Leseprobe – Prolog eines historischen Romans

Hallo ihr Lieben,

ich schreibe gerade an einem historischen Roman und habe nun den Prolog fertiggestellt…

Ich freue mich, wenn ihr euch ein paar Minuten Zeit nehmt und mir euer Feedback gebt:

Wie wirkt der Text auf euch? Findet ihr ihn als Prolog geeignet? Ist es zu viel – oder zu wenig? usw

Ich bin für jede Rückmeldung dankbar – besonders für kritische!

Hier kommt der Prolog:


Auf dem Weg brach der Wächter schließlich das Schweigen.

„Sag mal … was meinte sie eigentlich mit ‚nach innen‘?
Rabah schwieg.

Meinte sie nach aussen ? Hast du es kurz davor rausgenommen ? Aber sie sagte. . . nach innen.“

Rabah wusste, es gab keine Möglichkeit mehr, der Wahrheit auszuweichen. Ein weiteres Versteckspiel würde das langsam wachsende Vertrauen zwischen ihnen zerstören, ohne ihm langfristig etwas zu bringen. Es war an der Zeit, sich der Tatsache zu stellen – mit all ihren Konsequenzen.

Er schüttelte den Kopf, der Blick ernst. „Nein. Sie will ja ein Kind. Wenn ich es rausnehme, sieht sie das.“

Der Wächter blieb einen Moment stehen, runzelte die Stirn und setzte dann seinen Weg fort. „Und was hast du dann gemacht?“

Rabah zögerte. Sehr wahrscheinlich wurde ihn diese Offenheit sein Leben kosten. Er kann nichts anderes. Welad hat ja bereits alles gesagt. Er sieht auch noch diesen Blick des Wächters, ein Funken von Neugier, der sich unter der Oberfläche der Autorität versteckte.

„Ich dachte, sie würde es nicht merken … und hab es nach innen gedrückt.“

Der Wächter lachte – ein raues, ungläubiges Lachen, das wie ein Schlag in Rabahs Gesicht hallte. Dann starrte er ihn an und neigte den Kopf zu ihm, als Zeichen für seinen dringenden Erklärungsbedarf. „Nach innen? Wohin denn?“

Rabah klang genervt, als würde er einen offensichtlichen Fakt wiederholen. „Nach innen.“

Die Sonne brannte erbarmungslos, aber die wahre Hitze lag in den Blicken des Wächters, der ihn durchdringend beobachtet, als wäre er von einer anderen Welt.

„Und… wohin geht es dann? Willst du dich selbst schwängern?“

Rabah blieb ernst. „Es geht dann mit dem Urin raus.“

„WAS?!“ Der Wächter klang fassungslos, ein bitteres Lächeln spielte an seinen Lippen. „Du willst mir erzählen, dass dein Sperma einfach mit dem Urin rauskommt? So etwas habe ich noch nie gehört!“

Ein Moment der Stille verstrich, bevor Rabah mit den Schultern zuckte und fast unhörbar murmelte: „ Na ja . . Du hast ja auch nie meine Probleme gehabt.“

Das Lächeln des Wächters verschwand. Für einen Moment hatte Rabah gedacht, seine Bemerkung hätte ihn getroffen. In den Augen des Wächters blitzte kurz etwas wie Verständnis auf – nur um gleich wieder zu verschwinden.

Diese Welt lastete wie ein schwerer Mantel auf seinen Schultern. Am Anfang war das nach innen drücken ein ungeschickter, verzweifelter Versuch. Später gelang es ihm, die Welt der Zwangszeugung zu überlisten, ohne dass die Frauen dies merkten. Bis auf Welad. Sie hat es vielleicht gemerkt, weil sie unbedingt ein Kind möchte.

Der Wächter lief langsam nach vorne und setzte sich auf einen Stein, wo der Schatten eines Hauses Schutz bot. Er steckte den Zahnstab, den er die ganze Zeit in der Hand gehalten hatte, in seinen Mund und kaute darauf. Es sah nicht so aus, als wolle er ihn zur Zahnreinigung verwenden, sondern eher, als wollte er ihn zerschlagen. Rabah folgte ihm den Weg und spürte, wie sich eine unbehagliche Spannung zwischen ihnen aufbaute.

