Leseprobe: Der Titan V.I.rus

Hallo zusammen :),

hier ist eine Szene aus meinem neuesten Projekt „Der Titan V.I.rus“.
In dieser Szene geht es darum, dass es der letzte Abend ist, bevor die Protagonistin (Emilie) mit 49 anderen Crewmitgliedern zur Kolonie auf dem Saturnmond Titan, aufbrechen wird. Der Commander des Schiffes (Stanley) hat sie am Vortag überraschend eingeladen (Kapitel 3) und jetzt sitzen die beiden in einem Restaurant und… naja das könnt ihr gerne einfach selber lesen!

Da dies mein erster „zum Abschuss freigegebener“ Text ist (nur Spaß!), würde ich mich sehr über euer Feedback freuen.:rofl:

FÜNF

Dienstag 24.03.2076
18:47:29 Uhr Ortszeit – noch T- 0:22:19:31 bis zum geplanten Abflug der Cassiopeia.

…]

Das Restaurant ist wirklich ganz gemütlich. Allerdings glaube ich mit ziemlicher Gewissheit sagen zu können, dass ich hier wohl niemals alleine reingegangen wäre. Der Kellner hat uns vorhin schon die Karte gebracht (eine richtige Karte und kein billiges Interface – huiii!) und die Preise sind echt… huh joa mh-mh (muss ich mehr sagen?).

„Du bist übrigens eingeladen, falls das nicht ganz durchkam.“, versichert er mir.

„Danke Stan.“

Ich schüttele den Kopf.

„Boha, ich glaube nicht, dass ich mich daran gewöhnen kann.“

„Was meinst du?“

„Ich kannte dich bisher nur aus den Medien. Der Typ, der dieses riesige Schiff kommandieren wird. Der immer vor den ganzen Pressefuzzis spricht. Als du vorgestern das Schiff inspiziert hast, ist mir fast das Herz in die Hose gerutscht… und jetzt sitzen wir hier.“

„Verrückte Welt gell?“

Er lächelt mich an. Wenn ich noch weiter dahinschmelze laufe ich Gefahr zu einem einzigen Klumpen zusammenzumatschen.

„Emilie. Ich habe dich nicht als Commander eingeladen, sondern als Stanley. Und du bist nicht hier als Private oder als Mechatronikerin… sondern als Emilie. Lass uns einfach nett zusammen essen. Meinst du das geht?“

Ich kann es zwar immer noch nicht glauben, aber…

„Okay!“

„Schön.“

„Bittesehr, ein 2071er Cabernet-Franc.“

„Sehr gut.“

Der Kellner entfernt den Korken der Flasche und füllt in unsere Gläser jeweils einen großen Schluck. Ich probiere vorsichtig. Stan schaut sich erst noch die Schwebeteilchen in seinem Glas an. Dann nimmt er auch einen guten Schluck.

Anschließend schaut er mich erwartungsvoll an.

„M- lecker!“, sage ich.

„Vollmachen!“, befiehlt Stan dem Kellner.

„Sehr wohl“

Ich schüttele wieder den Kopf. Verflixt ist der vielleicht süß – und ich meine nicht nur den Wein.

Unsere Gläser werden gefüllt und der Kellner verschwindet auf ein Neues. Also nutzen wir die Zeit, um die Karte weiter zu studieren.

„Bist du öfters hier?“, will ich von ihm wissen.

„Jedes Mal, wenn ich bei Central bin. Normalerweise wohne ich etwas weiter weg. Aber wenn ich mal in der Stadt bin, gehe ich gerne hierhin. Definitiv besser, als die Offizierskantine.“

„Kann ich mir vorstellen.“

…]

„Was ist mit dir Emilie? Wohnst du hier in der Stadt?“

„Äh, ja. In der Nähe vom großen Park.“

„Da… sind so Meilen mit vielen kleinen Geschäften richtig?“

„Ja genau. Und ein paar Straßen weiter ist der Bahnhof der Hochgeschwindgkeits-U-Bahn. Das ist auch sehr praktisch.“

„Aber deine Familie lebt nicht hier?“

„Nein. Nicht mal in der Nähe. Meine Mutter lebt in Idaho nahe der Grenze zu Oregon.“

„Stehst du ihr sehr nahe?“

„Oh, aber ja.“

„Und dein Vater? Lebt er nicht bei euch?“

„Nein… Nein er… äh, er lebt nicht bei uns.“

„Achso sind deine Eltern geschieden oder-?“

„Er ist tot.“

„Oh…“

Ich blättere zur nächsten Seite um.

„Tut mir leid, das wusste ich ja nicht.“

„Schon gut. Erzähl mir doch lieber mal was von dir! Du hast mir immerhin etwas voraus. Du hast nämlich meine Akte gelesen oder? Oder, nein hast du nicht. Sonst wüsstest du dass mein Vater gestorben ist.“

Ich lege die Karte auf den Tisch.

„Es steht nicht in deiner Akte.“

„Nein?“

„Nein“

Komisch. Warum steht es denn nicht in meiner Akte drin?

…]

Plötzlich piept sein Messenger.

„Oh sorry, aber da muss ich rangehen. büp Hallo General? Hm… ja… achso nein, da haben wir schon drüber gesprochen das sollte funktionieren… hm… hm… mh jaja genau. So war das vorher geplant, aber jetzt gehen wir doch nach 37-F vor… ja… ja richtig… ja genau… ja klar. Nein kein Pro- Wie bitte? …Ah ja darum hat sich Colonel Lee-Hye gekümmert, da ist auch alles klar… Ja… okay, das hat mich auch schon erreicht… Ja… ja genau… gut. Ja dann auf Wiederhören. Ja, bis dann General. Tschüss! büp So, entschuldige bitte.“

Ich starre ihn an. Das tut weh! Da habe ich es doch tatsächlich für ein paar Augenblicke geschafft ihn nicht mehr als meinen Commander zu sehen und dann PENG, MUSS ja sowas passieren. Klar, wir gehen nur als Stan und Emilie her, bloß dass „Stan“ zwischendurch plötzlich mal vom General der terranischen Flotte angerufen wird und Emilie blöd daneben sitzen tut.

