Der Lesbarkeitsindex zeigt mir, wo ich noch nacharbeiten kann und gibt mir oft ein unmittelbares Erfolgserlebnis, wenn ich eine Passage gekürzt oder einen Satzknoten gelöst habe.
ABER manchmal beginne ich über meinem Text zu stöhnen, weil mir Papyrus bei einem wichtigen Absatz sagt, er sei kaum lesbar. Ich kürze, ich straffe, aber der Index steigt höchstens einen Punkt! Und das Schlimmste: Ich sehe keine Lösung. Ich kann die Aussage nicht anders formulieren und verstehe auch nicht, weshalb Papyrus eine so niedrige Lesbarkeit diagnostiziert. Andere Passagen sind in meinen Augen auch nicht leichter zu lesen und erreichen einen Wert von um die 60. Dieser hier ist wichtig und liegt bei 28. Kann mir jemand sagen, woran das liegt?
„Normalerweise beurteilen wir unsere Gefühle von einem äußeren Standpunkt aus und teilen sie in negative und positive ein. Auch in vielen Ratgebern finden wir eine Mischung aus brauchbaren Puzzlestücken und Ansätzen, unsere innere Welt mit äußeren Maßstäben zu erklären. Manche ordnen unsere Gefühle nach der chinesischen Lehre der Fünf Elemente ein. Andere studieren den Bezug zu Meridian-Punkten, und wieder andere suchen im Hirn nach objektiven Erklärungen. Diese Ansätze erbringen interessante Einzelergebnisse, sie verpassen jedoch das Zentrum unseres emotionalen Geschehens. Um das zu finden, schlage ich vor, dass wir die Außenperspektive hinter uns lassen und den Blickpunkt ganz nach innen verlagern.“
Einfach zu schreiben ist schwer. Schon im ersten Satz gibt es Potential, wie auch im Text insgesamt: Viele lange Wörter, zwei “und” verbundene Teilsätze, aus denen man zwei echte Sätze machen könnte.
“Meist beurteilen wir unsere Gefühle von außen. Wir teilen sie in Negativ und Postiv ein.”
Es handelt sich aber um einen Fachtext, der per se komplexer ist. Hast Du die Lesbarkeit entsprechend für diesen Text umgestellt, in den Einstellungen?
Vielen Dank, das waren gute Hinweise. Werde ich umsetzen.
Habe auch auf „Fachbuch mit komplexem Inhalt“ umgestellt, was den Index gleich auf 51 hochschnellen ließ.
An dieser Stelle noch einmal ein Dankeschön an die Entwickler von Papyrus. Viele geniale Funktionen gibt es ausschließlich bei Papyrus. Ich schreibe nur noch damit.
Ich denke, man sollte bei der Lesbarkeit einen Blick auf das Ergebnis als Ganzes haben und nicht nur auf einzelne Absätze. Sonst macht man sich irgendwann auch verrückt - es handelt sich ja schließlich nicht um Fehler. Ein Text, in dem alles rot ist, ist wohl schwer zu lesen. Einer, in dem nur ein (Ab)satz rot ist und der rest grün/blau, wahrscheinlich nicht. Zu einfache Texte können auch schnell farblos wirken.
Gibt es bei Papyrus die Möglichkeit, sich die durchschnittliche Lesbarkeit für eine Szene / ein Kapitel / den ganzen Text anzeigen zu lassen?
Schau mal im Menüpunkt “Dokument”. Dort findest du den Punkt “Dokumentstatistik”. Im Unterpunkt “Textstatistik” kannst du dann am Farbbalken ablesen, wo sich dein Gesamttext bei der Lesbarkeit tummelt.
Für einzelne Szenen oder Kapitel habe ich es noch nicht gesehen. Falls du das wirklich mal brauchst, kannst du immer noch die fragliche Passage in ein frisches Dokument kopieren und dir wieder die Statistik aufrufen.
Die durchschnittliche Lesbarkeit bringt grundsätzlich nicht so viel. Wem die Haare brennen, während seine Füße in Eiswasser stehen, dem geht’s durchschnittlich auch ganz gut …
Schlechte Lesbarkeit einer zu langen Passage kann einen aus dem Text werfen: Es geht darum, das zu verhindern. Ein einzelner roter Absatz in einem ansonsten größtenteils grün/blauen Text ist kein Problem – zwei rot/orange Seiten hintereinander dagegen sehr wohl.