Mal was anderes - etwas Erlebtes in Briefform!

Da ich von Dienstag bis Donnerstag diese Woche Urlaub hatte, möchte ich euch gerne davon erzählen. Und zwar in folgender Brief-Erzählung an meine fiktive Freundin Theresa! Alle anderen Fakten sind übrigens real!
Ihr dürft gerne kommentieren, was euch gefällt und was nicht!
Gruß
Super Girl (Lilly in der Geschichte ganz am Schluss des Briefes)

Drei Tage Bed & Bike

Liebe Theresa,

Mein erstes „Bed & Bike“-Abenteuer habe ich vom 07.05. bis zum 09.05.2024 erlebt. Und davon möchte ich dir nun erzählen!

Am ersten Tag sind wir vollbepackt mit den Rädern zum Erlanger Bahnhof gefahren. Von dort haben wir den nächsten Zug nach Nürnberg genommen. Weiter ging es dann per Zug von Nürnberg nach Dombühl. In Dombühl haben wir uns dann auf die Räder geschwungen und sind ordentlich in die Pedale getreten. Das Wetter war leider nicht so prickelnd. Wir mussten uns bald die Regenklamotten überziehen, um nicht nass zu werden. Es schüttete nicht aus Kannen, aber der Nieselregen war unangenehm.

Wir radelten bis Wörnitz, wo wir glücklicherweise einen Supermarkt zum Unterstellen (REWE) entdeckten. Dort kauften wir uns bei einem vorhandenen Bäcker belegte Semmeln und vom angrenzenden Getränkemarkt Flüssignahrung (Bier/Radler). Nach der guten Vesper sah das Wetter einigermaßen besser aus und wir fuhren weiter. Übrigens ist mein Onkel wieder mit meinen Eltern und mir mitgenommen. Denn zu viert macht es gleich doppelt so viel Spaß.

Da wir im Ort Larrieden keine Wirtschaft zur nächsten Stärkung entdeckten, mussten wir mit einem Bushaltestellenhäuschen Vorlieb nehmen, wo wir die restlichen Brötchen verdrückten. Wir Damen tranken Wasser, während die Herren sich noch ein Bier genehmigten, das sie sich vorsorglich beim Getränkemarkt gekauft hatten.

Wir radelten nach dieser Pause weiter nach Schopfloch, wo mein Vater unbedingt einen Bekannten besuchen wollte, den er von früher her kannte. Dort gab es dann für uns alle ein herrliches Pils. Ich schoss einige Beweisfotos.

Den nächsten Zwischenstopp legten wir in Dinkelsbühl ein. Da es mittlerweile Nachmittag war, genehmigten wir uns alle je einen Kaffee und einen Kuchen. Meine Mutter entdeckte sogar einen Frankfurter Kranz, den ihre Mutter (also meine Oma) früher immer gebacken hatte. Die Köstlichkeiten waren schnell verputzt. Danach stiegen wir wieder auf die Räder.

Am Etappenziel des ersten Tages (Wassertrüdingen) checkten wir ins Radhotel ein. Das Hotel selbst war nicht bewirtschaftet, darum suchten wir uns in einem nahegelegenen griechischen Restaurant (Taverne Margherita) ein passendes Abendessen. Ich entschied mich für gefüllte Weinblätter und einen kleinen, gemischten Salat. Beides war sehr lecker. Zudem erlaubte uns der Wirt, in seinem Restaurant eine Runde Karten (SkipBo) zu spielen. An diesem Tag schafften wir eine Gesamtstrecke von 67 km. Das war für unsere Verhältnisse schon eine sportliche Leistung!

Am zweiten Tag, nach einem ausgiebigen Frühstück im Radhotel von Wassertrüdingen, fuhren wir mit unseren Rädern samt Gepäck weiter von Ort zu Ort. In Gunzenhausen entdeckten wir einen schönen Marktplatz, wo wir absteigen und schieben mussten. Aber es lohnte sich, denn auf diese Weise bekamen wir einiges zu sehen. Darunter einen Stand mit vielen schönen Blumen. Natürlich gab es auch Imbissbuden. Mein Onkel entdeckte zudem einen Metzger und organisierte sich eine Leberkäsesemmel. Wir anderen Drei nahmen ein Lachsbrötchen vom Stand einer „Fischräucherei“. Die guten Semmeln waren schnell verdrückt, sodass wir bald wieder „aufsatteln“ konnten.