„Macht doch nichts.“, grinse ich falsch.

„Tja, der Start rückt näher, da geht auch denen da oben die Düse.“

„Und dir?“

„Mh… in einem gesunden Maße. Aber weißt du was das Schöne ist, wenn wir erst mal unterwegs sind?“

„Was?“

„Je weiter wir fliegen, desto länger dauert die Datenübertragung zur Erde und damit kriegen wir auch immer weniger nervige Nachrichten zugetextet.“

Ich schmunzle schon wieder. …] Und die Unsicherheit scheint auch nach und nach weniger zu werden. Zumindest wurde sie es, bevor er den doofen Anruf gekriegt hat.

„Darf ich dir eine persönliche Frage stellen Stan?“

„Du darfst alles fragen. Ob ich antworte ist allerdings was anderes.“

Er lächelt mich an. Mein Gott! Ich würde töten für dieses Lächeln!

„Wie alt bist du? Für einen Captain bist du ziemlich jung oder?“

„Ich bin 31. Aber ich bin auch quasi mein ganzes Leben in der Flotte, also… naja.“

„Und dann schon das Kommando über das beste Schiff. Das nenne ich Senkrechtstart-Karriere.“

„Also so weit würde ich jetzt nicht gehen. Das kam aber auch für mich sehr überraschend, als mein Name für das Kommando vorgeschlagen wurde.“

„Glaubst du denn, dass alles gutgehen wird?“

Er lehnt sich in dem Stuhl zurück.

„Aber sicher. Die Crew ist spitze und das Schiff… „Cassi“ ist ja wohl wirklich unglaublich nicht wahr?“

„Oh ja… Das ist sie wirklich.“

Tja, ganz ehrlich und bitte nicht böse sein, aber leider hat mich dein Text so noch überhaupt nicht überzeugen können.

Wenn eine erwachsene Frau schon zu Anfang mit Ausdrücken wie boah, huii und mhh um sich schmeißt, gehört das zu den Dingen, die mich extrem nerven. Klingt, als ob da ein weiblicher Teenager losplappern würde.
Dieser Eindruck verstärkt sich im weiteren Text, ihre Ausdrucksweise ist einfach nicht erwachsen.

Dass der Kommandant seine Untergebene am Abend vor dem gemeinsamen Flug privat zum Essen einlädt, ist schon extrem unprofessionell und damit nicht glaubwürdig.

Emilie? Niedlich, dabei fällt mir meine Großmutter ein, die dieses Jahr 114 Jahre alt geworden wäre. Soll heißen, der Name passt irgendwie nicht so richtig in eine Sci-Fi Story.

Die Kommasetzung hängt an diversen Stellen, genauso die Formatierung nach der wörtlichen Rede: Wenn dieselbe Person etwas sagt und anschließend etwas tut, kommt letzteres nicht in eine neue Zeile. Das passiert erst, wenn jemand anderes spricht und/oder handelt.

In einem guten Restaurant lässt der Sommelier den Gastgeber zuerst am Korken schnuppern, dann wird nur ihm ein Probeschluck eingegossen. Wird dieser für gut befunden, bekommen alle weiteren Personen am Tisch die Gläser zu ca. einem Drittel eingeschenkt.
Und ‘Vollmachen’ würde man wohl eher an der Tankstelle zum Tankwart sagen, aber doch nicht zu einem Ober im Restaurant. Auf diese Weise erscheint Stan wie der letzte Proll.

Der folgende Dialog ist eine belanglose Aneinanderreihung aus Fragen und Antworten, die keinerlei Tiefgang hat, die Figuren nicht weiter charakterisiert und so nicht im mindesten interessiert. Auch das Telefonat, das mit seinen Fragmenten zwar gut wiedergegeben ist, erweckt kein echtes Interesse.

Auch ein Ausdruck, den man eher bei einem Oberschüler vermuten würde.

Alles in allem hat man hier eher den Eindruck, dass sich zwei Teenager miteinander unterhalten und Belanglosigkeiten austauschen, und dass das Hauptgewicht auf der Frage liegt, ob aus den beiden wohl ein Paar werden wird.
Kann man machen, aber auch eine Sci-Fi Lovestory sollte sich prickelnd und zumindest etwas spannend entwickeln, damit sie Spaß macht zu lesen.
Und ich hätte sehr gerne schon etwas mehr über den Flug, den Grund dafür und auch das Reiseziel erfahren!

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Liebe Simona,

ich hoffe, mein (vorläufiges) Urteil wird dich nicht allzu sehr verschrecken, doch hier wird nach meiner bisherigen Erfahrung durchaus offen über Mängel an vorgestellten Texten gesprochen – und das finde ich auch richtig, weil nur dadurch ebensolche in Zukunft vermieden werden können.

Und deshalb: Mir kommt der Dialog vor wie ein gewaltsam ausgezogener Gummi, der damit einem Slip angepaßt werden soll, obwohl seine Maße eher nur für ein Armbündchen reichen. Die Folge ist, daß er reißt und damit unnütz wird …

Anders gesagt: Was darin an Information fließt, könnte locker in vier, fünf Sätzen aufs Tapet gebracht werden … und dann ginge es mit irgendetwas Prickelndem oder Spannendem oder Geheimnisvollem etc.pp. weiter, das den Leser fesselt. Aber mich hat an diesem Dialog rein gar nix fasziniert. Sehe ich von einigen Basisinformationen ab, die vielleicht im Fortgang der Geschichte noch wichtig werden könnten (Alter, Familienverhältnisse, Karriereverlauf sowie die offenbare “Verliebtheit” der Protagonistin in ihren zukünftigen Kapitän), werden viele Buchstaben für lediglich Klischeehaftes und Lapidares verschwendet … noch anders gesagt: Da kommt einfach Langeweile auf.

Ich markiere mal ein paar Fehler, die mir ins Auge stechen:

  • Wie ist denn das Restaurant im Modus des Unwirklichen? – Ich meine, wenn du es schon erwähnenswert findest, daß es **wirklich **gemütlich sei?

  • Wenn du … ähm … wirklich … glaubst, etwas mit ziemlicher Gewißheit sagen zu können, dann würde mich interessieren, in welchem mentalen Modus du mit Sachen umgehst, die dir nicht gewiß sind. Will sagen: Was gewiß ist, wird nicht geglaubt, sondern es ist dann einfach so! Die intendierte Aussage ließe sich so formulieren: “Allerdings wäre ich hier wohl niemals allein reingegangen.” Und wenn es noch sicherer sein soll: “Allerdings würde ich gewiß nie allein hier reingehen.”

  • Warum steht das mit der “richtigen Karte” in Klammern? – Vorschlag: "Der Kellner hat uns vorhin eine richtig noble Karte gebracht, statt so eines billigen Interfaces, wie es inzwischen fast überall gang und gäbe ist. Die Preise sind aber auch entsprechend hoch! (oder modischer: ‘heavy’ o.ä.) Das dann noch folgende “huh joa mh-mh (muss ich mehr sagen?)” halte ich für irrelevant.

Sofern er sie vorher aber eingeladen hat, wie du im Intro mitteiltest, ist diese Aussage entweder überflüssigt oder du legst Wert darauf (was ja immerhin möglich wäre), entweder ihn oder sie oder beide als absolute Prolls darzustellen. Ein Mann mit wenigstens ein bißchen Anstand und Kultur würde wohl schwerlich eine solche Bemerkung fallenlassen, nachdem er eine Frau zum Essen eingeladen hat.

Manche umgangssprachliche Entgleisung sollte besser auch dann vermieden werden, wenn “etwas authentisch rüberkommen” soll …

Ich persönlich denke beim “Dahinschmelzen” eher an ein Zerlaufen von etwas vorher Festem zu etwas, das in Breiiges übergeht, also gerade nicht einen Klumpen, zu dem nach meinem Dafürhalten auch nicht besonders gut “zusammenmatschen” paßt, wobei ich dieses Wort eher gar nicht verwenden würde.

So spricht ein Kapitän eines großen, sehr modernen Raumfahrt-Kreuzers?

Nö, oder? Das meinst du nicht wirklich ernst? – Oder ist Stan der Schöne in Wirklichkeit doch ein echter Proll? Und der General auch, wenn er’s akzeptiert, von einem Untergebenen im militärischen Bereich mit “Tschüss” verabschiedet zu werden. – Ich meine: Es mag ja sein, daß die beiden sich sehr nahestehen. Aber müßte das dann nicht wiederum Privat Emilie zu denken geben? Warum erfährt der Leser darüber nichts?

“sitzen tut” tut fast schon weh beim Lesen! Oder man sagt eben: “schmerzt beim Lesen”. Im Fall deines Textes könnte da einfach ‘sitzt’ stehen. Allerdings wäre es besser, du überarbeitest den ganzen Abschnitt.

Kann man wirklich “nervige Nachrichten zugetextet” kriegen? Oder ist es nicht eher so, daß man – neudeutsch gesprochen – mit Nachrichten zugetextet werden kann?
Auch das “je weiter wir fliegen” solltest du vielleicht überdenken.

Ich habe jetzt ein paar Dinge angeführt, die mir nicht gut vorkommen – allerdings wäre eine erschöpfende Liste davon länger. – Ich frage mich anbei dessen, ob dir vielleicht GERADE an so einer Art Slang besonders gelegen ist, etwa, um bestimmte Charaktereigenschaften deiner Protagonistin herausarbeiten zu wollen, ohne sie direkt zu benennen. Dann wären einige meiner Monierereien natürlich gegenstandslos. Freilich würde ich mich dann fragen, ob sie eine geeignete Kandidatin für jenen Job wäre, der doch am Folgetag von ihr angetreten werden soll. Und bei dieser Gelegenheit kommt bei mir auch die Frage auf, was von dem Commander eines Raumkfahrtsunternehmens zu halten ist, der sich und eins seiner Besatzungsmitglieder wenige Stunden vor dem geplanten Abflug mit – vermutlich doch eher schwerem – Wein abfüllt. – Hast du das durchdacht? Also ist das intendiert so angelegt? Oder wäre es vielleicht besser, das Essen schon einen Abend früher stattfinden zu lassen?

Mir ist klar, daß mein Befund für dich nicht gerade ermutigend sein wird. Aber das will nicht viel heißen. Möglicherweise irre ich mich mit meinen Vermutungen und du möchtest ganz andere Dinge stark machen. Und dann werden vielleicht andere Leser zu einem anderen Urteil kommen, was meine Einschätzung ggf. als Ausreißer dastehen läßt und dich daraufhin nicht weiter beunruhigen muß. Mein Befund ist jedenfalls ein subjektiver und zudem auch nur auf ein kleines Stück deiner Geschichte bezogen. Es kann folglich alles ganz anders sein, als ich es jetzt zum Ausdruck brachte. Ich hoffe, daß du dich nicht davon entmutigt fühlst, sondern eventuell an diese oder jene Einwendung ein paar Gedanken wendest, um den Text zu optimieren. Denn darauf allein geht meine Kritik …

Viele Grüße von Palinurus

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Moin Simona. Hallo und Willkommen.

Respekt. Du hast das gemacht wozu ich lange gebraucht habe. Und auch nicht so einen großen Auszug.
Erzähl uns doch mal aus welcher Perspektive man dein Manuskript, deine Geschichte lesen sollte. Als klassische Sci-Fi, da schliesse ich mich definitiv Palinurus an. Wenn du jetzt aber sagst the Orville, Star Trek Lower Decks und eher Jugend Sci- Fi… betrachte ich es anders.

Keep writing

Lusmore

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Auch von meiner Seite: Respekt! Für eine 19-jährige ist das schon etwas, worauf man bauen kann.

Zur Story:

  • Im Jahr 2076 werden wir wahrscheinlich noch nicht in der Lage sein (entschuldige meinen Pessimismus), auf Planeten außerhalb unseres Sonnensystems zu reisen … ich vermute, dass wir es nicht einmal geschafft haben werden, auf dem Mars Fuß gefasst zu haben. Schau Dir mal auf YouTube Dokus an, in denen die Entfernungen zu anderen Planeten erklärt wird. Vielleicht kommt Dir dann eine Idee, welche unglaublichen Dimensionen das alles hat.

