Leseprobe zu Collegium (Kap. 1 & 2)

Servus an alle, und insbesondere an die Krimiliebhaber.

Ihr habt mich mit euren Kommentaren neugierig gemacht.
Bisher habe ich zu meinem neuen Kriminalroman nur Rückmeldungen von meinen Testleser.
Problem dabei: Sie kennen mich persönlich. Was wiederum bedeutet, dass ihre Kommentare nicht unbeeinflusst sind.
Deshalb möchte ich diese Meinungen gerne von euch „gegenchecken“ lassen.

Im Anhang findet ihr die ersten beiden Kapitel meines Kriminalromans: COLLEGIUM - Tödliche Seischaften.
Es ist nach „PUNKTUM - Endet die Vergangenheit mit dem Tod?“, der zweite Teil meiner Trilogie um Kommissar Holzinger.

Bin auf eure Kritik gespannt.
Einer meiner brennensten Fragen: Würdet ihr nach den ersten Seiten der Geschichte überhaupt weiterlesen?

lg wolf

collegium papyrus.pap (185 KB)

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Lieber Woolf, ich habe ein paar Seiten geschafft. Aber —
Es ist einfach nicht der richtige Einstieg in die Geschichte.
Lass es krachen, zumal Du vorgibst, dass es ein Krimi sein soll. Ich kann mich nicht erinnern so einen langweiligen Start eines Krimis gelesen zu haben.
Du hast eine klare Ausdrucksweise. Ich kann mir auch alles wunderbar vorstellen. Doch leider passiert nichts. Dass er sich Männergestank unter die Axeln reibt, ist doch keine Handlung die die erste Seite verdient.
Also ich will Dich nicht kränken, aber ich würde dieses Buch nach der ersten Seite nicht kaufen und nicht lesen wollen.
Ich denke aber, dass Du ne Menge potenzial hast, dass Du hier verschenkst.
Steig ein mit einer kraftigen Handlung, die mich vom Sockel haut.
Alles andere kannst Du später im Buch immer noch erwähnen. Obwohl ich immer noch nicht Glaube, dass der Männergeruch unter den Axeln für den Plot wichtig ist.

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Ich habe nur mal das erste Kapitel überflogen und kann nur die flüchtigen Ersteindrücke eines Durchblätterers zur Verfügung stellen
Grundidee, Setting und Location finde ich ansprechend. Das hätte mein Interesse.
Sprachlich irritieren mich zu viele Adjektive, und manche Absätze sind - für mein Sprachgefühl - an der falschen Position, oder zu viele. Zum Beispiel:
[INDENT][INDENT]Nachdem er den Gürtel vor seinem flachen Bauch geschlossen hatte, betrachtete er sich im Spiegel. Die modische Kleidung ließ ihn jünger erscheinen.
Keine 52; höchstens 45.
Er reckte amüsiert das Kinn nach oben.
Als er die Hände in die Hosentaschen schob, ertastete er ein zerknülltes Stück Papier und zog es hervor.
[/INDENT][/INDENT]

Ich gehe gleich weiter in Deinem Text:

[INDENT]*Den Zettel hatte er vor über zwei Monaten hinter dem Scheibenwischer vorgefunden. Er war mit dem letzten Flieger aus Paris gekommen, als er in der Tiefgarage die Nachricht entdeckte. Ein Organmandat konnte es nicht sein, war sein erster Gedanke. Vielleicht hatte jemand sein Fahrzeug beim Ausparken beschädigt? Er griff nach dem kleinen Zettel und las:

Letzte Warnung!
Spenden Sie sofort die
geforderten zwei Millionen!

Wer war mit ›Sie‹ gemeint? Er selbst? Oder der Konzern? ›Sie‹ war auf dem Zettel großgeschrieben, was bedeutete, dass man ihn meinte. Aber an wen sollte er das Geld spenden? In welcher Währung? Euro? Pfund? Dollar? Bitcoin?
Im Laufe der Jahre hatten ihn wiederholt Bettel- und Erpresserbriefe erreicht, deren Forderungen stets konsequenzlos verhallt waren.
›Schon wieder so ein idiotisches Pamphlet‹, dachte er damals und zerknüllte die Nachricht. Aber er warf sie nicht weg, sondern ließ sie in seiner Hosentasche verschwinden, wie ihm eine innere Stimme befahl.*[/INDENT]

An dieser Passage irritiert mich auch einiges.

