Nein, natürlich nicht - das ist keine Literatur, aber das ist Musik in höchster Vollendung und zwar in Form von Malerei mit Tönen. Gerade die “Moldau” gilt als Musterbeispiel dafür, und deswegen ist sie ja auch Standardrepertoire im Musikunterricht (“Bei der Bauernhochzeit alle mal melden!” - kennen wir doch alle)
Gute Komponisten haben immer “gemalt”, da muss man sich nur mal Schuberts Lieder anhören. Der war ein Meister darin, Wasser zu vertonen - egal ob klappernde Mühlen am Bach, ein Boot auf dem glitzernden See, selbst zugefrorene Bäche in einer Winterlandschaft - hört man alles in jeder einzelnen Note. Oder nimm seine berühmten Goethe-Vertonungen (die dieser unmusikalische Banause nicht mal zur Kenntnis nahm, sondern ihm ungelesen zurückschickte):
“Erlkönig” - da hört man den wilden Galopp des Pferdes durch den Wald, sogar seine Sprünge über Hindernisse, man hört deutlich den Tanz der Elfen und natürlich in den Dissonanzen der Klavierbegleitung die Schreie des Sohnes
“Gretchen am Spinnrade” - deutliches monotones Geklapper des Spinnradpedals in der Begleitung der linken Hand, in der Rechten ganz klar das sich eintönig drehende Rad, das nur aufhört, als Gretchen an Heinrichs Küsse denkt…
Also da gibt’s Beispiele genug
Bei der musikalischen Umsetzung von Text war natürlich auch der olle Bach genial. Da gibt es jede Menge Beispiele in seinen Passionen - wenn z.B. irgendwo das Wort “Schlange” auftaucht, komponiert er dazu eine nicht enden wollende Koloratur etc., oder zum Wort “Sünde” erklingt ein mega-schräger und für die damalige Zeit völlig absurd-unharmonischer Akkord.
…wobei das nochmal eine Sonderform ist, denn dazu gibt es ja einen Erzähler (auf der Platte meiner Kindheit war es eine Erzählerin), der oder die den erklärenden Wortanteil beisteuert. Der Märchentext wird zwar von Prokofjev genial begleitet und ausgemalt, aber er steht schon für sich.
Aber Du hast natürlich Recht - darüber zu debattieren ist müßig. Hauptsache, es läuft einem ein wohliger Schauer über den Rücken, wenn man die Ente im Bauch des Wolfs quaken hört, denn - Zitat:
“…der Wolf hatte sie in seiner Gier lebendig verschlungen!”
Bis heute für mich ein Gänsehautmoment…
Warum, ist eigentlich egal.
Die Schlacht von Hastings ist ein Teil des Teppich von Bayeux. Hatte schon gestern das Gefühl, dass das auch unter anderem Namen läuft.
https://de.wikipedia.org/wiki/Teppich_von_Bayeux
Als Beispiel für Bildgeschichten die Kirche St. Martin in Zillis.
https://de.wikipedia.org/wiki/St._Martin_(Zillis)
Krass! Ich gehöre zur Volksgruppe der Angeln oder - wie man sich selbst hier nennt - Angeliter. Ein wortkarges rabiates Völkchen. Das hat sich etwas geändert, aber stur sind sie immer noch.
Es gibt da eine nette Geschichte: Die Angelsachsen wurden von den Römern als Söldner auf die britischen Inseln geholt, wuchsen den Römern jedoch schnell über den Kopf. Man beschloß also, auf einem Treffen die Sache zu klären. Traditionell sind die Römer auf diesen Treffen immer unbewaffnet erschienen. Aber doch nicht die Angeliter! Und bei einem dieser Treffen töteten die Angeliter einfach **alle **beteiligten Römer. Wenn - denn eben. Und übernahmen die Machtüber die britischen Inseln für viele hundert Jahre, prägten die Sitten und die Sprache. Ein gutes Beispiel dafür ist das Word Window, geboren aus dem norddeutschen Windoch, also Windauge.
Ich entschuldige mich unaufrichtig für diese ungefragte Verbreitung von Spezialwissen, aber es geht hier schließlich um meinen Volksstamm.
Ich bitte um Verständnis…
@narratöör Ich mag Wissen… es kann unter Umständen sogar sehr hilfreich sein Und ich mag Menschen, die sich mit ihrer Herkunft auseinandersetzen, oder mit der Geschichte der Gegend, in der sie leben.
Also… hau raus, das Wissen .
Fröhlichen Freitag allen.
Was soll ich machen, es sind meine Leute und ich fühle mich ihnen sehr verbunden. Ich bin zwar jetzt im Exil bei den Nordfriesen, aber mein Herz gehört nach Angeln. Zu wissen, woher man kommt empfinde ich sehr wichtig. Identität. Woher komme ich - wohin gehe ich? Danke, verehrter Besonnener!
Bei einem solchen “Ting” war es üblich immer unbewaffnet zu erscheinen. Bei den “Germanen” nahmen die Ting-Teilnehmer sogar gefesselt an dieser Veranstaltung teil: Zweck? Wenn es mal hoch herging, gab es zumindest keine Toten. Bis zu dem Zeitpunkt, als Häutlinge aus dem Frankenreich an einem Ting teilnahmen. Von ihnen wurden vorher an diesem Ort Waffen versteckt und dann töteten sie die Elite der anderen Stämme. Angeblich soll daher der unterschwellige Haß der Deutschen auf die Franzosen aus dieser Ecke kommen.
Wie komme ich jetzt wieder zu „Liedern“ zurück?
Gar nicht, also „harter Schnitt“
Es gibt sehr schöne, vertonte Gedichte. Allen Romantikern sei „Rilke Project“ ans Herz, beziehungsweise ans Ohr gelegt. Schönherz und Fleer haben die Gedichte vertont und sehr bekannte Schauspieler tragen sie vor. Passt übrigens auch hervorragend, wenn man eine romantische Szene schreibt.
In dem Sinne … guten Start in die Woche.