Zur Ausführung:

Wurde schon alles gesagt (und noch mehr), was mir auch aufgefallen ist. Als Interjektionshasser wollte ich aber noch das loswerden …

  • Interjektionen und Rotwein passen nicht (auch nicht wenn’s ein Französischer ist).
  • Dt. Interjektionen und engl. Namen passen nicht (außer es handelt sich um in Deutschland geläufige engl. Namen und die Story spielt hier)
  • Interjektionen in dem Maße passen nicht, weil man schnell Sprechblasen, Donald Duck, Daisy und Co vor sich sieht.

Ansonsten erkenne ich da viel Fantasie, die Du zu Papier bringen kannst. Das ist eine Gabe, die nicht jeder besitzt. Deine Generation glänzt ja mehr durch Input als durch Output (m. E.). Vielleicht - und das kann der Fehler sein - siehst Du einen Film vor Dir und gibst ihn in Echtzeit wieder. Das würde auch das Präsens erklären. Geh ins Präteritum und nimm ein bisschen die Geschwindigkeit raus. Zum Beispiel würde ein Unsympath am Tisch den Dialog viel spannender machen (wenn der Kellner unbedingt befehligt werden muss, dann doch von so einem). Es sei denn, Stanley soll der arrogante Schönling sein.

Vielleicht liegt Dein Talent u.a. auch im Drehbuch schreiben. Zutrauen würde ich Dir auch das. Egal was: “Keep writing” wie Lusmore schon sagte … man wird immer besser, glaub mir.

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Habe ich was verpaßt? Ich denke, die wollen zum Titan?

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So, dann äußere ich mich mal dazu,

zu allererst: Danke für die viele und ehrliche Kritik! Viele Menschen sind da etwas zurückhaltender bei Menschen meines Alters (U20) und oft nicht so ehrlich, oder sie haben das Gefühl einen beschwichtigen zu müssen. “Aber dafür, dass du gerade erst anfängst mit dem schreiben…”, “Immerhin ist da mal jemand eurer Generation, der was macht…”, etc.
Deshalb Danke für euer ehrliches, unverblümtes und direktes Feedback!

Es gibt ein paar Dinge, die ich anmerken möchte:

  1. In meinem ersten Roman (und in den meisten meiner anderen Texte) schreibe ich in einem relativ erwachsenen, nüchternen Stil. Gerade auch deshalb, weil mein erster Roman eine Mittelaltergeschichte war, die in einem großen Adelsschloss gespielt hat (Hofsprache! Und keine Außnahmen!). Dann habe ich mich u.a. in mehreren Poetry-Slam-Auftritten (nichts was man sich ansehen kann, bevor irgendwer jetzt schon anfängt meinen Namen bei Youtube einzutippen) auch experimentell in dieser “unbedarften”, vielleicht jugendlich wirkenden Schreibweise ausprobiert. Und siehe da: Ich habe noch mehr Lacher und noch positivere Rückmeldungen bekommen. Früher fühlte ich mich selbst so verkrampft in dieser nüchternen Sprache. Ich wollte mich hier endlich trauen mal einfach so zu schreiben, wie ich es am lustigsten zu lesen finde. Ich weiß allerdings, dass das nicht jeden Geschmack trifft.
    Dazu auch noch: Sprache und Kultur verändern sich. Meine Geschichte spielt in einer imaginären Zukunft und es ist gar nicht klar, welche großen Ereignisse von heute bis da passiert sind. Vielleicht hat irgendwas dazu geführt, dass man auch zu seinem Boss, am Telefon “Tschüss” sagt?!

  2. Ich hatte vorher schon eine Leseprobe online gestellt, die aber berechtigterweise wieder gelöscht wurde, u.a. weil zu viel Text enthalten war. Also musste ich deutlich kürzen (man beachte bitte die ganzen Auslassungszeichen). Meine Kapitel bauen aufeinander auf. In Kapitel 1 erfährt man ziemlich viel über die Reise, die Strecken zu den Planeten/Monden etc., in Kapitel 8 erfährt man viel über das Schiff, ab Kapitel 20 jede Menge über die Kolonien. Ich war mir nicht sicher, ob ich also hier direkt mit Kapitel 5 anfange soll, aber eben bei dem, bin ich mir noch sehr unsicher. Dass, gerade wenn man nur diesen Fitzel zugeworfen bekommt, wichtige Informationen für die Story fehlen, ist natürlich klar.

  1. Woran hakt es in modernen Geschichten besonders (ich denke vor allem an Filme und Spiele)? M.E. sind es zu flache Charaktere. Es ist einfach immer wieder der selbe Bösewicht, der nach Macht geiert und die selben Helden, die wohl in irgendeiner geheimen Forschungsbasis ins Unendliche geklont werden. Ich möchte, dass man die Figuren kennenlernt (und sich in sie verliebt) und dann, bei der rasant einsetzenden Spannung, mit ihnen mitfiebert. Dafür braucht es aber das, was sich viele Geschichten nicht mehr nehmen: Zeit. Und - wenn ich ganz ehrlich bin - finde ich es sogar schade, wenn ich ein Buch aufschlage und schon in dem ersten Kapitel ist die Hölle los und alles geht drüber und drunter. Oder lass es von mir aus Kapitel 3 oder 5 sein… Dabei weiß ich als Leser doch noch überhaupt nicht, um wen oder was es geht. Wessen Motive sind eher gut? Wessen eher böse? Vielleicht haben die dunklen Magier ja einen berechtigten Grund, um die Bauern abzuschlachten? Weiß ich das?
    Deswegen nehme ich mir immer gerne Zeit und Muße, dreidimensionale Charaktere zu erschaffen.
  1. Es ist eine Science-FICTION geschichte. Ich habe durchaus mit diversen Funktionsscharen und Integralrechnungen begonnen, und dann ausgerechnet, was für ein Antrieb das sein müsste und wie realistisch das wäre. In meiner Geschichte gehe ich einfach davon aus, dass um das Jahr 2045 rum ein weiterer Entwicklungssprung eingesetzt hat, der diese neuen Antriebe erschuf, die in der Lage sind die Distanzen zu überwinden.
  1. Ich finde das ist Geschmacksache. Genauso könnte man auch Andy Weir sagen, dass “Mark”, oder “Teddy” schlechte Namen für eine Sci-Fi-Geschichte sind. Oder einem Wesley Chu, mt seiner Figur “Elise”. Also von daher…
  1. Danke, daran hatte ich gar nicht gedacht. Werde ich auf jeden Fall ändern! Hilft mir weiter! :slight_smile:
  1. Leider wahr!
  1. Das mache ich sonst in meinen Texten. Ich persönlich bin mit dem Präsens (allgemein, bei dieser Geschichte) relativ zufrieden. Wenn ich diese Rückmeldung aber noch häufiger zu hören bekomme, werde ich natürlich darüber nachdenken, das zu ändern.