  • Es ist zwei Monate zuvor passiert, also müssen die Zeiten angepasst werden: “hatte er damals gedacht, hatte die Nachricht zerknüllt, aber er hatte sie nicht weggeworfen usw.”
  • “Letzte Warnung” und “Spenden Sie” - das geht für mich nicht zusammen. Zahlen Sie. Nicht spenden (oder es handelt sich wirklich um eine erpresste Spende, aber dann hapert es mit der Logik, denn Spenden kann ich nur an einen namentlich bekannten Empfänger, nicht mit einem anonymem Geldbündel im Plastikbeutel).
  • Der Zettel hätte mich interessiert. Wie sah er aus? Wie war das Papier? Welche Farbe? War es handschriftlich geschrieben? Das sind so kleine Details, die mich aber mehr in die Geschichte holen würden.

Ich habe noch kein eindeutiges Resümee, nur ein bestimmtes Gefühl, ich teil’s hier trotzdem mit: Die Geschichte ist mir irgendwie sympathisch und ich würde sie gerne noch mehr mögen wollen, als sie es im Moment für mich zulässt.

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Hab jetzt auch mal angefangen, hat mich aber leider wieder verloren… Ich bin aber auch keine typische Krimileserin, und „gebe mir“ ein Mördchen nur hin und wieder… :wink:

Vorab, es liest sich sehr gut, ich fand es auch nicht zu blumig (aber ich selbst bade ja immer in Blumen :D), bei mir ist es am Inhalt gescheitert, bzw. an Klug selbst, oder dem Einstieg. Ich hätte auch lieber einen Wums zum Start!

Würde das Ganze mit dem Tod des lieben Klug im Prolog beginnen und dies hier wäre das erste Kapitel danach, dann wäre ich geneigt weiterzulesen, dann nach den ersten Seiten kann ich ihn nicht wirklich leiden…
(Indirekt also auch wieder das schon beschriebene „Einstiegsproblem“.) Ich habe im Kopf das Bild eines Gentleman-Club-Verfechters, so empathisch wie eine Yamswurzel und vielleicht einen Ticken zu zufrieden mit sich selbst.

Ich weiß - da ich nicht weiter kam - nicht, ob er absichtlich so rüberkommen soll,…:zipper_mouth_face:
Leider trägt mich das jetzt grade nicht durch eine Autofahrt mit ihm, daher ist bei mir Ende Seite 9 Schluss.

Seine Frau ist vielleicht nicht ganz dicht, vielleicht hat sie mit ihren Unterstellungen aber auch Recht (unglaubwürdig fände ich es nicht), denn was der Text auf den ersten Seiten über sein Innenleben bzw. darüber verrät wie er sie wahrnimmt und über sie denkt ist ziemlich einseitig. Und natürlich provoziert sie ihn, aber schon vor dieser Szene fand ich es unangenehm wie sie „von seiner Sicht gefärbt“ beschrieben wird…

Bei diesem Satz

musste ich kurz Lachen, denn ich habe den Inhalt keinen Augenblick glauben können. (Nicht zuletzt, weil er kurz darauf „kopfschüttelnd“ das Haus verlässt - mehr über seine Frau, denn sich.)
Er ist für mich emotional vor dieser plötzlichen Reue null greifbar, außer durch die Beschreibungen seiner Frau als „tobende Furie“ „tollwütig“, „hysterisch“ mit „vor Wut …] aus den Höhlen gedrückten Augen“ nachdem er sie geschlagen hat. Er ist von ihr „angeekelt“ und rollt über ihr Verhalten (oder den Anblick ihrer Blöße, das ist mir nicht ganz klar) die Augen. Für mich passt zu dieser einseitigen Sicht Reue nicht.
Ich glaube nicht, dass er keinen Anteil an der zerrütteten Ehe oder der Situation trägt, ich glaube, dass er denkt, das er keinen trägt und empfinde auch keine Sympathie für ihn. Ich hoffe sehr, dass das so gewollt ist…

Falls nicht würde es helfen ein differenzierteres Bild der Partnerschaft zu zeichnen. Selbst wenn der absolute Rosenkrieg im Gange ist, ist irgendwo tief drinnen zu meist noch Bedauern, denn eine Ehe - wenn nicht arrangiert - beginnt selten lieblos. Falls doch, dann interessieren mich die Hintergründe um Klug und sein Verhalten anders einordnen zu können.

