Liebliches Taubertal (ein Reisebericht)

Hallo in die Runde! Ich bin von meinem Kurzurlaub zurück und möchte davon berichten. Anbei also mal wieder ein „Brief an Theresa“.
Es darf gerne wieder kommentiert werden, was euch dazu einfällt!

Gruß

Super Girl

Liebliches Taubertal (ein Reisebericht)

Liebe Theresa,

meine zweite „Bed & Bike“-Tour fand, wie bereits in unserem Chat angekündigt, vom 01.08. bis zum 04.08.2024 statt. Davon möchte ich dir nun berichten.

Wie auch bei unserer letzten „Bed & Bike“-Tour im Juni sind wir zuerst mit den Rädern zum Erlanger Bahnhof gefahren. Der Zug brachte uns ohne Verspätung nach Nürnberg. Von dort aus stiegen wir in einen anderen Zug um. Bei Dombühl schwangen wir uns auf die Fahrräder und radelten bis nach Wörnitz. Bei einem dortigen Supermarkt (Rewe) stärkten wir uns mit Brötchen und Erfrischungsgetränken, die wir uns dort besorgten. Weiter ging die fröhliche Radtour bis Rothenburg ob der Tauber. Wir fanden dort eine Wirtschaft (Goldenes Lamm), bei der wir ein verspätetes Mittagessen zu uns nahmen. Ich entschied mich für Maultaschen mit Salat und einem dunklen Radler.

Gut gestärkt radelten wir anschließend zur Holdermühle. Ca. 500 Meter vor unserem Quartier begann es plötzlich wie aus Kannen zu schütten. Sofort packten wir unsere Regenklamotten aus, doch es half nicht viel. Wir wurden trotz Regenkleidung von Kopf bis Fuß durchnässt. Allerdings ergab sich für uns nach dem Einchecken ein witziger Clou. Auf unserem Quartier gab es glücklicherweise Föhne sowie einen Backofen. Zuerst trocknete mein Vater alle Klamotten per Föhn, danach legte er unsere Schuhe samt Sohlen in den Backofen, wo er sie bei 50 Grad erwärmte, um den letzten Rest Regenwasser daraus zu entfernen. Es dauerte zwar ungefähr eineinhalb Stunden, aber danach waren unsere Schuhe samt Sohlen soweit trocken, dass wir sie wieder anziehen konnten. Diesen Umstand werde ich nie vergessen!

In der Holdermühle gab es zum Glück eine Innengastronomie, wo wir uns nach dem Schreck des Tages ein Abendessen redlich verdient hatten. Dieses Mal nahm jeder eine andere Speise. Während sich mein Onkel für einen Kaiserschmarrn entschied, verputzte ich Käsespätzle. Dazu gab es ein Radler. Wir ließen den Abend gemütlich ausklingen, spielten Karten und vor dem Bettgehen las ich ein Kapitel meines E-Books. Ach ja, bevor ich es vergesse, an diesem Tag sind wir stolze 36 Kilometer geradelt!

Am zweiten Tag packten wir unsere „sieben Sachen“ und fuhren nach dem Auschecken mit dem Rad von der Holdermühle bis nach Röttingen, wo wir in einem Supermarkt (Edeka) einkauften. Denn wir brauchten etwas Proviant für unterwegs. Nachdem alle Einkäufe getätigt waren, schwangen wir uns wieder auf die Drahtesel. Wir radelten nach Weikersheim, fanden dort eine Wirtschaft und genossen einige Köstlichkeiten. Mein Onkel und ich hatten denselben Geschmack: wir nahmen beide je einen Salat mit Thunfisch, der übrigens sehr lecker schmeckte.

Wir folgten dem Taubertalradweg bis nach Bad Mergentheim, wo wir uns eine Sitzbank suchten, um uns mit dem eingekauften Proviant zu stärken. Dieses Mal gab es für jeden einen Bio-Apfel sowie ein Joghurt aus dem Becher. Nachdem wir den Abfall entsorgten, stiegen wir erneut auf die Räder und strampelten bis Lauda. Dort legten wir die nächste kurze Pause ein. Dieses Mal gab es nur etwas zu trinken. Im „Ratskeller Schillinger“ gab es je nach Geschmack Bier (für die Herren) bzw. Radler (für uns Damen).

Anschließend fuhren wir nach Dittigheim, wo wir auch übernachten würden. Dieses Mal machte uns das Wetter keinen Strich durch die Rechnung, sodass wir trocken im „Gästehaus Niki“ eintrafen. Gleich nach dem Einchecken dort entschlossen wir uns noch einmal aufs Rad zu steigen und ungefähr zwei Kilometer nach Tauberbischofsheim zu fahren. Wir erkundeten den Ort per Fahrrad. Zudem schaute ich kurz in einer Apotheke vorbei, die glücklicherweise geöffnet hatte. Warum, muss ich dir nicht sagen. Immerhin bist du selbst eine Dame. Jedenfalls schlossen wir wenig später unsere Rundtour und radelten zurück nach Dittigheim, wo wir uns einen Biergarten (Gasthof Engel) zum Abendessen suchten. Leider habe ich vergessen, was wir dort aßen (ich habe es mir genauer gesagt nicht auf meinem Notizblock aufgeschrieben). Ist aber auch egal. So genau muss der Reisebericht ja auch nicht sein, gell? Wir ließen den Abend gemütlich ausklingen und ich las vor dem Bettgehen wieder ein Kapitel meines E-Books. Wir hatten an diesem Tag 57,75 Kilometer erstrampelt. Also noch mehr als am Vortag!

