Literatur und Mathematik

Liebe Papyrus-Fans,

bei meinem Spaziergang hier im Forum habe ich festgestellt, dass hier viele mathematisch-technisch interessierte Menschen unterwegs sind. Ich habe die Mathematik schon als kleines Mädchen geliebt (und sie natürlich auch noch in der Uni vertieft…). Vor einigen Jahren habe ich mal versucht, die Literatur und das Drumrum mathematisch zufassen.

BITTE, BITTE! Nicht hauen :wink: Der Text ist durchaus ernst gemeint, natürlich auch mit einem Zwinkerauge geschrieben. Die Papyrus-Stilkontrolle hat sich vor lauter mathematischen Folgesätzen überschlagen - ich habe sie einfach mundtot gemacht. Es soll ja kein literarischer Feinschliff sein, sondern ein Versuch, etwas mathematisch zu fassen, was im ersten Augenblick eigentlich gar nix mit Mathematik zu tun hat (eher immer als Gegenteil angesehen wird).

(Und jetzt wäre die Stilkontrolle wieder böse: so viele Male „Mathematik“ …)

Ich dachte mir, für den ein oder anderen könnten meine Gedanken durchaus interessant sein. Vielleicht auch nicht, dann vergesst das gleich wieder :smiley:

Viele Grüße,

Vroni

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Sehr schön und interssant geschrieben.
Leider gibts es heute vorherrschend die Herren und Frauen X. Gleiche Situation. Reaktion nach Sternschnuppe und Kometen: Herr/Frau X kauft sich ein Eis. Diese Menschen lesen, hören und sehen zwar, aber es ruft keine Reaktion bei ihnen hervor - Herr / Frau X hätte sich so oder so ein Eis gekauft.

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Interessant. Vroni, mir gefällt die Idee, abstrakte Funktionen auf reale Zusammenhänge, also praktisch analog, anzuwenden. Letztlich sind mathematische Funktionen ja Abstraktionen von realen Abhängigkeiten. Alle Naturgesetze wurden durch die Untersuchung realer Abhängikeiten entdeckt. Warum also nicht diese abstrakten Funktionen benutzen, um damit reale und eher nebulöse Zusammenhänge zu verdeutlichen?

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Och, man könnte das sehr weit treiben und nicht nur auf die Literatur beschränken:
Jeder Mensch ist im Prinzip eine Funktion, die ihre Umwelt verändern kann. Das können wahnsinnige Diktatoren oder im krassen Gegensatz dazu auch charismatische Schwerstbehinderte mit herausragenden Ideen sein. Und dann stellt sich die Frage, welche “Funktionen” diese Menschen so beeinflusst haben, dass sie so geworden sind, wie sie sind? Welche Menschen haben also derart auf sie eingewirkt, dass sie eine solch große Wirkung auf ihre Umwelt erzielen? Und wenn man die Ursachen eruiert hat, sucht man nach den Ursachen für diese Ursachen.
Treibt man es damit auf die Spitze, könnten böse Zungen behaupten, dass alles schon vorgegeben ist, die Funktionen quasi schon lange vor unserem Wirken bestimmt sind. Und die falsche Schlussfolgerung daraus: Egal, wie sehr wir zappeln, wir können eh nichts daran ändern.
Das wäre gefährlich.
Bei dieser Denkweise wird eins dabei vergessen: Das Chaos-Prinzip! Man kann einen Menschen nicht hundertprozentig auf eine Funktion herunterbrechen. Da ist immer noch der berühmte Flügelschlag des Schmetterlings, der das Wetter so verändern kann, dass sich der eitle Sonnenschein in einen Wolkenbruch verwandelt oder umgekehrt.
Das menschliche Gehirn mit seinen Billionen von Synapsen lässt sich nicht in eine Formel pressen und kann sehr chaotisch in Situationen reagieren. Vom euphorischen Geistesblitz bis zur Kurzschlusshandlung ist alles drin.
Ich glaub, das ist es auch, was das Schreiben ausmacht: Das Spielen mit diesem Chaosgewölbe. Und deswegen lassen wir unsere Protagonisten auch gerne mal von der Leine, um zu sehen, was passiert. - Zumindest mache ich das so.

Jaaa, man kann schon sehr philosophisch werden. Mein Gedanke beim Schreiben ist immer: Wenn ich nur einen Menschen mit meinem Text dazu bringen kann, die Welt ein bisschen lebenswerter zu machen, hat sich die Arbeit schon für mich gelohnt :slight_smile:

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Auf wieviel Prozent man das überhaupt kann, wird sich hoffentlich noch lange Zeit nicht berechnen lassen, auch wenn die Großen im Netz sich das gerne wünschen würden.

Stimmt! Und die Schwierigkeit dabei ist immer, dass sich der Leser zum Geschriebenen hingezogen fühlt. Nur dann ist er bereit, sich für neue Erkenntnisse zu öffnen. Ich glaube irgendwie kann man Schreiben und Lesen ein wenig mit Kochen und Essen vergleichen. Gutes Essen und gutes Ambiente machen die Welt ja auch ein wenig lebenswerter und dann hat sich die Arbeit des Kochs ebenfalls gelohnt :cool:.

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