Ansonsten hier noch Sachen über die ich so geholpert bin -
es gab aber wenige Stellen und das ist ebenfalls alles nur individuelles Empfinden:

Ich gehe davon aus, du magst sie hier schon aufgebracht darstellen, denn der Audi-Knopf ist doch ein Träumchen an Leichtgängigkeit. Weshalb mich das so als erstes Bild herausgerissen hat ist, dass sie davor „trippelt“. Das fand ich wenig energisch.

Den Satz „Im Handschuhfach…“ würde ich persönlich an die Stelle vorziehen.

Ich bin wie auch Sentinel über diesen Abschnitt gestolpert und es hat mich auch die Stückelung etwas gestört. Hatte das testweiße umgemodelt. Ist natürlich überzeichnet, aber er erschien mir schon zu diesem Zeitpunkt selbstgefällig genug für so eine Formulierung.

Und der Abschnitt mit dem Zettel hat mich auch rausgerissen. Es hat sich als Rückblick irgendwie nicht klar abgrenzt. Ich zeige nochmal nach oben auf @Sentinel s Post.
Allerdings hat mich auch das Wort „Organmandat“ erwischt, denn es war mir unbekannt. :scream:
Und weshalb ich dann noch ein weiteres Mal zurückgesprungen bin um nachzulesen: Er will das jetzt melden? Moment, wann hat er den gefunden? Vor zwei Monaten! Er will das zwei Monate später melden, weil er aus Versehen den Zettel wiedergefunden hat?
Und dann hat sich irgendwas seltsames in meinem Hirn eingeschaltet und ungläubig gefragt: Und die Hose ist in all der Zeit nicht gewaschen worden? Vielleicht magst Du den Zettel - außer er ist aus Plastik und Waschmaschinen und Trocknerfest - lieber gleich in die Tasche des Sakos stecken.

Das Bild mit dem Sako als Rüstung gefällt mir dann übrigens wieder sehr…
genau so wie die Beschreibung des Blicks aus dem Fenster zu Beginn und viele, viele andere und
auch die Dialoge fand ich wirklich gelungen. In diesem Stil würde ich gerne mehr lesen. :heart_eyes:

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Ob es klug ist, den Klug so viele Seiten lang unsympathisch sein zu lassen, bevor ihm endlich was passiert, sei dahingestellt. Ein Prolog mit „Huch“-Effekt könnte helfen.

Ein paar Kleinigkeiten, die mir aufgefallen sind:

  • Mathildes Untersuchung des Autos wird aus der Beobachtungsposition des Gatten geschildert. Dann können wir nicht wissen, dass ihre Augen unruhig hin und her zuckten, während sie den Kopf in den Wagen steckte. Wie soll Klug das gesehen haben?

  • Gleich auf der ersten Seite lässt Du den Gerhard staksen. Das wird mir auch immer als Synonym angezeigt und die Stilanalyse mag tatsächlich das Verb „gehen“ nicht. Staksen ist aber eine Fortbewegung, die ich mir von einem Flamingo oder einem Storch vorstelle,. Manchmal ist weniger mehr und ich lass gern mal jemanden einfach „gehen“, besonders wenn die Art der Fortbewegung tatsächlich einfaches Gehen ist :slight_smile: Da kann mich die Stilanalyse mal gern haben.

Du haust echt rein und es passiert laufend sehr Lebendiges auf den Seiten, die ich bisher gelesen habe. Da ist Action drin. Trotzdem fehlt dem Anfang ein Thrill.
Wie oben gesagt: Ein Prolog mit kriminellem Inhalt wäre hilfreich.

