Zuerst: Die Lesbarkeitsanalyse ist zur kritischen Durchsicht des selbst Geschriebenen durchaus hilfreich!
Die ihr zugrundeliegenden Prinzipien erschließen sich mir aber noch nicht gänzlich.
Kann es sein, dass sich Fantasiebegriffe wie Fremdworte ›negativ‹ auswirken?
Beispiel Absatz:
»Wundbehandlung ist Teil der Amazonenausbildung. Wir kämpfen schließlich in mobilen Reitergruppen, da stehen keine Feldscherer bereit. Die müssten ja auch beim Reiten mit uns mithalten.«
=> orange
»Wundbehandlung ist Teil der Reiterausbildung. Wir kämpfen schließlich in mobilen Reitergruppen, da stehen keine Feldscherer bereit. Die müssten ja auch beim Reiten mit uns mithalten.«
=> gelb
‘Amazone’ durch ‘Reiter’ getauscht ergibt sofort eine positive Farbveränderung!?
Ich schreibe ein SciFi-Roman. Ich strapaziere die Romanbegriffe.tlx recht häufig. Kann man in der Lesbarkeitsanalyse Begriffe aus dieser Datei nicht gewissermaßen ausnehmen?
Stimmt. Ist halt auch einfach kürzer sowie auch weniger komplex, und das schien genau hier entscheidend “an der Kante” der Farbgebung zu sein.
Ich finde es tatsächlich hier auch genau richtig - “Amazonenausbildung” hat schon ein bisschen was von einem Wortungetüm, das man so vielleicht eher nicht sprechen würde.
Das ist jetzt aber haarscharf an der Sophisterei vorbeigegegangen!
Es sind genau zwei Buchstaben mehr, die die Amazone hat: Diese eine Amazone ist übrigens leider der wichtigste Protagonist in dem Roman.
Eure Beschreibung
Und wie geht das? Die wichtigsten Kriterien sind die Textmerkmale »Wortschwierigkeit« und »Satzkomplexität«, statistisch bestimmt in Form von Buchstaben oder Silben pro Wort sowie Buchstaben, Silben oder Worte pro Satz. Diese Kriterien werden in einer Formel zueinander in Bezug gebracht. Es gibt einige hundert Formeln, die so Lesbarkeit analysieren. Für eine gut brauchbare Lesbarkeitsanalyse haben uns intensive Recherche, eigene Überlegungen sowie aufwändige statistische Erhebungen dazu gebracht, die Formel von Rudolf Flesch des »Flesch Readability Ease« (FRE)(FN Dubay, William H. (Herausgeber), 2007: »Unlocking Language: The Classic Readability Studies«, BookSurge Llc.FN) von 1948 als Basis zu nehmen. Unsere Erfahrungswerte haben uns dazu gebracht, nicht dem Versuch von Toni Amstad zu folgen, der auf seine Weise den FRE an die deutsche Sprache anzupassen versucht hat.
Wir haben den »Flesch Readability Ease« für Papyrus Autor eigenen Forschungen folgend algorithmisch an die deutsche Sprache angepasst.
ist zwar akademisch interessant, aber ich bin, wie sie in einer Mail anmerkten, vermutlich auch ‘quer’ inspiriert und versuche zumindest intuitiv die Prinzipien von einem Werkzeug, das ich nutze, zu verstehen. Ein SciFi Autor und ich bin als 1959ger ein Fan der alten Garde der SciFi Autoren, möchte vielleicht den Leser nicht mit komplexen Sätzen aber durchaus mit seiner Fantasie strapazieren. Ladet mal einen Heinlein, Dean Forster, Silverberg oder Asimov in Papyrus!
Gruß
Gerald
P.S. Ich kann durchaus damit leben, dass nicht alles ‘grün’ oder ‘blau’ erscheint. Es ging mir nur um die Frage, ob ihr die Romanbegriffe.tlx irgendwie berücksichtigen könnt.
Das ist wohl wahr! Es ist aber nun mal eine Amzone und dummerweise Protagonist Nummer 1!
Sorry, nach > 500 Normseiten schaff ich´s auch nicht mehr, dass zu ändern. Es ist einfach Teil ein der Story, der mir neben vielen anderen Romanbegriffen immer wieder begegnet und für m.E. häufige Rotfärbungen sorgt. Ich kann damit durchaus leben, aber wir sind ja schliesslich im ‘Thread’ für Anregungen.
Es geht mir um den operativen Nutzen! Ich will nicht nur verstehen, wie die Lesbarkeitsanalyse tickt, sondern ob man via ‘Romanbegriffe.tlx’ Einfluss nehmen kann / könnte / können sollte / fakultativ können sollte.
Papyrus ist ein ‘cooles Tool’! Was die ‘Macher’ da so gebaut haben, kann sich sehen lassen. Und ich habe vermutlich bestenfalls einen Hauch von Ahnung, wie komplex diese Lesbarkeitsanalyse programmiertechnisch ist. Letztendlich geht’s mir nur darum, eine Ausnahmeregelung zu diskutieren, wie sie ja auch schon für die Rechtschreibprüfung existiert.
Die Kosten-/Nutzenbewertung bleibt dem Unternehmer überlassen!
Die Lesbarkeit schätzt einen Absatz ein, und nur, weil dieser Lieblingsworte enthält, wird der Absatz für sich genommen ja nun nicht besser oder schlechter lesbar …
Oder anders - nein, die Inhalte von Wörterbüchern können leider nicht berücksichtigt werden.
“Wunden zu behandeln ist etwas, das man lernt als Amazone. Wir kämpfen schließlich in mobilen Reitergruppen, da stehen keine Feldscherer bereit. Die müssten ja auch beim Reiten mit uns mithalten.”