Als Kind hatte er geglaubt, dass Fortpflanzung nur durch Liebe geschah – eine Vorstellung, die ihn lange als selbstverständlich begleitet hatte. Doch der Gedanke, dass der liebe Gott eine Fortpflanzungsordnung geschaffen hatte, die auch ohne Liebe und sogar aus Zwang und Kälte funktionierte, erschien ihm nun auch absurd. So wie vieles in seiner Welt in Mekka. Dass die Entstehung des Lebens so ‚funktionierte‘, während die Liebe keine Rolle spielte, war für ihn eine Natursünde. Wie konnte es sein, dass er, unabhängig von der Frau, mit der er war, ejakulieren konnte? Etwas, das er tat und das ihm jedes Mal danach widerlich war. Etwas, das seine Kindheitsträume zerstörte und ihn in eine Welt voller Distanziertheit und Mechanik stürzte. Zum Glück – hat er sich das nach innen umleiten angeeignet. Ok. Er könnte nicht beanstanden, dass man ejakuliert – aber dass die Natur, losgelöst vom Willen der Beteiligten, die Entstehung eines Lebens zulässt. Es war der Fehler der Welt, ein Naturfehler, wie er es nannte. Da macht er nicht mit. Höchstens akzeptierte er es und baute sich, indem er alles nach innen drückte, eine Art Rücklaufventil gegen die Natur.

Sein Blick wanderte zum Wächter, der nun nicht mehr mit der gleichen Kraft an seinem Zahnholz kaute. In der Ruhe, mit der er es jetzt tat, konnte man fast meinen, er meditiere. Vielleicht dachte er nach über seine Aufgabe.

Der Wächter hatte die Aufgabe, ihn von Haus zu Haus zu begleiten so, dass er seine „Pflicht“ erfüllt. Die Frauen im Auftrag ihrer Herren zu schwängern. Anfangs war der Wächter für Rabah nur eine autoritäre, distanzierte Figur, die draußen wartete, um ihn zum nächsten Auftrag zu nehmen. Doch Rabah hatte das Gefühl, dass es sich im Laufe der Zeit etwas änderte.

Mit jedem Schritt, mit jeder Frage und jeder Konfrontation wurde er mehr als nur ein Aufseher. Er wurde eine Person, die Rabah allmählich zu verstehen schien. So entstand eine unausgesprochene Verbindung, die Rabah einerseits Sicherheit gab, aber zugleich von einer schwebenden Unsicherheit geprägt war. Könnte die Tiefe dieser Verbindung, die nie tief war, reichen, um seine Reaktion nachvollziehen zu können?

Könnte es sein, dass der Wächter begann, ihn weniger als bloßes Werkzeug zu sehen, das er immer zu seiner nächsten Zwangszeugung führte, sondern als einen Menschen, der mit seiner Situation kämpfte?

Beide wussten, dass ihre Hierarchie nie wirklich aufgelöst werden konnte. Der Wächter, loyal dem System gegenüber, würde seine Pflicht niemals hinterfragen.

„‚Aber das ist deine Aufgabe, Rabah. Du hast keinen Ausweg. Er runzelte die Stirn, sodass seine Augen schmal wurden.

„Ich weiß“ murmelte Rabah, seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. „Aber es muss doch mehr sein als das. Es muss mehr geben.“

Ein Schweigen legte sich wieder über sie, dicht und schwer – gespannt wie vor einem Sturm. Rabah spürte die Gefahr, die in diesem Schweigen lauerte. Seine Gedanken kreisten um seine Pflicht. Aber es muss doch mehr sein. Es kann nicht wirklich alles das sein, was das Leben von mir verlangt? Ein lächerliches Gesetz umsetzen? So was ? Wann wird es endlich einen Ausweg aus dieser mechanischen Endlosschleife geben? Sie werden doch niemals den Sklavennachwuchs bekommen. Oder ?