Die Charaktere des Ehepaares Klug wirken beide unsympathisch - das ist sicher so gewollt. Doch darum berührt es nicht, wenn Gerhard verunfallt. Ob der überlebt oder nicht ist mir wurscht. Und das könnte problematisch sein, weil es Leser/innen nicht erschreckt. Peng, tot, na und? :slight_smile:

Soweit meine flüchtige Leserinnen-Sicht. Vielleicht ist es etwas hilfreich.
Grüßt zur Nacht: Bettina

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Hallo Wolf,

ich konnte mich auch nicht zum weiterlesen motivieren. Wenn ich das richtig gesehen habe, hat dein Protagonist zweieinhalb Seiten gebraucht, um sich eine Unterbuxe anzuziehen!
Ich glaube, ich kann ungefähr verstehen, was du vorhast, aber viele deiner Beschreibungen wirken auf mich sehr gewollt. Und obwohl du sehr viele Bilder in den ersten 3 Seiten hast, taucht kein Bild bei mir auf.

Ich habe dann mal ein paar Seiten übersprungen. Aber es tut mir leid, ich konnte keine Verbinung zu deinen Figuren aufbauen. Ich befürchte, dass ist mein Grundproblem mit der Geschichte. Ich finde keinen Zugang.

Viele Grüße
Friese

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Hi,
vielleicht mal etwas zur Form. Wieso steht fast jeder Satz in einer eigenen Zeile? Meiner Meinung nach gibt es viel zu viele Absätze an Stellen, die definitiv zusammengehören. Am Anfang fällt dies besonders ins Auge (jedenfalls in meins). Beim Durchblättern stelle ich fest, dass sich das ein wenig ändert, aber dennoch.

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Ich komme noch einmal auf das von mir gewählte Textbeispiel zurück. Vielleicht kann ich etwas veranschaulichen, vielleicht ist meine Betrachtung auch zu mikroskopisch.
Mir sind da, wie oben angeführt, zu viele Absätze. Dafür fehlt mir ein Übergang. Warum steckt er die Hände in die Hosentaschen? Für mich gehört das nicht zum Standardprozedere meiner Spiegelbetrachtung oder meiner Morgenroutine. Das, was den Leser an eine Geschichte bindet, passiert nicht nur in den Sätzen, sondern auch zwischen den Sätzen. In den Übergängen, in den Gedanken, Gefühlen, Motiven. Dann fließt die Bewegung (physisch wie emotional), dann fließt auch die Geschichte.
Aus der Hüfte geschossen, so würde ich es schlampig umschreiben:

Nachdem er den Gürtel vor seinem flachen Bauch geschlossen hatte, betrachtete er sich im Spiegel. Die modische Kleidung ließ ihn jünger erscheinen. Keine 52; höchstens 45. Er reckte amüsiert das Kinn nach oben. Wie ein Cowboy stand er da vor dem Spiegel: Breitbeinig, lässig, die Hände in die Hosentaschen gesteckt. Und ertastete ein Stück Papier. Ein zerknülltes Stück Papier war in seiner Hosentasche.

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*Die Aufschreie aus zahlreichen Kehlen ließen die Flugzeugkabine erbeben. → *Die Schreie lassen die Kabine erbeben? Wohl eher nicht. *Sarah wollte gerade Peter die hell erleuchtete Raffinerie Schwechat unter ihnen zeigen → *Passend als Einleitung für den blauen Teil. Was dann passiert, ERLEBEN die beiden gar nicht. Es hört sich an wie ein trockener Bericht.
*Der Flieger rollte ungewohnt zur Seite. *–> Na und? “Rollen” ist ja erstmal nichts Außergewöhnliches.
*Roboterhaft hoben und senkten sich die Landeklappen. Schnell stabilisierte sich die Fluglage wieder, → *das würde ich ans Ende der Szene setzen. An dieser Stelle frage ich mich (ich bin allerdings auch kein hysterischer oder ängstlicher Mensch). Wozu dann noch die Aufregung? Ist doch wieder stabil.

  • aber ab diesem Moment beutelten heftige Vibrationen den Airbus A 321 und ließen die Tragflächen zitternd auf und ab schlagen.*

Gibt es etwas Spannenderes als einen Beinaheabsturz / Fehllandung? Ich habe das selbst schon einmal miterlebt. Es war schrecklich, obwohl ich überhaupt keine Angst vor Flugreisen habe. Bei dir ist es langweilig.

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Ihr seid ganz schön schnell. Hut ab!

@Krimitante.

