Ich bin vor kurzem von Scrivener auf Papyrus 9 umgestiegen. Ich bin von dem Programm bisher begeistert, weil es viele tolle Funktionen hat, die Scrivener eben nicht bietet, allerdings habe ich auch ein kleines “Problem”, das ich bei Scrivener nicht hatte, weil es mit Ordnern arbeitet.
Ich schreibe überwiegend Mehrteiler. Gibt es bei Papyrus die Möglichkeit, einfach mehrere Manuskripte in einer .pap-Datei anzulegen?
Ich weiß, dass man neue Projekte anlegen könnte, aber das ist nicht das, was ich möchte. Mir geht es darum, auch die Texte beziehungsweise Szenen der vorherigen Romane (im Navigator) zu sehen, während ich am neuen Roman arbeite - so, als würde ich praktisch einen Riesenroman schreiben. Dabei soll Klemmbrett, Figuren (halt alles was zu dem Projekt gehört) gleich bleiben, bzw. gemeinsam genutzt, nur das es halt drei verschiedene Manuskripte sind, die untereinander stehen.
Wenn ich nach dem Wort “Ende” einfach weitermache, kann ich ja nur ein weiteres Kapitel anhängen, kein weiteres Manuskript. Bei einem neuen Projekt kann ich zwar alles verlinken, sehe aber dann nicht mehr den ersten oder zweiten Band im Navigator, weil ich ja am Dritten schreibe. Manchmal kommt mir aber eine Idee, wo ich im ersten Band eine Änderung einfügen müsste, dann wäre es praktisch, wenn ich das “weiter oben” schnell und unkompliziert beheben könnte, weil ich alle Szenen aus allen Bänden im Navigator sehe.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich möchte alle drei Bände meiner Trilogie im Navigator sehen, unterteilt in Band 1, 2 und 3. Geht das?
Hm - nicht so richtig … also nicht als vorgesehenes Konzept. Du kannst aber alle drei Texte in ein Dokument ziehen und dann die beiden “inaktiven” Bände auf “Geistertext” setzen.
Und umschalten, indem Du die Kapitelbereiche markierst und “entgeisterst” oder eben in Geistertext wandelst (am Besten Textcursor an den Anfang, zum Ende des zu markierenden Bereiches scrollen, Umschalt + Mausklick markiert dann den Bereich).
Oder Du nimmst - dafür muss man aber Absatz-Formatvorlagen etwas beherrschen - für die beiden inaktiven Bücher einen anderen Zähler für eine Kapitelnummerierung.
Das mit dem Geistertext habe ich bereits versucht, das überzeugt mich allerdings nicht, weil ich gern alles aktiv hätte. Formatvorlagen ist leider auch nicht so ganz das, was mir vorschwebt.
Schade, dass es nicht geht, das wäre gerade bei Großprojekten, wie ich sie schreibe, eine große Erleichterung, wenn man alles in einer Datei hätte (zumindest alles im Navigator). Mal sehen, wie ich das lösen kann. Die Funktion, sich zwei Dateien bzw. Szenen gleichzeitig auf dem Bildschirm anzeigen zu lassen, gibt es ja leider auch (noch) nicht.
Dazu müßte Papyrus wohl sog. Globaldokumente beherrschen, um mehrere Einzeldokumente in einer gemeinsamen “Hülle” verarbeiten zu können, die dann gemeinsam im Navigator erscheinen. Ist nicht möglich bisher.
Wenn ich die Texte von vorherigen Folgen einer Serie vor mir haben möchte beim Schreiben, dann stelle ich einfach zwei Fenster nebeneinander (für solche Fälle sind die ja eigentlich mal erfunden worden). Den Text, auf den ich gucke, mache ich kleiner, sodass er mit einem Drittel Bildschirmbreite auskommt, und beim eigentlichen Manuskript blende ich den Navigator weg, dann geht das sogar besser, als wenn beide Texte in derselben Datei wären, denn dann müsste ich ja ständig hin und her blättern/springen.
Du kannst sogar per Doppelklick auf eine Kapitel-Nummerierung diese auf „1“ (oder einen beliebigen Wert) zurücksetzen, es ginge also auch mit Kapitelnummerierung.
Also ich hatte über viele Jahre 5 Bände in einem Dokument. Das funktioniert wunderbar. Hatte einfach die oberste Überschriftenebene für den Band verwendet. Man kann dan Handlungen auch schön über den gesamten Text verfolgen und auch mal einen Figuren- oder Ortsnamen ändern, ohne dass alles über mehrer Bände verstreut ist.
Problematisch ist eigentlich nur die E-Book-Erstellung für Testleser, wo man halt ein neues Dokument braucht und alles Überflüssige weglöschen muss. Und bei der Veröffentlichung als Print natürlich auch. Die Titelei-Funktionen sind zwar ganz nett, aber sowas kriegt man ja auch selbst hin.
Ich hab die neue Bücheransicht zum Anlass genommen, diese Vorgehensweise zu überdenken. Sicher, ich kann jetzt schneller mal eine Version für einen Testleser raushauen. Aber das braucht man doch auch nicht so häufig. Und alle Historie zur eigenen Story in einem Dokument zu haben, war schon auch schön. Es gibt ja immer mal den Fall, dass etwas bei Band 2 in irgendeiner Weise angeteasert wird, das sich erst in Band 4 entwickelt. Sowas will man ja synchronisieren. Es ist durchaus hilfreich, wenn man sich da ein Geistertext-Tag setzen kann, mit dem man schnell zwischen den betroffenen Stellen hin- und herspringen kann. Ich verwende sowas öfter.
Darum kann ich von meiner Seite aus sagen: Wenn du alles in einem Dokument haben willst - versuch es einfach. Es spricht in meinen Augen genauso viel dafür wie dagegen. Probier es einfach aus und schau, was für dich besser passt.