Der Blick des Wächters bohrte sich forschend in Rabah. ‚Du weißt, dass ich das melden müsste.‘

Rabahs Herz setzte einen Schlag aus. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Er versuchte, sich zu sammeln, doch seine Stimme zitterte unkontrollierbar, als er flüsterte: ‚W-wirst du es tun?‘“

Die Vorstellung, dass der Wächter dieses Geheimnis an seinen Herrn weitergeben könnte, ließ Rabahs Blut in den Adern gefrieren. Der Gedanke breitete sich wie Gift aus, unaufhaltsam und lähmend. Rabah spürte, wie die Kontrolle über die Situation ihm entglitt, wie die Hoffnung in ihm erlosch. Diese Alternative hatte er verdrängt. Vielleicht wollte er sich betrügen, die Wahrheit nicht sehen oder er war zu hoffnungsvoll, dass der Wächter ihn nicht verraten würde. Wie dumm.

Er wusste, was das bedeutete – kein Herr würde sich von einem Sklaven täuschen lassen, nicht einmal ansatzweise. Er würde öffentlich als Warnung für alle anderen Zwangszeuger hingerichtet werden – der Schwertschlag des Henkers würde seinen Hals durchtrennen, um allen zu zeigen, was passiert, wenn man sich dem Befehl seines Herrn widersetzt. Er atmete tief aus. Ein lähmendes Gefühl breitete sich in seinen Beinen aus, als würden sie unter ihm zerbröckeln.

Durch die Ruhe der Wächter wuchs die Unruhe in ihm. Ein scharfes Gefühl der Angst durchzog ihn.

Ein schmerzlicher Wunsch, Hamam zu sehen, kam ihm in den Sinn und vermischte sich mit seiner Angst. Wenn der Wächter ihn ausliefern sollte, was würde dann aus ihr? Er brauchte Klarheit. Rabah spürte, wie seine Kehle trocken wurde. Er rang mit den Worten, dann zwang er sich, sie auszusprechen:

„Bleibt es zwischen uns?“

Seine Stimme war leise, beinahe brüchig – und diese vier Worte klangen wie ein Schwur, der auf Messers Schneide stand.

Der Wächter schwieg so lange, dass Rabah glaubte, seine Frage wäre in der Luft erstickt. Er konnte auch nichts in seinem Gesicht ablesen.

Dann stand er auf, nahm sein Zahnholz aus seinem Mund, steckte es in die Falte seines Gewands und sprach mit einem kurzen Atemzug, fast wie ein Knurren
„Natürlich bleibt es zwischen uns…“

Rabah erstarrte für einen Moment, als ob er die Worte gar nicht richtig fassen konnte. Die Last auf seiner Brust begann, sich zu lösen, der enge Knoten, der ihn fast erstickt hatte, lockerte sich. Ein tiefes, befreiendes Atemholen folgte und er fühlte, wie er wieder klar denken konnte.

Dann, als hätte er sich wieder gefasst, trat er auf den Wächter zu und zog ihn in eine unerwartete, feste Umarmung. Der Wächter, zunächst überrascht, ließ sich schließlich darauf ein. Für einen Moment war alles still, als ob in diesem kurzen Augenblick ihre Freundschaft und das Vertrauen, das sie teilten, ohne Worte ausgedrückt wurde.

Als sie sich schließlich voneinander lösten, schritten sie beide weiter, jeder in seinen eigenen Gedanken versunken.

Diesmal fühlt Rabah in der Ruhe ein neues Verständnis zwischen ihnen, eine unsichtbare Brücke, die sie verband. Diese Stille war angenehm, eine Ruhe, die er gut gebrauchen konnte. Doch dann brach plötzlich die Frage heraus: ‚Warum willst du keine Kinder?