**Lass es krachen, zumal Du vorgibst, dass es ein Krimi sein soll. **
Genau das wollte ich vermeiden. Es sei dahingestellt, ob das gut oder schlecht ist.
Die Absicht dahinter: Aus Alltagssituationen entstehen Gegensätze.
Den Streit der Eheleute, in den jeder die Vorgeschichte in seiner Phantasie hineininterpretieren kann, ist der erste Wendepunkt im Leben von Herrn Klug. Für mich ist er weder sympathisch, noch ein Scheusal. Einfach ein Mensch, dem „das Federl“ reißt.
Er beschließt, weiteren Streitigkeiten aus dem Weg zu gehen. Das finde ich an ihm einen edlen Zug.

Zudem wird in meinen Augen, das derzeit aktuelle Thema der häuslichen Gewalt dramatisiert und dass zu einem Streit, immer zwei gehören.

David Thurner, der Rechtsanwalt, genauso wie Claire Arnoux werden in die Story geholt. Sie spielen später eine große Rolle.

Geschmacksache: Ich mag es nicht so sehr, am Anfang einer Story gleich einen Mord zu haben. Ich möchte aus meinem Alltag abgeholt werden, um in eine neue Welt eintauchen, sie zunächst zu verstehen. aus diesem Setting entwickelt sich dann der Konflikt.

Ich sehe mich als Geschichtenschreiber: Stell dir vor, du wohnst, … und dann eines Tages, passiert das … . Ich schreibe „romanlastig“, nicht unbedingt einen Thriller.
Daher auch meine Frage: Würdet ihr weiter lesen?

Der Duft, 'tschuldigung der Gestank, unter der Achsel ist genauso unwichtig wie die rockige Musik, die zumindest den Lärm im Hause übertönt.
ABER: Das Umfeld, der Zwist mit seiner Frau, ihr Hobby, der Economy Club, die Erpressung, Paris mit Arnoux und der Rechtsanwalt, die spielen eine eine wichtige Rolle in der späteren Geschichte.

Mich kann man nicht kränken. Ich habe ein dickes Fell. Ich stehe auf dem Standpunkt, von harter direkter Kritik lerne ich mehr, als von Lob. :slight_smile:

Alles andere kannst Du später im Buch immer noch erwähnen.
Rückblende liebe ich nicht. Außerdem ist Kapitel 1 bereits die „Rückblende“. Es spielt 2 Monate vor dem Beginn der Story.
Vielleicht sollte ich es wirklich mit „Prolog“ betiteln.


@Sentinel.***

  • Ooops, die Adjektiva muss ich mir gleich ansehen.
  • Die Absätze: Da legst du die Hand in eine offene Wunde. War in der Erstfassung nicht. Erst als man meinte, es geht ein wenig in einer „Wurst“ dahin, hab‘ ich es geändert. Schaue ich mir nochmals an.
  • Das mit den Zeiten: Eine wahre Schwäche von mir, weil ich das ständige „hatte“ hasse.
  • Du fragst nach mehr Info in Bezug auf das Erpresserschreiben. Ich freue mich. Es hat dein Interesse geweckt. – Deine Fragen werden auf den folgenden 480 Seiten beantwortet. (Spenden ist richtig! Lass dich überraschen. - Warum wohl?)

Die Geschichte ist mir irgendwie sympathisch und ich würde sie gerne noch mehr mögen wollen, als sie es im Moment für mich zulässt.

Ich weiß, dass meine Geschichte zu Beginn „breit“ angelegt ist. Sie dient dazu, die Figuren einzuführen, den Konnex für die Leser des ersten Teils herzustellen und die Veränderungen zu verdeutlichen.
Andererseits ging es mir darum: Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Und das aus dem langweiligen, von Routine geprägten Tagesablaufes einer SOKO.

@Asches

Der „Wumms“ zu Beginn. Siehe oben.
Verstehe ich das richtig: Dir gefällt das Setting und Kluges nicht. Kann ich nachvollziehen. Aber ist es nicht gerade das, was einem dazu bringt, mehr wissen zu wollen? Jeder liest den Text anders.