Am dritten Tag radelten wir zuerst von Dittigheim nach Tauberbischofsheim, da es in unserem Übernachtungsquartier kein Frühstück gab. Wie gut, dass wir bei unserer Erkundungstour am Vortag bereits einen Bäcker gefunden hatten, der auch Frühstücke machte. So konnten wir nun dort frühstücken. Im „Café Weber“ hatten meine Mutter und ich je ein Frühstück „Morgenstund“ mit zwei verschiedenen Brötchen (Körner und weiß), einer gemischten Wurst-Käse-Platte sowie einigen Früchten zur Dekoration. Ein Ei wie bei meinem Onkel war nicht dabei, aber das störte uns nicht weiter.

Nachdem wir uns gut gestärkt hatten, radelten wir nach Hochhausen. Dieser Ort kam mir sehr bekannt vor, da wir in einem vorhergehenden Urlaub bereits schon einmal dort gewesen waren. Die Wirtschaft „Groasmückla“ kannte ich deswegen. Allerdings hatte sie geschlossen, denn wir waren noch zu bald dran (ca. 10:30 Uhr). Deswegen fuhren wir weiter nach Bronnbach, wo es ein gleichnamiges Kloster gab. Hier entschieden wir uns für eine Trinkpause. Unsere Herren nahmen je ein Bier und wir Damen begnügten uns mit einem Radler.

Danach radelten wir weiter nach Wertheim. Wir checkten im Radhotel ein und erkundeten dieses Mal zu Fuß den Ort. Wir aßen in der Pizzeria „Piccolina“ zu Mittag. Danach setzten wir unsere Sightseeing-Tour fort. Wir landeten am Stadtstrand, wo es eine Cocktailbar gab. Das interessierte vor allem uns Damen. Meine Mutter nahm einen „Coconut Kiss“ (alkoholfrei) und ich einen „Himbeer Caipirinha“ (ebenfalls alkoholfrei). Dann schnappten wir uns Liegestühle und platzierten diese auf einer Wiese mit Blick aufs Wasser. Wir ließen uns nieder und genossen unsere Getränke. Mir war sogar egal, dass unsere Herren mal wieder Bier tranken. Ich schloss kurz die Augen und stellte mir vor, ich wäre am Meer. Obwohl es in Wirklichkeit nur der Main war!

Nach einer etwa viertelstündigen Erholungspause setzten wir unsere Tour durch Wertheim fort. Wir besichtigten die gleichnamige Burg. Dann teilten wir uns in zwei Gruppen auf. Unsere Herren bestiegen die Burg, während wir Damen uns ein Radler gönnten. Wir entdeckten eine Hochzeitsgesellschaft, die vor einer Mauer stand und sich fotografieren ließ. Der Bräutigam, ein etwas älterer Herr, küsste seine frisch Vermählte. Auch davon wurde ein Foto geschossen. Keiner ahnte, dass wir sie dabei beobachteten.

Später suchten wir uns noch eine Wirtschaft für das Abendessen. Im „Goldenen Adler“, der auch als „Altstadt-Biergarten“ bekannt war, wurden wir fündig. Hier gab es Fleischküchle mit Wirsing und Kartoffelrösti. Nur mein Vater aß Nudeln, wir anderen verputzten die Fleischküchle, die übrigens hervorragend schmeckten. Dazu gab es wieder entsprechende Getränke (Bier/Radler/alkoholfreies Weizen). Vor dem Zubettgehen im Radhotel las ich wieder ein Kapitel meines E-Books und beendete auf diese Weise „Das Glühen der Magie“. Wir hatten an diesem Tag insgesamt 34,37 Fahrradkilometer geschafft.

Am vierten und somit letzten Urlaubstag fuhren wir mit dem Rad zum Bahnhof von Wertheim, wo wir auf unseren ersten Zug nach Lauda warteten. Er kam ohne Verspätung und wir stiegen am ersten Zwischenziel (Lauda) in einen anderen Zug nach Würzburg. Der wiederum nächste Zug brachte uns schließlich nach Erlangen, wo sich unsere Wege trennten. Mein Onkel musste noch zu einer Geburtstagsfeier. Meine Eltern und ich radelten derweil nach Büchenbach. Wir verweilten nur etwa eineinhalb Stunden Zuhause, dann brachen wir noch einmal zu Fuß auf. Denn wir wollten in der Pizzeria unseres Vertrauens (Momenti Italiani) zu Abend essen, was wir auch taten. Hier entschied ich mich für Nudeln mit Lachs und Spinat. Meine Mutter nahm ein anderes Nudelgericht und mein Vater aß eine Pizza. Wir ließen den Abend gemütlich ausklingen.

Alles in allem war es ein schöner Kurzurlaub und ich kann dir das „Liebliche Taubertal“ für „Bed & Bike“ wärmstens empfehlen!

Liebe Grüße

Deine Lilly

Nun, ich weiß, wo und was ihr gegessen und getrunken habt. Aber leider weiss ich nicht viel über die Orte selbst, die Sehenswürdigkeiten, die Eindrücke. Du zählst die einzelnen Etappen auf, aber was macht diese Orte besonders? Was hast du gesehen? Erlebt? Lass deine Brieffreundin an deinen Erlebnissen teilhaben. So wie die Geschichte mit dem Brautpaar. Würdest du den Brief an mich adressieren, wüsste ich, welche Gastronomie ich wählen könnte. Aber wie sah die Landschaft aus? Die Anekdote mit den Schuhen im Backofen gefiel mir. Das sind die persönlichen Details, die ich in einem Brief erwarten würde . Und was macht das Laubertal so besonders?

6 „Gefällt mir“

Schon kapiert. Es lässt sich dort halt gut radfahren. Es geht zwar einige Berge hoch, aber danach auch wieder runter. Das hab ich ganz vergessen zu erwähnen!