Mir wird in FB immer wieder die Werbung zu „Literano“ angezeigt und ich empfinde das Konzept dieser Plattform als fragwürdig bzw. wenig erfolgreich.
Wer nicht selbst suchen mag: Die Plattform wirbt damit, für Autor*innen kostenlos Verlage zu suchen, man müsse nur Exposè und Textprobe einsenden und Voilà! würden sich interessierte Verlage melden. Es gibt allerdings keine Transparenz darüber, welche Verlage diese Plattform überhaupt in Anspruch nehmen, geschweige denn irgendwo eine Auskunft darüber, was mit den eingesendeten Texten geschieht.
Für mich klingt das alles sehr schwammig und sehr stark nach einer neuen Masche, um neue Opfer für DKZVs zu finden.
Aber ich mag mich irren, gibt es denn jemanden, der bereits Erfahrungen mit dieser Plattform hat? Und womöglich gute?
Die Größe des Bogens, den Du machen solltest, hängt immer zusammen mit der (In)Transparenz
der angebotenen Leistung. Auch Agenten arbeiten nicht „kostenlos“.
Es gab vor einigen Jahren mal eine Masche, sich als Agent auszugeben, um dann überteuerte
„Lektorate“ zu vermitteln. Vielleicht ist das hier so ähnlich.
Wenn diese Leute Kontakte hätten, die der Erwähnung wert wären, dann würden sie damit
Werbung machen. Ich kenne die nicht, aber rate zu gesundem Mißtrauen.
Finger eher weg davon! Man scheint bei Literano ganz klar DKZVs zu bevorzugen. Und der Herr Schenk, seines Zeichens Inhaber, wirkt auf mich wie ein äußerst windiger Geschäftsmann. Wer da ein bisschen recherchiert, wird allerlei finden. Mehr Info gibt’s bei den Kolleg:innen vom DSF …
Abschreckend ist ja alleine schon der riesige, grüne Einlogbutton für „Verlage“.
Alles, was der Button vermutlich machen soll: Dem gutgläubigen Neuautoren zu vermitteln, es gäbe hier wirklich Verlage, die am Ende womöglich auch mal seriös seien könnten…
Die Seite grenzt schon an Klamauk.
Fairnishalber: Mein Eindruck kann täuschen und ich tue den Betreibern ggf. durch meine angelernte Paranoia unrecht. Ich werde es selbst nicht rausfinden wollen und halt mich der Seite fern.
Literano kenne ich nicht, aber grundsätzlich halte ich davon nichts. Da werden fürchte ich leere Versprechungen gemacht. Dann eher selber einen Lektor suchen und bezahlen und das Buch selber vermarkten. Umsonst macht keiner was. Wenn man liest, das Verlagslektoren teilweise 200 - 300 Manuskripte pro Jahr erhalten, kann man sich ausmalen, dass man um Chancen zu haben, entweder schon mal etwas veröffentlicht haben sollte, wie z. B . Bestseller Autorin Cathy Hummels oder dein Expose und das erste Kapitel so umwerfend sind, dass der Lektor gleich darauf anspringt. Wenn das aber der Fall ist, brauchst du kein Literano und schaffst es von selber.
Ich bin zum Glück weit davon entfernt, mich mit Plattformen dieser Art einzulassen, aber anscheinend gibt es genug Autor*innen, die da ihre große Chance sehen
Das ist leider immer so. Zudem tritt der klassische DKZV nicht mehr immer so auf. Mittlerweile gibt es Modelle, die sogar Eindruck hinterlassen, da sie Bücher führen, die tatsächlich Bestseller sind und Prominente dort „veröffentlichen“.
(Lasst euch davon nicht blenden! Lest genau deren Leistungen durch.)
Das, was ein Verlag u.a. tut, wie ein Lektorat durchführen oder ein Cover designen lassen, ist nicht inbegriffen, also die teuersten Posten und wie es mit der Werbung aussieht, kann man sich dann denken. D.h. es bleibt am normalsterblichen Autoren hängen und der Pseudoverlag hat so gut wie keine Ausgaben, nimmt die Werke der normalen Autoren sozusagen einfach mit, aber macht sonst nichts.
(Noch schlimmer ist, dass manche Schreiber solche Modelle selbst noch verteidigen à la man muss eben manchmal zahlen - Nein! Verlag bedeutet, dass dieser das unternehmerische Risiko trägt, d.h. es entstehen niemals Kosten für den Autoren, ohne Wenn und Aber.)
Das lässt sich aber nur durch eingehende Beschäftigung mit der jeweiligen Webseite zwischen den Zeilen herauslesen - und was man immer tun sollte:
Das „Impressum“ der Webseite aufsuchen und die dort hinterlegte Firma/Person inklusive der Adresse googlen. Damit findet man nämlich sämtliche andere Webseiten, die unter dem gleichen Impressum geführt werden.
So bspw. ein vorheriges Geschäftsmodell, dessen Name man wiederum googlen kann und schon hat man entsprechende Erfahrungsberichte von Betroffenen. Bittet achtet auch darauf, dass man bei eigentlich seriösen Online-Magazinen bzw. der Online-Ausgabe von Printmagazinen als Firma oder eben Pseudoverlag Artikel einkaufen kann. Es gibt mehrere solcher unseriöser Verlage, die das getan haben und die gleichzeitig diese Ergebnisse auf Google nach oben pushen. Sucht man also „Abzockverlag XY + seriös“ gaukelt einem die Websuche die gewünschte Antwort vor.
Deswegen nie damit zufrieden geben. Die Artikel, dass solche Verlage seriös wären, haben die selber geschrieben. Lest lieber die Ergebnisse aus Foren und Blogs, schaut mehrere Suchergebnisse an und sucht auch nach dem Impressum und der dahinterstehenden Person.
Grundsätzlich machen Verlage sowieso keine Autorensuch-Werbung - warum sollten sie auch? Sie werden überschwemmt mit Manuskripten. Ausnahme sind die digitalen Imprints der Verlage, aber die erkennt man bzw. kann man mit Google nachprüfen. Die machen auch Schreibwettbewerbe, um neue Talente zu finden.
So, und die Suche des Impressums des hier genannten „Literano“ führt zum Romeon-„Verlag“ und über den findet man in den einschlägigen Foren bspw das hier: