Leseprobe Überfall

Ich schreibe einen SciFi-Roman in der Tradition von Star Trek und Star Wars, kein wissenschaftliches Fachbuch. Ob überlichtschnelle Reisen irgendwann einmal möglich sein werden oder nicht, ist für mich dabei irrelevant. In der Realität des Romans steht ein funktionierendes überlichtschnelles Antriebssystem zur Verfügung und wird genutzt. Ob sich das mit der Realität verträgt, spielt dabei keine Rolle.

https://de.wikipedia.org/wiki/Warp-Antrieb

Streng genommen spielt jedes Buch, jeder Spielfilm und jede TV-Serie in einem eigenen Universum. Denn auch zb Krimiserien wie CSI haben mit der Realität praktisch nichts zu tun.

2 „Gefällt mir“

Hallo mein Lieber,

meiner Meinung nach bringst du da ein bisschen was durcheinander.
Ich als Leser respektiere es, wenn du in einem Zukunftsroman einen Antrieb einführst, den es nicht gibt und Stand heute nicht geben kann. Akzeptiert, wer weiß schon, was künftig möglich sein wird.

Aber bei CSI muss ich dir widersprechen. Das spielt in der Gegenwart und ist eine realitätsverzerrende Erzählung, die meiner Meinung nach genauso wenig Sinn macht, wie ein Mordfall in der Provence in der Gegenwart, wo auf 400 Buchseiten keine einzige Spur sichergestellt wird.
So etwas nehme ich dem Autor schlicht und ergreifend nicht ab.

Und eben auch da unterscheiden sich CSI und Zukunftsromane. Und wenn eine Geschichte auch noch so realitätsfremd weil anders ist: in sich stimmig muss sie sein, sonst nehmen es dir die Leser nicht ab.

Man kann mit einem Colt mit sechs Kammern keine 12 Leute erschießen, ohne nachzuladen - zumindest ich nicht. Aber ob man 2087 in eine andere Zeit reisen kann, indem man durch einen Reifen springt: wer weiß…

Grüße
Andreas

2 „Gefällt mir“

Also doch so etwas wie Fanfiction? Dann wäre natürlich alles erlaubt.

Deshalb habe ich in meinem allerersten Satz auch eher von Fantasy, als von Science Fiction geschrieben. :wink:
Prof. Lesch - der umtriebige und allseits bekannte TV-Physiker - hat sich einmal in einer Doku ausführlich mit Warp befasst und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass der dafür nötige Energieaufwand, falls dieses System überhaupt je funktionierte, so enorm wäre, dass er alle Grenzen des Möglichen sprengen würde. Und woher sollte diese Energie kommen? Wie könnten wir sie mitführen? Wir brauchen, nur um die Erde zu verlassen, ungefähr 95 Prozent der Gesamtmasse einer normalen Rakete. Damit ist bloß der Treibstoff gemeint, woraus sie fast ausschließlich besteht. Und den Mond haben wir quasi vor der Haustür.
Wie sollte ein Raumschiff z.B. einen fremden Himmelskörper wieder verlassen können, ohne dortigem Treibstoffdepot zum Nachtanken? Wäre die Erde nur halb so groß wie der Jupiter, wir wären hier festgeklebt, da wir niemals die nötige Fluchtgeschwindigkeit erreichen könnten, um ihr Gravitationsfeld zu verlassen. Es geht sich für uns grade mal so aus mit den dafür nötigen 11,2 Km/sec. Aber kaum entwischt, ist der Tank auch schon wieder leer.
Warum ist denn die Überlichtgeschwindigkeit so wichtig? Deine Geschichte würde vielleicht ebenso gut funktionieren, wenn du dich an die physikalischen Gesetze unseres Universums hältst.

