Liebe Gemeinde
Da es in meinem Umfeld nur Kinder bis 3 Jahre und Jugendliche ab 16 gibt, würde ich gern wissen, ob dieser Text für Kinder zwischen 9-12 Jahren geeignet ist. Ich bin mir wegen der Erzählstimme und des Duktus unsicher, inwieweit das Geschriebene zu erwachsen oder zu kindlich ist. Oder überhaupt in dieser Richtung funktioniert.
Danke für eure Zeit
MfG
Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt! Ich liebe dieses Buch!
Also den langen Abschnitt, der mit „Seit Noahs Geburt“ beginnt und tote Schafe beinhaltet, finde ich für Kinder nicht gelungen, das war mir jetzt sogar als Erwachsene zuviel dichtgedrängte Information auf einmal.
Ich hätte gern zu Anfang erfahren, wie alt Noah und Olivia sind. Anhand von Noahs Text schaffe ich es nicht, sein Alter zu schätzen. Kinder, wenn sie Bücher lesen, interessieren sich, soweit ich weiß, auch immer für das Alter der Kinder, über die sie lesen.
Mir gefällt es und ich möchte wissen, was es mit den McMouses auf sich hat und warum dieses eine, gedankenlesende Exemplar schlangenartig lispelt.
Mir fehlt allerdings auch, wie @Corinna, die Alterseinordnung der Figuren.
Eine schöne Geschichte. Gefällt mir gut. Ich vermute, der Text ist eher für ältere Kinder geeignet. Er hat eine hohe Informationsdichte. Nutze die Lesbarkeitsanalyse.
Wie Corinna bereits andeutete, die McMouses (sowie das dreieckige Plumpudding-Castle) sind aus Boy Lornsens “Robbi, Tobbi und das Fliwatüüt”. Die Urahnin Ellies hieß Polly und hat gelispelt. Das musste ich einfach übernehmen.
Die Idee zu dieser Geschichte hat ihren Ursprung in einem “Kindheitstrauma” im Sommer 1979, als Robbi und Tobbi sich am Ende der TV-Serie trennen müssen. Der Schluss des Buches selbst ist noch trauriger und trotz gegenseitiger Versicherungen, haben sich die beiden Protagonisten nie wiedergesehen. Ich würde ihnen gern Gelegenheit dazu geben, denn Tobbi ist inzwischen Großvater und Robbi existiert nur noch als Programm.
Mal schauen, wo es hinführt
Danke für die Anmerkungen
da auch ich mich teilweise mit dem Schreiben für Kinder beschäftige und auch manchmal Probleme mit dem Alter habe, möchte ich gerne meinen Kommentar dazugeben.
Der Name deiner Burg: “Plumpudding” und die vielen Dreiecke deuten meiner Ansicht eher auf kleineres kindliches Alter hin und passen nicht vollständig zu der Art deiner Erzählung, die ich sonst etwas älter einordnen würde.
Im Übrigen halte ich deinen Helden eher so für elf Jahre. Dabei hast du es wirklich schwer gemacht, das Alter zu bestmmen, denn du gibst keinerlei Hinweise darauf. Ich habe das eher aus der Handlung geschlossen.
Es wäre schön, da das ja eine Kindergeschichte sein soll, wenn du deinem kindlichen Helden etwas mehr Raum gewähren würdest, wenn du ihn genauer beschreiben würdest. Dazu zählen gesprochene Worte deines Helden und aber auch welche von möglichen Freunden.
Im Übrigen hat mir dein Text mit deiner Geschichte wirklich gut gefallen, wenn ich auch ein paar kleine Fehler darin gefunden habe. Du hast noch nicht so genau darüber gesehen.
Ein beonderes Highlight in der Geschichte war die Maus, die auch noch sprechen konnte.
Mach weiter mit der Geschichte und lass dich nicht entmutigen.
Danke für das freundliche Feedback Tatsächlich habe ich Noahs Alter auf elf Jahre festgelegt, seine Schwester ist neunzehn.
Seine fehlende Beschreibung ist wieder ein sehr nützlicher Hinweis.
Hast du dich auch schon mit dem rechtlichen Aspekt auseinandergesetzt? Wenn dein Text gut ist, hat der Verleger möglicherweise an einer Fortsetzung ein Interesse. Zustimmen müssten auch die Erben. Wenn du Pech hast, schreibst du ein Manuskript, dass du nicht veröffentlichen kannst.
Dieser Einwand ist berechtigt.
Im Moment sieht es so aus, dass die Geschichte erst zu ca. 60% steht, in den Details noch darunter. Da ich den Arbeitsfortschritt überhaupt nicht abschätzen kann, schreibe ich für mich weiter und wenn es am Ende eine (Vorlese)geschichte innerhalb der Familie würde, wäre ich auch nicht traurig. Ich kenne den momentanen Beliebtheitsgrad diese Kinderbuches nicht, könnte mir aber vorstellen, dass es nach meiner Generation in Vergessenheit geraten wird.
leider habe ich es nicht über die erste Seite hinaus geschafft, dabei bin ich ein Kinderbüchervielleser. Würde es Bonuspunkte fürs Vorlesen geben, … egal. Was ich eigentlich damit sagen will, mein Anspruch an eine gute Kindergeschichte ist sehr hoch. Ob Du meine Kritik annehmen willst oder nicht, ist, wie immer, Deine Entscheidung.
