Hallo!
Ich stelle hier einen kurzen Erfahrungsbericht ein, bei dem es um mechanische Tastaturen geht.
Die meisten werde es ja wissen. Mechanische Tastaturen gelten als die heimlichen Könige unter den Tastaturen. Die älteren Semester, die bereits schon vor langer Zeit einige Jahre an Programmierarbeit abgerissen haben, kennen vielleicht noch die unverwüstlichen IBM-Stampfer, mit dessen Tasten man auch Lochkarten hätte stanzen können.
Leider kann man die mechanischen Tastaturen nur sehr selten irgendwo testen. Die Tastaturen, die man in den Elektronikläden ansehen und testen kann sind allesamt keine mechanischen Tastaturen. Ohne Ausnahme! Weil man die mechanischen Tastaturen zumindest hier in Deutschland so schlecht testen kann (weil man sie eben in keinem Laden findet), schreibe ich hier kurz einiges über meine persönliche Erfahrung und Einschätzung. Ist sicherlich interessant für den einen oder anderen, der nicht mal eben 250 Euro für try and error ausgeben will oder kann.
Betroffen sind hier die folgenden Tastaturen: (Bilder siehe Anlage)
Cherry: 45 EUR (Strait Black mit USB-Kabel)
Topre: 208 GBP = 267 EUR (Topre REALFORCE)
Ich hatte bis vor kurzem eine simple Standard-Tastatur von Dell. Nach knapp 2 Jahren verabschiedeten sich nach und nach immer mehr die weißen Tastenbeschriftungen. Irgendwann findet man dann einfach nicht mehr die richtigen Tasten. Deshalb musste also eine neue Tastatur her.
Noch so eine Billigtastatur wollte ich mir nicht schon wieder ins Haus holen. Also habe ein wenig geinternetet und nach den angeblich so guten mechanischen Tastaturen Ausschau gehalten und bin zunächst auf die Edelmarke Cherry (www.chewrry.de) gestoßen. Nach einigen Abwägungen habe ich mir dann die Strait Black mit USB-Kabel zugelegt.
Bis auf die Leertaste ist sie auch, wie von Cherry angegeben, wirklich sehr leise. Es ist eine recht flache Tastatur mit sehr kurzen Hubwegen der Tasten. Eigentlich war ich rundum zufrieden.
Eigentlich, weil: Ich kam auch nach 4 Wochen noch nicht mit der Tastatur zurecht. Irgendwie konnten sich meine Finger nicht mit den Abständen der Tasten arrangieren. Ich traf einfach zu oft daneben oder habe gleich 2 Tasten gleichzeitig gedrückt, das „m" wollte immer das Komma spielen, … Der halbwegs fehlerfreie Schreibfluss war mir mit der Tastatur abhanden gekommen.
Also habe ich weiter im Internet nach guten Tastaturen gegoogelt. Letztlich musste ich feststellen, dass es die wirklich guten mechanischen Tastaturen in Deutschland einfach nicht gibt, Cherry einmal ausgenommen. Wobei mechanisch hier immer bedeutet, mechanischer als andere. Rein mechanisch sind sie natürlich alle nicht.
Fündig geworden bin ich schließlich bei der Firma The KEYBOARD Company (www.keyboardco.com) in England.
Die Tepro-Tastatur sollte lt. Berichten, die ich irgendwo im Internet gelesen habe, die leiseste unter den mechanischen Tastaturen sein. Also habe ich mir den Luxus gegönnt und sie bestellt. Der Standardversand ging auch recht flott.
Jetzt meine Einschätzung zur Tepro-Tastatur:
Meine Fehlerhäufigkeit durch das Tippen falscher oder doppelter Tasten ging bereits nach kurzer Schreibtätigkeit deutlich zurück. Den „Ein"-Gewöhnungsprozess empfand ich bei mir als recht kurz. Gerade das flüssige Schreiben wurde in diversen Berichten im Internet immer wieder von Vielschreibern betont, weshalb ich besonders scharf darauf war. Bei mir hat es sich bestätigt.
Die Tastatur selbst macht einen verdammt stabilen Eindruck. Der Tastenhub ist deutlich größer (4 mm) als bei der Cherry-Tastatur. Die seitlichen Kontaktfedern unterhalb der Tasten schalten bereits nach 2 mm, so dass die Taste nicht ganz bis zum Anschlag durchgedrückt werden muss. Ich vermute (subjektiv), dass genau das der Grund für das flüssigere Schreiben ist.
Aber diese Tastatur hat auch 2 Nachteile:
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Sie ist bei Gott alles andere als Leise. Wenn diese echte mechanische Tastatur schon leise sein soll und damit geworben wird, dann möchte ich nicht die anderen hören.
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Diese Tastatur gab es nur mit einer goldfarbigen Beschriftung. Sieht wirklich schön und edel aus. Die Beschriftung der Tasten ist aber ohne Schreibtischlampe kaum zu erkennen. Ich habe einen großen 27" Monitor vor der Tastatur stehen, doch das Licht, das davon ausgestrahlt wird, reicht nicht aus, um die Tastenbeschriftungen deutlich erkennen zu können. Die goldene Farbe ist nicht einfach nur aufgelasert, wie bei den weißen Beschriftungen. Da ist wohl irgendein chemischer Prozess beteiligt. Dadurch soll die Beschriftung quasi ewig halten und unempfindlich gegen Fett und Schweiß sein.
Tja! So weit meine subjektiven Einschätzungen. Entscheiden muss jeder noch selber. Ich werde wohl mit der Topre weiter arbeiten. Das Geräusch stört mich nicht. Für mich überwiegen die Vorteile. Allerdings arbeite ich oft noch bis in die Nacht hinein und mein Arbeitszimmer grenzt direkt am Schlafzimmer. Mal abwarten, ob und wann meine Frau hier ihr letztes Wort fällen wird.