Ihr habt mir bereits jetzt, sehr weitergeholfen. Also noch mal: Danke!
Ich hoffe, ich konnte hier auf ein paar Dinge eingehen und die ein oder andere Frage beantworten. Vielleicht war es naiv mit Kapitel 5 zu starten, aber lässt sich nicht mehr ändern.

Ich hoffe ihr habt einen wunderschönen Tag und seid rundum glücklich!
MfG

Simona

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Simona hat‘s erwähnt (Saturnmond) und ich hab‘s überlesen … hatte ich vorher auch noch nie gehörT (sollte mehr YouTube Videos über unser Sonnensystem schauen).

Gut möglich. Ich gehöre zu der Generation, die sich als Kind (70er) Science-Fiction Filme angeschaut hat, die Ende 90er / Jahrtausendwende gespielt haben. Nichts davon - auch nicht annähernd - ist eingetroffen.
Das Prestige-Duell USA / UDSSR gibt es auch nicht mehr und so plätschert der Fortschritt vor sich hin … die NASA bekommt kaum noch ausreichend Geld vom US-Staat und ESA verschwendet Zeit und Geld in die Asteroidenabwehr. Wir sprechen uns in 25 Jahren :slight_smile:

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Moin Simona :slight_smile:

Erst einmal Gratulation zu deiner Idee und das du dich nicht vom Weg abbringen lässt. Das ist richtig so und mit jedem Manuskript wirst du dazulernen und reifen.

Da ich mit Science-Fiction überhaupt nichts mehr am Hut habe (war aber in den 70igern ein sehr großer Fan von „Krieg der Sterne“ :kissing:), habe ich mir ebenfalls deine Leseprobe vorgenommen und finde es schade, dass außer einem allgegenwärtigem möchte-dich-näher-kennen-lernen Dialog in einem Restaurant, nicht wirklich viel geschah. Das könnte zu jedem x-beliebigen Zeitpunkt stattgefunden haben, also auch 2000 vor Christi.

Mich persönlich stört der Name Emilie überhaupt nicht. Ich finde ihn sehr schön und, mir gefällt es, wenn man Namen auf Anhieb lesen kann und sie behält! Großes Plus :thumbsup:.

Ja und die eher saloppe Umgangssprache, ja die finde ich ebenso völlig daneben. Ich finde auch, das hat wenig Stil, eigentlich gar keinen. Dieser Dialog passt ausgezeichnet zu Jugendlichen, aber nicht zu 31 Jährigen. Wenn man in diesem Alter immer noch so spricht, stimmt etwas mit der Entwicklung nicht. Mir persönlich würde es viel besser gefallen, wenn deine Hauptfiguren nicht Anfang 30, sondern so um die dreizehn Jahre alt wären. Das wäre auch viel mehr Science Fiction.

Ansonsten möchte ich dazu nicht mehr sagen, denn all die lieben Kritiker vor mir, haben das wesentliche angemerkt und zum Teil viel besser, als ich es könnte. Denn was Grammatik anbetrifft, habe ich davon genau so viel Ahnung, wie eine Kuh vom Stricken.

Mach weiter und lass uns doch mal was lesen, was wirklich einen Inhalt hat. Und mach dir über die Länge keine so große Gedanken. Wir hatte erst letzte Woche eine Leseprobe von ca. 30 Seiten! Und das war ein wirklich schwerer Text :see_no_evil:.

Liebe Grüße
Urmel

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Liebe Simona,

es liegt mir fern, deine Stilambitionen, sofern sie ein inneres Bedürfnis widerspiegeln, als inadäquat abtun zu wollen. Du wirst dann freilich damit leben müssen – diesbezüglich weiß ich, wovon die Rede ist, denn mir geht’s, from the other side herkommend, kaum anders --, daß du nur einen eingeschränkten Rezipientenkreis haben wirst, weil so ein Stil nun sicher nicht jedermans Sache ist, wozu dann noch tritt, daß es traditionell halt einen Unterschied zwischen der lit. Schriftsprache und dem Alltagsgeplausche gibt, was aus meiner Sicht auf die Dinge auch (mindestens) einen nachvollziehbaren Grund hat: Denn wenn ich lese – und das geht nicht nur mir so! --, möchte ich keine platte Abspiegelung dessen, was mich sowieso schon den ganzen Tag umspült. Die schlichte Frage, wozu es dann noch gut sein sollte, überhaupt etwas Literarisches zu lesen, stellt sich zumindest mir anbei dessen schon mit einer gewissen Nachdrücklichkeit.
Damit möchte ich nicht sagen, daß (Lebens-)Wirklichkeit aufnehmende Einschlüsse nichts in lit. Texten zu suchen hätten. Im Gegenteil! Nur glaube ich, dabei mache v.a. das Maß die Musik – und ein Unmaß an Alltagssprech in der belletristischen Sphäre (je natürlich genreabhängig in unterschiedlicher Balance) ließe mich ein entsprechendes Buch schnell weglegen; auch (und jetzt kommt das zweite Argument für eine lit. Sprache in Büchern mit lit. Anspruch), weil es gewissen Eigenheiten des Ästhetischen entspricht, daß Inhalt und Form nicht vollkommen auseinanderdriften …
Wenn nun aber die Form (der im Stil immer ein Ausdruck erwächst) das Fiktionale mehr oder weniger ausblendet: Kann ich dann eigentlich noch vom Inhalt erwarten, daß er dem Gebot der Fiktionalität lit. Texte gerecht zu werden vermag?