Rabah zögerte. Nicht mehr aus Angst, sondern aus einer tiefen Nachdenklichkeit. Die Antwort war einfach, klar und lag in seinem Schweigen. Sie in Worte zu fassen, schien unnötig. Ein Kind? Ein Leben? Was für ein Leben?

Der Wächter nickte langsam. „Ich verstehe. Ich verstehe, Rabah.“ Es war, als hätte er für einen Moment in Rabahs Haut gesteckt, als hätte er den Schmerz und die Last der Entscheidung gefühlt.

Nachdem sie ein paar Schritte weitergegangen waren, sprach der Wächter erneut, seine Stimme klar und fordernd:

„Und ich verspreche, ich werde nichts sagen. Aber… du musst mir dafür einen Gefallen tun.“

Rabah starrte ihn an, die Augen weit geöffnet, die Stirn in Falten gelegt. Misstrauen flackerte in seinem Blick, während er versuchte, die Absichten des Wächters zu entschlüsseln. „Was für einen Gefallen?“

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Hallo Lore!

Tolle Geschichte! Was mir dazu so aufgefallen ist:

In dem ersten Satz als Einleitung passt in dieser Struktur als Prolog das Wort „schließlich“ so nicht ganz.

„Schließlich“ setzt ein vorheriges Geschehen voraus. Da würde irgendwie ein kleiner Vorlauf fehlen.

Es würde ein einziger Satz reichen über beispielsweise den gemeinsamen Weg mit einer kurzen Beschreibung des Weges an sich. Je nachdem welche allgemeine Stimmung Deine Geschichte unterstreichen soll, die sich wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht.

Also z. B. Ein gemeinsamer Marsch über dürren Boden – der eine allgemeine Unfruchtbarkeit in der damaligen Zivilastion unterstreicht. Oder durch kalte Häuserschluchten/zwischen kalten Mauern, die den lieblosen, verzwecklichten Akt an sich verstärken würde. Wobei das kalte nicht so ganz zu der Sommerhitze passen würde. Aber vielleicht totes Mauerwerk oder so ähnlich… Also irgendwas kurzes, was zu Deiner bestimmten Geschichte passt. Dabei muss der Zustand des Weges an sich gar nicht zwingend erklärt werden. Nur für das Setting der allgemeinen Atmosphäre.

Die Idee von Zeugungssklaven finde ich sehr gut. Die Entwicklung zwischen beiden Charakteren gefällt mir auch sehr gut. Hält Spannung bereit, in welche Richtungen sich das auslebt.

Grundsätzliche Frage: steht der Wächter beim Zeugungsakt irgendwie dabei, hält also sozusagen die Lampe? Oder wie kommt er zu der Information mit dem ‚nach innen‘?

Was mir persönlich auch etwas unklar bleibt, findet dieser zwangsweise „Besuch“ nur bei einer Frau statt, oder bei mehreren. Oder kommen zwangsweise Paare zusammen, die dann ein Kind zu zeugen haben und das wird dann überwacht? Der erste Teil der Geschichte vermittelt den Eindruck, er hätte mehrere Frauen zu begatten und dann durch den Wunsch nach Hamam wieder zu sehen, reduziert sich das irgendwie auf eine Frau. Oder les ich da was falsch und Hamam steht einfach nur für das türkische Bad an sich?

Beim 2. Mal lesen hab ich erst verstanden, dass er ein Rücklaufventil für sich eingebaut hat, also das Sperma gar nicht seinen Körper verlässt und er es dann selbst absorbiert bzw. auf die Toilette trägt. Zuerst dachte ich, der drückt es bei den Frauen nach innen, also irgendwie durch den Gebärmutterhals durch oder so was in der Art.

Dazu eine technische Frage: Würden das nicht innerhalb kürzester Zeit mehrere Frauen bemerken, wenn sie es nicht (ich sag es mal so salopp wie manche Comedian es schon zur Sprache gebracht haben…) auslaufen lassen können… weil von ihm ja nichts bei ihnen drinnen ankommt? Würde es nicht quasi sofort auffliegen als eine Art von „Trockensport-Übung“?