In Markt Berolzheim, einem kleineren Ort, fanden wir nur ein Café und das hatte geschlossen. Zum Glück entdeckten wir eine Bäckerei (LehnerBäck), bei der wir Damen uns einen „Coffee to go“ kaufen konnten. Die Herren nahmen wieder ein „Hopfengetränk“ (Bier).

Den nächsten Zwischenstopp legten wir in Treuchtlingen ein. In der Pizzeria „San
Marco“ nahmen wir alle Vier je einen kleinen gemischten Salat. Zudem teilten wir uns eine große „Pizza Capricciosa“ zu viert.

Wir erreichten gegen Abend unser zweites Etappenziel (Pappenheim), wo wir schon bald in das Gasthaus „Zum Lindenwirt“ einchecken konnten. Nach einer kleinen Sightseeing-Tour (die Herren wollten unbedingt rauf auf die Burg, während wir Damen unten blieben und ein wenig durch die alten Gassen der Stadt schlenderten), trafen wir uns beim Abendessen im „Lindenwirt“. Ich fand das „Lindenwirtschnitzel“ mit den Pommes zwar etwas viel, aber sehr lecker. Das kann ich wirklich weiter empfehlen!

An diesem Tag erreichten wir übrigens eine Gesamtkilometerzahl von 58 km. Und das Wetter war schon etwas besser als am Vortag. Zwar etwas durchwachsen, mit vielen Wolken, aber es regnete eher selten.

Am dritten Tag gab es in Pappenheim kein Frühstück in unserem Gasthaus, wo wir übernachteten. Das war aber nicht weiter schlimm, denn ganz in der Nähe gab es einen „LehnerBäck“, wo wir ein üppiges Frühstück bekamen. Jeder durfte zwei Brötchen verzehren mit reichlich Wurst, Käse sowie Marmelade und Honig.

Gut gestärkt schwang ich mich auf den Sattel. Meine Begleiter taten es mir gleich. Ich durfte sogar vorausfahren. Ich ließ meinen Vater allerdings überholen, da er den Routenplaner auf seinem Handy eingeschaltet hatte. Und mit Karte fiel ihm die Orientierung leichter.

Ein Straßenfest in Dollnstein lud uns zum Verweilen ein, zumal hier auch eine Band spielte. Es floss reichlich Bier und Radler unter den Gästen des Straßenfestes, was man auf den ersten Blick erkennen konnte. Mein Vater holte die Getränke. Die Radler (bei uns Damen) waren schnell getrunken, ebenso die Biere (bei den Herren). Danach lud uns mein Onkel auf Kaffee und Küchle ein, was wir Damen nicht verschmähten.

Den nächsten und gleichzeitig letzten Stopp legten wir an unserem Etappenziel (Eichstätt) ein. Dort fanden wir einen Biergarten des „Gasthof Krone“, wo wir uns mit einem Mittagessen stärkten. Hier entschied ich mich für etwas Vegetarisches, nämlich überbackene Süßkartoffel mit Marktgemüse. Das schmeckte echt lecker. Als Nachspeise bekam jeder noch zwei Kugeln Eis nach Wahl in die Waffel. Dieses besorgten wir uns bei einem italienischen Restaurant.

Mit dem Zug fuhren wir von Eichstätt nach Nürnberg und mit dem Anschlusszug von Nürnberg nach Erlangen. Wie gut, dass unsere Züge keine Verspätung hatten. Somit verlief unsere Tour reibungslos.

In Erlangen ließen wir die Tour gemütlich ausklingen. Bei der Thalermühle gönnten wir uns noch ein Getränk. Anschließend fuhren wir nach Hause. Am dritten Tag erreichten wir eine Gesamtkilometerzahl von 47 km. Insgesamt hatte ich nach der Tour 172 km auf dem Tacho. Das war echt eine stolze Leistung!

Alles in allem war es eine sehr schöne Tour! Ich kann mir vorstellen, in Zukunft öfter „Bed & Bike“ zu machen, sofern meine drei „Rentner“ in der Familie nichts dagegen haben (also meine Mutter, mein Vater und mein Onkel)!