Wolfgang Hildesheimer hat in einem berühmt-berüchtigten Vortrag schon ihn den Siebzigern darauf hingewiesen, es würde Das Ende der Fiktionen anbrechen, wenn sich weiter ein von ihm so genannter Realitätsfetischismus breitmache, wie er sich bereits in diesen Zeiten zu etablieren begann und heute natürlich noch mal ganz andere Dimensionen als damals erreicht hat. Hildesheimer zog seinerzeit die Konsequenz, keine Romane mehr zu schreiben (weil seiner Ansicht nach die Forderungen an den zeitgenössischen Roman kaum noch mit dessen substantiellen Strukturen vereinbar wären) und hat sich stattdessen auf eine besondere Art fiktionaler Biographie kapriziert, die gerade den realitätsfetischisierenden Wahnwitz bis zur Groteske persiflierte; alternativsträngig dazu sind dann noch so Bücher wie seine phänomenale Mozart-“Biographie” zu nennen (interessant dazu besonders in Bezug auf hier Verhandeltes auch seine Beleuchtung Wolfgang Amadés geradezu absurd unterbelichteten und vulgären Sprachduktus’!), in denen er das Schema des anderen Strangs umkehrte und real existierthabende Personen in fiktional erscheinende [sic] Kontext setzte, jedenfalls in solche, die den ins kollektive Bewußtsein eingestempelten Klischees tlw. heftig zuwiderliefen (z.B. wegen Mozart hat es deshalb allerlei Streit gegeben).
Andere Autoren aus der Riege der sog. Hochliteratur haben zur selben Zeit auf ähnliche Weise (aber je mit eigenen Mitteln) nach Möglichkeiten gesucht (und sie m.A.n. auch gefunden), den modischen Diktaten des “Wirklichen”, des … hahahahaha … “gut Recherchierten” usw. usf. am Roman auszuweichen, um das eigentlich Literarische daran – also nicht zuletzrt auch das Fiktionale – für ihr Schreiben zu retten. Ich nenne mal so Leute wie I. Bachmann, E. Jelinek, P. Handke und auch Th. Bernhard (die Reihe ließe sich erweitern). Sie haben dafür tlw. viel Schelte einstecken müssen, was man aber vielleicht nicht zwingend so auslegen muß, als seien die Scheltenden dabei unbedingt im Recht gewesen …
Mit Blick auf die ungeheuren Gebirge von pseudoliterarischem Trash, die heutzutage wie am Band produziert werden und in vielen Einzelerscheinungen sog. “Bestsellerlisten” füllen, könnte man nämlich auch zu einem anderen Standpunklt darüber gelangen, ob diese Kritik zutreffend gewesen war. Aber letztlich hängt das natürlich unablösbar damit zusammen, was überhaupt unter ‘Literatur’ verstanden werden soll. Und nein: Es geht nicht darum, anbei solcher Überlegungen die sog. U-Literatur madig zu machen, denn die existiert seit eh und je und hat auch ihre unbedingte Berechtigung.
Mir geht es mehr um die Frage, wo die Grenze zum wirklichen, definitiven Trash liegt und ob dessen Zeitigungen, so sie mehr und mehr Erfolg “am Markt” haben sollten – vulgo immer mehr Menschen nur noch solchen Schmonz konsumieren (von ‘lesen’ möchte ich dabei lieber nicht sprechen) --, die gute U- und die Hoch-Literatur am Ende nicht schlichtweg ausmerzen, was dann tatsächlich auf eine Besiegelung des Endes der Fiktionen i.S. Hildesheimers hinausliefe.

Fazit: Nach meinem Dafürhalten ist es in der (ambitionierten) U- und H-Literatur nicht so wahnsinnig maßgebend, ob man “mehr Lacher kriegt” oder auch andere davon evozierte Stimmungszustände bejubelt werden. Mir scheint wichtiger, daß die Literatur die Möglichkeitsräume [sic], also die Alternativstränge zum je akut Gegebenen offenhält, und zwar explizit am wenigsten in der technischen Dimension, sondern mehr das Humane betreffend. Denn die Möglichkeit gehört ja definitiv zum Wirklichen! Wenn der allerdings – letztlich billiger Effekte wegen – langsam der “Hahn zugedreht wird”, eröffnen sich dem Menschen immer weniger Gelegenheiten, dem je* Anderen* des gerade So-und-so-Seienden im Status wenigstens möglicher Erfüllbarkeit noch Hoffnung abzunehmen. Womit – anders ausgedrückt – das kritische und auch utopische Potential der Literatur (und im Weiteren von Kunst überhaupt) “den Bach runterginge”, umwillen halt von kurzeitig aufblitzenden Lachern und … ähm … “Likes” aller möglicher und v.a. unmöglicher Couleur.
“Mehr Lacher” an sich sind gar nicht fehl am Platze, gleichwohl genau betrachtet ja täglich mehr und mehr Menschen dieses Lachen immer schneller wieder vergeht, weil es (fast) nichts mehr zu lachen gibt, wenn einmal der Zustand eintreten sollte, daß wir das je Gegebene einfach so hinnehmen, weil wir das alles umfassende Imaginieren, wie es uns die Literatur und die Kunst seit Jahrtausenden gelehrt haben, einfach nicht mehr zustandebringen und uns mehr und mehr dabei beruhigen, stattdessen auf rein technisch inspirierte Ersatz-Plastik-Welten zu rekurrieren, um den Frust an der nackten und weitgehend kalten Realität, total vermüllt mit den idiotischsten, aber technisch wahnwitzig aufgerüsteten Konsumspielzeugen und Prestige-Objekten, die überhaupt ausdenkbar sind, irgendwie kompensieren zu können.