Die Einführung lässt sich sehr gut lesen. In sich finde es sehr flüssig geschrieben und es macht Lust auf mehr. Insgesamt finde ich jetzt persönlich, dass er schon sehr ausgereift wirkt und dadurch vielleicht ein kleines bisschen zu lang für einen Prolog wird.

Ansonsten tolle Story. Deine Dialoge sind klasse. Die Weiterentwicklung zwischen den Charakteren ist auch gut nachvollziehbar.

Hier hast Du ein Zeitproblem: zögerte. wurde*) kosten. kann.

*) Vermutlich fehlen die Striche uber dem u? Also „würde kosten“.

„Er kann nicht anders“ sollte „Er konnte nicht anders“ heißen, auch, wenn er heute auch nicht anders könnte.

Inhaltlich habe ich etwas gebraucht, bis ich verstanden habe, wer da was in seinem Inneren verbirgt…

Ich ahne, dass es in deinem Prolog um die retrograde Ejakulation geht und nicht die Injakulation. Erstere ist krankheits- oder operationsbedingt und im historischen Kontext (Ort? Zeit?) eher gewagt. Letztere wird in der daoistischen Lehre besprochen, gilt aber als wissenschaftlich umstritten und auch nicht als sichere Verhütungsmethode.
Anyway …
Als Prolog hat mich der abrupte Einstieg deutlich überfordert, auch wenn er sprachlich sehr flüssig daherkommt und auch die Länge akzeptabel erscheint. Irgendwie fehlt vor den ersten Dialogsätzen so einiges.
Anders gesagt: In dieser Form ist das kein Prolog. Eher ein Kapitel im weiteren Verlauf einer Handlung, die wohin auch immer führt. Als Prolog erwarte ich eine (in der Vergangenheit) liegende Vorgeschichte oder Begebenheit, die für das Verständnis des Romans und/oder der Entwicklung seiner Protagonisten wichtig ist. Etwas Dramatisches durchaus, vielleicht die Hinrichtung des Vaters oder des Bruders, irgendetwas, was die folgenden Kapitel auslöst. Ohne deine Geschichte zu kennen, ist das schwierig zu beantworten.
Sorry, mehr kann ich dazu nicht sagen. :thinking:

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Hallo, ich bin Verlegerin historischer Romane und hätte wenigstens gerne einen Pitch, der die Richtung des Geschehens vorgibt. Ein historischer Roman braucht den Bezug zur tatsächlich stattgefundenen Geschichte - überlieferte Ereignisse und Personen, die gelebt haben. Nach dem Wenigen, was ich las, mutet der Text wie Fantasy an. Fast all meinen Autor*innen lösche ich den Prolog, weil sie sich als Schreibende meist selbst die Welt erklären und nicht der Leserschaft. Ausnahmen gibt es natürlich.

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vielen Dank liebe Silberfeder, – Hat mich gefreut und du hast wichtige Punkte angesprochen.

Ja, ohne das vollständige Gespräch mit dem Wächter wirkt das Wort „schließlich“ tatsächlich etwas plötzlich. Es ergibt im Zusammenhang mehr Sinn, wenn man den Kontext kennt:

Der Wächter begleitet Rabah täglich von Haus zu Haus und holt ihn auch wieder ab. Das Gespräch fand statt, als er Rabah gerade abgeholt hatte – unmittelbar nachdem Rabah von einer Frau nackt vor die Tür gesetzt wurde. Sie hatte herausgefunden, dass er sein Sperma „nach innen drückt“. Aus Wut darüber verriet sie es dem Wächter.

Hamam ist übrigens auch eine der Frauen, die er schwängern soll. Der Unterschied: Tagsüber geht Rabah von Haus zu Haus, aber bei Hamam übernachtet er jede Nacht. Zwischen ihnen entsteht also eine ganz andere Dynamik.

Du hast recht – eigentlich würden die Frauen merken, was Rabah tut. Aber: Die meisten wollen selbe gar keine Kinder. Nur diese eine Frau – die, die ihn verraten hat – wollte unbedingt ein Kind und war deshalb aufmerksam.