Liebe Grüße

Deine Lilly

Das klingt nach einer sehr gelungenen Kurzurlaub! :+1: Wart Ihr mir normalen Rädern unterwegs oder mit elektrischem Rückenwind?
Ich bin demnächst erstmals in Erlangen - zum Comic Salon. Gibt es etwas, das man sich in Erlangen unbedingt anschauen sollte?

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Zuerst einmal 172 km in drei Tagen :+1: im Familienverbund und alle hatten überlebt. Respekt.

Ansonsten muss ich sagen, dass ich deine Freude über eine „neu endeckte“ Art des Schreibens sehr süß finde und das hat mich sehr berührt! Ich, als jemand der noch tonnenweise Briefe im Schrank hat, selbst erhaltene und selbst geschriebene (zurückgeerbte), muss dir sagen, dass dein Text weder eine Erzählung noch ein Brief ist. Es ist eher ein Tatsachenbericht von Ereignissen. Oder eine Mischung aus beidem. Auch werden bei Briefen oder gerade da doch auch Gedanken ausgetauscht. Emotionen geteilt. Fragen gestellt. ( Man will doch auch einen Brief zurück bekommen.)
Ich komme aus einem Land, vor unserer Zeit :wink:, da hatte niemand ein Telefon.( Es sei denn er war bei Horch und Guck.) Wir haben uns Briefe geschrieben, wenn man nicht in der Nähe wohnte. Ich hatte jahrelange Briefkontakte mit Freundinnen. Da wurde das Innerste nach Aussen gekehrt. Und auf den letzten Brief nochmal eingegangen.
Vielleicht solltest du noch ein paar persönliche Sätze an Theresa einflechten. Denn ein Brief ist ein Gespräch. Man „spricht/telefoniert“ auf dem Papier und zwar so wie es die eigene Stimme hergibt. Nur mit möglichst perfektem Deutsch. Nicht wie per SMS. :joy:
Liebe Grüße :wave:

Nachtrag: Was ich sagen wollte. Ein Brief beginnt immer mit Floskeln und dem Eingehen auf den letzten Brief. Antwort, Frage, Antwort…du verstehst. Es sei denn, das ist der erste Brief an diese Freundin, dann müsste auch ein einleitender Satz her.

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Der Schlossgarten ist sehr sehenswert!

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Es ist ja auch nur ein Versuch. Ich habe erst vor kurzem begonnen, Erlebnisse dieser Art aufzuschreiben. „Briefe an Theresa“ ist eine neue Serie von mir. Aber mit realen Vorkommnissen, keine Fantasy. Wie findest du denn die Grundidee?

Die Idee finde ich gut. Ist ein bisschen wie Tagebuch schreiben, oder? Und deine Erinnerungen sind für später festgehalten. Noch Theresa und Lilly dazu und die Kurzgeschichten sind perfekt. :blush:

Klassiker! Frankenstein. Briefform ist wenig gebräuchlich, aber warum nicht?

So ein Urlaub mit dem Rad spricht mich sofort an, auch wenn ich vor bergigem Gelände als Norddeutscher besonderen Respekt habe. Vielleicht magst Du Theresa und damit auch Deine Leser:innen noch ein wenig in die Reize der Landschaft einweihen, die Euch bestimmt mindestens genauso beeidruckt hat wie die kulinarischen Genüsse.

Ja, bei uns Nordeutschen sind die „Berge“ eher 82,4 Meter hoch und wir legen größten Wert auf die Nachkommastellen :wink:
Ich habe länger überlegt, was mir in deinem Brief fehlt und kam nicht drauf. Jetzt ist es mir aufgefallen. Mir fehlen ein wenig die Gefühle oder Gedanken, die ich in einem Brief beschreiben würde, weil ich dieser Person ja schon ein gewisses Vertrauen entgegenbringe. Noch ist es mir etwas zu sachlich.
Ich meine Dinge wie: „Kennst du das, wenn eine lange, sachte Steigung dich richtig fertig macht? Danach war der Biergarten eine richtige Belohnung!“ Oder: „Nach der Pause wieder weiterzuradeln, war schon eine große Überwindung. Aber ich freute mich trotzdem auf die nächste Etappe, auch wenn der Sattel sich härter anfühlte als vor der Pause.“
Das bringt meiner Meinung nach etwas mehr „Leben“ in den Bericht.

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… ging mir auch so - ich habe das als Tagebuch in Briefform verstanden, nicht als Erzählwerk.