Vielleicht erscheint es so jungen Menschen wie dir einigermaßen ungerecht, wenn jetzt die Alten – hier inkarniert in meiner Wenigkeit – quasi “über euch herfallen” und Kritik daran üben, was ihr so tut, obwohl ja die grundlegende Scheiße überhaupt nicht “auf eure Kappe geht”, denn verbockt haben schließlich zuvörderst wir Alten all das, wohinein ihr dann gewissermaßen nur gefallen seid, ohne eine andere Möglichkeit zum Landen gehabt zu haben.
Würdest du so empfinden, könnte ich das nachvollziehen und müßte dir Recht gegen, so du entsprechende Vorwürfe erhöbest. – Meine Intention ist allerdings gar nicht, dich anzumotzen, sondern Mut zu machen, die andere Seite der Medaille – über die ich jetzt ein paar Wörter verloren habe – schärfer in den Blick zu nehmen, um danach … vielleicht … den eigenen Standpunkt neu auszutarieren. Ich glaube nämlich, daß solche selbstreflexiven Prozesse einen enormen Einfluß auf den Schreibvorgang nehmen und dabei unterschwellige affirmative Mechanismen weniger prominent werden lassen. Nach allem, was ich bisher von dir gelesen habe, sehe ich dafür viel Potential. Und deshalb war mir dieser Einwurf wichtig.

Viele Grüße von Palinurus

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Hallo?
So ganz nebenbei, wir, die jetzt ein wenig älter sind, haben die Scherben beiseite räumen dürfen, die unsere Alten, und zwar rein aus nicht-besser-wissen, uns hinterlassen haben. Das ist nun mal so, und ich bin mir sicher, dass sich daran auch in der Zukunft nichts ändern wird. :wink:

Liebe Grüße
Urmel

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Hallo Simona,
Dein Text spricht mich leider auch nicht an. Mir fehlt die Spannung. Ein Roman, nach Deiner Übersicht wird es einer, in diesem Stil könnte ich nicht lesen. Du erwähnst Poetry Slam. Als Kurzgeschichte kann eine flippige Sprache funktionieren. Und Bühnentexte in Buchform können auch funktionieren, siehe Sträter oder Evers.
Man kann für Nischen schreiben, aber wenn man sich die Arbeit für einen Roman anschaut, möchte ich doch viele Leserinnen erreichen.

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Wie wahr, @Pallinurus!, (ein “Gefällt mir” reicht da nicht).
Und doch gilt auch für Autoren (wie auch die anderen Kleinkünstler), wer im Kapitalismus essen will, muss sich auch die Hände schmutzig machen, beim Schreiben, auf Facebook oder beim Taxifahren. Ich habe also Verständnis für das Schielen von @Simona auf die Lacher, vielmehr noch ist es nmM notwendig …
mfg os|<ar

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Liebe Urmel,

damit schneidest du jetzt aber ein ganz heißes Eisen an! Das möchte ich lieber nicht weiter auswalzen (vielleicht andermal, bei passenderer Gelegenheit). Gönne mir im Moment einfach die Gelegenheit, meinem schon ein bißchen vorhandenen schlechten Gewissen gegenüber @Simona einen etwas entlastenden Ausdruck zu verleihen. Ich habe einfach damit zu kämpfen, sie ziemlich scharf kritisiert zu haben und gleichzeitig eigentlich nur rudimentäre Ahnungen davon zu pflegen, was die jungen Menschen im Innersten bewegt, wovon sie fasziniert sind und was ihnen im Angesicht der akuten Lage angemessen und wichtig erscheint …
Gerade weil mir nur durchaus erinnerlich ist, wie ich mich in diesem Alter angesichts des Gelabers der damaligen “Alten” gefühlt habe, wollte ich zum vorher gesagten einen Kontrapunkt mitsetzen. Denn eines weiß ich auch noch: Darauf durfte ich früher nur selten rechnen. Die Alten maßten sich damals kraft ihrer vermeintlichen Wassersuppe einfach an – und ohne Widerspruch zu dulden (den es aber trotzdem gegeben hat) --, immer und per definitionem sowie auch per se recht zu haben (nicht alle, aber viele).

Gruß von Palinurus

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Palinurus, aber genau dafür ist der Lesezirkel doch da. Niemand ist gezwungen, hier eine Textprobe ‘zum Abschuss freizugeben’, aber wenn man es tut, muss man auch damit rechnen, dass einem der Text zerlegt wird.
Dabei ist das das beste, was einem passieren kann, denn hier gibts relativ konstruktive Kritiken, die sich wirklich auf das Geschriebene und nicht auf den Autor beziehen.
Solche ehrliche Einschätzungen muss man sonst SEHR lange suchen, selbst in diversen Literaturforen herrscht gerne mal ein allgemeiner ‘Knuddelkurs’, wo jeder jeden lieb hat und Kritik - wenn überhaupt - nur mit einer dreilagigen Watteschicht verabreicht wird. Oder, und das ist noch schlimmer, man bekommt dort lauter Jubelreviews, hält sich für den/die nächste/n Bestsellerautor/in, veröffentlicht sein Werk bei Amazon - und wundert sich, wenn man da dann in der Luft zerfetzt wird.
Als Autor braucht man eh ein dickes Fell, auch dafür ist das hier keine schlechte Schule. Wir begründen hier, warum uns etwas nicht gefällt, draußen in der ‘freien Wildbahn’ bei Amazon & Co ist es um Klassen brutaler, direkter und nur selten fair. Da wird auch weder auf das Alter noch auf sonstwas Rücksicht genommen.

Wenn wir hier kritisieren, gehts dabei ja auch nicht um falsch oder richtig (von Rechtschreib- und sonstigen Fehlern mal abgesehen), sondern um unsere persönliche Meinung, also wie ein Text bei uns ankommt. Nicht mehr und nicht weniger, von uns hat ja auch niemand die Weisheit mit Löffeln gefressen. Man weiß nur in den seltensten Fällen, was in einem Autor genau vorgegangen ist, was ihn bewegt und so weiter, meistens kennt man auch sein Alter nicht. Man hat lediglich einen Textschnipsel, beschäftigt sich damit und sagt dann, was einem daran gefällt, was nicht und warum.