Deine Rückmeldung hilft mir gut. Danke dir.

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Vielen Dank,

Ich habe tatsächlich Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache,
aber ich wage es, mein Buch auf Deutsch zu schreiben – weil ich mir dabei helfen lasse.
Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit! Das hilft.

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Es ist tatsächlich Teil eines Kapitels im weiteren Verlauf der Handlung. . .
Ich überlege, den Prolog ganz wegzulassen und stattdessen nur zwei einleitende Zeilen zu schreiben.

Außerdem ist mir durch dein schreiben noch aufgefallen, dass ich die retrograde Ejakulation nicht verwenden kann – da der Protagonist später Vater wird.
Nur die Injakulation kommt also infrage.
Vielen Dank!

Der Roman basiert auf überlieferten historischen Ereignissen: dem jahrzehntelangen Konflikt zwischen Nubien und dem expandierenden arabischen Kalifat, der im Jahr 652 in den sogenannten Baqt-Vertrag mündete. Dieser Vertrag wurde vor allem durch die regelmäßige Lieferung nubischer Sklaven bekannt – ein historisches Detail, das jahrhundertelang praktiziert wurde.

Als ein Krieg gegen Nubien verloren geht und die arabische Vorherrschaft ins Wanken gerät, beschließen Mekkas Stammesführer ein drastisches Gesetz: die wenige unkastrierte Sklaven sollen zum Zwangszeuger werden, um den Sklavenbestand aufrechtzuerhalten.

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Das klingt nach einem spannenden historischen Kontext. So speziell und dem historischen Allgemeinwissen der Leserschaft so fern, dass ein einleitender Prolog durchaus eine gute Idee sein könnte. Wenn dein Plot schon steht, ließe sich daraus ableiten, was in einen Prolog gepackt werden sollte. Ansonsten geht’s auch ohne. Dann muss aber recht schnell der Protagonist „fühlbar“ werden und die Welt mit ihren Zwängen, die ihn umgibt.

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Prologe werden leider häufig für Rückblenden, als eine Art Intro oder für die Vorgeschichte verwendet und verwirren den Leser leider oft mehr, als dass die nützen.

Ein meiner Meinung nach gelungener Prolog ist jener von George RR Martin im ersten Band vom Lied von Eis und Feuer. Es ist im Grunde eine in sich geschlossene Kurzgeschichte, wo man gleich mal eine Begegnung mit Zombies aka Die Anderen hat. Die nächsten gefühlt 500-700 Seiten taucht dieses Übernatürliche nicht mehr auf.

Der Prolog erfüllt in diesem Fall den Zweck, dem Leser zu zeigen „Schau mal, da draußen lauert noch etwas, aber niemand ahnt was davon!“. Ansonsten hätte wohl die Gefahr bestanden, dass das Auftauchen von „Magie“ den Leser recht spät und damit unerwartet trifft. Man wär sich also verarscht vorgekommen, weil das dann ein Bruch mit dem etabliertem Setting wäre.

Wenn du etwas ähnliches im Sinn hast, würde ich einen Prolog verwenden. Wenn du aber vorhast, dass der Leser die Welt ohnehin von Anfang an sieht und kennenlernt, würde ich auf ihn verzichten, da er dann keine Funktion erfüllt.

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Ich lese sehr viele historische Romane, ich kam bei dem Einstieg aber auch nicht ganz mit. Der historische Sachverhalt war mir zuvor nicht geläufig und das Setting ist für die deutsche Leserschaft schlichtweg ein wenig ungewohnt. Vielleicht könntest du als Prolog mit einem Quellenauszug arbeiten, zum Beispiel einem aussagekräftigen Auszug aus diesem historischen Vertrag oder einem anderen historischen Text, der den Boden für die Geschichte bereitet. Dann wüsste man auch eher, wie man die Figur aus dem Textauszug einorden kann. Geschrieben fand ich den Dialog nämlich gut :slight_smile: