Lesbarkeitsindex – nur bestimmte Farben anzeigen lassen?

Eine kurze Frage: Gibt es eigentlich irgendeine Möglichkeit, sich beim Lesbarkeitsindex – wie man auch gewisse Stilanalysen-Kriterien konfigurieren kann – z.B. nur rote und orangefarbene Passagen anzeigen zu lassen, und der Rest des Textes wird optisch unverändert weiß ignoriert? Fände ich ganz praktisch z.B. beim Überarbeitungs-Durchgang, in dem man sich (erst mal) auf die akuten Problemstellen konzentrieren will … Falls ich eine solche Einstellung übersehe, wäre ich über einen Tipp dankbar! Ansonsten würde ich es gerne als (wenn auch zugegeben nicht sonderlich dringenden) Vorschlag für ein zukünftiges Update in den Raum werfen … :slight_smile:

Edit: Direkt nach dem Abschicken kommt mir jetzt die Idee des Tricks, alle anderen, nicht gewünschten Markierungen niedrigeren Levels (vorübergehend) auf Weiß zu stellen. Bißchen umständlich und sicher nicht im Sinne des Erfinders, aber mal ausprobieren, ob das funktioniert … :slight_smile:

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Hm nee - das ergibt wenig Sinn und konterkariert die Grundidee. Ob der besser lesbare Text nun grün oder weiß hinterlegt ist, wo ist der Unterschied …?

Ich finde, wenn man sich nur die “kritischen” roten Stellen anzeigen lassen könnte (die grünen/blauen will man ja normal eh nicht ändern), kann man sich – sowohl beim schnellen Erfassen beim Durchscrollen als auch beim Bearbeiten selbst – besser drauf fokussieren, als wenn der komplette Text in bunte Farben getaucht ist. Ich lasse mir ja z.B. bei Rechtschreibkorrekturen auch nur die falschgeschriebenen Wörter rot unterkringeln und nicht zusätzlich noch alle richtig geschriebenen grün … :wink: Mag aber durchaus sein, dass ich in diesem Fall mit meiner Einschätzung allein dastehe und/oder den angestrebten Komplettsinn des Lesbarkeitsindex nicht korrekt erfasse. (Wobei das Ausstellen der Markierungen ab einem gewissen Prozentgrad, der für einen persönlich in Ordnung ist, ja nur optional wäre. Ein eventuell zusätzlich angestrebter positiver “Lerneffekt” für gutes Schreiben, wenn man auch seine grünen Passagen betrachtet, bliebe also unbenommen.)

@lars666
Die von dir gewünschte Möglichkeit hast du ja schon. Deine eigene dir gegebene Idee. Einfach die Farben umstellen. Eine Rücksetzung über die Standardeinstellung ist ja nur einen Klick entfernt.

Hallo Andreas, Danke für die Antwort – ich hab’s eben in der Praxis ausprobiert, und du hast recht. Ich dachte nach meinem „Geistesblitz“ gestern erst noch direkt hinterher, dass mit der Einstellung der Farbe Weiß der Rest des Textes wohl „überstrichen“ wird, so dass diese Passagen dann GAR nicht mehr lesbar sind, aber das Ergebnis einer solchen Einstellung ist erfreulicherweise optisch wirklich identisch mit Nicht-Markierung des „unverdächtigen“ Textes – dann springen wie gewünscht nur noch rote Passagen ins Auge à la: „Hier musst du noch mal ran“. Gut, dass du mich noch mal drauf gestoßen hast, sonst hätte ich es in der Praxis vielleicht gar nicht mehr ausprobiert.

