obwohl ich insgesamt mit Papyrus Autor sehr zufrieden bin, ist mir eine mögliche zusätzliche Funktion aufgefallen, die vermutlich keinen allzu großen Programmieraufwand bedeuten würde, aber extrem hilfreich für alle wäre, die eBooks schreiben. Eine Leseprobenanzige.
Die meisten eBook-Käufer lesen mittlerweile erst einmal die Leseprobe und entscheiden dann, ob sie sich das eBook tatsächlich kaufen oder nicht. Daher wird es für Autoren immer wichtiger, diesen Teil ihres Texte besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Doch ist es mit den gängigen Schreibprogrammen sehr umständlich herauszufinden, bis wohin genau die Leseprobe eigentlich geht. Selbst eine ganz simple Trennlinie durch den Text, oder eine entsprechende Markierung an der Seitenfläche, wäre schon eine extrem hilfreiche Sache, um das Ende der Leseprobe zu erkennnen.
Typischerweise werden immer die ersten 10% des Gesamttextes als Leseprobe generiert (z.B. Amazon). Es gibt aber auch Ausnahmen (z.B. Smashwords), bei denen 20% des Gesamttextes üblich sind. Deshalb wäre die Nützlichkeit dieser Leseprobenanzeige noch einmal erheblich zu steigern, wenn der Anwender die Prozentzahl individuell verändern kann. Also bspw. 10% als vorgegebenen Standardwert, der sich über ein Texteingabefeld verändern lässt.
Ist zwar nur eine Kleinigkeit, wäre aber extrem praktisch für diejenigen, die sich damit beschäftigen. Und außerdem scheint es noch kein einziges Konkurrenzprodukt bei integriert zu haben.
Erzähl mir doch bitte mal den Trick, wie Du - während des Schreibens - immer genau im Blick hast, an welcher Stelle im Text exakt die 10% Leseprobe endet?
Klar, wenn man einen Text zuende geschrieben hat, dann kann man sich mit einem Taschenrechner hinsetzen und nachrechnen plus nachzählen. Man könnte auch grob, Pi mal Daumen schätzen. Aber spätestens wenn sich irgendwas im Text verändert, ist die 10%-Textstelle ganz woander und man kann noch einmal von Neuem beginnen zu rechnen und zu zählen.
Klingt ein wenig nach “EDV zu Fuß”, oder?
Zumal das Programm sowieso ständig die Wortzahl mitrechnet.
Aber vielleicht liegt ja ein Mißverständnis vor?! Denn es geht mir nicht um eine x-beliebige, manuell aus dem Text ausgewählte Leseprobe, sondern um die ersten 10% eines eBooks, die bei vielen Anbietern (z.B. Amazon) als automatisch generierte Leseprobe den potentiellen Käufern angeboten werden.
Und als praktisch orientierter eBook-Autor würde ich gerne vorher - schon beim Schreiben, bzw. beim letzten Feinschliff des Textes - wissen, wo genau diese 10%-Leseprobe enden wird. Damit ich am Text noch ein wenig optimieren kann, um die größtmögliche Wirkung bei der Leseprobe zu erzielen.
Wie gesagt: Eigentlich eine sehr simple Sache, aber bisher ist noch kein Produkt/Anbieter auf die Idee gekommen, so etwas ermöglichen.
Ich würde es so machen: In der Statuszeile kann man sich anzeigen lassen, wieviele Wörter im aktuellen Text sind. Wenn man dann zum Anfang des Dokuments geht und beginnt, den Text auszuwählen, dann zeigt die Statusleiste die Anzahl der Wörter in der Auswahl. Das Auswählen setzt man so lange fort, bis die 10% erreicht sind (die man hoffentlich im Kopf ausrechnen kann). Dort kann man sich z.B. eine Textmarke setzen, um die Stelle nicht zu verlieren.
Ich würde auch sagen, dass dafür wirklich keine Funktion nötig ist. Das macht man ja nicht ständig, auch nicht an sich veränderndem Text, sondern erst, wenn der Text endgültig fertig ist.
Dann 10% auszurechnen, ist nicht das Ding.
Aber alle anderen, die gar nicht wissen, wofür das sein sollte, mit einer Funktion für etwas, was man auch leicht so erreichen kann, zu “belöffeln”, halte ich für übertrieben.
In Papyrus ist es im Regelfalle so, dass wenn etwas einfach mit Bordmitteln erreicht werden kann, dass man es dabei belässt und keine zusätzliche, verwirrende Benutzeroberfläche einbaut.
Eine Beschreibung, wie man eine Leseprobe erstellt (im Wesentlichen Glucoses Text), kann ich gern ins Handbuch aufnehmen.
Ein Alternativvorschlag, weil ich ab und zu ein ganz ähnliches Bedürfnis habe: In der Statuszeile kann man sich doch wahlweise Anzahl Wörter, Zeichen usw. anzeigen lassen. Könnte man die dortigen Optionen nicht erweitern um eine, die man vielleicht “Prozentposition” oder so nennen würde?
Die Idee dahinter ist folgende: In einer ausgewogenen Geschichte finden sich regelmäßig bestimmte Wendepunkte an bestimmten Stellen zum Beispiel liegt der Moment, ab dem die Hauptfigur nicht mehr zurück kann (meistens identisch mit dem Ende des 1. Aktes, Sid Field spricht vom “Plot Point 1”, usw. hat viele Namen), in der Regel ziemlich genau bei 25% der Textlänge. Bei 50% (“Midpoint”) findet sich häufig eine (oft unspektakuläre) Szene, in der sich die Bedeutung der Geschichte (oder: wie deren Randbedingungen wahrgenommen werden) grundlegend wandelt. Und so weiter. Es wäre nun hübsch, wenn man im Überarbeitungsprozess den Cursor an eine bestimmte Stelle setzen und dann ablesen könnte, an welcher prozentualen Position man sich befindet. (Wenn der erste Akt erst bei 30% endet, dann hat man einen Anfang, der vom Leser als “zu lang” empfunden werden wird, z.B.)
Das würde das mit der Leseprobe nebenher mit erschlagen. (Wobei es selten genau 10% sind; Amazon beendet zumindest Sätze, wenn nicht sogar Absätze!)
Seiten zählen, Textcursor ans Ende dessen setzen, was die 10% sind, mit dem Windows Scrollbalken an den Anfang scrollen, Shift+Mausklick an den Anfang - fertig …