Kann mir jemand erklären, warum nach dieser System der erste Satz extrem schwierig zu lesen ist und der komplette grüne Abschnitt unten, mit all seinen Einschüben und Nebensätzen ist kinderleicht?
Ich vermute (kein Wissen ) er schaut auf Häufigkeit der Wörter und deren Silbenzahl. Vielleicht Wortlänge. Dein Satz hat scheinbar leichten Inhalt, trotzdem ist das abstrakte Wort „Un-ter-richts-stun-de“ (5) und „ü-ber-trie-ben“ (4) Silben lang. Jemand der z.b Deutsch noch nicht gut lesen kann (ein Kind z.b) hängt sich an so einen Wort dann auf.
Ach so … darauf wäre ich gar nicht gekommen. Ich dachte es geht nur um die grammatikalische Komplexität.
Es würde aber trotzdem nicht erklären, warum dann der Satz mit „verschiedensten“ (4) und „Exemplare“ (4 und noch dazu ein Fremdwort" als einfach markiert werden…
Es kommt auch auf den Kontext an und die Absatzlänge. Da kann dann im Zusammenhang eine rote Stelle grün werden, wenn sie nicht mehr aus nur 2 Zeilen besteht.
Anders ausgedrückt: Ein Absatz mit einem komplizierten Satz und beispielsweise 10 einfachen in demselben Absatz, verhilft dir zu einem insgesamt grünen Absatz.
Die Anzahl der Wörter pro Absatz wird also in Relation zu - was genau, weiß ich nicht - gesetzt.
Auf jeden Fall ist es immer die Betrachtung eines kompletten Absatzes.
Ein Absatz mit nur 1 Satz nutzt zur Gesamtbetrachtung in dem Sinne also nicht viel.
Nimm die Lesbarkeitsanzeige einfach als Indikator, Dir die einzelnen Passagen noch einmal anzuschauen. Oder wie Andreas Eschbach es formuliert hat: „Die Stilanalyse weist nur auf mögliche(!) stilistische Probleme hin – doch wie man damit umgeht, ist weiterhin allein die Entscheidung des Menschen an der Tastatur.“
Fremdwörter oder Wortungetüme verschlechtern die Stilbewertung ungemein. So habe ich zum Beispiel die Begriffe „Bundesnetzagentur“ oder „Kohlenstoffnanoschaum“ in meinem Roman verwendet . Da kann der Rest des Absatzes noch so toll geschrieben sein - solche Begriffe mag die Stilanalyse nicht.
Es ist auch von der Textart abhängig und da gibt es ja die Möglichkeit, die Analyse etwas anzupassen. Für einen Liebesroman ist Belletristik sicher gut geeignet. Für SciFi ist vermutlich die zweite Stufe besser. Denke ich jedenfalls
Wie stark muss das Wissen und die Beherrschung der Sprache auf welchem Schulniveau sein, um einen Text flüssig lesen oder gar vorlesen zu können?
Darüber gibt’s Studien, denen Papyrus mit seiner Analyse folgt - und Wörter mit vielen Silben sind genau etwas, was einen beim Lesen ins Stolpern bringen kann.
Nö. Ich nicht. Und genau dazu ist das Ganze da, dass zu machen, was ich gerade gemacht habe. Die auffälligen Stellen ansehen, für sich bewerten und dann entweder stehen lassen oder bearbeiten.
Das Papyrus-Programm will Autoren das Schreiben und Veröffentlichen von Texten vereinfachen. Aber über den Lesbarkeitsindex entscheide natürlich primär ich als Autor und vor allem meine Leserinnen und Leser.
Wenn ich staubsauge (schreibe), überlasse ich ja auch nicht meinem digitalen Staubsauger (Papyrus) das Urteil, ob mein Zimmer (Text) nun gründlich gereinigt ist. Das beurteile zuerst einmal nur ich selbst und danach meine kritische Frau (Leserin).
Kann es sein, dass die Textanalyse in Papyrus 12 ‚großzügiger‘ ist als die in Papyrus 11? Bei einigen meiner Text-Passagen habe ich manchmal eine Lesbarkeit von 100. Das hatte ich in Papyrus 11 nie gehabt, bestenfalls mal um die 80.
Ich frage nur aus Neugier.