Ich will da nicht weiter vordringen, du schreibst nicht schlecht, ich wünsche dir gutes Gelingen und wie gesagt, du findest sicher eine Menge Menschen, die wenig bis keine Ahnung von Physik haben und sich deshalb so gut wie alles vorstellen können, was sie im TV sehen. Es gibt auch Leute, die glauben, schwere Abfahrer brausen schneller zu Tal als leichte. Obwohl Galileo Galilei schon vor ein paar hundert Jahren mit seinen Kugeln das Gegenteil bewies. :slight_smile:

LG

1 „Gefällt mir“

Nein, es ist eine vollkommen eigenständige Geschichte mit eigenständigen Charakteren. Worauf ich hinaus wollte: Star Trek, Star Wars und Battlestar Galactica werden von der breiten Masse dem SciFi-Genre zugeordnet. Entsprechend sehe ich meinen Roman auch als SciFi. Ob das jetzt im Wortsinn (SciFi == wissenschaftliche Fiktion) korrekt ist, sei mal dahin gestellt.

Aber ich glaube, wir schweifen langsam vom Thema ab :wink:

1 „Gefällt mir“

Ja, du hast Recht. Und die genannten Serien sind ja auch tatsächlich Science Fiction. Wenn auch mehr Fiction als Science. :wink:

Ich. Weil leichte Abfahrer fast denselben Luftwiderstand haben wie schwere, sind die schweren schneller im Tal. Das mag jemand bezweifeln, aber wenn man es versucht, dann kann man entweder seinen Augen trauen oder Galilei.

Bei einer Schussfahrt, bergab ohne Bogen und Kurven, werden Skifahrer von der Erdanziehungskraft nach unten beschleunigt. Auf alle Skifahrer wirkt die gleiche Beschleunigung, die sich aus der Erdbeschleunigung und der Hangschräge ergibt. Der schwerere Fahrer erfährt eine größere Hangabtriebskraft. Dieser Kraft wirken auf der Piste der Luftwiderstand und die Gleitreibung zwischen Schnee und Ski entgegen. Und die schlagen bei schweren Personen relativ zur Hangabtriebskraft weniger stark zu Buche als bei leichten Personen.
*
(Quelle: wissenschaft.de 20. Januar 2009)*

2 „Gefällt mir“

Die Gravitation wirkt auf alle Körper gleich stark, unabhängig von ihrer Masse. Im Vakuum fallen deshalb alle Körper gleich schnell. Innerhalb unserer Atmosphäre wirken der Luftwiderstand und eventuelle sonstige Reibung dagegen. Nur deshalb fällt eine Feder langsamer als ein Kilogrammgewicht zu Boden. Wenn der gleiche Luftwiderstand und die gleiche Reibung auf der Skifläche vorliegt, sind beide Fahrer gleich schnell unten. Egal, wie schwer der eine oder andere Körper ist. Die einzige Kraft, die hier wirkt, ist die Gravitation. Es gibt keine andere Kraft, die den Fahrer bewegt.
Galileo bewies dies bereits im 17. Jahrhundert, indem er verschiedene Kugeln unterschiedlichen Gewichts aber gleicher Oberfläche von einem Turm eine schräge Ebene hinunterrollen ließ.

Edit: Aber ich lasse mich auch gerne eines besseren belehren.

Theorie und Praxis. Frag mal die Tochter, warum der Schlitten doppelt so schnell fährt, wenn der Vater mit drauf sitzt.

Du hast zu viele Filme gesehen. Das Gelaber der Figuren erinnert mich an Action- und Trashfilme. Dort kann es durchaus unterhaltsam sein. Zehn Seiten für eine Actionszene? Ich schlaf ein.
Es gibt in der Literatur den Kunstgriff der Verlangsamung. Das ist dein Text nicht. Schreib die Actionszene auf eine Seite. Bring das Tempo und die Dynamik in den Text.
Mir ist ein Rätsel, wieso solche Prolls auf ein gesichertes Militärgelände gelangen. Und das nur, weil sie eine Frau vergewaltigen wollen? Das ist Käse. Wenn ein Kommando in eine Militärbasis eindringt, ist sie besser ausgerüstet und hat mehr im Sinn.
Offenbar hatten sie Ellen für eine einfache Hausfrau gehalten
Auf einer Militärbasis?
David schleuderte ihn mit aller Kraft über die Schulter und gegen eine drei Meter entfernte hüfthohe Mauer.
Echt jetzt? Scheint ein Minihulk zu sein.
Wenn dein ganzes Manuskript so geschrieben ist, gibt es viel Kürzungspotential. Dann kommst du unter 700 Seiten.

