Hallo zusammen, ich bin neuer Papyrus Autor Nutzer und kenne Markdown von anderen Schreib- und Autorenprogrammen und habe es schätzen gelernt, weil Formatierung so sehr seamless möglich ist und die Texte nicht proprietär formatiert sind und auch von anderen Programmen in der Zukunft gelesen und umgewandelt werden können. Ich habe gesehen, dass Markdown hier immer mal wieder Thema war, aber keine aktuellen Informationen gefunden, ob das Feature zukünftig eingeplant ist, oder nicht. Danke!
Markdown ist eine nur sehr rudimentäre Auszeichnung von Textattributen, mehr nicht (und in seinen diversesten Varianten dabei durchaus proprietär).
Der Sinn von Markdown ist in Zeiten moderner Austauschformate nicht mehr gegeben, man nehme RTF, docx, odt oder ein anderes sinnvolles und verbreitetes Format.
Programme, die sich auf Markdown-Varianten beschränken, sind eben leider nicht zu einem vernünftigen Austausch von Dokumentinhalten geeignet.
Dafür bedarf es eines “höheren” Formats wie eben RTF etc.
Hm…
Markdown ist eine sehr einfache Auszeichnungssprache für Texte; man setzt Textattributte wie Fettdruck, Überschrifts-/Inhaltsverzeichnisebenen usw. durch Eingabe von Zeichen im Text: Text = fett dargestelltes Wort ‘Text’, # = erste Ebene der Überschriften usw… Oder man fügt Links oder Tabellen ein. Das Textverarbeitungsprogramm interpretiert die Zeichen und stellt den Text entsprechend dar. Oder auch nicht, aber wenn es das nicht kann, weiß man als Leser, was gemeint ist. Das Format des Textes bleibt auf jeden Fall ‘reiner’ Text wie .txt.
Es ist also kein proprietäres Format, wie .doc oder .pap oder .odt. Das hat den Vorteil, dass man diesen ‘reinen’ Text (.txt) noch auf Computern wird lesen können, wenn die proprietären Programme oder die unterstützenden Firmen nicht mehr existieren. Da gibt es leider etliche Beispiele. Wenn man also Sorge um seine ‘Schätze’ hat, sollte man seine Texte in .txt unwandeln (und schön Backups machen).
Markdown ist von seinem ‘Erfinder’ DaringFireball als einfache Auszeichnungssprache für Notizen, Blogs, Dokumentationen usw. konzipiert worden. Eine Reihe von Grenzfällen z.B. bei Tabellen sind aber nicht bedacht worden - auf jeden Fall gibt es Interpretationsmöglichkeiten. Die Hauptanwender (Github und stackoverflow fallen mir bei) haben deshalb versucht, Markdown zu normieren und, in dem Zuge, zu erweitern. Man braucht dazu natürlich die Mitarbeit, zumindest die Einwilligung, des ‘Erfinders’ (ich weiß nicht, ob da ein Copyright besteht). Der hat sich gerüchteweise nicht gerührt, also ist das Ganze im Sande verlaufen.
Der Kern aber ist definiert und einfach. Man lernt ihn in einer halben Stunde. Mit entsprechenden Editoren (z.B.Typora, es gibt viele) und Zusatzprogrammen (Pandoc, Latex) kann man auch längere und komplizierte Werke erstellen.
Ich benutze sowohl Papyrus, wie auch Markdown. Für mich sind das unterschiedliche Anwendungsfälle.
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Einfache Texte - besonders auf einem Smartphone/Tablet, viele Bilder/Grafiken, Programmiersprachenelemente im Text, Weborientiertes => Markdown. Aber: Ich lasse die Texte wg. Duden, Stil und so weiter gerne nochmal ‘durch Papyrus laufen’.
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Längere, strukturierte Texte => Papyrus.
Ich persönlich sehe keinen Bedarf oder sogar die Notwendigkeit für Markdown in Papyrus. Die Formatierungsmöglichkeiten sind ja alle da. Und das, was Papyrus besonders macht, wird durch Markdown nicht verbessert.
Exportieren geht ja … Für eine (ganz) langfristige Sicherung muss man seine Werke halt entsprechend in .txt umformen und speichern.
Markdown ist entweder eine nur sehr rudimentäre Kiste für Fett, Kursiv etc. - oder aber man ist eben doch sofort proprietär (= inkompatibel, in einem solitären System), da man dann in die verschiedenen Dialekte gerät, die eben sehr wohl Markdown erweitert haben, aber schon zueinander inkompatibel sind (Markdown extra, Multimarkdown etc.).
Schon bei automatisch nummerierten Überschriften sowie Seitenlayout ist sowieso Schluss.
RTF ist dagegen auch textbasiert, kann aber weitgehend alles Wesentliche. odt und docx auch, wenngleich die Biester überkompliziert geworden sind. Ich würde, wenn ich denn über das pap Format hinausgehen will, immer RTF, odt oder docx nehmen.