Nach diesem Test, bei dem ich mir nur noch die beiden höchsten „Schlecht-Lesbar-Stufen“ in roten Farbtönen habe anzeigen lassen, bin ich übrigens überzeugter denn je, dass das einen deutlich einfacher und fokussierter die Lesbarkeits-Schwachstellen eines Textes erfassen und überarbeiten lässt als das kompletten Durchmarkern des ganzes Textes in vielen bunten Farben. Letzteres hat als „Gesamteindruck“ sicher auch seine Berechtigung und, je öfter man die Funktion nutzt, vielleicht sogar auch Lernpotential, intuitiv noch besser zu schreiben, wenn man auch die GUTEN Stellen sieht. Fürs Sich-Konzentrieren auf die Überarbeitung eines Textes sehe ich meinen oben genannten Vergleich, dass ich z.B. mir bei Rechtschreib-/Grammatikkorrekturen ja auch nur die falsch geschriebenen Wörter rot unterkringeln lasse und nicht auch noch die richtig geschrieben grün, jedoch weiterhin als als gültig an. Aber jedem das Seine … :slight_smile: Mein Seelenheil hätte von einer solchen Funktion zwar nicht abgehangen, aber ich bin doch froh, es mir mit diesem kleinen „Trick“, wenn ich es brauche, jetzt genau so einstellen zu können, wie ich es haben möchte. Auch wenn ganz simpel und elegant in den Einstellungen ein optional abwählbares Häkchen unter jedem Farbkästchen meiner Meinung nach eine feine, schlaue Sache wäre … :wink:

Eine “blaue” Stelle ist nicht notwendigerweise perfekt!

Wenn ich da gerade einen Hochschulprofessor über Kernphysik im Hörsaal dozieren lasse, oder besser noch mein Lieblingsbeispiel, zwei linguistisch orientierte Philosophen liefern sich leicht trunken ein Duell in einer Weinstube, dann erwartet man geradezu längere, komplexere Sätze. Auch ich neige übrigens dazu, wenn die Lesbarkeit nicht verfügbar ist wie hier X-).

Insoweit ist die Einstufung fast immer sinnhaft. Wenn ich zum Beispiel zwei Hard Boiled Humphrey Bogarts reden lasse, mag auch Grün noch viel zu verschwafelt sein.

Und wie schon gesagt - mach’, wenn Du’s besser findest, einfach die Farben unter “50” auf weiß und fertig …

Dein Vergleich mit der Rechtschreibprüfung hinkt. Okay, wenn man postuliert, dass die grün und blau eingefärbten Abätze GUTE Stellen sind, hast du natürlich recht. Aber so ist es ja nicht. Der Lesbarkeitsindex sagt dir nur etwas über die Komplexität der Sätze (Länge, Einschübe, Fremdwörter etc.). Ob die Farbe aber plausibel ist, d.h. zu einer Szene bzw. Figur passt, muss der Autor entscheiden.
In meinem aktuellen Mittelalter-Roman geht es beispielsweise um einen Schriftgelehrten, der sich in ländlicher = bäuerlicher Umgebung aufhält. Ein großer Teil des Textes ist tatsächlich blau, die Szenen mit besagtem Gelehrten überwiegend orange.

P.S.: Da war jemand schneller als ich!

Danke für eure Antworten – das hat vielleicht zugegeben einen etwas falschen Eindruck erzeugt, wie ich es diesbezüglich halte. Natürlich mache ich es mir nicht ganz so einfach, dass ich auf blau/grün eingefärbte Sätze nie wieder auch nur einen flüchtigen Blick werfe und diese als „perfekt“ in meinem Kopf abhake, und alle roten Sätze unbedingt auf Biegen und Brechen irgendwie grün oder blau kriegen will. Eure Beispiele, Ulli und PeRo, mit den Hochschulprofessoren und den Schriftgelehrten, stimmen natürlich, und auch grundsätzlich macht einen Text oft aus, dass „leichten“, kurzen Sätzen auch mal ein komplexerer folgt. Wenn ich nur stakkatomäßig schreibe à la: „Er ging durch die Tür. Sie saß auf dem Stuhl. Er ging rüber. ‚Hallo‘, sagte er. ‚Hallo‘, sagte sie. Er bestellte ein Bier. Es war erfrischend kalt.“ etc., dann krieg ich beim Lesbarkeitsindex farblich sicher ein A+ mit Sternchen (bzw. unter zehn Wörtern gar keine Markierung) – so richtig mitreißend liest sich das aber nicht … :slight_smile: Dennoch, und da sind wir wieder bei meiner bevorzugten Einstellung für diese Funktion (zumindest für einen der mehreren Überarbeitungsdurchgänge), ist die Chance bei tiefrot eingefärbten Sätzen (im normalen Roman) recht hoch, dass eine Umformulierung/Vereinfachung den Text verbessert. In den Fällen, in denen das nicht so ist (z.B. euren genannten Dialogbeispielen oder auch, wenn ich wirklich mal „wellenförmig“ einen komplexeren Satz zwischen kurzen, einfachen stellen will), habe ich natürlich kein Problem damit, die Passagen tiefrot stehen zu lassen, sonst doktort man sich seinen Text kaputt.