8 „Gefällt mir“

Gab es da nicht mal einen Witz über kugelförmige Pferde im Vakuum? :smiley:

Hallo @MarioR

Dein Schreibstil gefällt mir ganz gut. Setting und Kampfszene konnte ich mir gut vorstellen.
Leider kommt jetzt ein ABER:
Sexverbrecher dringen in eine Militärbasis ein, um eine joggende Hausfrau zu vergewaltigen? Das kann man einfacher haben.
Wenn, dann möchte man doch lieber unerkannt bleiben, weil man vielleicht ein Päckchen Plutonium klauen will. Das würde schon eher hinkommen. Würde auch erklären, wozu sie in die Basis eingedrungen sind (wie auch immer).
Klar, Ellen kann ihnen zufällig in die Arme laufen, dass sie das ausnutzen, um sie zu vergewaltigen ist eher unwahrscheinlich. Sie müssen damit rechnen, dass Wachen in der Nähe sind oder dass sie sonstwie Aufmerksamkeit erregen. Auf Militärbasen gibt es auch schon mal etwas einsamere Waldstücke, aber selbst da wäre man nicht lange genug unerkannt, denk ich mal.

Ellen: Selbst wenn sie keine Nahkampferfahrung hat, sondern nur eine Selbstverteidigungsausbildung, ist es ganz leicht, jemandem die Hand zu brechen. Zumal, wenn der nicht über Waffen und/oder Kampferfahrung verfügt.

David: Man hat den Eindruck er würde warten, bis Ellen die Kerle abgefertigt hat. Wenn er weiß, dass sie keine Nahkampferfahrung hat, lässt er sich viel zu lange Zeit. Und dann schleudert er einen Kerl über die Schulter gegen eine drei Meter entfernte hüfthohe Mauer? Wenn er kein Terminator ist, der das in Sekundenschnelle ausrechnen kann, dürfte ihm das schwerfallen. Schreib lieber “gegen eine nahe Mauer”. Weitere Angaben braucht es m.M.n. nicht. Das erhöht auch die Dynamik.

Kampfszene: Ist viel zu lang. Das ermüdet. Und das viele Gelaber, wer wem was antut, kann man - 1 Mal - machen, um einen Kampf einzuleiten, danach hat man keine Zeit und Luft dazu. Da muss es schnell gehen.

Nahkampf/Messerkampf: Da gibt es in den Jason Bourne Filmen gute realistische Beispiele.

Ellen/David: Da wäre nach dem Kampf Zeit, ihren Körper zu bewundern. Vielleicht sieht er sie da zum ersten Mal nackt? Weil er ihr aus den blutigen Klamotten hilft? Mit ihr duscht? So wie ich es verstehe sind sie eher Kollengen statt Partner.

Fazit: Dran bleiben, Text straffen, Tempo erhöhen.

Noch etwas: Schließe einen Dialog nicht mit “lachte er” ab. Man kann etwas sagen, brüllen, schreien, hervorstoßen, knurren, brummen usw. aber nicht lachen. Ich habe dafür immer Haue bekommen.

5 „Gefällt mir“

Ich sehe bei dieser Technik, einen zu langen Roman in zwei Teile zu teilen, eine gewisse Gefahr; eigentlich generell bei Fortsetzungen.
Wenn No. 1 nicht so gut ankommt, ist das Schicksal von No. 2 bereits besiegelt. Ich schreibe ausschließlich Einzelstücke, da ist eine Stilentwicklung möglich, und ich muss nicht an Figuren anknüpfen, von denen ich genau genommen nicht weiß, ob diese vom geneigten Leser auch angenommen werden.

4 „Gefällt mir“

Durch das Mehrgewicht des Vaters wird mehr Druck auf die Kufen ausgeübt, dadurch schmilzt der Schnee besser/schneller und es verringert sich der Reibungskoeefizient zwischen Eis und Metallkufe.

4 „Gefällt mir“