Medizinische Frage: Intensivstation

So, ich habe nun vorhin mit meinem Vater telefoniert :thumbsup: Er sagte, er sei irgendwann in der Nacht langsam aufgewacht und zu sich gekommen. Es war dunkel um ihn herum und laut. Zumindest nahm er die Stimmen des Personals im Korridor, oder Nebenraum, als ‚sehr laut‘ wahr - dazu das Piepen der Instrumente um sich herum. Er dachte er waere der Einzige und in der Mitte des Raumes, dabei war er nur einer von sechs Patienten in diesem Zimmer. Als er zur Seite blickte ‚sah er‘ einen Nebel, und in dem Nebel eine Wand die langsam immer naeher kam. Er streckte seine Hand nach der Wand aus und seine Hand verschwand hinter der Wand… (soviel zu meiner schlechten Erinnerung - es war keine Wolke… :kissing:slight_smile: Und dann kam auch schon das Personal zu ihm und sprach ihn an…
Soviel, in wenigen Worten zu seiner Wahrnehmung beim Aufwachen. Ein Mix aus Halluzination und sensiblen Sinnen aufgrund der Medikamente die er verabreicht bekam und unter derer Wirkung er stand (die Krankenschwestern waren keineswegs laut… und der Nebel und die Wand… - na ja… :roll_eyes:).

Das Personal wird durch die Instrumente aufmerksam gemacht, wenn jemand aus dem Koma erwacht, und reagiert sofort.
Es bleibt also unter Umstaenden nicht viel Zeit fuer lange Rueckblicke in diesem Moment.

Das ist bestimmt eine gute Idee.

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Danke Adrian. Eine sehr Information. Damit kann ich etwas anfangen. So langsam kann ich mir die Szene vorstellen. Gut ist auch der Hinweis:

Das muss ich beachten. Aber er hat ja dann später genügend Zeit, so langsam zu rekapitulieren, was ihm passiert ist.

Noch einmal zum spontanen ersten Gedanken beim Aufwachen.
Bei mir war es die etwas längere Narkose einer geplanten OP. Ich wusste also vorher, was passieren würde, trotzdem war ich beim Aufwachen völlig desorientiert.
Ich war noch intubiert und das Gefühl, das da etwas in meinem Hals steckt, war erschreckend. Ich konnte allerdings meine Arme nicht heben und auch mein restlicher Körper gehorchte nicht. Rückblickend bin ich wahrscheinlich zu früh wachgeworden.
Zum Nachdenken über die Situation kam ich auch nicht wirklich, weil sofort (zumindest gefühlt sofort) jemand auf mich eingeredet hat.
Extubieren ist Schei…, das sollte echt beser in Narkose / Koma passieren und danach hat man noch zwei Tage Halsschmerzen.
Bis das Körpergefühl zurückkam, das hat eine Weile gedauert, vielleicht eine Stunde oder so.

Danke Hilga, das ist noch ein Punkt mit dem Schlauch und den Halsschmerzen. Muss ich mir mal überlegen, ob ich das verwende.

Hallo Max,

Koma ist nicht gleich Koma. Nicht jeder Koma-Patient wird beatmet. Wenn Du Fachleute aus der Intensiv-Pflege fragen möchtest, ist vielleicht das “Pflegeboard.de” eine gute Adresse. Wenn ein Patient ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten hat, könnte es sogar sein, dass der Patient medikamentös im Koma gehalten wird. Ich glaube bei Hirnschwellungen wird das so gehandhabt - aber befrage lieber die Fachleute dazu.

Ich kann Dir aus Patientensicht von meinen Erfahrungen auf der Intensivstation berichten - allerdings schaffe ich das heute Abend nicht mehr. Ich lag allerdings nicht im Koma. Sondern war nur “medikamentös vernebelt” nach mehrfachen Not-Ops. Ich lag 4 Wochen dort.
Kannst mir dazu gerne Fragen per Privat-Nachricht stellen - ich mag es nicht so öffentlich schreiben, wenn ich ehrlich bin. Ist doch sehr persönlich.

Viele Grüße
Marie

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