Auch wenn Simonas Text hier durch die Bank weniger gut angekommen ist, hat niemand sie selbst, sondern nur ihre Leseprobe kritisiert. Sie hat ja auch sehr gut und erwachsen darauf reagiert - was ich nun wieder bewundernswert finde.

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Liebe @Simona,

zur Kritik deines Beitrages ist nun von einer Reihe sehr geschätzter Rezensenten viel gesagt, wie immer mögen viele Einwände schmerzlich sein, in aller Regel sind sie durchaus wert, überdacht zu werden und könnten nach Gusto des Autors ggf. bei einer Überarbeitung Berücksichtigung finden und so dem Text nützlich sein. Das trifft aber natürlich auch nicht immer zu.

Nun, wie du weißt (PM), hatte ich Gelegenheit, diesen „bösen“ Text vor seiner Löschung herunterzuladen und zu lesen, und meine, dieser wäre besser geeignet, als Leseprobe hier eingestellt zu werden, natürlich wenn die teils ungeschriebenen Vorgaben auch eingehalten werden: Vorab Rechtschreib- und Stilanalyse Papyrus (geht mit der kostenlosen Testversion), keine Bilder (ausser es wären Youtube-Links) und natürlich Text plain, wie gehabt, wie hier oft geübt ggf. in zwei Portionen. Nun, da auch von einigen der Vorredner gefordert, schließe ich mich dieser Bitte an. Wenn nötig (und du magst) kannst du ja das Diskoszenarium etwas straffen, sage ich mal so aus der Hüfte.

Zu dem hier eingestellten Text: Der besteht nun mal im Wesentlichen aus direkter Rede, was ich zwar grundsätzlich gut finde, aber bei einer Leseprobe auf natürliche Grenzen stößt, zumal in einer SF-Inszenierung.

Die Granate ist deine Erwiderung! Respekt. Da hast du Einiges gerade gerückt. Mein erster (oder auch zweiter) Eindruck scheint sich zu bestätigen: Die weiß, was sie will.

Und das ist am Ende mehr, als man aus Schreibratgebern lernen kann.

Welche Weisheit! Daran (also der Umsetzung) habe ich gerade zu knabbern.

Also, her mit Teil1, o.K.?
mfg os|<ar

Nachtrag:

Wenn du es nett machen willst, kannst du deinen Text ja auch in Spoilerflags setzen. Das macht auch längere Passagen besser handlebar!

**
edit: corr, Nachtrag**

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Liebe Yoro,

ich gebe dir in allem, was du ausgeführt hast, vollkommen recht und sehe es – mit gedanklich geeichtem Blick – kein bißchen anders. Aber es gibt halt nicht nur die Gedanken, sondern auch Gefühlszustände (wem oder was auch immer sei Dank dafür!). Und ich habe einem solchen einfach Ausdruck verliehen, weil mir danach zumute war … Das Gefühl läßt sich vielleicht so fassen: Es muß raus!
Möglicherweise ist das unangemessen, hier so einer Regung nachzugeben, weil dieses Forum ja keine Plattform für die Artikulation von Sentimentalitäten und Gefühlsduseleien ist. Ich versuche, das hinfort im Kopf zu behalten.

Viele Grüße von Palinurus

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Lieber Palinurus,

gut dass du’s sagst, dann ist ja alles klar. Wenn ‘etwas raus muss’, sollte man es auch rauslassen, auch in Foren wie diesem hier.
Ich bin halt in erster Linie Verstandesmensch und dachte wirklich, du empfindest deine Kritik im Nachhinein als zu hart oder als verletzend.

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Hallo Renator,
könntest du mir bitte ‘Interjektionen’ erklären, wie Du sie hier (nicht) verwendet haben möchtest?
Ich kannte den Begriff vorher nicht. Ich habe die Begriffserklärung ‘Ausrufewörter’ gefunden. In Simonas Text: boha, ohja, oh.
Ich bekomme das nicht mit Rotwein zusammen. Und warum denkst du bei ihnen an Comic?

Danke.

Hallo,

mich spricht der Text auch nicht an (Altersklasse *vermutlich *jünger als alle anderen, die sich bisher gemeldet haben), aber nach dem Lesen der ersten Absätze habe ich mich stark an so manches Werk auf FF-Portalen oder Wattpad (nicht, dass es da nicht Perlen gäbe) erinnert gefühlt.

@Yoro hat vieles schön auf den Punkt gebracht, wiederhole ich jetzt nicht. Auch bei @Milar bin ich wegen dem „Poetry-Slam-Jargon“.

Bei mir kommt die Protagonistin unreif rüber, nicht nur wegen der teenagerhaften Ausdrucksweise (kam sie schon in dem 1. Kapitel, das du ja gepostet hattest, als es mit „Erklärungen“ losging, und da bin ich ausgestiegen, weil ich auf SciFi-Worldbuilding gehofft hatte und keinen unreflektierte Beweihräucherung eines ‚großen und tollen Raumschiffes‘) und als das, was sie wohl verkörpern soll, kam sie nicht an. Auch den Proll-Vergleich für Stan fand ich durchaus passend.

Natürlich gibt es das große Ganze, aber im Moment sehe ich nur eine inhaltsleere Unterhaltung zwischen zwei Talking Heads, die wohl mind. 1 Techtelmechtel haben werden. Und das reißt mich in der Antizipation nicht mit, weil in diesem Gespräch jegliche Reibungspunkte fehlen.

@Schleifi
Ich kann nur vermuten, dass @Renator sich dabei wohl darauf bezieht, dass a) ein Rotwein ein „höherwertiges“ Getränk darstellt als man bei dem Bild der Protagonistin als ihr bevorzugtes Getränk zum Abendessen annehmen würde und b) „m- lecker“ wohl keine adäquate Bewertung eines Weines darstellt, wobei ich von Weinen keine Ahnung habe :wink:

VG
Scherbengericht

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