kino, Film oder Buch betreffend, wieder und wieder breitgetreten wird, könnten wir alle miteinander im sog. real life einpacken …

Ersichtlich wird dabei bloß geritten – und zwar exzessiv – was gerade en vogue ist; es scheint im Umkehrschluß also bei den Autoren an der Erkenntnis zu mangeln, daß das absolut ätzend ist und letztlich nur Abstumpfung zeugt, was wiederum Schlüsse darüber zulassen könnte, wie es um ihre Motive für solche Einheitsbrei-Produktion steht. Und vice versa: Was von Rezipienten zu halten ist, die “sich das” – doch scheinbar im Unverstand – permanent “reinziehen”, ohne noch Überdruß zu erfahren, was ja eigentlich zu erwarten wäre, wenn … tja, wenn …

Gleichwohl bleibt es dir natürlich unbenommen, in deinem Krimi Mord zu thematisieren. Denn es spricht vom Prinzip her rein gar nix dagegen – auch aus Mordfällen läßt sich schließlich guter Lesestoff destillieren. Für meinen Begriff hat das z.B. Reginald Hill immer wieder mal hingekriegt, ein, zwei mal auch Fred Vargas, und das sogar, obwohl sie beide kräftig Klischees durchgewalkt und personaler Schablonenschnitzerei gefrönt haben.

Gruß von Palinurus

Von den stilistischen Problemchen abgesehen, fand ich es sehr gut. Für mich wurde ein nervöser Mann geschildert, der versucht einem Plan zu folgen, jedoch aus Angst alles hinterfragt. Da passt dann auch die Erwähnung von selbstverständlichen Kleinigkeiten. Als würde er jeden einzelnen Schritt zwanghaft durchgehen, damit er ja keinen Fehler macht. Wirft auf jedem Fall Fragen auf und macht Lust darauf weiterzulesen.