Er ist für mich emotional vor dieser plötzlichen Reue null greifbar, außer durch die Beschreibungen seiner Frau als „tobende Furie“ „tollwütig“, „hysterisch“ mit „vor Wut …] aus den Höhlen gedrückten Augen“ nachdem er sie geschlagen hat. Er ist von ihr „angeekelt“ und rollt über ihr Verhalten (oder den Anblick ihrer Blöße, das ist mir nicht ganz klar) die Augen. Für mich passt zu dieser einseitigen Sicht Reue nicht.
Ich beneide jeden, der so etwas noch nie in seinem Leben erlebt hat. Nimm es es so wie es hier steht. Ich denke, es sagt sehr viel über die handelnden Personen aus. Über den Klug, der es nicht wollte, Mathilde, die die Katastrophe heraufbeschworen hat. Wo Hass die Grenzen der Contenance sprengt, wo Flucht doch eine Möglichkeit ist.

Ich gehe davon aus, du magst sie hier schon aufgebracht darstellen, denn der Audi Knopf ist doch ein Träumchen an Leichtgängigkeit.
Richtig.

Ich bin Österreicher (wie das ganze spätere Ermittlerteam) und schreibe auch so. Organmandat, ein herrliches, amtsdeutsches Wort. Ich liebe es, weil so viel darin steckt, wenn man die Amtssprache hierzulande kennt.
Eine Anzugshose – es wird nie von Freizeitkleidung gesprochen – wird nicht gewaschen, sondern chemisch gereinigt. Außerdem hat Klug 20 oder 30 Anzüge, bei so einem Anwesen? Oder sehe ich das falsch.


@SchreiberinB***

Staksen = wollte ich bewusst so. Vielleicht versteht nicht jeder das gleiche wie ich. Kälte, Zorn, unpassende Kleidung … da stakse ich, anstelle zu schleichen, tänzeln oder einfach nur zu gehen. Gehen ist in diesem Zusammenhang ein viel zu schwaches Wort. Aber vielleicht hast du einen besseren Vorschlag.

Du haust echt rein und es passiert laufend sehr Lebendiges auf den Seiten, die ich bisher gelesen habe. Da ist Action drin. Trotzdem fehlt dem Anfang ein Thrill.
Danke. Das ist wichtig für mich. Das wollte ich. Zum Thrill: Siehe oben. Heißt nicht, dass ich mir das nicht noch einmal durch den Kopf gehen lasse.

**
@Friese**
Unterbuxe: Es geschiet einiges, bevor er beginnt, seine „Rüstung" anzulegen. Und die Boxershorts sind Nebensache. Das davor ist wichtig.
Seiten zu überspringen nützt nichts. Dann fliegst du aus der Geschichte. Sie ist wohlkonstruiert. Kleinigkeiten spielen später eine Rolle.

@ Allgemein
Ihr helft mir sehr. Ich habe viele Dinge in euren Kommentaren gefunden, die mich veranlassen, in einigen Bereichen den Gaul nochmals in den Parcours zu reiten.
**
Weiter so!**

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Stimmt. Danke für den Hinweis.

Schaue ich mir an.

Mit deinen Augen gelesen: Hast Recht: Geht nochmals in die Tastaur.

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Ok, das kann ich akzeptieren. Ich wollte nicht ausschließen, dass wirklich Spenden gemeint war - und das ist eine interessante Variante.
Ich würde aber trotzdem auf Nummer Sicher gehen und dies konkret, aber beiläufig streifen. Warum? Es geht beim Anlesen der ersten Seiten um Vertrauen. Ich als Leser möchte vertrauen können, dass der Autor weiß, was er da tut. Bei einem bekannten Namen habe ich das Vertrauen, oder wenn ich im 7. Buch meiner Lieblingskrimireihe bin. Bei einem mir unbekannten Autor habe ich das Vertrauen noch nicht und muss es erst langsam aufbauen. Ich habe schon eine Unmenge von Textproben gelesen (“Klick ins Buch” usw.), in denen es von kleinen Logikfehlern nur so wimmelt. Da bin ich schnell draußen.
Ich komme zurück zu meinen höchstpersönlichen Bedürfnissen: Ich hätte hier gerne ein kleines Stückerl Wiener Würfelzucker, das mir beim nervösen Durchlesen den Ersteindruck versüßt und mich beruhigt, dass die Wahl des Wortes “Spenden” kein Logikfehler ist, sondern Teil eines größeren, durchdachten Konstrukts ist. Das kann auch ein einziger Absatz sein wie:
“Spenden”, dachte er. “Ja, genau, ich werde einfach so ins Blaue 2 Millionen Euro spenden”. Er schüttelte den Kopf.