Mein Eindruck ist, dass hier ein Erwachsener für Erwachsene über Kinder schreibt. Ein Beispiel ist schon der erste Satz:
„Du hast doch keine Ahnung! Ich will nicht nach Schottland ziehen. Alle meine Freunde sind hier, der Fußballverein und was wird aus Oma und Opa?“
So redet kein Kind, weder live noch in einer Geschichte, schon gar nicht ein Neunjähriger. Da kommen Sätze wie: “Du bist doof! Ich will nicht nach Schottland. Da habe ich keine Freunde, kein Fußball und Oma und Opa sind auch nicht da.”
Ich bin kein Freund von Umgangssprache in einem geschriebenen Text, auch nicht in der wörtlichen Rede, aber es muss sich trotzdem lesen lassen, als wenn ein Kind - oder Erwachsener - so sprechen würde. Geschriebene gesprochene Sprache ist fast schon eine Fantasiesprache, so kommt es mir manchmal vor, und es macht einen wirklich guten Autoren aus, dass man das beim Lesen gar nicht merkt.
Aber auch der beschreibende Text liest sich sehr erwachsen, schon fast analytisch. Nur interessieren sich Kinder selten für psychologische Gründe ihres Handelns.
*In seiner Wut war Noah rot angelaufen und schnaufte.
*
Noah war (evt. noch: vor Wut) knallrot und schnaufte. Das war alles so gemein!
Nur als Beispiele, was ich meine.
Das macht Deine Geschichte in meinen Augen nicht als Ganzes unbrauchbar, absolut nicht. Ich denke nur, dass eine gründliche Überarbeitung in diese Richtung Dir eine größere Leserschaft bescheren könnte. Ich würde mich auf jeden Fall darauf freuen.
Danke für Deinen Input
Mein Text war ein Testballon, eine schöne Idee, aber in der Art Deines Beispiels kann ich leider nicht schreiben.
Wieder was gelernt
In der Erzählung pendelt Noah auf der ersten Seite in einem kognitiven und emotionalen Alter zwischen 12 und 16.
Auf Seite 2 sind die Zusammenhänge zu komplex für ein Kind.
Seite 3 ist einigermaßen für einen 10 jährigen.
Seite 4 verstehe ich nicht. Das “huffhufff” und die Beschreibung des wohl übergewichtigen, atemlosen Mannes ist nicht kindgerecht.
“Er war wegen seiner kurzen Beine und des großen Bauches…”. Ein körperliches Befinden beschreibt man so nicht in einem Kinderbuch.
Es mag unterhaltsam klingen, vielleicht auch lustig. Doch der Mann leidet unter seiner Körperlichkeit. Das wird weder beschrieben, noch erklärt, noch kommuniziert, warum das so ist.
Mit Erscheinen der Maus hat sich die Geschichte für einen 9-12 jährigen Leser erledigt.
Das wäre dann eher etwas für das Alter zwischen 3-4. In diesem Alter beschäftigen sich Kinder in ihrer Sprachentwicklung jedoch gerade intensiv mit “s”, “ch” und “sch”. Die Aussprache der Maus erkennen die vorlesenden Eltern eher als kontraproduktiv und werden spätestens dann das Buch zur Seite legen.
Der Ansatz, die Idee ist gut. Eine Familie zieht von der Stadt aufs Land und in eine Burg.
Entwickle das weiter, versetze Dich von Beginn an in die Lebenswelt der Kinder.
Wechsle die Perspektiven. Noah kann auch erst begeistert, dann sehr enttäuscht sein.
Es geht um Freundschaften, Abenteuer.
Lass die Maus weg.
Gib der Figur des übergewichtigen Mannes, der die Familie begrüßt eine andere Rolle. Er ist der erste Kontakt. Mache ihn zu einer geheimnisvollen, gütigen, hilfreichen Figur in Deinem Abenteuer.
Mach die Burg und deren Geschichte zu einem Geheimnis, dass von Noah und seinen neuen Freundinnen und Freunden gelüftet werden soll.
Was wäre wenn Noah älter als seine Schwester wäre? Er oft auf sie aufpassen muss? Sie sich in der Gruppe und zusammen mit anderen Mädchen dennoch behauptet und ihren Platz einnimmt? Wenn Noah 9 ist, kann seine Schwester 7 sein.
Die Mouse finde ich eigentlich okay für diese Kids.
In der heutigen Zeit, in der Comicverfilmungen Millionen einspielen und noch immer in der Primetime laufen, siehe ich das mit den Tierfiguren nicht so eng.
Zum Bsp Ratatouille oder der Waschbär aus “Guardian of the Galaxie” sind auf ALL-AGES zugeschnitten, bis weit über 12jährige.
Ich selbst habe schon Figuren aus Regen oder Schlamm kreiert, die bei 10jährigen ankamen.
Für mich ist bei so einer Figur wichtig, dass ihr Wesen glaubwürdig ankommt und ihre Rolle passt. Dass beides die Story selbst bereichert und vorantreibt.
Bei sprachlichen Eigenheiten habe ich für meine Storys entschieden sie nur bei Nebenfiguren zu nutzen, bei möglichst wenig wörtlicher Rede. Slang, Sprachfehler etc kosten mir ordentlich Konzentration, sowohl beim Lesen und Vorlesen.
Kurz noch direkt zur Leseprobe. Mir fiel auf, dass der Möbelkonvoi erst in die Burg hineinfährt und danach die Burg von Weitem angesprochen wird.