ich habe über die Demoversion die Korrektur- und Stil-Funktion von Papyrus sehr lieben gelernt und versuche jetzt zunächst die Demoversion auf den Schreibkomfort meiner LibreOffice Installation zu bringen. Das bedeutet insbesondere viele Tastenkombinationen für häufig genutzte Befehle um flüssiges Schreiben zu gewährleisten.
Einige Sachen habe ich schon hinbekommen, nachfolgend sind nur jene Problemfälle aufgeführt, die ich als Neueinsteiger noch nicht meistern konnte:
Schriftart ändern - ich arbeite viel mit Winkelmaßen, welche in der Regel über griechische Buchstaben (Schriftart: Symbol) gekennzeichnet werden. Ebenso werden Code-Beispiele direkt im Text z.B. über Courier New gekennzeichnet. Wäre toll, das über eine Tastenkombination zu erledigen.
In LibreOffice markiert man einen Textabschnitt. Dann startet man den Macro Recorder, ändert die Schriftart, beendet die Makro Aufzeichnung, speichert es und weist dem Makro eine Tastenkombination zu. Mit dem Prinzip habe ich in LibreOffice alle weiteren Probleme automatisiert.
Ich habe es bis jetzt in Papyrus nicht hinbekommen.
Automatische Beschriftung einfügen - für Formeln ganz interessant. Auf Tastendruck erscheint rechts neben der Formel das typische “Formel(x.y)” als Text sowie ein Zeilenumbruch. x.y ist dabei gleich ein automatischer Zähler, auf den man dann z.B. über einen Querverweis im Text referenzieren kann.
Diverse Sonderzeichen per Tastendruck einfügen - partielles Differential, ±, Rundungszeichen, Wurzel, …
Markierte Buchstaben rot oder blau einfärben. Das gleiche für die Hintergründe
Es geht eigentlich immer darum, dass ich, anstatt durchs Menü zu klicken, gerne nur eine Taste drücken würde. (Und bitte nicht wie in Microsofts Word mit Strg + y + 3 + a + n).
Die letzte Sache habe ich in Papyrus selbst übers Menü noch nicht hinbekommen:
Wenn man eine Liste mit Anstrichen hat (Format-Vorlage: Bullets), wie kann ich den aktuellen Anstrich weiter einrücken oder (wenn sie eingerückt sind) nach links rücken?
Falls jemand ein paar Hinweise für mich hat, wäre ich dafür sehr dankbar.
Cursor in die entsprechende Zeile setzen und oben im wagerechten Lineal, das kleine untere Dreick oder den oberen Punkt darin verschieben. Über die anschließende Abfrage festlegen, ob es nur für diese eine Zeile oder für alle diese Formatierungen gelten soll.
Ich habe das Gefühl, dass diese Frage auf die Outlining-Funktionalität abzielt, die viele Textprogramme aufweisen (mit TAB am Zeilenanfang eine Ebene einrücken, mit Shift-TAB eine Ebene ausrücken).
Es funktioniert in Papyrus nicht, einen Absatz relativ zum vorhergehenden ein- oder auszurücken, sondern man muss jedem Absatz eine Formatvorlage zuweisen, die entsprechend weit eingerückt ist. Sprich, es gibt die Outline-Funktion genau genommen nicht, aber man kann auf diesem Umweg etwas erstellen, das so aussieht. Und wenn man sich die Formatvorlagen auf Tastenbefehle legt (z.B. Shift-Alt-1 für die oberste Hierarchie, Shift-Alt-2 für erste Einrückung usw.), dann geht es auch genauso schnell und intuitiv.
Was man jedoch nicht kann, ist, die “Child-Elemente” automatisch mitnehmen, wenn man das “Parent-Element” verschiebt; so etwas muss man “zu Fuß” machen, indem man alle zusammengehörenden Absätze markiert (danach geht es aber mit Alt-Up/Down einfach). Was leider gar nicht geht, ist, z.B. einen ganzen Zweig einfach eine Ebene tiefer zu schieben.
@AndreasE: Nö, nicht OT - ich glaube, dass das die gewünschte Info war und war gerade am Formulieren, als ich sah, dass Du mir die Arbeit abgenommen hast
Im Prinzip läuft das ja wieder auf ein Makro hinaus: Verschiebe das Dreieck auf dem Lineal um … cm nach rechts + lege Fest, dass es nur für diese Zeile gelten soll. (Sofern man das Verschieben als Relativposition speichern kann).
Aber auch wenn das nicht geht (ist glaube ich auch gar nicht so wichtig), wie sieht es denn mit den vier Punkten davor aus? Kann man sich dafür etwas mit Papyrus zurecht basteln.
Funktionsmakros sind zumeist nur für extreme Poweruser, dazu meist eine ziemliche Krücke, die das Programm aufblähen und sehr kompliziert machen (wenn die Funktionalität nicht vernünftig reicht) UND eine große Gefahr, Makro-Viren einzuschleppen. Besonders Grund 1 und 3 sind der Grund, dass es sie in Papyrus nicht gibt.
Für z.B. Griechisch baut man sich ein entsprechendes Textformat.
Für Beschriftungen kann man sich Absatzformate machen.
Für Sonderzeichen gibt es die Textmakros, die sogar auch ganze andere Papyrus-Dokumente einfügen können.
Die griechischen Buchstaben würde ich eher in der gleichen Schrift suchen, mit der auch der übrige Text gesetzt wird, und nicht extra auf “Symbol” umschalten. Die Eingabe der griechischen Zeichen lässt sich dann mit den Textmakros von Papyrus einfach bewerkstelligen (Siehe Bearbeiten > Textmakros). Dort sind die Tastenfolgen #ga, #gb, #gd, #ge und #gg als automatisch expandierende Textmakros festgelegt und werden entsprechend in alpha, beta, delta, epsilon und gamma umgewandelt. Das kann man sich für andere griechische Buchstaben erweitern oder auch noch einfachere Tastenfolgen festlegen (vielleicht \a \b \d etc.).
Für Texte, die mit anderer Schrift, Farbe oder Hintergrund gesetzt werden sollen, legt man sich am besten passende Textformatvorlagen an und ruft diese per frei wählbarem Tastenkürzel auf.
Geht meines Wissens nach in Papyrus nicht (oder nicht einfach). Am besten wäre es mit einem nummerierten Absatzformat zu realisieren, aber Papyrus kann die Nummerierung dem Text immer nur voranstellen und nicht dahinter plazieren. Das macht die Sache leider kompliziert.
Siehe oben. Sie Textmakros sind dafür gut geeignet.
Punkt 1) und 3 ) (griechisches Alphabet sowie die mathematischen Sonderzeichen) werde ich dann über Textmakros lösen.
Für 2) (Formelbeschriftung) könnte man eine Formatvorlage nutzen - davor muss ich aber noch rausbekommen, wie man einen freien Zähler definiert und darauf referenziert.
Das mit dem Einfärben der Zeilen geht auch zur Not, indem man sich oben im Menue die Marker zurecht legt. In der Regel reicht das aus, da man den Text oft eh mit der Maus markiert.
Ich habe mir auch den Formeleditor MathType angeschaut. Damit arbeiten müssen will ich aufgrund der Mausbedienung und Stabilität nicht (habe vor einem Monat alle Formeln in einem längerem Word-Dokument neu tippen dürfen ).
Man kann aber alternativ die Formeln auch parallel in einem LibreOffice Dokument mit dem dort integrierten ‘Math’ über eine Mark-Up Sprache tippen und dann als Vektorgrafik in Papyrus einfügen. Der pdf-Export von Papyrus verzerrt dann zwar die Formeln, über einen virtuellen pdf-Drucker (cutePDF Writer) klappt es jedoch.
Mit den Text- und Absatzformaten werde ich mich dann bei Gelegenheit rumschlagen.
Also MathType (OK, ich hab’ die letzten beiden Versionen nicht probiert) erscheint mir sehr stabil - wenn man nicht mit MS Word arbeiten muss. Meine Frau ist Mathe- und Physik-Lehrerin …
Die freien Zähler sind [X] und [Y], zu verwenden im Formatbeschreibungs-String auf Seite 2 des Formatvorlagen-Dialoges.
Ja, dazu muss die Formatbeschreibung entsprechend angepasst werden: “Formel [1].[X]” sollte das passende Ergebnis liefern. Allerdings wird der Zähler [X] beim Wechsel eines Kapitels nicht auf 1 zurückgesetzt, das musst Du ggf. von Hand machen. Alternativ könntest Du einen Kapitelzähler für die Formeln missbrauchen, wenn sicher ist, dass das Dokument eine bestimmte Hierarchietife nicht überschreitet. Mit der 5. Ebene würde das so aussehen: “Formel [1].]]][1]” .Das hätte außerdem den Vorteil, dass der Formelzähler nach einem Kapitelwechsel automatisch wieder auf 1 springt.