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Also, das kleine Stückerl Würfelzucker, nach dem du lechzt, ist leider soeben in den kleinen Mocca gefallen. :kissing:
ABER: Ich werde es einbauen, vielleicht bei den fraglichen Währungsangaben. :thumbsup:
EINE FRAGE : Wenn er schon nach der Währung fragt, dann dachte ich mir, es ist klar, dass auf dem Zettel nicht alles steht. Dass er nur ein Teil eines Ganzen ist. Vorallem, wenn später seine Sekretärin die erste Zusendung erwähnt.

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Ja, jeder liest das anders und anderes gerne. Ich fand an Geschichten schon immer die Menschen, denen sie passieren am Interessantesten…
Ich persönlich lese nicht gerne mehrere Seiten über zwei Eheleute, die mir nur unsympathisch sind. Das hat mit dem Setting selbst nicht viel zu tun, das ist für mich zweitrangig. Ich brauche entweder einen Knall - den magst Du zu Beginn ja aber nicht, was auch völlig legitim ist - oder einen interessanten Charakter. Mich hat die Einseitigkeit und Selbstgefälligkeit der Eheleute Klug vergrault.

Auch bin ich ganz @SchreiberinB s Meinung, wenn sie sagt:

Ich finde es klasse, dass Du mir die Erfahrungswerte absprichst. :rofl:
Ich habe in meinem Leben meine eigene Ladung derbster Konflikte mitbekommen müssen, werde jetzt aber nicht ins Detail gehen. Das hat mir nur noch mehr gezeigt, dass Menschen vielschichtig sind, ebenso wie ihre Interaktionen, Streits und deren Auslöser.
Dieser Streit und alle vorangegangen Beobachten sind mir zu „flach“.
Es gibt auch immer mehr als eine Seite der Medaille. Nie nur einen Sichtwinkel.

Er wird sie mal geliebt haben, oder? Es macht ihn vielleicht auch fertig, dass sie jetzt so drauf ist wie sie drauf ist. Vielleicht bescheißt er sie ja wirklich - hat er Gründe dafür. Tut er es nicht und es verletzt ihn, dass sie es ihm immer und immer wieder unterstellt.
Diese Art Mehrdimensionalität fehlt mir persönlich einfach um irgendwas für die Klugs zu empfinden und von Ihnen und ihrem Setting mitgerissen zu werden.

Genau. Da passt nach meinem Dafürhalten das Trippeln davor nicht. Für mich liest sich das zu „leichtgängig“. Auch wütende Frauen in Stilettos können mehr als nur herantrippeln…

Das habe ich mir dann hergeleitet. Ich wollte Dich nur wissen lassen, dass ich, als Deitsche, es nicht kenne. Wenn Du das Wort liebst und es in deine Story passt, bleib auf jeden Fall dabei.

Hatte auch* nicht* an eine Jeans gedacht. :smiley: Für Wissen aus erster Hand zum Thema bin ich fürchte ich zu arm ;)… aber ich hätte nicht gedacht, dass bei der Reinigung, ob chemisch oder manuell, was in den Taschen bleibt.

Auch wenn ich ne Villa und 20 Hosen hätte würde ich getragene reinigen lassen. Oder meinst Du, er hat den Zettel deshalb erst 2 Monate später wieder gefunden, weil er davor nur andere wieder angezogen hat? Das kann sein, stelle ich nicht in Frage.

:thumbsup:

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Tue ich absolut nicht. sollte eher allgemein sein. Bestenfalls eine Vermutung von mir.
Jedenfalls hoffte ich aus deinen Zeilen herauszulesen zu haben, dass du von soetwas verschont geblieben bist.

Es geht nicht um Schuld, Einseitigkeit. Tiefer zu gehen, als nur zu zeigen, wie das Verhältnis der beiden zueinander ist, würde den Text überladen, weil es nichts zu der Story beiträgt. Wichtig ist nur, dass es zwischen den beiden Hass gibt. Dass sich die Zeiten geändert haben. Wie ich schon einmal erwähnte, eine Alltagssituation. Klischeebehaftet, zugegeben.