Soweit meine Gedanken dazu. Wie gesagt: Ich finde diese Einstellung, sich einfach mal isoliert nur die roten Passagen in einem Text anzeigen lassen zu können, um sie kritisch zu prüfen, sehr sinnvoll, aber mit dem Workaround der Weißeinstellungen vom ganzen Rest (und dem einfachen Reset aller richtigen Farben durch „Standardeinstellungen“) funktioniert das ja zum Glück auch ganz prima ohne extra Einstellung. Da sind am Ende dann doch noch alle glücklich – so soll es sein! :slight_smile:

Mir gefällt die Idee sehr gut und werde es dir wahrscheinlich nachmachen. Nicht weil ich die dann weißen Texte nicht korrigieren will, die Aussage der “Farbe” bleibt ja gleich, auch wenn sie eben weiß und nicht blau/grün ist, sondern weil meine Stilprüfungsfarben ab und an Kontrastschwierigkeiten erzeugen und ich dann mehr mit entziffern, als korrigieren beschäftigt bin.

Mir gefaellt die Idee auch sehr gut und werde wohl ebenfalls so vorgehen. :thumbsup:

Das waere in der Tat elegant.

Freut mich, dass mein Vorschlag hier doch noch auf positive Resonanz stößt. :slight_smile: Und je länger ich drüber nachdenke, desto weniger sehe ich den Sinn in zusätzlicher farblicher Ablenkung - über einem rein „statistischen“ Interesse der Gesamttext-Lesbarkeit hinaus – bei der Lesbarkeits-Überprüfung und -Bearbeitung durch Gelb, Grün, Türkis und Violet, da man sich alles unter den drei oberen roten Farben (zumindest ich) schlicht und einfach nicht vorknöpft, zumindest nicht unter dem Lesbarkeits-Aspekt. (Und dafür schaltet man diese Funktion ja schließlich ein.)

Ich würd’ ja noch das “, sagte er”, das “,sagte sie” und das “erfrischend” streichen. >-)

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Nicht täuschen lassen - eine einsame Schwalbe macht noch keinen Sommer :wink: Und ich bin auch noch nicht mal so sehr bei Dir, dass ich eine Abstimmung machen mag.
Das nur generell dazu, wie’s läuft - ich bitte um Verständnis, dass wir das hier doch noch ein bisschen diktatorisch handhaben, bis wir demokratisch werden. Geht leider nicht anders, wenn man professionell eine Firma führen muss >-)

Überhaupt kein Problem … :slight_smile: In diesem Fall haben wir ja wirklich den glücklichen Umstand, dass der Workaround mit dem Umstellen der anderen Farben auf Weiß (den ich wahrscheinlich 90% der Zeit so lassen werde) so simpel und schnell geht, dass es der eingebauten Funktion fast schon gleich kommt. Wäre das anders und mir für meinen Arbeitsablauf wichtiger, würde ich hartnäckiger kämpfen … :wink:

Von daher: Alles super – mich hat nur die Bestätigung gefreut, dass es zumindest auch andere zu geben scheint, die das in ihrem Workflow von Vorteil sehen könnten.