Verweise gehen nur mit Überschriften, Tabellen und Bildern sowie mit selbst angelegten Sprungmarken. Bei der o.g. Alternative könnte man auf Überschriften der 5. Ebene verweisen, weil dafür die Sprungmarken automatisch angelegt werden. Bei Verwendung des Zählers [X] müsste man die Sprungmarken für jede Formel manuell anlegen (Einfügen > Hypertext > Sprungmarke).
Geht nur mit Stringmathematik. Im Querverweisdialog einen Verweis auf beliebigen Ausdruck anlegen und dann von Hand reinschreiben:
val(right(numref(sprungmarke_der_tabelle), 3))
Damit werden die letzten 3 Zeichen der Formelbeschriftung isoliert und dann in eine Zahl umgewandelt. Durch die Wandlung in eine Zahl verschwindet der abschließende Doppelpunkt.
So richtig funktioniert das mit dem Formelzähler nicht. Eine in Kapitel 2 des Kapitels bleibt „Formel 1.1“, anstatt „Formel 2.1“ zu werden.
Das mit den Verweisen ist auch keine echte Lösung, manuell ist zum einen eben manuell verweisen und m.E. ziemlich fehlerträchtig, vom Zeitaufwand ganz zu schweigen. Mit der String-Mathematik bekomme ich ab Abb. 100 ein Problem, daneben ist es ebenfalls sehr aufwändig.
Mir scheint, dass Papyrus doch noch ein paar Funktionen bedarf, um auch den Anforderungen einer natur-/ingenieurwissenschaftlichen Abschluss-Arbeit gerecht zu werden. Mit ein paar kleinen Verbesserungen und guten Formatvorlagen, z.B. für eine Masterarbeit, ließe sich Papyrus durchaus für einen Kundenkreis öffnen, der der Stilkorrektur mehr bedarf als der durchschnittliche Geisteswissenschaftler.
Vorerst scheint es mir frustfreier zu sein, nur den Fließtext in Papyrus zu schreiben und zum Setzen LibreOffice zu verwenden. Vielleicht werden die Funktionen ja in einer späteren Version angebaut. (?)
Das kann nicht so recht sein. Einfach mal ein entsprechendes Dokument schicken, bitte. Wenn der String so definiert ist wie von Glucose genannt, geht das genau wie von ihm beschrieben.
Die Anforderung der freien und zugleich kapitelweisen Zählung erscheint mir allerdings auch eher als ungewöhnlich. Derlei ist bisher nicht an uns herangetragen worden und mir aus meinem naturwissenschaftlichen Studium auch nicht bekannt.
Kann natürlich sein, dass man das braucht, aber ein großer “Bedürfnis-Druck” wurde uns hier bisher noch nicht gemeldet. Für tonnenweise naturwissenschaftliche Arbeiten, die ich über die Jahre im Support betreut habe, hat’s bisher gut gereicht.
Oder anders - damit wir da viel Arbeit investieren, würde ich gern erst einmal mehr Anwender-Meldungen bekommen, die auch den Bedarf an einem “Aufbohren” der bereits vorhandenen Zähler brauchen …
Ist aber wie immer: Das ist meine Meinung. Wenn etliche Kunden das anders wollen, wird’s natürlich gemacht.
Das mit der kapitelweisen Numerierung ist nicht mal das große Problem. Schön wäre es schon, aber kein Professor wird sich bei Nichteinhaltung darüber echauffieren. Vielleicht ein Stückchen entbehrlicher Luxus.
Das Verweisen mit einem manuell zu erstellenden Verweis auf eine manuell zu erschaffenen Sprungmarke ist jedoch zugegeben nicht gerade das, was man unter Nutzerfreundlichkeit versteht. Und wenn ich Formeln im Dokument habe, muss ich sie zwingend im Text mit Formelnummer erwähnen. Das Problem taucht definitiv öfters auf.
Wenn man wenigstens die Verweise für Abbildungs-, Tabellen- und freien Zähler / Formelzähler über das Menü erreichen könnte und dort weiterhin als Option ‚reine Zählerzahl‘ als ‚einzublendender Text‘ auswählen könnte, wäre schon viel gewonnen. Es würde die Referenz auf jede freie Zählerinstanz ausreichen, das "Formel " vor dem Fließtextverweis ist schnell getippt.
OK, das ist ein interessanter Vorschlag - sollte einigermaßen leicht umsetzbar sein. Mehr sinnvolle Vorbelegungen für diverse Arten von Querverweisen, und diese deutlich leichter erreichbar.