Kann sein, dass das in eine andere Rubrik muss, dann bitte verschieben, danke!
Maßeinheiten/Zahlen in Fließtext
Lt. der meisten Definitionen, wie Maßeinheiten, Zahlen und ähnliche Angaben mit oder ohne Ziffern in Fließtexten(!) zu schreiben sind, sollten Zahlen bis 12 als Wort und größere als Ziffern geschrieben werden.
Beispiele: „Er sprang über sechs Meter weit.“ | „Sie hatte 12.570 Euro angespart.“
Schwierig wird es bei:
„Sie war bereits mit elf Jahren über einssiebzig groß.“ (Wird vom Dudenkorrektor angemeckert)
oder
„Sie war bereits mit elf Jahren über 1,70 m groß.“
oder
„Sie war bereits mit elf Jahren über einen Meter siebzig groß.“
Abseits der Tatsache, dass in anderen Foren etlichen Schreibenden der Unterschied zwischen Zahlen und Ziffern nicht geläufig ist, habe ich auch solche Stilblüten gefunden:
„Nach einem Überlichtflug von einhundertzweiundachtzigtausend Lichtjahren stellte sie einen vierunddreißigkommasechs Millimeter breiten Riss in der Außenhülle fest.“
Wie haltet ihr es mit diesen Formatierungen bzw. weiß jemand von euch, was verbindlich ist und wie es „die Verlage gerne hätten“?
Als Leser finde ich diese Variante eindeutig am schönsten und am besten zu lesen.
Ziffern im Fließtext springen für mein Empfinden aus dem Text heraus und gaukeln mir eine Betonung und Wichtigkeit vor, als ob ich mir die Zahl jetzt unbedingt merken müsste, und dann ist die Zahl gar nicht wichtig.
Als bisher unveröffentlichter Autor mache ich es noch nach Gefühl, bis mir dermaleinst ein Lektor etwas anderes sagen wird.
Spricht etwas dagegen, es einfach mal so zu machen, wie du denkst? Die paar Zahlen werden sich ja schnell umschreiben lassen, wenn es dann ein Verlag anders haben will. Vielleicht sollte man zuerst mal die Formalität hinter sich bringen, einen zu finden
Was mich selbst betrifft, ich hab ein Buch im Selfpublishing herausgebracht und schreibe gerade weiter. Ein Gangster bietet dort 20.000 Euro Bestechungsgeld. Und ein Proll wiederholt „Zwanzigtausend Öcken?“ Ich kenne die Regelung mit den 12 auch, aber ich hab irgendwann Zahlen konsequent in Buchtsaben geschrieben, weil es irgendwie (so schwachsinnig es theoretisch klingt) im Text einen runderen Eindruck macht.
Und zu Verlagen kann ich sagen: Ich hatte gerade eine Testleserin, die schon so um die 15 Bücher über verschiedene Verlage veröffentlicht hat. Die hat mich immer wieder auf hat’s, sind’s, macht’s usw. aufmerksam gemacht, weil sie dort Apostrophe haben wollte. Die Verlage würden das so verlangen.
Mag sein, dass es so ist, aber so sagt es nicht der Duden. Dort schreibt man hats, sinds, machts usw. Nur bei „bist du’s“ macht man ein Apostroph, weil es so besser zu lesen ist. Hab ich mir nicht ausgedacht - kommt vom Duden.
Was soll ich also tun? Ich will für mich ein durchgängig einheitliches System. Also halte ich mich an den Duden und wenns ein Verlag dann anders haben will, muss man die paar Formulierungen halt austauschen.
So gesehen, würde ich mich erst mal entspannen und mich um meinen Inhalt kümmern und nicht zu sehr um Mikromanagement.