Hallo @Mars_Elbow ,
ich habe zwei Projekte mit jeweils mehreren Handlungssträngen, wobei das eine komplizierter gestrickt ist als das andere.
Bei mir ist es so, dass ich das nach Lust und Laune handhabe. Meistens schreibe ich die Kapitel so runter, wie es der Plot vorsieht, weil ich ja erst, nachdem ich ein Kapitel fertig habe, wirklich genau weiß, was passieren wird. Sowas kann sich unter dem Schreiben ja auch noch mal ändern.
Manchmal bin ich aber auch gerade so in einer Handlung drin, dass ich da sofort weitermache, damit ich nicht aus dem Fluss komme.
Variante 1 hat den Nachteil, dass sie sich oft anfühlt, als würde ich nur Dinge „abarbeiten“. Dann fehlt mir der Spaß beim reinen „ins Blaue schreiben und gucken was passiert“. Wenn ich im Fluss bin und hochmotiviert, fällt das nicht so ins Gewicht. Wenn ich aber eh schon Schwierigkeiten habe, mich aufzuraffen oder überhaupt rein zu kommen, schreckt mich die Aussicht eher ab.
Variante 2 wiederum kann dazu führen, dass man große Textteile auch einfach für die Tonne schreibt, weil man eine Szene unter einer Prämisse schreibt, die es später so gar nicht mehr gibt, und dann viel umarbeiten muss. (Was auch ein Teil des Schreibens ist, der sich sehr nach Arbeit anfühlt, selbst wenn man an sich Spaß dran hat.) Aber dafür macht man unter Umständen eben Strecke und kommt dann im hinteren Teil des Projekts schneller voran, weil es schon viel gibt, worauf man aufbauen kann.
Und wie @_Corinna schon schrieb, ist Papyrus eine große Hilfe dabei, den Überblick zu behalten.
Also - ausprobieren, würde ich sagen. Und den Gegebenheiten anpassen, man funktioniert ja nicht immer gleich, hat gute und schlechte Tage, produktive und weniger produktive Phasen.
Mein Credo ist daher: Egal wie oder was, Hauptsache es geht voran. Phasen, in denen gar nichts geht, hab ich zur Genüge, daher bin ich dankbar für alles, was auf dem Blatt landet.