Dies ist ein **Abschnitt (und der auch gekürzt…) **von einem Kapitel, den ich rausgeworfen habe, da es nicht zur Handlung beiträgt. Genre ist Fantasy, welche Unterkategorie weiss ich nicht. Auf jeden Fall ohne Drachen und Zauberer. Die Haupthandlung geht hier keineswegs hervor, vielleicht baue ich etwas davon später in einem Rückblick ein.
Ich würde mich über Feedback zu meinem Schreibstil freuen. Und bitte seid gnädig, deutsch ist nicht meine Muttersprache
“Mein Herr, wir sind angekommen”, meldete der Fahrer, als er den Hügel zum Residenz des Statthalters hoch fuhr. Der Botaniker blickte leicht verwirrt auf Caelia, bevor er sich seiner Umgebung wieder klar wurde. Der monotone Gesang des Motors auf der schier unendlichen, staubigen Straße in die Provinz hatte seinen Tribut gefordert. Der Fahrer stellte den Motor ab und half den schwerfälligen Botaniker aus dem Wagen. Caelia stieg widerwillig von der anderen Seite aus. Sie streckte sich unauffällig. Das Gebäude vor ihnen hob sich imposant von der ortsüblichen Architektur ab. Die dunklen Fenster der oberen Stockwerke blickten finster über die Siedlung. Jahrhunderte alte Betula Bäume bewachten die Flanken des Hauses. Neidisch blickte Caelia den Hang hinunter auf das geschäftige Treiben der Hauptstraße. Da öffneten sich die massiven Eingangstüren und ein Page erschien auf der Treppe, um sie hereinzubitten. Caelia folgte dem gähnenden Botaniker hinein. Die Steinfiguren über dem Eingang schienen ihr Eindringen zu missbilligen und die einst so eindrucksvolle Empfangshalle wirkte genauso wenig einladend. Dichte Vorhänge waren kunstvoll vor den Fenstern drapiert, um die Bewohner vor neugierigen Blicken zu bewahren. Die gedimmten Wandlampen gaben ihr bestes, um das fehlende Tageslicht zu kompensieren. Caelia zog ihren Schal enger um ihre Schultern. Der Botaniker zupfte an seiner Weste, räusperte seine Stimme und zog ein Seidenband von seinen langen, inzwischen leicht grau schattierten Haaren.
“Der Herr erwartet Sie bereits.” Ein zweiter Page erschien aus dem Schatten. Er führte sie in den Salon.
“Welch´ ein Ehre Sie nun persönlich kennenzulernen, mein Herr!”, preschte der Botaniker hervor, als sie beiden sich durch die Tür beugten. Caelia schüttelte kaum bemerkbar den Kopf, sein Eifer übertraf sein Alter.
Im Kamin loderte ein Feuer, auf den kleinen Beistelltischen gaben Gaslaternen ihr fahles Licht in die Dunkelheit. Am Ende eines niedrigen Tisches, der zwischen zwei üppigen Sitzgarnituren stand, saß ein zartgliedriger Mann mit glatten Gesichtszügen. Sein aufwändig gedrechselter Stuhl zwang ihn in eine unnatürlich aufrechte Haltung. Caelia verbarg ihre Verwunderung über sein für einen Statthalter auffallend junges Alter in eine Verbeugung.
“Seien Sie herzlich willkommen!” Seine Stimme klang so dünn wie sein schulterlanges schwarzes Haar. “Bitte verzeihen Sie mir, ich habe mir den Rücken verletzt und kann schwer aufstehen. Bitte nehmen Sie Platz!” Mit einer Handbewegung wies er auf seine rechte Seite. Die beide ließen sich, wie befohlen, auf die Sitzgarnitur nieder und sanken hinein. Nachdem die üblichen Höflichkeitsfloskeln ausgetauscht waren, wandten sich die Herren an politischen Themen. Caelia überhörte die Unterhaltung und ließ ihren Blick im Raum schweifen. Nach und nach gab das Dämmerlicht seine schäbigen Geheimnisse preis. Langsam strich sie gerade das Muster des einst so prachtvollen Bezugs der Armlehne nach, als ihr Name sie aus den Gedanken holte.
“Caelia, mein Heretem, wird mein Amt am Ende des Mondzyklus übernehmen. Daher sind wir außerordentlich erfreut über Ihr großzügiges Angebot einen marvellus artikus auf ihren Ländereien suchen zu dürfen. Das wird ein würdiges Abschiedsgeschenk für das Institut!”, sprach der Botaniker. Für einen kurzen Augenblick glaubte Caelia, Trauer in seiner Stimme zu hören. Der Statthalter nickte höflich ihr zu.
“Nun denn, dringende Angelegenheiten verlangen meine Aufmerksamkeit. Außerdem möchte ich Sie auch nicht von Ihrer Suche abhalten.” Der Statthalter stand auf und schritt zur Tür, ohne darauf zu warten, dass seine Gäste aufstehen konnten. “Wenn Sie etwas benötigen, sagen Sie meinen Pagen Bescheid”, sagte er noch nüchtern, bevor er durch die Tür verschwand. Klappernder Klang seiner Absätze hallte auf dem Steinboden der Eingangshalle.