Markdown ist, da sind wir einig, ungeeignet, die Möglichkeiten von Papyrus auch nur ansatzweise zu erfassen.
Einzig für größere Verlagshäuser, die Markdown Texte in ihre Verlagssysteme einspielen, wäre eine spezielle Anpassung spannend, aber auch das sind wieder im Regelfalle proprietäre Systeme.
Ich sehe auch nicht, wie man in einem Programm beides haben könnte. Ein Ja zu Markdown hieße, sich von der klassischen Arbeitsweise mit Formatvorlagen usw. zu verabschieden. Was vermutlich den Abschied von vielen Papyrus-Usern nach sich zöge …
Die einzige realistische Möglichkeit wäre eine Art Entgegenkommen auf halbem Wege: Die Option, dass ein Set rudimentärer Markdown-Auszeichnungen beim Schreiben in die entsprechenden Formatierungen umgewandelt wird. D.h. man könnte
[FONT=Courier New]Dieser Satz enthält ein kursives Wort.
schreiben, und spätestens wenn man die Zeile verlässt, würde daraus
[FONT=Courier New]Dieser Satz enthält ein *kursives *Wort.
Damit wäre dem „Fingergedächtnis“ von Markdown-Schreibern (ein bisschen) geholfen … das Ziel, seine Texte in einer „neutralen“, „zukunftssicheren“ Weise gespeichert zu haben, dadurch allerdings natürlich nicht erreicht. Was das anbelangt, sehe ich es aber auch so, dass man da mit dem RTF-Format einen guten Kompromiss hat: Das gibt es jetzt schon eine kleine Ewigkeit, praktisch alle Textprogramme (außer Apple’s Pages) beherrschen es, und es hat schon eine Menge Firmen überlebt.
Soweit ich mich mit Markdown auskenne, ist das eher etwas für Notizen, die dann halt auch formatiert sind, auch mit Bildern und Links, Tabellen drin. Ich nutze den Browser Vivaldi, der so eine “Notizfunktion” mitbringt und CommonMark beherrscht. Ich denke mal, daß Markdown das RTF-Format (hoffentlich) irgendwann einmal ablösen wird.
Das glaub ich kaum. Das RTF-Format kann Anmerkungen, Änderungsverfolgung und all die anderen schicken Sachen – wenn man das in ein Klartextformat wie Markdown integrieren wollte, wäre es kein Klartext mehr, sondern ein unbeherrschbarer, unlesbarer Verhau. Der Witz von Markdown ist die Reduzierung des Funktionsangebots, nicht der Ersatz für “alles, was die proprietären Formate können”.
Hallo liebe Texter,
ich bin neu hier und überlege Papyrus zu nutzen.
Bisher schreibe ich in Ulysses und exportiere (mühsam) nach Scrivener.
Ich habe tausende von Seiten Text in MarkDown.
Auch die Fähigkeiten z.B. von Obsidian möchte ich nicht missen.
Es ist klar, dass es nicht von Papyrus nach MarkDown geht.
Aber warum nicht umgekehrt?
Da reicht sicher ein Standard.
Mir scheint die MarkDown Welt eher sehr im kommen zu sein - wäre es nicht schade das ganz zu ignorieren?
Herzlicher Gruss
Andreas
Ich nutze auch Ulysses, weil ich damit auf dem MacBook Air, dem iPad und auf dem iPhone in der Cloud mit minimalen Dateigrößen und viel Komfort strukturiert arbeiten kann. Das ist perfekt, um überall zwischendurch zu schreiben oder einfach nur Notizen zu machen. In der Phase brauche ich nicht mehr. Erst wenn der Entwurf steht, übertrage ich den Text nach Papyrus und überarbeite damit.
Eine Import-Funktion, die mindestens Überschriften, fett, kursiv und Kommentare erkennt, wäre sehr hilfreich und würde Zeit sparen.
Ulysses kann laut Webseite Word-Dokumente exportieren. Die Überschriften und Formatierungen darin müsste Papyrus eigentlich erkennen, wenn sie beim Export ordentlich übertragen werden.
Ja, Ulysses kann Docx exportieren. Man kann sogar sofort im Exportdialog wählen, dass Papyrus die Docx empfangen soll. Überschriften kommen sauber an, italics und bolds auch.
Danke für den Hinweis. Das stimmt. Ideal wäre es für mich, wenn ich alles oder Teile in Ulysses kopieren und über die Zwischenablage in Papyrus einfügen könnte. Dann würde ich mir Umwege sparen.
Von mir aus würde auch völlig ausreichen, wenn ich einen eingefügten Text in Papyrus markieren könnte, um dann diesen Block umzuwandeln, damit ich die Steuerzeichen nicht manuell bearbeiten muss. Das sollte sich leicht programmieren lassen.