Müßig darüber zu diskutieren. Wenn sich ein Leser darüber den Kopf zerbricht, ob der Zettel schon früher auffallen hätte sollen, dann sind wir rasch bei Wortklaubereien. Es ist wie es ist: Er findet den Zettel nach 2 Monaten. Und am Tag darauf, wäre sie vielleicht in die Putzerei gegangen. Aber ich überdenke deinen Vorschlag mit dem Sakko. Sehe aber dann dort die gleiche Problematik.
Wichtig ist nur, dass er ihn findet.

Genauso und nicht anders.:thumbsup:

Was mich zu einem embivalenten Punkt bringt:
Einige meiner Testleser meinten, ich sei zu detailverliebt. Ich sollte doch meinen Lesern mehr Freiraum zugestehen.
Du siehst mich also in einem Zwiespalt … :frowning:

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Ich habe die gleiche Erfahrung gemacht. Hier im Forum sagte man mir: “Trau deinen Lesern was zu. Die sind nicht doof.”
Reaktion meiner Testleser: “Häh? Kapier ich nicht.”
Das wird sich leider niemals vermeiden lassen.

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Ich versuche es nochmal anders. Du willst darstellen, dass zwei zu einem Streit gehören, aber für mich liest sich der ganze Text so, als wäre nur die Furie von Frau das Problem. Zumindest sieht er das so und in keiner Beschreibung kommt sie gut weg, um das auch uns Lesern so zu vermitteln. Zum Schluss schlägt er sie zwar, aber ja nur, weil sie ihn bis aufs Blut provoziert hat…
Wäre es nicht klar, dass seine Sicht ihre Beschreibung färbt würde er also wesentlich besser dastehen als sie. So wirkt er verbissen und unreflektiert. Es kommt immer drauf an, welche Reaktion der Leser haben soll, wenn ihm dann etwas zustößt. So würde ich ihn nicht bedauern.

Um den Effekt etwas abzuschwächen würden es vermutlich schon ein paar Zeilen differenzierter innerer Monolog statt einer ausgestalteten Vorgeschichte tun, aber das steht deinem Wunsch entgegen alles offen zu lassen, so dass

Für mich funktioniert der Ansatz leider nicht.
Aber das heißt ja nicht, dass er es für andere nicht tut.

Das Thema Details und Auslassungen ist immer ein Balanceakt und Geschmacksache.
Den Zwiespalt verstehe ich also sehr gut.
Es ist deine Geschichte und Dein Bauchgefühl entscheidet. :thumbsup:

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Liebe Asches, du zwingst mich zu spoilern ;):
Mathilde ist bewusst als eine Xanthippe gezeichnet = Sie mit ihrem Wesenszug wird später in der Story gebraucht. Sie hat eine wichtige Nebenrolle. :astonished:

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Das Problem - das ich aus allen Rückmeldungen zu erkennen glaube - stellt sich für mich so dar (vereinfacht ausgedrückt):

Die eine Fraktion will am Anfang direkt alles wissen.
Du selbst @Woolf stellst alles hinten an.

Beides scheint nicht optimal zu sein. Es sollte zumindest Hinweise darauf geben, wenn bestimmte Charaktere / Handlungen erst im Verlaufe der Geschichte ausgebaut werden. Zu einem Ausbau gehört eben auch das Fundament, das im vorliegenden Fall offenbar auf wackeligen Beinen steht.
Das ist allerdings nur eine Vermutung, weil ich nicht alles gelesen habe. Und warum habe ich nicht alles gelesen? Antwort: siehe Vorredner.

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Das ist eine perfekte Zusammenfassung eines der Hauptdilemmata unseres Schreibhandwerks. Hier im Forum haben wir eine ausgewählte Schar, die schon auf einem hohen Kenntnislevel sind, mit zumindest sehr viel Leseerfahrung bis hin zu aktiver erfolgreicher Schreiberfahrung. Für die durchschnittliche Zielgruppe sind wir hier alle nur bedingt repräsentativ.
Die Kunst ist so zu schreiben, dass Informationen, die für die eine Gruppe einen verständnisnotwendigen Halt bieten müssen, für die andere Gruppe zumindest den Lesefluss nicht stören sollten. Ich scheitere daran regelmäßig, in unterschiedlichen Fallhöhen.

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