Ich beginnne neue Kapitel manchmal mit einer wörtlichen Rede, nein, eher einem kurzen Ausruf.
Erst dann mache ich mich an - eine kurze - Beschreibung der Umgebung. Geruch. Lichtverhältnisse, Möblierung usw. beschreibe ich nur dann etws ausführlicher, wenn sie für die kommende Handlung wichtig werden könnten.
Pars pro toto
Ich beschreibe gar nichts und doch sagen meine Leser, dass sie sich bildlich vorstellen können, was ich schildere. Die meisten von uns kennen die Welt, sie wissen, wie ein Märchenland aussieht, eine Hüpfburg, ein Strand mit Felsen oder ein Berg mit Schneekoppe, man muss es nicht mehr beschreiben. Man sucht sich ein oder zwei Details heraus und schildert diese, das wars. Den Rest reimt sich der Leser dann schon zusammen. Jeder Leser auf seine ganz eigene Art und Weise.
Warum soll ich die Bar näher beschreiben? Die Kerben auf dem Tresen, das dunkle Holz? Den abgenutzten Steinfußboden, die spärliche Beleuchtung und die kleinen Fenster, um die Sonne abzuhalten? Das haben wir alle schon selbst im Gedächtnis, das muss ich nicht mehr schildern. Ich werfe dem Leser ein oder zwei Stichworte hin und den Rest weiß er dann schon. Wir sind keine Angelsachsen, in deren Literatur sind Beschreibungen tiefverwurzelt. Die Deutschen beschäftigen sich von jeher lieber mit der Innensicht der Figuren als mit Äußerlichkeiten.
Wer sagt das?